Was ich
hier so treibe...
Da ich mich
mittlerweile ja nicht mehr in den USA befinde, schliesse
ich das Tagebuch!
Montag - Sonntag,
20.08.2001 - 26.08.2001
Meine
letzte komplette Woche hier, bevor ich nochmal zweieinhalb
Wochen Urlaub mit Anja mache. Daher habe ich auch viel zu
tun und komme immer erst spaet aus dem Buero. Aber das
ganze Schuften kann man schon aushalten, wenn man den
Ausblick auf den Urlaub hat!
Donnerstag kam Erick von
seiner zweiwoechigen Deutschland - Oesterreich - Schweiz
Reise zurueck und es hat ihm sehr gut gefallen! Fuer den
Tip mit dem Furka-Pass und dem Rhonegletscher hat sich auch
Hendrick bei mir bedankt, denn das hat beiden wohl sehr gut
gefallen. Ansonsten waren sie noch in Zuerich, Wien,
Salzburg, auf der Zugspitze, in Muenchen, Koeln und einigen
anderen Orten. Die typischen Ami-Touristaetten Schloss
Neuschwanstein und Heidelberg wollte Erick nicht unbedingt
besuchen. Ist eben doch kein typischer Amerikaner
:O)
Am Sonnabend sind wir dann zu der Cabin (Huette)
von Ericks Eltern gefahren. Sie liegt ca. 1,5 Autostunden
nordoestlich von MPLS. Huette ist eigentlich etwas
untertrieben, denn neben dem Keller gibt es noch 2
Stockwerke und auch wenn noch nicht alles ausgebaut ist,
wird das mal der Alterssitz von Ericks Eltern. Das Haus ist
direkt an einem See und so haben wir uns erstmal
auf’s Boot geschwungen und sind den See einmal quer
und laengs abgefahren. Danach sind wir auf ein Grunstueck
eines Bekannten von Erick und haben mit einer Pistole und
einem Revolver versucht, die Schiessscheibe zu treffen. Das
war zumindest mit der Pistole nicht so einfach. Aber Spass
hat es trotzdem gemacht. Nach dem Schiessen sind wir wieder
zurueck und haben ein BBQ gehabt. Es gab typisch
amerikanische Burger, aber eben nicht bei McDoof, sondern
vom eigenen Grill. Das war lecker. Leider war der Tag viel
zu schnell zuende.
Am Sonntag haben sich Klaus,
Claudia und ich zum Golfen verabredet. Das Wetter hat nicht
die ganze Zeit gehalten und so hat es zwischendurch mal
geregnet. Das hat unserem Spass aber keinen Abbruch getan.
Nach dem Golfen bin ich zum Flughafen, denn endlich konnte
ich Anja abholen, die jetzt bis zum Ende hierbleibt und
dann mit mir nach Hause fliegt.
Montag - Sonntag,
13.08.2001 - 19.08.2001
In dieser Woche
hat eine meiner Kolleginnen eine Dampferfahrt fuer die
ganze Abteilung gewonnen. Gesponsort wurde das ganze von
einem dieser Radiosender, die alle "the best variety"
spielen. Zum Gluck mussten wir nicht die ganze Zeit das
Gedudel auf dem Dampfer ertragen. Los ging's in St. Paul,
wo der Schauffelraddampfer (der schien wirklich durch die
Schaufeln angetrieben worden zu sein) Richtung Nord-Westen,
also Richtung Minneapolis fuhr. Bis dahin sind allerdings
nicht gekommen. Die Moderatorin veranstaltete
verschiedenste Ratespiele, in denen die einzelnen Firmen
(jeder hatte einen Baepper mit seinem Namen und der Firma,
fuer die er arbeitet) gegeneinander antraten. Das Wetter
war auch schoen und so hatten wir (die wir mitwaren, besser
gesagt mitkommten) eine nette verlaengerte
Mittagspause.
Freitag abend gab's dann eine "couple
shower" Party fuer Oliver und Mary, da die beiden im
Dezember heiraten werden. Die Party war eine Ueberraschung
fuer die beiden. Oliver hatte zwar was geahnt, aber Mary
war total ueberrumpelt. Die beiden, die das ganze
organisiert hatten, haben auch Freunde von Mary (die aus
St. Louis ist) eingeflogen. Darueber hat sie sich am
meisten gefreut.Am spaeteren Abend gab es dann noch einige
Trinkspielchen und wieder mal zeigte sich, dass Amerikaner
nicht gerade trinkfest sind :O)
Am Sonnabend wollten
Claudia, Klaus und ich eigentlich Golf spielen gehen, aber
es regnete und so entschlossen wir uns als Alternative fuer
das Science Museum in St. Paul. Dort lief neben den
staendigen Ausstellungen auch die Ausstellung "Grossology",
was soviel heisst, wie Krassheitswissenschaft. Es wurden
allerlei leckere Fakten ueber den menschlichen Koerper
praesentiert. Im IMAX Kino lief der Film ueber die beiden
Hoehlenwissenschaftlerinnen. Den fand ich sehr interessant.
Nach dem Besuch im Museum sind wir noch zu "unserem"
Applebee's und hatten wieder mal eine Erfahrung der
amerikanischen Art: Klaus bestellt ein Bier (ein Miller
Light, glaub ich) und wird nach seiner ID gefragt. Am
Eingang zum Restaurant stand ja auch "We card everyone
appearing to be under 40". Nun hat Klaus ja immer noch
keinen einheimischen Fuehrerschein und so zeigte er seinen
deutschen Personalausweis vor (auf dem alles wohlgemerkt in
deutsch und in englisch ausgewiesen ist). Der Kellner
konnte sich vor Staunen kaum wieder einkrigen und
verschwand, ohne was zu sagen. Dann kam er wieder mit dem
Restaurantmanager und auch der wollte Klaus' Ausweis sehen.
Nach einigem hin- und her bekam Klaus dann schliesslich
sein Bier...
Montag - Sonntag, 06.08.2001 - 12.08.2001
Hoehepunkt der Woche war das
"Company Picnic", welches im nahegelegenen Elm Creek Park
stattfand. Doch vorher gab es noch eines dieser spannenden
Communications Meetings, auf dem diesmal German chocolate
fuer alle verteilt wurde. Auf dem Picknick gab es dann zu
essen und zu trinken und die verschiedensten Sportarten
konnten ausprobiert werden. Es war definitiv der heisseste
Tag der Woche. Ich habe mich nach meinem Sonnenstich nur im
Schatten aufgehalten und so hatte ich auch keine
Probleme.
Eigentlicher Hoehepunkt der Woche war dann
natuerlich der Donnerstag, denn ich hatte Geburtstag. Ich
habe mich sehr ueber die vielen eMails und Anrufe gefreut
und abends sind Klaus und ich dann noch ins
Applebee's.
Den Sonnabend darauf sind Klaus und ich
dann in die Outlet Mall nach Albertville (Klaus war dort
zum ersten Mal). Es war supervoll, wir haben fast keinen
Parkplatz bekommen. Ich habe nichts (!) gekauft. Danach
sind wir noch ins Ruby Tuesday, von dem wir vom Essen her
begeistert waren: jedoch war der Service fuer amerikanische
Verhaeltnisse ziemlich mies. Klaus hatte sich geaergert,
dass er Donnerstag nicht Bescheid gesagt hatte, dass ich
Geburtstag hatte, denn dann versammelt sich die gesamte
Gaststaettenmannschaft um das Geburtstagskind und bringt
ein Staendchen zum Besten. Naja, ich war eher froh drueber
:O)
Montag - Sonntag,
30.07.2001 - 05.08.2001
Diese
Arbeitswoche war mal wieder recht unspektakulaer und so
freute ich mich auf's Wochenende, denn da wollten Erick und
ich zum Dragster Rennen nach Wisconsin fahren. Zum zweiten
Versuch, denn das erste Mal wurde das Rennen aufgrund eines
Unfalls ja abgesagt. Nun, diesmal fand es statt, jedoch
waren lange nicht so viele Fahrer dort wie das erste Mal.
Aber das hat uns nicht viel ausgemacht. Gegen Ende kam dann
auch echt das Highlight - ein Fahrer, der anscheinend noch
nie Dragster Rennen gefahren ist. Er fuhr an die Startlinie
und "rollte" dann weiter, bis er an der Ziellinie
stehenblieb. Der Sprecher hat sowas auch noch nie gesehen
und das Publikum hatte was zu lachen. Er wurde dann von
einem Polizeiauto von der Bahn eskortiert und nach
eingehender Unterweisung trat er wieder an. Nachdem der
"Christmas Tree" auf gruen schaltete, hatte er eine
Reaktionszeit von ca. 5 Sekunden und fuhr dann in nicht
allzu schnellem Tempo los. Der war echt witzig. Es war
superheiss am Sonnabend, ueberhaupt habe ich wieder das
grosse Los gezogen - nach dem zweitkaeltesten Dezember seit
Beginn der Wetteraufzeichnungen darf ich nun auch noch
einen der waermsten Sommer hier erleben. Heute, am Montag,
wurde von Stromausfaellen in und um Minneapolis berichtet.
Mich hat es zum Glueck (noch) nicht betroffen, denn das
wuerde heissen, dass die Klimaanlage nicht mehr
funktioniert. Und das bei Temperaturen von 30 Grad C abends
um 23:00. Die Leute kippen aufgrund der Hitze haufenweise
um und so dachte ich mir, passe ich mich halt den
Gegebenheiten der Einheimischen an und lag den ganzen
Sonntag und Montag mit Fieber und Kopfschmerzen im Bett.
Klassischer Fall von Sonnenstich. Naja, jetzt, Montag
abend, geht es schon wieder...
Montag - Sonntag,
23.07.2001 - 29.07.2001
Meine
Tage hier naehern sich so langsam dem Ende. Und so
entschloss ich mich, dieses Wochenende nochmal nach Canada
zu fahren, denn dort hat es mit besonders gut gefallen.
Gesagt, getan. So machte ich mich auf nach Thunder Bay, was
ca. 7 Stunden Autofahrt von Minneapolis entfernt liegt.
Dort suchte ich mir ein Motel und begann, die Gegend
unsicher zu machen. Als erstes bin ich in die
Amethyst-Mine, wo ich mit Anja und meiner Mutter Anfang
Juni schonmal war. Diesmal hatte ich etwas mehr Zeit und
habe auch ein bisschen mehr gefunden. Ueberraschenderweise
waren weder Moskitos noch diese laestigen Bite-Flies da und
so nervte lediglich ein wahrlich schlecht erzogenes Kind...
Auf dem Weg zur Mine las ich ein Schild, auf dem "Thunder
Bay Agate Mine" stand, also eine Achatmine. Diese suchte
ich den naechsten Tag auf, naja, schliesslich ist das eines
meiner vielen Hobbies. Dort konnte man auch selber suchen,
musste keinen Eintritt bezahlen, musste jedoch fuer jedes
mitgenommene Stueck CAN$ 8.00 pro Pfund (also ca. 12,- DM)
berappen. Da ich eh nicht alzzu viel mit ins Flguzeug
nehmen kann (bzw. schon genug Sachen habe), habe ich mich
fuer 3-4 kleine Stuecke entschieden, die ich mitnahm. Der
Achat dort ist sehr schoen und kommt in den
unterschiedlichsten Auspraegungen und Farben vor. Danach
wollte ich noch etwas fuer meine Gesundheit tun und radelte
ein wenig durch einen Privincial Park, der unweit von
Thunder Bay liegt. Dort ist es ideal fuer Mountain-Biker.
Leicht auf- und abgehende Schotterpisten laden zum
langbrettern ein. Irgendwann wurde der Weg aber leider zum
Waderweg und ein Weiterkommen mit dem Fahrrad war nicht
mehr moeglich. So kehrte ich wieder um, hatte aber trotzdem
immerhin 20km geschafft. Nach einer kleinen Staerkung
machte ich mich langsam wieder auf den Weg zum Hotel,
besuchte jedoch unterwegs noch einige Aussichtspunkte oder
andere interessant klingende und einladende Orte. Unterwegs
begegnete mir ein Stachelschwein und ich glaube, diesmal
ist es mir auch gelungen, ein Foto zu machen. Am Sonntag
hiess es dann wieder - ab Richtung Minneapolis. Ich nahm
nicht den direkten Weg, sondern einige kleinere Strassen,
die eine wunderschoene Achterbahn abgegeben haetten. Es
ging rauf und runter. Mit entsprechender Geschwindigkeit
merkte der Magen auch etwas davon. Da ploetzlich stand ein
Baer auf der Strasse - ein kleiner Schwarzbaer, wohl ein
Junges. Kaum hatte er mich gesehen, verschwand er wieder im
Wald. Nach einem Zwischenstop am Cascade River State Park
ging es dann non-stop nach Plymouth in mein Appartement.
Wieder einmal musste ich feststellen, dass Amerikaner
ueberwiegend kein Auto fahren koennen...
Montag - Sonntag,
16.07.2001 - 22.07.2001
Nachdem
ich mich nach einer Woche wieder an den deutschen Rhythmus
gewoehnt habe, hiess es schon wieder Koffer packen und
Dienstag in aller Herrgottsfruehe brachte mich der KLM
Cityhopper zunaechst nach Amsterdam und dann ging es mit
der KLM weiter, direkt nach Minneapolis, wo ich mit etwas
Verspaetung gut angekommen bin.
Mittwoch habe ich
Klaus dann zum Flughafen gebracht, der seinen Sommerurlaub
in good old Germany verbringt.
Ansonsten habe ich
versucht, wieder in den MPLS-Rhythmus zu kommen und die
Papier- und eMailstapel auf Arbeit abzuarbeiten. Nun heisst
es Endspurt, denn noch ca. 5 Wochen und dann kommt Anja zum
letzten Mal her und wir machen nochmal Urlaub. Danach bin
ich noch eine halbe Woche auf Arbeit, um die letzten Sachen
zu klaeren und abzuschliessen und dann geht es wieder
zurueck nach Berlin...
Am Sonnabend bin ich dann
frueh aufgestanden, habe mich ins Auto gesetzt und bin nach
Fargo gefahren. Fargo liegt in North Dakota, also dem
westlichen Nachbarstaat Minnesotas, gleich hinter der
Grenze. Es ist die so ziemlich einzige grosse Stadt von ND,
neben Bismarck (was glaub ich die Hauptstadt ND's ist). Die
amerikanischen Kollegen hatten mich alle gefragt, was ich
dort wolle - dort gaebe es nur "nichts" und davon genug. Da
sagte ich, dass ich mir genau dieses "nichts" ansehen
wollte :O) Naja, spekatakulaer ist die Stadt wahrlich
nicht, aber trotzdem recht schoen. Wie man sich eine
amerikanische Kleinstadt eben so vorstellt. Ich hatte auch
noch Glueck und es fand an dem WE ein Markt statt, mit
zahlreichen Buden und natuerlich vielen Fressstaenden.
Rueckzu bin ich dann durch das Gebiet rund um Detroit Lakes
(hat nichts mit der Stadt Detroit zu tun - ausser dem
Namen) gefahren. Eine wunderschoene Gegend. Vergleichbar
mit der Uckermark, viele sanfte Huegel, noch mehr Seen und
das Wetter war zwar sehr heiss, aber doch schoen. Und dank
Klimaanlage im Auto auch gut auszuhalten. An einem der
vielen Seen sprang ich denn mal schnell ins Wasser um mich
abzukuehlen, was aber nicht sehr lange vorhielt. Kurz nach
Sonnenuntergang war ich wieder in meinem
Appartement.
Den Sonntag habe ich mal wieder
ausgeschlafen und bin am Nachmittag mit dem Fahrrad einmal
rund um downtown Minneapolis gefahren. Dabei habe ich
natuerlich einige Fotos gemacht, die demnaechst auch hier
auf der HP zu sehen sein werden. Und nun ist schon wieder
Sonntag abend und die naechste Arbeitswoche beginnt
morgen...
Montag - Sonntag,
09.07.2001 - 15.07.2001
Diese
komplette Woche war ich in "good old Germany". Montag
morgen angekommen, konnte ich mich den Montag erstmal
erholen und mein Jet-Lag behandeln, was mir jedoch erst
nach einer Woche gelungen ist (als ich wieder abfliegen
musste). Dienstag ging es dann nach Erlangen und Nuernberg
fuer die ersten Vorstellungsgespraeche. Dienstag abend bin
ich wieder nach Berlin zurueck, denn Mittwoch hatte ich in
Berlin zwei Gespraeche. Da diese auf dem Werksgelaende
meiner ehemaligen Wirkungsstaette stattfanden, habe ich die
Gelegenheit genutzt und meine alten Kollegen besucht.
Donnerstag bin ich dann nach Muenchen geflogen und auf dem
Rueckweg nochmal nach Erlangen, um mich mit meiner
Personalbetreuerin zu treffen und sie ueber den Stand der
Dinge zu informieren. Freitag hatte ich dann das letzte
Gespraech, diesmal in Berlin. In Summe waren es 7
Vorstellungsgespraeche (+2 Angebote per Telefon bzw.
eMail), wobei mir nicht jeder einen konkreten Job anbieten
konnte. Dennoch waren sehr interessante Sachen
dabei.
Samstag und Sonntag war dann ein wenig Zeit,
um Familie und Freunde zu treffen. Die Zeit war leider viel
zu kurz! Und wie gesagt, das Jet-Lag hatte ich die ganze
Woche nicht ueberwunden und lief eher wie ein wandelnder
Zombie rum.
Montag - Sonntag,
03.07.2001 - 08.07.2001
Das war
eine kurze Woche, denn wie jeder weiss, ist der 4. Juli
hier Feiertag. Sogar bei Siemens (wurde nicht aus
Kostengruenden eingespart :O)! Also haben wir uns am 4.
Juli am Lake Minnetonka bei Fletcher's, so der Name des
Restaurants, getroffen. Dort kommen die Reichen und
Schoenen hin, um allen zu zeigen, wie gross ihre Yacht oder
ihr Speedboat ist. Dementsprechend sind auch die Preise
etwas gehobener, aber das Essen dafuer exzellent. Jeder
EInheimische, dem wir erzaehlt haben, dass wir bei
Fletcher's waren, wusste gleich, dass dort der "Meat
Market" ist... Nach dem Essen sind wir noch in einen
anderen Ort am Lake Minnetonka gefahren, den Namen habe ich
mir nicht gemerkt. Dort sollte ein Feuerwerk stattfinden.
Wir hatten Muehe, einen Parkplatz zu finden, aber
letzendlich klappte es dann doch noch. Das Feuerwerk war
wieder nicht allzu besonders, aber das Schlimmste stand uns
dann noch bevor - wir brauchten eine ganze Stunde um aus
dem Nest rauszukommen, denn nachdem alle auf die Idee
gekommen waren, wieder nach Hause zu fahren, ging garnichts
mehr. Unglaublich!
Am Wochenende war ich dann damit
beschaeftigt, die Sachen zu packen, da ich am Sonntag nach
Deutschland fliege, um einige Vorstellungsgespraeche zu
fuehren. So reise ich naechste Woche dann nach Erlangen,
Nuernberg und Muenchen. Mal sehen, was dabei rauskommt...
Montag - Sonntag,
25.06.2001 - 01.07.2001
Die Woche
war wieder mal recht unspektakulaer. Sonnabend sind wir
(Claudia, Klaus und ich) nach St. Paul gefahren. Dort fand
das "Taste of Minnesota" Festival statt, wo es recihlich zu
essen gab und auch sonst wieder vieles fuer Kinder geboten
wurde. Auf zwei Buehnen spielten auch mehrere Bands. Zum
Abschluss gab es dann ein Feuerwerk, dass uns aber nicht
wirklich vom Hocker reissen konnte. Aber das Wetter war
schoen und Klaus war auch zufrieden, dass er ein Bierchen
bekommen konnte, naja, zumindest bis 22:00 Uhr, denn danach
darf laut Minnesotanischem Gesetz kein Bier mehr verkauft
werden (in den Liquor Stores, woanders gibt's ja eh keinen
Alkohol). Jedoch hatten wir nicht damit gerechnet, dass der
Bierverkauf auf einem Fest dem normalen Verkauf im Laden
gleichgesetzt wird. Bilder habe ich auch wieder gemacht,
aber bin noch nicht dazu gekommen, die
hochzuladen.
Ansonsten bin ich immer mal wieder
Fahrrad gefahren, am liebsten gegen Abend, denn es war mit
35 Grad tagsueber die ganze Woche lang sehr warm und
schwuel dazu.
Montag - Sonntag,
18.06.2001 - 24.06.2001
Das war
finanziell wahrlich keine gute Woche, denn an meinem Auto
ist das Getriebe kaputtgegangen. Immerhin hatte ich noch
den zweiten Gang zur Verfuegung, so dass ich nicht
abgeschleppt werden musste, sondern die Werkstatt noch aus
eigener Kraft erreicht habe. Auf Arbeit war es auch nicht
wirklich spannend oder etwa schoen, also konnte ich mich
auf den Dienstag freuen, denn da fand das langersehnte
Depeche Mode Konzert im Excel Energy Center in St. Paul
statt. Um es gleich vorwegzunehmen - es war super,
vermutlich das beste DM-Konzert, bei dem ich je
dabeigewesen bin. Selbst Klaus, dem alten (Hard-)rocker hat
es gefallen. Schade nur, dass die Leute hier nur auf
Country und Rock zu stehen scheinen, denn die Halle war nur
zu ca. 1/3 ausverkauft. Dafuer ging das Publikum ab wie
nix. DM spielten fast 2 Stunden, sehr abwechslungsreich.
Wirklich super!
Donnerstag gab es dann ein ominoeses
Meeting auf Arbeit - Wir Leute von Finance & Accounting
waren eingeladen, sowie der Chef vom Einkauf und die Chefin
der Human Resources. Ein Thema oder eine Agenda wurde uns
nicht mitgeteilt. Na, lange Rede, kurzer Sinn, uns wurde
mitgeteilt, dass ab sofort eine Stelle eingespart wird und
Sam, unsere Sekretaerin, nicht mehr auf Arbeit kommt. Sie
wurde an dem Morgen angerufen, dass sie nicht mehr arbeiten
kommen braucht und zu Hause bleiben kann. Es gaebe keine
Arbeit mehr fuer sie, so die offizielle Begruendung. Die
Art und Weise fanden wir alle dennoch etwas eigenartig und
Erick meinte, dass das so nicht gang und gaebe waere in den
US of A. Vermutlich wollte man Diskussionen aus dem Weg
gehen...
Donnerstag abend waren Klaus und ich mal
wieder im Hops und Freitag abend waren Claudia, Erick,
Klaus und ich im Kino und haben uns "Evolution" angesehen.
Ganz nett. Sonnabend bin ich dann zu der 50s Auto Show
(Bilder gibts hier) und danach noch ein wenig geradelt. Um
22:30 habe ich dann noch mein Auto gewaschen, was man unten
in der Tiefgarage machen kann. Den Sonntag habe ich dann
wieder mal zum Saubermachen, Waeschewaschen und HP
aktualiseren genutzt.
Montag - Sonntag,
11.06.2001 - 17.06.2001
Wie nicht
anders zu erwarten, hat sich auf Arbeit eine ganze Menge
angestaut und ich hatte alleine den ersten Tag damit zu
tun, meine ganzen eMails zu lesen und halbwegs zu
beantworten (natuerlich nur die, die auch wichtig sind). Am
Donnerstag dann der Hoehepunkt der Arbeitswoche:
Communication Meeting. Alle Mitarbeiter haben sich in der
Cafeteria versammelt und dem CEO zugehoert. Ich war, naja,
sagen wir mal, leicht verwirrt. Der Mensch vorne kam mir
eher wie ein Comedian vor, der einen Witz nach dem anderen
riss (obwohl das so garnicht der aktuellen Geschaeftslage
entspricht). Andere Vortragende hatten null Ahnung von dem,
was sie zum Besten gaben, aber die Belegschaft stoerte das
nicht weiter. Zwei Fragen, die im Vorfeld schon abgegeben
wurden, haben alle ganz besonders erheitert: "When do the
managers start to manage?" und "When do we stop being a
German company". Naja, soviel dazu, der Rest meiner
Gedanken wurde von mir zensiert :O)
Ansonsten war ich
die Woche fleissig auf dem Fahrrad unterwegs. Hat Spass
gemacht! Es gibt hier wirklich recht viele Fahrradwege, die
meistens auch sehr gut ausgebaut sind. Nicht alle
asphaltiert, aber ein guter Schotterbelag tut es ja auch.
Am Sonnabend war ich auch wieder mit dem Fahrrad unterwegs
und konnte die Vielfalt der einheimischen Tierwelt
beobachten, denn auf meinem Weg begegneten mir neben den
schon bekannten Eich- und Erdhoernchen auch Hasen, ein Reh,
ein total rot-pinkfarbener Vogel und 2 Schildkroeten.
Letztere sind nicht etwa irgendwo weggelaufen, sondern
haben in den zahlreichen Seen und Suempfen in Minnesota ihr
Zuhause. Meine Frage, was die denn so im Winter (ich
erinnere mich da an -27 Grad Celsius) machen, konnte mir
auch Erick, mein einheimischer Kollege nicht beantworten.
Dafuer war er verbluefft, dass es in Deutschland keine wild
lebenden Turtles gibt.
Am Sonntag haben sich dann
Claudia, Erick, Klaus und ich zum Ausflug nach Wisconsin
getroffen. Wir wollten an eine Rennstrecke, um ein Dragster
Rennen anzusehen (das sind die Dinger, die auf einer
Viertelmeile ein Beschleunigungsrennen fahren). Wir kamen
dort an und haben die $10 pro Person an Eintritt bezahlt,
als wir auch schon den Hubschrauber auf der Bahn gesehen
haben. Es hatte wohl einen der Rennfahrer ordentlich
zerlegt. Wir beschlossen, erstmal in die Pits zu schauen
und haben uns die ganzen Rennwagen angesehen. Die meisten
waren ordentlich getuned und hatten mindestens einen
Turbolader auf der Motorhaube. Manchen wurde reiner
Sauerstoff beigemischt. Es gab auch Motorraeder und solche
"zigarrenfoermigen" Teile, wie man sie vielleicht von den
nitrobetriebenen Dragstern her kennt. Gerade, als wir mit
unserem Rundgang fertig waren und zurueck zum Auto wollten,
um unseren BBQ-Grill aufzubauen, kam die Durchsage, dass es
sich bei dem Unfall um einen schweren gehandelt hat und das
Gesetz einen Abbruch des weiteren Rennens zur Klaerung der
Unfallursache verlangt. Wir nahmen's nicht allzu schwer und
bauten trotzdem unseren Grill auf, denn die Wiese, auf der
wir geparkt haben, war sehr schoen. Wir liessen uns Zeit,
grillten Hamburger Patties, Brats und Chickenbreasts und
die Biertrinker hatten das eine oder auch andere Bier.
Irgendwann waren wir fertig, machten uns Richtung Heimat
auf und entschlossen uns, am Crystal Cave, einer Hoehle auf
der Strecke nach Hause, nochmal anzuhalten. Das taten wir
auch und bezahlten $8,50 p.P. fuer den Rundgang, der dann
so ca. eine Stunde dauerte. Crystal Cave war etwas
uebertrieben, denn in dem Dolomitgestein fanden sich ganz
selten mal kleinste Vorkommen von Quarzkristallen. Aber wir
hatten (auch wegen der guten (Bier-)laune) unseren Spass
:O)
Nun sitze ich hier auf dem Balkon mit meinem
Notebook und lasse das Wochenende langsam ausklingen. Es
ziehen gerade wieder bedrohlich dunkle Wolken am Himmel
vorbei, aber das kenne ich ja schon von der gesamten
letzten Woche - jeden Abend ein Gewitter, aber ansonsten
warm mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad C und sobald
das Gewitter vorbeigezogen ist, wird es auch wieder schoen
und der blaue Himmel kommt wieder hervor.
Montag - Sonntag,
21.05.2001- 10.06.2001
Kaum war
mein einer Besuch weg, hat sich auch schon der naechste
angesagt - Anja und meine Mutter. Sie kamen wohlbehalten
(nach ca. 6 Stunden Verspaetung) am MSP Int'l Airport an.
Und so sind wir dann zu dritt eine Runde um die Grossen
Seen gefahren. Den Bericht gibt es bei den
Bildern...
Nachdem ich dann Anja und meine Mutter am
Sonnabend wieder zum Flughafen gebracht habe, habe ich mich
gleich auf's Fahrrad gesetzt und den Rest des Tages fuer
Aufraeumarbeiten und aehnliches genutzt. Sonntag hat mich
Klaus um 09:30 zum Golf spielen abgeholt. Mir hat es
richtig Spass gemacht, obwohl ich vorher noch nie gegolft
habe und natuerlich den Trick noch nicht raus hatte. Aber
dumm habe ich mich nicht angestellt - bin halt ein
Naturtalent :O)
Montag - Sonntag,
14.05.2001 - 20.05.2001
Mein
Besuch hat sich am Dienstag wieder verabschiedet und ist
nach einer weiteren Woche Aufenthalt in New York wieder
wohlbehalten in good old Germany angekommen. Den Rest der
Woche war Stress auf Arbeit angesagt, der dann in einer
Sonnabend- und Sonntagsschicht endete. Ich hoffe, dass
dieses Thema nun endlich abgeschlossen ist, aber das werde
ich sehen, wenn ich am Montag nach meinem Urlaub wieder auf
Arbeit aufschlage.
Montag - Sonntag,
07.05.2001 - 13.05.2001
Wieder
eine neue Woche, doch diese hat ganz anders angefangen,
anders als alle anderen! Ich wurde erleuchtet! Am Montag,
auf dem Flughafen. Ich war dort, um meinen Besuch aus
Deutschland abzuholen und da passierte es - der Dalai Lama
hoechstpersoenlich lief an mir vorbei. Mit unzaehligen
Personenschuetzern, entweder in klassischem,
'unauffaelligem' Look oder als Ninja getarnt. Was fuer ein
Ereignis!
Der Rest der Woche verlief wieder ganz
normal - tagsueber arbeiten und abends Outlet Center, Mall
of America, Downtown.
Sonnabend sind wir dann nach
Duluth gefahren und haben (das ist ja inzwischen Tradition)
Mittag bei Grandma's direkt an der Aerial Lift Bridge
gegessen. Wir sind dann weiter zum Split Rock Lighthouse
und den Gooseberry Falls. Das Wetter war zwar nicht so
schoen, wie in Minneapolis, aber der leichte Nieselregen
(der schnell wieder aufhoerte) und die etwas niedrigeren
Temperaturen konnten uns nicht wirklich abschrecken.
Sonntag ging's dann nach Stillwater, wo der St. Croix River
immer noch Hochwasser hat. Wir haben eine Dampferfahrt
gemacht, die von Buffet und Dixieland Musik begleitet
wurde. Das Wetter war herrlich, ich habe mir gleich wieder
einen Sonnenbrand geholt - den ersten aus Minnesota!
Endlich ist es gruen ueberall. Der Fruehling
verlaeuft hier ganz schnell, denn heute, am Montag,
14.05.2001, waren abends um 21:00 Uhr noch ueber 25 Grad
Celsius. Wir haben draussen gesessen und gegessen. Es war
schon total sommerlich! Mir eigentlich zu warm, aber es
gibt ja ueberall Klimaanlagen...
Montag - Sonntag,
23.04.2001 - 06.05.2001
So, der
letzte Tagebucheintrag liegt nun schon 2 Wochen
zurueck...
Am letzten Wochenende fand nun endlich das
Panamerikanische Gathering statt. Vier Infis des
nordamerikanischen Kontinents und 2 "Aussenstehende" haben
sich in Las Vegas getroffen und ein super Wochenende
gehabt! Den Berichts gibts auf den Bilderseiten.
Da
ich mich an alles, was davor war, kaum erinnern kann, gehen
ich gleich zur letzten Woche ueber. Da gibt es auch nicht
allzu viel spektakulaeres zu berichten. Am Freitag habe ich
das erste Mal Tennis gespielt und muss sagen, es hat Spass
gemacht. Tennis ist hier auch mehr ein Volkssport, da die
Tennisplaetze oftmals kostenlos sind oder, wie bei mir
hier, mit zu der Appartementanlage gehoeren. Nach dem Spiel
haben wir uns eine Pizza gegoennt - die wohl teuerste
unseres Lebens! Gut, es war die groesste, die sie hatten
(ich glaube, 16" Durchmesser - also ca. 40cm) und wir
hatten einiges an Belag geordert, aber 21.89$ fanden wir
beide etwas fett! Ich DM umrechnen mag man das garnicht.
Naja, geschmeckt hat sie trotzdem und satt sind wir beide
auch davon geworden.
Samstag haben wir uns dann zum
Radfahren verabredet - Klaus ist dann mit seinen neuen
Rollerblades gefahren und ich mit meinem Fahrrad. Wir waren
fast downtown Minneapolis, an zwei sehr schoenen Seen, um
die herum es Rad- und Spazierwege gibt. Leider war der
Belag nicht ganz so gut fuer Blades geeignet und ab und zu
war der Weg auch noch ueberschwemmt und Klaus musste
drumrumlaufen. Hat aber trotzdem Spass gemacht. Am Abend
waren wir dann bei Sam (unserer Sekretaerin) zur Party. Ihr
Mann hatte irgendwann jetzt Geburtstag und ausserdem sollte
wieder das traditionelle Weihnachtsbaumverbrennen
stattfinden, um den Sommer einzulaeuten. Der Baum brannte
dann auch, allerdings mit etwas Verspaetung, da der Regen
am fruehen Abend zu stark war. Gegen 00:00 Uhr sind wir
dann wieder nach Hause.
Den Rest der Wochenendes habe
ich mal wieder zum Waschen, Saubermachen und Bilder
einscannen benutzt und nun ist es auch schon wieder (viel
zu schnell, wie immer) zuende. Das Wetter war ziemlich
mies, so dass man draussen eh nichts haette machen koennen.
Montag - Sonntag,
16.04.2001 - 22.04.2001
Heute ist
graessliches Wetter draussen. Es gewittert schon den ganzen
Tag. So komme ich auch mal tagsueber dazu, was an der
Homepage zu machen. Ansonsten war eigentlich recht schoenes
Wetter die Woche, zumindest von Mittwoch bis Freitag.
Freitag war der absolute Hoehepunkt. 22 Grad! Und das um
20:00 Uhr. Am Montag hatten wir noch -5 Grad am
Morgen.
Dienstag abend war ich mit Klaus Raquetball
(eine Mischung aus Tennis und Squash in einer
Squash-aehnlichen Halle) spielen, denn wir haben hier auf
dem Gelaende einen Court, den wir benutzen koennen. Wir
kannten zwar beide die Regeln nicht, das hat uns aber nicht
davon abgehalten 1,5 Stunden zu spielen. Inzwischen haben
wir uns aber die Regeln im Internet rausgesucht und koennen
nun das naechste Mal richtig loslegen...
Freitag
abend war Movienight mit Erick, wir haben uns Shaft
angesehen, und Samstag abend war eine weitere Movienight,
mit Alex, Claudia und Gerald. Dort gab es Billie Elliott,
einen englischen Film, zu sehen, den ich sehr gut fand und
danach noch Erin Brockovich, der mir nicht allzu sehr
gefallen hat. Allein die Laenge des Films war toedlich...
Montag - Sonntag,
09.04.2001 - 15.04.2001
Das war
mal wieder eine ereignisreiche Woche! Am Montag abend sind
wir nach Minneapolis downtown gefahren, um ein
Baseballspiel der 'local heroes', der Minnesota Twins,
anzusehen. Baseball ist hier bei weitem nicht so populaer,
wie beispielsweise Football oder Eishockey. Das konnten wir
auch schon an den Parkplatzgebuehren sehen. An den Tafeln
stand folgendes geschrieben: Event Parking: "Vikings Game"
(also Football): 20$, "Timberwolves" (also Eishockey): 15$,
andere Events: 8$, normales Parken (also ohne Event): 5$,
"Twins": 3 $. Ob ich mir jetzt die genauen Preise gemerkt
habe, weiss ich nicht, aber so ungefaehr war die
Preisspanne. Das Stadion war ziemlich voll, was aber auch
daran lag, dass es das erste Heimspiel der Saison war. Die
Leute schienen aber alle weniger wegen dem Spiel, als
vielmehr wegen dem sozialen Ereignis dorthin gekommen zu
sein. Auf seinem Sitz blieb eigentlich kaum einer mehr als
30 Minuten sitzen, schliesslich war dann das Bier (in
Plastikflaschen!) alle oder der kleine Hunger kam schon
wieder. Das Spiel an sich war echt langweilig! Die Regeln
hab ich wieder mal nicht vollstaendig kapiert, aber die
Grundlagen sind mir klar. Wir sind nach ca. 2 Stunden im 5.
Inning (es gibt davon 9) abgehauen. Keine Ahnung, wie lange
das noch ging. Die MN Twins haben uebrigens gewonnen! Sehr
witzig fand ich noch die Aktion vor dem Stadion, wo 4-5
Radiosender ihre Uebertragungswagen aufgestellt hatten und
jeder seine Musik so laut wie moeglich spielte. Die Wagen
standen dabei jeweils ca. 4 Meter auseinander... Ach ja,
Bilder davon gibts bei den Bildern (wo sonst)
:O)
Donnerstag sind Erick und ich dann mal wieder ins
Kino gegangen und haben uns "Blow" angesehen. Das ist der
Film mit Johnny Depp, wo er einen Drogenschmuggler spielt,
dessen Leben in dem Film erzaehlt wird. Franka Potente
spielt eine relativ kurze Rolle in dem Film. Der Film
selbst war nicht der Ueberbringer, aber man kann ihn sich
ruhig ansehen. Ach ja, a propos Franka Potente - endlich
konnte ich mir "Lola rennt" bei Blockbuster ausleihen und
ich hab mir den Film auch gleich noch am Mittwoch abend
angesehen. Also ich finde den Klasse! So richtig was zum
Nachdenken...
Das Wochenende war ich dann das erste
Mal nach dem Winter etwas laenger unterwegs. Ich hab mich
Samstag morgen ins Auto gesetzt und bin losgefahren.
Zunaechst Richtung Duluth. Dort faengt (oder hoert auf, je
nachdem) ein Bicycle Trail an, der ueber 70 Meilen lang ist
und von Duluth aus in Richtung Suedwesten fuehrt. Ich
wollte eigentlich bei Carlton, ca. 30km von Duluth
entfernt, auf die Strecke drauf und dann ein bisschen
darauf rumradeln. Also bin ich von der Interstate runter
und die 261 (?) langgefahren, die mehr oder weniger am St.
Louis River entlangfuehrt. Da derzeit ueberall Hochwasser
ist, sah der Fluss natuerlich besonders spektakulaer aus.
Ich hielt mehrmals an, mal an einem Wehr, mal in einem
Nationalpark und bewunderte die reissenden Fluten. Dann war
ich auf einmal schon in Duluth, hatte aber den Fahrradweg
gefunden. Also stellte ich das Auto ab und holte mein
Fahrrad raus. Der Radweg verlaeuft auf einer ehemaligen
Bahnstrecke und ist wunderbar asphaltiert. Wenn man von
Duluth aus startet, hat man auch den Vorteil, dass es
erstmal bergauf geht und rueckzu dann bergrunter. So fuhr
ich also rund 24km und war danach erstmal geschafft. Ich
entschloss mich, mit dem Auto noch weiter zu fahren, denn
das Wetter war herrlich! 17 Grad im Schatten, in der Sonne
fast 30! Ich fuhr nach Wisconsin rein, immer Richtung
Apostle Islands, die an einer kleinen Halbinsel am Lake
Suerior liegen. Ich hielt immer mal wieder an und genoss
den Blick auf den Lake Superior von einem der Straende. Da
es dann schon recht spaet war und die Rueckfahrt mindestens
5 Stunden dauern wuerde, uebernachtete ich in Bayfield. Von
dort aus fahren die Faehren zur Madeleine Island, auf der
auch ein Naturpark ist. Ich ging abends noch etwas essen
und da fragte mich die Bedienung, wo ich herwaere. Ich
sagte, aus Deutschland. Da antwortete sie mir auf deutsch:
"ich war eineinhalb Jahre Austauschschuelerin in
Paderborn". Sie heisst Heidi und war froh, mal wieder mit
jemandem deutsch sprechen zu koennen. In der Nacht fing es
dann leider an zu regnen und das setzte sich bis ca. Mittag
fort. Allerdings blieben die vorhergesagten Schneeschauer
aus. Ich fuhr morgens dann gleich noch los, ueber die
Landstrassen in Richtung Twin Cities. Unterwegs hoerte, wie
gesagt, der Regen auf und teilweise kam sogar die Sonne
raus. Als ich dann die Bundesgrenze zwischen Wisconsin und
Minnesota ueberquerte, wurde auch das Wetter schoen. Es
waren nur noch einige Wolken am Himmel. Gegen abend wurde
es aber wieder schlechter und vor allem kaelter! Im Moment
(21:20) sind -1,5 Grad. Auch hier gibt's einige Fotos bei
den Bildern.
Montag - Sonntag,
02.04.2001 - 08.04.2001
Tja, was
habe ich die Woche hier so getrieben? Kann mich garnicht
mehr erinnern. Liegt vermutlich daran, dass ich diese Woche
meine "kaufmaennische" Anfangszeit im Buero voll ausgereizt
habe und nicht zuletzt deshalb jeden Tag recht lange im
Buero geblieben bin.
Freitag abend war dann ein
kleiner Videoabend in meinen heiligen vier Waenden. Wir
haben uns "Austin Powers 1" und danach noch "Scary Movie"
angesehen. Austin ist einfach ein absoluter Favorit von mir
und Scary Movie war so bloed, dass es schon wieder fast gut
war. Draussen hat es gestuermt und gewittert bis tief in
die Nacht. Erick habe ich mal einen echten schottischen
Whisky offeriert, damit er mal weiss, was richtig gut ist.
Ich ziehe ihn naemlich immer damit auf, dass ich kaum
Alkohol trinke, aber schonmal einen guten Whisky. Aber
einen "echten". Und hier gibts ja nur zusammengekipptes
Zeug. Also musste ich mal etwas tiefer in die Tasche
greifen und habe einen 10-jaehrigen von der Insel Jura
gekauft. Erick schien beeindruckt gewesen zu
sein...
Samstag habe ich mir endlich Schutzbleche
fuer mein Fahrrad kaufen koennen, was hier nicht so einfach
ist. Aber nun hab ich ja welche. Danach gab's wieder ein
langes Gespraech nach Hause und abends kam Klaus noch kurz
vorbei.
Heute, am Sonntag, wollte ich, nachdem der
Schnee nun so gut wie komplett weg ist, mal nach Steinen
suchen. Das war aber leider erfolglos, da ich noch nicht so
ganz die richtigen Stellen gefunden habe. Dafuer bin ich
den Glacial Lakes Trail langgefahren - aber leider mit dem
Auto, denn der Fahrradweg war ueberwiegend noch mit Schnee
bedeckt, so dass man dort noch nicht langfahren kann. Die
Gegend dort ist wunderschoen. Sanfte Huegel, viele Seen,
eben alles, was die Eiszeit so zu bieten hatte. Im Sommer
ist es bestimmt noch 10x schoener, wenn alles gruen ist.
Montag - Sonntag,
26.03.2001 - 01.04.2001
So, noch
kurz der Tagebucheintrag, bevor ich mich ins Bett lege. Uns
wurde naemlich dieses WE die Stunde wegen der Daylight
Saving Time geklaut.
Von der Arbeitswoche gibt es
nicht viel zu berichten. Der Quartalsabschluss sollte nun
ueber die Buehne gegangen sein. Ich hoffe, jetzt werden
alle wieder etwas ruhiger und stressfreier.
Freitag
abend Kino: "Crouching Tiger, Hidden Dragon". Cooler Film!
Die special effects waren jedoch fuer meinen Geschmack an
einigen Stellen uebertrieben, da mich einige Flugszenen
eher an Superman erinnert haben. Aber sonst wirklich
sehenswert! Und auch mal wieder kein Happy End. Naja, ist
eben kein amerikanischer Film. Da wird das Ende zur Not
nochmal neu gedreht, wenn das Testpublikum ein Happy End
haben moechte. Ob das nun gut fuer den Film oder die Story
ist oder nicht, ist egal...
Samstag auf einer
"Outlet-Messe" gewesen, wo es alles moegliche geben sollte.
Die 5$ Eintritt haben sich jedoch nicht wirklich gelohnt.
Das ganze erinnerte mich ein bisschen an den Polenmarkt
(wer schonmal einen der vielen besucht hat, kann sich
sicherlich was drunter vorstellen). Ich nenne nur mal ein
Beispiel: Sonnenbrillen. Es lagen einige viele auf den
Tischen der Haendler. Auf den Schildern war zu lesen
"Armani", "Nautica" und weiss ich, was noch fuer
Markennamen. Die Marktschreier boten ihre Brillen fuer 20$
dasStueck feil. Und dazu gabs dann noch 2 gratis. Buy one,
get two free. Tolles Angebot! Denkt wahrscheinlich der
gemeine Amerikaner, denn die haben gekauft, als wuerde es
morgen keine Sonnenbrillen mehr geben. Bei naeherem
Hinsehen stand aber auf dem Zettel folgendes; "Vergleichen
Sie unsere Preise mit "Armani""! Und noch kleiner darunter:
"unsere Brillen sehen vielleicht aehnlich aus, sind aber
keinesfalls mit den Sonnenbrillen oben genannter Hersteller
verwandt oder verschwaegert". What a ripoff... Nachmittags
bin ich dann das erste Mal hier Fahrrad gefahren. Das ist
nicht so einfach, denn auf einmal versperrt ein grosser
Schneehaufen den Weg. Es liegt einfach noch zu viel Schnee
rum. Und Schutzbleche kann man hier auch kaum kaufen, die
Amerikaner scheinen alle eine Schlammpackung abbekommen zu
wollen. Soll ja auch gesund sein. Naja, fuer den ersten
Ausritt war das schon nicht schlecht.
Sonntag
vormittag war Formel-1 gucken bei Oliver und Mary angesagt.
Schumi wurde Zweiter, wer's noch nicht wusste. Danach bin
ich wieder zum Fahrradfahren. Das Wetter lud geradezu dazu
ein. Pralle Sonne, Temperaturen aber erst um die 5 Grad.
Egal! Fahrrad ins Auto und los. Allerdings sind hier
erheblich mehr Huegel, als in Berlin/ Brandenburg. So war
ich nach 16km bereits total geschafft und war froh, als ich
wieder am Auto war. Morgen beginnt wieder eine neue
Arbeitswoche. Suuuuper!
Montag - Sonntag,
19.03.2001 - 25.03.2001
Montag
hatte ich noch frei. Abends musste ich Anja wieder zum
Flughafen bringen, da sie 21:00 Uhr nach Hause flog. Die 2
Wochen waren schon wieder rum :O(
Der Rest der Woche
war sehr arbeitsreich, da es auf den Quartalsabschluss
zugeht. Und so chaotisch, wie die Arbeitsweise der
Amerikaner ist, ist auch die Ablage, bzw. Doku. Drei
verschiedene Berichte (die theoretisch das gleiche Ergebnis
haben muessten) bedeuten vier verschiedene Meinungen. Da
sinkt die Motivation manchmal recht tief...
Freitag
abend ging's mal wieder ins TGI-F. Klaus ist nun auch
endlich richtig hier und auch schon in Vicksburg Village
eingezogen. Also jetzt mein Nachbar (ein Haus weiter). Am
Sonnabend war er erstmal die wichtigsten Sachen, wie
Fernseher, Stereoanlage etc., einkaufen (mit Verna, einer
amerikanischen Kollegin) und danach haben mich die beiden
mitgenommen zum "Olive Garden", einem italienischen
Restaurant. Wir mussten sage und schreibe 45 Minuten auf
einen Tisch warten. Und das, obwohl in der Nachbarschaft
des Restaurants weitere 10 oder wieviel andere sind. Dafuer
war das Essen sehr gut.
Montag - Sonntag,
12.03.2001 - 18.03.2001
Endlich
Urlaub! Den Urlaubsbericht gibts bei den Bildern.
Montag - Sonntag,
05.03.2001 - 11.03.2001
Da Anja
da war, ich aber arbeiten musste, haben wir nur die
Nachmittage etwas unternehmen koennen. Wir waren in der
"Mall of America", in einem anderen Einkaufszentrum, im
"Hopps", der Siemens-Stammkneipe, mit Erick, Klaus und
Claudia. Am Wochenende sind wir dann nach Norden, zum
Northshore gefahren. Der Bericht ist bei den Bildern.
Montag - Sonntag,
26.02.2001 - 04.03.2001
Einziges
wichtiges Ereignis der Woche war die Ankunft von Anja am
Sonntag :O)
Den Sonnabend davor war ich dann noch im
Science Museum in St. Paul. Dort gab es einen IMAX-Film und
eine 3D-Show zu bewundern. Auch das Museum an sich war sehr
interessant. Die Museen hier sind eher "zum Anfassen", man
kann viel ausprobieren und selbst machen.
Montag - Sonntag,
19.02.2001 - 25.02.2001
Der
Schnupfen von letzter Woche hat sich zu einer Bronchitis
entwickelt und so bin ich auch nicht nach Chicago, sondern
zum Arzt gefahren. Und da das ein Erlebnis fuer sich ist,
moechte ich davon erzaehlen. Also, ich hab mir die Adresse
einer Clinic rausgesucht, die nicht weit von mir entfernt
ist. Dort angekommen, sassen 3 Damen hinter dem Tresen und
hatten anscheinend nicht viel zu tun. Ich sagte, dass ich
einen Doktor konsultieren moechte, da ich starken Husten
und Fieber habe. Sie fragt mich: "Haben Sie denn einen
Termin?" Nee, sag ich. "Sie muessen erst einen Termin
ausmachen". Ja, aber ich brauche doch jetzt einen Arzt,
wozu soll ich da einen Termin ausmachen? "Heute koennen Sie
ohnehin keinen Termin mehr bekommen, da nur 2 Aerzte da
sind". Ich muss nicht erwaehnen, dass der gesamte Warteraum
leer war und auch der Parkplatz mit inetwa genau so vielen
Autos besetzt war, wie Leute in der Klinik arbeiten. Okay,
dann mache ich halt einen Termin aus. "Den koennen Sie
nicht bei mir ausmachen! Aber da draussen ist ein Telefon
und da koennen Sie diese Nummer anrufen und sprechen mit
der Dame, die die Termine macht". Haeaeae????? Sind die
bescheuert? Nix zu tun und dann noch nicht mal n Termin
ausmachen? Ich frage also, ob es eine andere Moeglichkeit
gibt, hier in der Naehe eine Klinik oder einen Arzt
aufzusuchen, der einen auch HEUTE rannimmt. "Ja, weiter
suedlich, die haben auch eine Notambulanz". Koennen Sie mir
vielleicht sagen, wie ich dorthin komme? "Hier ist die
Telefonnummer. Da draussen das Telefon." Ich rufe die
Nummer an. Die haben eine Notambulanz, sie ist bis 20:00
Uhr geoeffnet. Toll. Ich frage, wo das ist. "Na im ersten
Stock im sowieso tower". Danke. Irgendwie konnte oder
wollte sie mir den Weg nicht erklaeren. Nach dieser
Erfahrung bin ich erstmal wieder nach Hause gefahren. Ich
war natuerlich total fertig, da ich immer noch ein wenig
Fieber hatte. Im Internet habe ich dann die Adresse dieser
Klinik mit Notambulanz ausfindig gemacht und bin also am
spaeten Nachmittag dort hin. Hinter dem Tresen sassen
diesmal 2 Damen. Die eine hat dann meine Daten, wie
Adresse, Alter und so aufgenommen. Nach ca. 15 Minuten
Warten (ich war erstaunt) kam dann eine Schwester und
fuehrte mich in ein Behandlungszimmer. Sie hat den
Blutdruck gemessen, Puls, mich nach meinen Beschwerden
gefragt. Als sie fertig war, ging sie raus und sagte ich
solle warten, da der Arzt in ein paar Minuten zu mir kommen
wuerde. Er kam nach ca. 10 Minuten. Schaute in meinen Hals,
ins rechte Ohr, "horchte" die Lunge ab. Einmal ein- und
ausatmen pro Vorder- und Rueckseite und gab mir dann seine
Diagnose. "Bronchitis". Wusste ich vorher schon.
"Wahrscheinlich von einem Virus verursacht". Aha. Jetzt
kommen wir der Sache naeher. "Da koennen wir nichts machen.
Ich verschreibe Ihnen einen Hustensaft, der den Husten
unterdrueckt." Hmmm. "Nehmen Sie zur Nacht 2 Teeloeffel und
wenn keine Nebenwirkungen eintreten, dann koennen Sie den
auch tagsueber einnehmen. Da ist Codein drin. Also seien
Sie vorsichtig." Er fuellte dann noch seinen
Behandlungsschein mit der Art der Behandlung aus. Den habe
ich dann an der Theke abgegeben und durfte 86 Dollar
bezahlen. In der Apotheke habe ich dann nochmal 10 Dollar
ausgeben muessen und bekam den gleichen Hustensaft, den ich
mir schon im Supermarkt gekauft habe - nur diesmal eben mit
Codein. Was mich verwundert hat war, dass die anderen
Leute, die eine Krankenversicherung hatten, alle erstmal 15
Dollar cash auf die Theke legen mussten, bevor sie
behandelt wurden. Schoenes Gesundheitssystem. Bald wird's
bei uns ja wohl auch so sein... Ach ja, nachzutragen waere
noch die Wirkung des Hustensaftes - NULL. Der Husten wurde
kein bisschen besser. Also ziehe ich mir das Zeug auch
nicht mehr rein.
Ein weiteres Highlight fand Samstag
abend im Fernsehen statt. Anscheinend wissen die Amis
langsam nicht mehr, womit sie die Leute vor die Glotze
locken koennen. An die "Jerry Springer Show" habe ich mich
ja schon gewoehnt. Und dass sich die Leute dort am liebsten
pruegeln wuerden, nur dummerweise diese muskuloesen
Moechtegern-Bodyguards eben das verhindern, ist ja
inzwischen auch nichts neues mehr. Jedenfalls hier. Nun
zappte ich also Samstag abend auf "UPN 9" und da fing
gerade "Getaway" an. Worum geht es in dieser Show? Der Name
laesst es schon vermuten - um Verfolgungsjagden mit dem
Auto. Es kaempfen 3 Getaways gegen 5 Police Officers. Die
Police Officers sind natuerlich die Besten der Besten! Der
Eine war Fahrer beim "Desert Storm", wie heroisch! Der
andere lief mit Zahnstocher im Maul rum. Ein ganz cooler
Typ. Alle wussten selbstverstaendlich vorher schon, dass
sie gewinnen werden und der, den "alle immer
unterschaetzen", wurde als erster in den Strassengraben
befoerdert. Na, wenn der sich mal nicht ueberschaetzt. Fuer
die Getaways gibts als Preisgeld 2,000$, wenn sie die
Ziellinie erreichen und 1,000$ je zerschossenem
Polizeiauto. Fuer den einen Polizisten, der seine Sache am
besten macht, gibt es eine Reise nach Las Vegas fuer 2
Personen mit dem Auto seiner Wahl. Und dann ging es los und
die erste Verfolgungsjagd startete. Die Wagen "rasen" mit
"unglaublich hohen" Geschwindigkeiten den highway entlang.
Wir sprechen hier von 80 - 100 Meilen/h, also 130 - 160
km/h. Gaehn, lach. Aber die Strassenverhaeltnisse waren ja
auch schwierig, schliesslich war die Strasse schnurgerade.
Die Autos waren uebrigens frisierte Kisten, die die 200
km/h auf jeden Fall schaffen. Na, wie auch immer, der erste
war der Schlauste (ein Ire - hat bestimmt auf der Isle of
Man trainiert :O) und hat am Ende auch zweimal seine
Verfolger abhaengen koennen. Der zweite Typ war mehr damit
beschaeftigt, allen zu zeigen, wie toll er fahren kann
(oder auch nicht), so dass ihn die Police Officers
schnappen konnten, bevor er mit seinem alten 3er BMW
entkam. Der dritte ist durch eine Strassensperre voll
durchgebrettert. Danach war das Auto natuerlich Schrott. Um
die Sache spannender zu gestalten, kam ihm aber der erste
Getaway zu Hilfe (ganz spontan und garantiert nicht
abgesprochen) und so konnte er sich ein Polizeiauto
schnappen und noch ueber die Ziellinie fahren. Und das war
der Startschuss zur vierten und letzten Verfolgungsjagd,
die letztendlich der erste Getaway, der Ire, gewinnen
konnte. Zwischendurch fuhren immer mal wieder "Zivilisten"
auf den Strassen, so dass die Sache von Zeit zu Zeit
spannend war. Im Summe wurden schaetzungsweise 30 Auto
zerschrotet. Mal sehen, wann in Deutschland jemand auf die
Idee kommt, sowas ins Fernsehen zu bringen - oder gibts das
schon? Ansonsten gibts hier auch "Survivor", eine Kopie von
Expedition Robinson, nur, dass die hier im australischen
Outback leben. Die "Pop Stars" stehen kurz vor der
Veroeffentlichung ihrer ersten Single (ist in Deutschland
wohl Nr. 1). Ansonsten gibts jede Menge Sitcoms, die es nie
nach Deutschland geschafft haben. Leider fuer einige, denn
manche sind wirklich lustig.
Montag - Sonntag,
12.02.2001 - 18.02.2001
Wieder
mal eine unspaktakulaere Woche. Nichts entscheidendes
passiert. Kaempfe seit Freitag mit einem Schnupfen. Daher
war ich das WE auch zu Hause. Kommendes WE geht's evtl.
nach Chicago (ja, schon wieder). Hendrik, unser
Ex-Werkstudent, ist dort und da wollen Erick und ich ihm
einen Besuch abstatten.
Montag - Sonntag,
05.02.2001 - 11.02.2001
Wieder
keine besondere Woche. Auf Arbeit das uebliche Chaos.
Mittwoch war ich mit Erick, einem amerikanischen Kollegen,
wieder mal im Hops. Es hatte den ganzen Tag geschneit und
er wollte nicht unbedingt in der Rush Hour nach Hause, was
in St. Paul liegt. So sind wir also ins Hops, wo man fast
jeden Abend irgendwelche Siemens-Indianer sehen kann.
Nachdem wir dann mit Essen und Trinken fertig waren, sind
wir nach Hause. Es hat immer noch geschneit und wir mussten
unsere Autos erst freischaufeln. Naja, ganz so schlimm war
es dann doch nicht, aber Schneefegen und Eiskratzen war
angesagt. Donnerstag hat es wieder geschneit. Dafuer war es
Freitag uns Samstag recht schoen.
Freitag waren wir
im Kino und haben uns "Traffic" angesehen - ein supergeiler
Film! Mit Michael Douglas, Katherine Zeta-Jones u.a. Es
geht um Drogen und es werden einzelne Geschichten erzaehlt,
die irgendwie zusammenhaengen. Ein echter Hit! Wer
"Trainspotting" und "Pulp Fiction" mag, mag diesen Film
vermutlich auch (auch wenn der wieder anders
ist).
Samstag bin ich dann, da sehr schoenes Wetter
war, nach Stillwater gefahren. Das liegt an der Grenze zu
Wisconsin, dem oestlichen Nachbarstaat von Minnesota.
Stillwater liegt direkt am St. Croix River (fragt lieber
nicht, wie die Amis das aussprechen). Ein sehr schoenes
Staedtchen! Von dort scheinen im Sommer Schaufelraddampfer
zu fahren. Jetzt natuerlich nicht, da alles zugefroren ist.
Ich bin dann weiter Richtung Norden, immer in der Naehe des
Flusses lang. Leider war die Strasse zu weit entfernt und
der Fluss war so gut wie garnicht zu sehen. Letzendlich bin
ich in Duluth rausgekommen, aber es war schon dunkel und da
ich nicht dort uebernachten wollte, fuhr ich wieder zurueck
und war nach 2:10 h wieder zu Hause. Sonntag habe ich mir
mal wieder vorgenommen, mein Appartement etwas zu saeubern,
aber auch diesmal bin ich damit nicht allzu weit gekommen.
Montag - Sonntag,
29.01.2001 - 04.02.2001
Keine
spannende Woche. Auf Arbeit viel los, so dass ich abends
immer recht muede war. Am Donnerstag waren wir im Hops, der
lokalen Bierbrauerei, nicht weit von Siemens entfernt. War
Klaus' letzter Abend hier, bevor er im Maerz fuer ca. drei
Jahre herkommt. Mittwoch ist unsere neue Werkstudentin
angekommen. Sie hat nur ein Problem - ihr Alter, denn mit
20 Jahren ist man hier kein vollwertiger Mensch - kein
Mietwagen, kein Eintritt in viele Lokale, wo Allohol
ausgeschenkt wird. Am Samstag hatte ich dann wieder
Telefonkonferenz mit Anja und Sonntag habe ich Claudia zum
St. Paul Winter Carnival mitgenommen. Dort gab es
Schneefiguren zu bestaunen und, wie meistens in diesem
Land, viele Moeglichkeiten fuer Kinder, sich auszutoben.
Auf dem Gelaende des Como Park, wo das ganze stattfand, gab
es auch einen Zoo - man konnte rein, ohne Eintritt bezahlen
zu muessen. Schon komisch. Normalerweise wird ja hier fuer
alles Geld genommen.
Montag - Sonntag,
22.01.2001 - 28.01.2001
Nach dem
Chicago-Trip kam ich am Monatg etwas muede auf Arbeit. Aber
ich bin recht schnell aufgewacht, denn jeden Tag wundere
ich mich ueber die chaotische und "polychronic"
Arbeitsweise der Amerikaner. Struktur bei etwas scheint ein
Fremdwort zu sein und jeder macht ein bisschen, hauptsache
viel Wind. Am Donnerstag Morgen hatte ich dann die
Gelegenheit, zwei Strassenarbeiter umzufahren, was ich aber
nicht machte. Die sind bei laufendem Betrieb (keine
Absperrung, kein Warnschild, kein Hinweis) und immerhin
erlaubten 60 Meilen/h (also ca. 96,54 km/h) mit etwas Teer
auf der Schippe vom Randstreifen auf die Mitte der beiden
Fahrbahnen gegangen, um Loecher zu flicken. Absolute Panne!
Nicht, dass die Strassen das nicht noetig haetten, aber
doch nicht so...
Am Sonntag stand dann die Super Bowl
Party bei einem Kollegen an. Ich hatte die Hoffnung,
endlich die Spielregeln des American Football zu verstehen.
Aber leider wurde das wieder nichts. Das Spiel war eher von
zweitrangiger Bedeutung, da die Mannschaft aus MPLS, die
Vikings, im zweitschlechtesten Spiel der Geschichte schon
relativ frueh rausgeflogen sind (siehe Tagebucheintrag vom
14.01.2001). Gewonnen hat die Mannschaft aus Baltimore
(gegen New York). Das beste an den Super Bowl
Uebertragungen sind immer die Commercials dazwischen. Da
gibt es eine richtige Hitliste der "all time favourites".
Zum Anfang des Spiels wurde dann die Nationalhymne
gesungen. Das haben dieses Jahr die Hintertrassenjungs,
besser bekannt als die Backstreet Boys, erledigt. Das war
selbst den anwesenden Amerikanern etwas zuviel. In der
Halbzeitpause treten dann immer Stars aus der
Musikindustrie auf. Diesmal waren Aerosmith, N'Sync und
Trittmich Spears dort und haben gemeinsam (!) "Walk this
way" gesungen. Naja...
Montag - Sonntag,
15.01.2001 - 21.01.2001
Eine sehr
schoene Woche! Ich habe mich die ganze Zeit schon auf das
Wochenende in Chicago gefreut. Arbeitstechnisch war wieder
mal eine Menge zu erledigen. Egal, Freitag mittag ging's
per Flugzeug nach Chicago. Den ausfuerhlichen Berichts
gibts hier. Ein weiteres Highlight war der Einkauf am
Mittwoch. Jetzt fragt Ihr Euch sicherlich warum - tja, ganz
einfach - ich habe mich schon fast als richtiger Amerikaner
gefuehlt, als ich meine Coupons aus der Zeitung
ausgeschnitten habe und damit losgegangen bin ;O). In den
Supermaerkten sieht man immer wieder Leute mit sowas und da
dachte ich, dass ich das auch mal ausprobieren muss. Man
kann auch wirklich eine Menge dabei sparen (auch wenn man
beim Suchen nach den couponierten Produkten wieder andere
findet, die man sonst garnicht gekauft haette - aber genau
das ist ja die Strategie...).
Montag - Sonntag,
08.01.2001 - 14.01.2001
Arbeitstechnisch gibt es derzeit genug zu
tun, so daß ich immer recht spät nach Hause komme. Abends
bin ich meistens im Internet oder gucke ein bißchen in die
Glotze. Freitag abend sind wir dann ins TGI Fridays
gegangen und ich hatte leckere Sesame Chicken Strips. Die
kann ich wirklich empfehlen. Samstag habe ich dann mal
wieder lange ausgeschlafen; das Wetter lädt derzeit aber
auch dazu ein! Grau in grau und Schneeregen. So war ich
noch ein wenig shoppen und habe mir einen Film ausgeliehen
(Gone in 60 Seconds - fand ich recht gut, schon wegen der
Autos :O). Heute, am Sonntag habe ich dann wieder mal ein
paar Bilder eingescannt, mit Anja lange telefoniert und
eine interessante Reportage (ja, auch sowas bringen die
hier, nur vermutlich interessiert das kaum einen
Amerikaner) über Lawinen gesehen. Darin akm auch der
Argentière in Frankreich vor, in dem wir u.a. letztes Jahr
im Urlaub waren. Das weckte schon fast Heimatgefühle. Tja,
sonst gibt´s nur noch zu sagen, daß die MN Vikings (die
lokale Football-Mannschaft) heute kläglich verloren hat.
41(?):0. Keinen Punkt! Damit hat sich der SuperBowl für die
Vikings, die ansonsten eine sehr gute Saison hatten,
erledigt...
Monatg - Sonntag,
01.01.2001 - 07.01.2001
Keine besonders
spannende Woche! Montag war auch hier Feiertag. So konnte
ich ausschlafen und meine Erkältung behandeln. Dienstag bis
Freitag war ich arbeiten. Leider hat sich die Ruhe der
Woche zwischen Weihnachten und Neujahr nicht fortgesetzt
(war ja auch nicht zu erwarten). Und so hatte ich einige
Aufgaben zu erledigen...
Das Wochenende war auch
nicht spektakulär. Freitag abend war ich in einem
Arboretum, wo Abendprogramm incl. angeleuchteter Bäume
geboten wurde. War sehr schön anzusehen! Samstag und
Sonntag habe ich dann lange ausgeschlafen und ein bißchen
Fernsehen geguckt oder Radio gehört. Am Samstag habe ich
hier zu Hause Fritz übers Internet gehört. So konnte ich
wenigstens mal wieder Nachrichten aus Deutschland, Berlin
und Brandenburg hören. Ansonsten werde ich aber durch den
Tagesschau-Newsletter auf dem Laufenden gehalten.
Temperaturen: am Samstag +4°C, heute, am Sonntag -8°C...
Montag - Sonntag,
25.12.2000 - 31.12.2000
Montag war
also, wie gesagt, auch hier Feiertag. Ich bin spät
aufgestanden und habe den Nachmittag und Abend bei meinem
Kollegen und seiner Freundin verbracht. Es gab
Kartoffelsalat und, nein, keine Wiener Würstchen, sondern
eine Scheibe Schinken dazu. Sonst gab es noch einen
gemischten Salat und einen Turkey-Burger. War alles sehr
lecker! Wir haben uns ein spannendes Basketballspiel
angesehen und waren mit dem Hund spazieren, bei
Windchilltemperaturen unter -30 Grad.
Dienstag bis
Donnerstag war ich dann arbeiten. Es war sehr ruhig im
Büro, da fast alle Kollegen im Weihnachtsurlaub waren. So
hatte ich mal Zeit für den Papierkram und um mich in einige
Sachen einzulesen. Am Mittwoch haben wir hier die Ausläufer
des Schneestrums mitbekommen, der fast den gesamten Osten
der USA lahmgelegt hat. Es hat ca. 20 cm Neuschnee
gegeben.
Freitag war (anscheinend nur bei Siemens)
frei. Ich habe mich entschlossen, Richtung Südosten, an die
Ufer des Mississippi zu fahren. Unterwegs hat es immer mal
wieder geschneit. In Frontenac habe ich einen Blick auf das
Skigebiet geworfen und bin einmal durch den Statepark
gefahren. Danach entschloß ich mich, umzukehren, da der
Himmel immer dunkler wurde und ich nicht im Schneestrum
stecken bleiben wollte.
Samstag bin ich zum Mille
Lacs gefahren, einem großen See NW von Minneapolis. Dort
konnte ich den Volkssport Nr. 1, das Eisangeln, beobachten.
Die Minnesotans fahren mit ihren Pickups auf den See,
hinten dran eine Holzhütte, die selbstverständlich beheizt
werden kann. Einige dieser Hütten hatten sogar eine
Fernsehantenne, so daß ich annehme, daß einige Angler das
ganze Wochenende dort verbringen. Volkssport Nr. 2 ist das
snowmobile. Das sind diese "Bobs mit Motor", mit denen die
Leute über den Schnee heizen. Vielleicht schaffe ich es ja
noch, mal so´n Ding zu mieten...
Sonntag - New Years
Eve: da es mir mit meiner Erkältung immer noch nicht
entscheidend besser ging, zog ich es vor, nur Nachmittags
an den Feierlichkeiten teilzunehmen und den Abend zu Hause
zu verbringen. So war ich am Nachmittag downtown MPLS, wo
ein Fest, hauptsächlich für Kinder, geboten wurde. Dort gab
es die Holidazzle Parade (Fotos bei den Bildern) und um
20:30 ein Feuerwerk (auch bei den Bildern). Das Feuerwerk
war sehr schön, nur hatte ich den falschen Standort für
meine Fotos ausgewählt und zudem haben die Batterien nach
einigen Bildern versagt. Die Kälte fordert hier ihren
Tribut... Vorher hatte ich um 17:00 mit Deutschland
telefoniert und allen dort ein Frohes und Gesundes Neues
Jahr gewünscht. Als es bei mir um 00:00 Uhr war, hat mich
Anja angerufen und wir sind "gemeinsam" ins Jahr 2001
gerutscht. Also ein ruhiges Silvester, aber trotzdem sehr
schön. In St. Paul war die größte Party des mittleren
Westens, wer nun allerdings an Parties, wie in Berlin
denkt, der irrt. Denn hier kann man keine Silvesterknaller
kaufen (zumindest nicht in Minnesota) und die Party war
absolut alkoholfrei. Es wurden extra Polizisten auf die
Jagd nach betrunkenen Autofahrern geschickt. Letztes Jahr
hat es wohl 16 Tote aufgrund von Alkohol am Steuer gegeben.
Hinzu kommt, daß selbst Silvester alle Clubs und Bars um
01:00 Uhr schließen...
Montag - Sonntag,
18.12.2000 - 24.12.2000
Diese Woche
fing so an, wie die letzte aufhörte - ich lag im Bett und
konnte mich nicht rühren. So blieb ich Montag zu Hause.
Dienstag ging ich wieder arbeiten. Dort erwartete mich eine
Überraschung - ein Audit war im Hause und wollte mich zu
den Dingen befragen, die ich gerade eine Woche vorher von
meinem Vorgänger geerbt hatte. Einige Fragen konnte ich
nicht beantworten, aber das war auch nicht weiter schlimm.
Viel schlimmer war, daß ich mich nicht besser fühlte. So
kaufte ich mir Dienstag abend amerikanische Medizin und
pumpe mich seitdem damit voll. Heute, am Sonntag, geht es
mir wieder besser, jedoch genese ich sehr, sehr langsam. Am
Samstag ist nun auch Hendrik, unser deutscher Werkstudent,
endgültig nach Deutschland zurückgekehrt. Ich hoffe, er hat
ist ohne weitere Verspätungen angekommen, denn auf der
ersten Strecke gabs schonmal eine Stunde
Verspätung...
Heute, am Heiligen Abend, habe ich mit
Deutschland telefoniert und die neuestens Nachrichten
ausgetauscht. Morgen, ist hier auch ein freier Tag, bin ich
bei dem Kollegen und seiner Freundin eingeladen, die
umgezogen sind. Die nächste Woche wird kurz, Freitag ist
schon wieder frei und der Montag drauf auch...
Montag - Sonntag,
11.12.2000 - 17.12.2000
Da ich etwas in
Verzug bin, fasse ich mich kurz. Diese Woche war wieder
eine Woche des Abschieds, denn Günther, mein Vorgänger, ist
am Freitag wieder zurück nach Deutschland geflogen. Daher
gabs Donnerstag noch eine Abschiedsfeier, die bei Hops
(Brauerei) anfing und downtown endete. Doch wieder einmal
war um 01:00 Uhr Schluss...
Am Samstag haben wir zu
dritt einem Kollegen beim Umzug geholfen. Unter widrigsten
Umständen! Draussen war nämlich heftiger Sturm (neben den
ohnehin schon -20 Grad C), so daß die Windchill-Temperatur
bei ca. -60 Grad lag. So kam es dann auch, dass ich am
Sonntag im Bett lag und keinen Schritt machen konnte.
Montag - Sonntag,
04.12.2000 - 10.12.2000
So, nun bin ich
endlich wieder online, nachdem mein kostenloser
Internetprovider pleite gegangen ist. Nu muss ich halt was
zahlen, aber dafuer schmeisst mich der Server auch nicht
staendig raus!
Diese Woche hat viel Neues gebracht!
Am Dienstag kam meine social security card per Post.
Endlich ein Mensch! Ich habe mich dann gleich auf den Weg
gemacht, um meinen Fuehrerschein zu machen und ein Konto zu
eroeffnen. Beim Fuehrerschein stand zunaechst ein "Sehtest"
auf dem Programm. Ich glaube, selbst ein Blinder wurde den
bestehen. Danach Theorie. Am Computer. Gut dachte ich, denn
dann gibts den Test vielleicht auch auf deutsch. Gabs aber
natuerlich nicht. Dafuer chinesisch, suaheli, spanisch und
russisch! Ja, russisch. Auch hierher hat es viele Russen
verschlagen. Den Test habe ich dann gluecklicherweise
gleich beim ersten Mal bestanden, hatte nur ein paar wenige
Fragen falsch, die speziell auf amerikanische Gesetze
abzielten. Ansonsten war es eigentlich nicht allzu schwer.
Nach der bestandenen Theorie muss man einen Termin fuer den
Road Test vereinbaren. Ich hatte Glueck, denn 2 Tage
spaeter war jemand abgesprungen (sonst haette ich erst kurz
vor Weihnachten einen Termin bekommen). Donnerstag also
Road Test. Man faehrt mit einem Pruefer 10 - 15 min durch
eine Art Verkehrsgarten. Sonst fahren nur noch 4-5 andere
Road Tester. Bei mir hatte es vorher geschneit, so dass ich
schoen langsam fahren konnte. Den Road Test habe ich dann
auch bestanden, obwohl ich eine Vorfahrtregelung nicht
richtig beachtet habe (keine abgesenkte Bordsteinkante,
also rechts vor links bei uns). Der Pruefer sagte nur "I
know zou can drive" und empfahl mir, mich mit den
minnesotischen Verkehrsregeln vertraut zu machen. So ging
ich an die Kasse, bezahlte 18.50 $ und bekomme meine
driving licence in ca. 6 Wochen zugeschickt.
Das mit
dem Bankkonto hat auch gleich geklappt. Allerdings
funktioniert meine Karte noch nicht und der online-Zugang
hat sich mir bisher auch verweigert.
Donnerstag haben
wir Abschied von einem Kollegen gefeiert, der wieder
zurueck nach Deutschland geht. Dafuer haben wir eine
Limousine gemietet und sind mit 10 Personen nach St. Paul
und Minneapolis downtown gefahren. Dort haben wir ein wenig
Barhopping betrieben. Da die Lokale hier jedoch um 01:00
Uhr ALLE schliessen, waere auch dieser Abend recht schnell
zuende gewesen, haette der Fahrer uns nicht fast 2 Stunden
umhergefahren. Es war naemlich keiner mehr so richtig in
der Lage, ihm den Weg zu erklaeren...
Freitag waren
wir im Kino und haben uns "Charlies Angels" angesehen,
Samstag hatte ich Zahnschmerzen und bin nach Albertville
gefahren. Dort ist eine grosse Outlet Mall von Adidas,
Nike, Reebok und Co. Da kann man wirklich gute Schnaeppchen
machen. Dann bin ich noch in einen State Park und war dann
abends wieder zu Hause. Sonntag sind wir in die Mall of
America gefahren und haben uns das Footballspiel der
Vikings in der American Sportsbar angesehen. Die Looser
haben allerdings verloren. Und so war das Wochenende schon
wieder fast rum.
Montag - Sonntag,
27.11.2000 - 03.12.2000
Die
Arbeitswoche brachte nicht viel spannendes. Ich konnte
endlich meine social security card beantragen.
Am
Freitag, dem 01.12.2000 konnte ich dann auch in mein
Appartement einziehen. Um 12:00 Uhr war Schlüsselübergabe.
Am frühen Nachmittag wurden mein Bett und meine Couch
geliefert. Ich bin dann nochmal losgefahren, um Bettwäsche,
kleine Regale und sonstiges zu kaufen. Freitag abend und
Samstag habe ich die Koffer und Taschen ausgepackt und die
Wohnung soweit eingerichtet. Freitag nacht waren hier
übrigens -12°C! Am Sonnabend sind wir zu viert downtown
gefahren, waren erst in der Champps Sportsbar (ein
Restaurant, wo viele Fernseher hängen, auf denen mindestens
4 verschiedene Sportkanäle laufen), sind danach ins Refuge
(eine normale Bar mit einer angeschlossenen Disco) und
danach ins Loone Café (liegt gleich gegenüber und ist auch
eine Bar, in der man aber auch essen kann). Dort haben wir
eine Bekannte getroffen und sind mit ihr in eine weitere
Bar gefahren. Ein Bier kostet hier übrigens 3-4 US$ pro
Flasche (Miller Genuine Draft, kurz MGD). Leider macht hier
alles um 01:00 Uhr zu und es wird einem das Glas aus der
Hand gerissen. So beschlossen wir, noch zu ihr nach Hause
zu fahren. Die Nacht (der Tag) endete dann um 06:30. Wir
hatten eine Menge Spaß! Am Sonnatg hieß es erstmal lange
ausschlafen und noch die restlichen Einrichtungstätigkeiten
erledigen, sowie fernsehen.
Donnerstag - Sonntag,
23.11.2000 - 26.11.2000
Wie
gesagt, ich hatte 4 freie Tage. Am Donnerstag
(Thanksgiving) waren wir bei einem Kollegen eingeladen. Es
gab (welche Wunder) Turkey, zu deutsch, Truthahn. Er ist
übrigens Deutscher, sie Amerikanerin. Zum Turkey gab´s dann
Bohnen, Kartoffelpürree, süße Kartoffeln und Soße. Alles
hat sehr gut geschmeckt. Am Freitag haben wir einen
Tagesausflug nach Duluth gemacht. Duluth liegt am Lake
Superior. Dort gibt es viele alte Industriegelände. Wir
sind dann noch die Scenic Route entlang des Sees gefahren.
See ist übrigens gut - schließlich ist die Ostsee ein
kleiner Teich dagegen. Wir hielten noch an einem Wasserfall
und einem alten Leuchtturm an, bevor wir uns auf den Weg
zurück nach Minneapolis machten. Ich wäre gern noch länger
in der Gegend geblieben, aber das hole ich sicherlich noch
nach. Am Samstag waren wir in den Aften Alps, östlich von
St. Paul. Hier befindet sich ein Skigebiet mit 18
Sesselliften. Wer nun große Berge erwartet, wird enttäuscht
werden, denn im wesentlichen handelt es sich um einen
Hügel, der nicht höher als vielleicht 200-250 Meter ist,
von dem die Leute runterfahren. Neben den 18 Sesselliften
befinden sich dort auch ausreichend Schneekanonen, denn
sonst wäre ein Skifahren derzeit nicht möglich. Das schöne
Wetter mit Sonnenschein hat den meisten Schnee schon wieder
weggetaut. Nach den Aften Alps sind wir noch in die Mall of
American gefahren, denn das wichtigste am Thanksgiving ist
der Sale ;O) Die Geschäfte überbieten sich mit Angeboten.
Ich konnte allerdings nichts wirklich interessanten sehen.
Heute, am Sonntag, ist es neblig, das schöne Wetter ist
vorbei. Ich habe lange geschlafen, denn wir waren gestern
abend noch downtown und haben die Rock Bottom Brewery
unsicher gemacht. Das ist eine Brauerei mit
weiß-ich-wievielen-Biersorten und einem coolen Barmixer,
der schonmal als Feuerschlucker oder Zaubertrickaufführer
hinter der Bar auftritt. Heute habe ich wiedermal die
Homepage aktualisiert und dabei festgestellt, daß meine
gebrannte CD mit den POS-Bildern nicht funktioniert. Shit
happens...
Montag - Mittwoch,
20.11.2000 - 22.11.2000
Meine
ersten Arbeitstage hier. Die Kollegen sind sehr nett und
hilfsbereit. Meine ersten Aufgaben habe ich schon verteilt
bekommen. Die technische Ausstattung im Büro ist total
veraltet. Telefone von der Großmutter und Computer von
vorgestern. Das scheint hier aber gängig zu sein. War heute
abend mit Kollegen im Kino. Wir haben uns den neuen Bruce
Willis ("Unbreakable") angesehen - mit ziemlich
überraschendem Ende. Mehr will ich nicht verraten.
Donnerstag und Freitag ist frei wegen Thanksgiving.
Sonntag, 19.11.2000
Ich stehe
gegen Mittag auf und fahre in die "Mall of America". Konnte
ein Paar Schuhe günstig erstehen...
Samstag, 18.11.2000
Ich stehe
am späten Vormittag auf und fahre los um etwas einzukaufen.
Am Nachmittag fahren wir in die "Mall of America", etwas
für die Geburtstagsparty unserer Sekretärin zu besorgen.
Wir kaufen ihr eine Scooby-Doo-Plüschfigut und eine Flasche
"Jägermeister". Bevor wir zur Party fahren, helfen wir noch
einem Kollegen, seine Möbel hin- und herzuschleppen. Nach
einem Pizza-Abendbrot ("The Pizza inside the Pizza" von
Pizza Hut) machen wir uns am Abend auf zur Party. Unser
Geschenk kommt gut an. Kurz nach 04:00 Uhr verlassen wir
die Party, es hat ordentlich geschneit.
Freitag, 17.11.2000
Ankunft
in Minneapolis. Es liegt ein wenig Schnee, gerade soviel,
daß der Boden bedeckt ist. Die Temperatur liegt bei ca. 0
Grad Celsius. Ich gehe relativ früh schlafen, um mich von
den anstrengenden Wochen vor der Abreise zu erholen.