KHG-5
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Das Kampfhubschraubergeschwader "Adolf von Lützow"

hat seine Ursprünge in der 5. Staffel des o.g. HG-34, stationiert in Brandenburg - Briest. Diese Staffel wurde offiziell lt. Ministerbefehl am 01. November 1975 zum Hubschraubergeschwader-54 (HG-54), allerdings erst mit der Verlegung nach Basepohl / Stavenhagen, Bezirk Neubrandenburg (heute: Land Mecklenburg -Vorpommern) am 21. November 1975 auch so bezeichnet.Mi-8 TB (Takt. Nr. 940)

25.11.1975 Die Aufnahmebereitschaft des Flugplatzes ist hergestellt und die ersten zwei Mi-2 und vier Mi-8T aus Brandenburg-Briest landen in Basepohl.
August/September 1976 Teilnahme am Manöver "Schild-76"
Februar 1977 Die ersten Mi-8TB treffen ein.
August 1978 Die ersten vier Mi-24D werden übernommen.
Jahreswechsel 1978/79 Zur Bekämpfung der Schneekatastrophe werden 144 Flüge unternommen, darunter 24 Rettungsmissionen.
07.10.1979 Teilnahme mit den 7 Mi-24 an der ersten Luftparade über Berlin zum Republik-Geburtstag.
1979 weitere vier Mi-24D werden zugeführt
01.03.1980 Das Hubschraubergeschwader erhält den Traditionsnamen "Adolf von Lützow".
30.04.1981 Übernahme in das Diensthabene System (DHS)
1981 Zuführung weiterer 18 Mi-24D
01.12.1981 Das Geschwader nannte sich ab diesen Zeitpunkt KHG-57
30.09.1982 Zuordnung zum FO FAFK
1983 In der 3. Staffel werden Piloten der Volkspolizei auf den Hubschrauber Mi-2 umgeschult, da deren Kamov-Hubschrauber sich in der Anzahl verringert hatte und eine Ausrüstung der Polizei mit Mi-2 vorgesehen war.
15.07.1986 Inbetriebnahme und Verbesserung des Mi-24-Simulators PTW-241
01.12.1986 Umbenennung in KHG-5
15.12.1989 Der erste der 12 Mi-24P landet in Basepohl
07.02.1990 Es wurde begonnen die 135, ein Mi-8TB (Werksnummer 10563, Nutzungsbeginn 02/77, BW-Kenner 93+82) sowie eine Mi-2 zum Rettungshubschrauber für die Schnelle Medizinische Hilfe (SMH) - als Pilotprojekt - umgerüstet.
13.03.1990 Ein 28jähriger Stuttgarter wird an die Besatzung eines BRD-Rettungshubschrauber am Grenzübergang Mustin übergeben [Volkskammerwahlen mit Sieg der "Allianz für Deutschland am 18.03.1990].
1990 "Abrüstungsminister" Eppelmann storniert die Bestellung eines Kampfhubschraubers Mi-24W, der zur Ausbildungszwecke vorgesehen war.

Gedenkmedallie

Kommandeure

  • 01.10.1975    bis    16.07.1984         Oberst    Adler
  • 16.07.1984    bis    13.12.1986         Major     Goller
  • 13.12.1986    bis    02.10.1990         Major     Erfurth

 

Ebenso wie das KHG-3 hatte auch das KHG-5 im Sommer drei und im Winter einen Kampfhubschrauber bei grenznahen Funktechnischen Kompanien (FuTK-Radareinheiten) stationiert.

Stationiert waren - lt. KOPENHAGEN - in

  • Altensalzwedel      eine Mi-24D
  • Athenstedt / Harz  eine Mi-8TB
  • Groß Moltzahn      eine Mi-24D (auch im Winter)

"FoxSierra" schrieb mir dazu jedoch: "Mit dem Zeitpunkt der Indienststellung des DHS-Standortes Salzwedel/Altensalzwedel (1984) übernahm die Mi-24 den Standort Athenstedt und die Mi-8TB wurde von Athenstedt nach Salzwedel/Altensalzwedel verlegt. In Salzwedel/Altensalzwedel waren von 1984 bis 1990 nie Mi-24D/Mi-24P stationiert."

Im Bestand des KHG-5 waren zum 30. September 1990 je eine Staffel mit 10 Mi-8TB, 20 Mi-24D sowie 12 Mi-24P, also insgesamt 42 Kampfhubschrauber. Hinzu kam ein unbewaffneter Hubschrauber Mi-8 für Verbindungsaufgaben und die zuletzt dem Geschwaderkommandeur unterstehenden HSFA-5 mit je 4 Mi-2 und Mi-9. Sichergestellt wurde der Flugbetrieb durch das Fliegertechnische Bataillon 105 sowie der Nachrichten- und Flugsicherungskompanie 105 (beide Basepohl).

Mi-24D, Werksnummer 110162, Indienst 15.06.1981, im HG-54), Bundeswehr-Kennung: 96+27, ab April 1991 in der HFS-80, 1995 nach Ungarn in die "MHRC "Magyar Legiero", Flugplatz Szentkialyszabadja Lützows wilde verwegene Jagd Mi-24D, Werksnummer 110164, Indienst 15.06.1981, im HG-54, Bundeswehr-Kennung: 96+28, ab April 1991 in der HFS-80, 1995 nach Ungarn in die "MHRC "Magyar Legiero", Flugplatz Szentkialyszabadja

 

Verluste (aufgrund der Geheimhaltung mit Unsicherheit behaftet):

Am 07. April 1976
die 387, eine Mi-2 (Werksnummer 552650122, Nutzungsbeginn 12/72 im HG-34, ab 11/75 im HG-54).

Der Absturz erfolgte weil ein Mechaniker die drei Kronenmuttern des Steuergestänges (obere Bolzen Verbindung zum Blatt) nicht wie Vorgeschrieben durch einen Splint gesichert hat. Dadurch konnte sich die Kronenmutter lösen und der Hubschrauber war nicht mehr steuerbar. Der Absturz erfolge wären einer Übung. Die beiden Piloten sind später nach deren Genesung wieder geflogen, während die beiden Passagiere (Reservisten) umkamen.

Am 26. August 1980
die 407, eine Mi-24D (Werksnummer B 4003, Nutzungsbeginn 06/1978)
. Der Absturz der Mi-24 erfolgte geg. 14.46 Uhr) beim einfachen Kunstflug, wobei alle 3 Besatzungsmitglieder, Hubschrauberführer Oberleutnant Udo Müller, 2. Hubschrauberführer Oberleutnant Zehner sowie Bordmechaniker Feldwebel Thomas Fähling, ums Leben kamen. Ursache war wahrscheinlich ein Strömungsabriß an der Tragschraube, der zur Berührung der Tragschraubenblätter mit dem Heckträger führte. Im Anschluß daran wurde fieberhaft daran gearbeitet, nachträglich eingekaufte Vorschriften aus der UdSSR ins Deutsche zu übersetzen.
 

Fotos aus der Kontroll- und Reparaturstaffel (KRS) des KHG-5


Weibliche Armeeangehörige des KRS - Triebwerkstrupps, die an der Technik arbeitet.

Triebwerkswechsel an einer Mi-8. Auf dem Foto u.a. Hauptmann Hans Lang, Feldwebel Ritter, Uwe Heinrich. Im Kran versteckt sich der Zivilangestellte.
t-khg57-tw.jpg (7261 Byte) t-Mi-9Wartung.jpg (5443 Byte)
KRS 1981/82, bevor der neue Hangar bezogen wurde. Der Tragschraubentrupp bei der Abnahme der Rotorblätter. Im Hintergrund eine startende Mi24D. Wartungsarbeiten an der Mi-9 "416". Der Hubschrauber (Werksnummer 340007) wurde am 28.05.1984 im KHG-57 Indienst gestellt und kam am 01.12.1986 zur HSFA-5.
Trupp Triebwerk 1985

Wenn Du Dich wiedererkennst, schreib doch einfach .... z.B. an Uwe Heinrich

Trupp Triebwerk ca. 1983

Foto der KRS (Kontoll- und Reperaturstaffel) anläßlich der 1500.sten periodischen Kontrolle am 06.05.1986. Versammelt sind hier "alle" Beteiligte der Trupps Waffen, Elektrospez., Funk, Zelle1 und Triebwerk.


Am 12. April 1991 wurden die 494, eine Mi-24D (Werksnummer 11066, Nutzungsbeginn 07/1981) und die 512, eine Mi-24P (Werksnummer 340341, Bj. 1989, Nutzungsbeginn 31.01.1990) , beide vom KHG-5 an die Landstreitkräfte der USA übergeben. 

 

Episode: Raketendiebstahl, Ende 1990
von Frithjof "Foxi" Koch

"Zu dieser Zeit liefen in unserem Munilager die Posten als Doppelposten da die HSA bereits abgeschaltet gewesen war. Irgendwann brach dann ein Soldat einfach in ein Munitionshaus ein und klaute eine ungelenkte Luft-Boden-Rakete S-5KO.

Ein oder zwei Tage später bei einem Routinekontrollgang bemerkten 2 unserer Unteroffiziere das die Plombenschnur am Bunker zerrissen war (Ein Wunder das die nächste Wache nix mitbekommen hat). Anschließend wurde Meldung gemacht und die Uffze bekamen den Befehl den Bunker zu kontrollieren. Bei der anschließenden Kontrolle fiel ihnen erst mal nichts auf. 2 Monate später sollte der Uffz dem diese Munihütte unterstand versetzt werden. Da inzwischen außer mir kaum noch ein Feuerwerker da war übernahm mein Hauptmann den Bunker. Dabei wurde allerdings die Übernahme nicht ordnungsgemäß durchgeführt. (Vom Dienstzimmer aus wurde scheinbar gezählt).

Einige Tage später bekam der 2. Mann (der mit den Doppelposten gestanden hat) wohl kalte Füße und meldete den Vorfall an seinen Vorgesetzten. Nun kam die Lawine ins Rollen. Erste Meldung die bei uns eintraf: Ein Soldat hat bei der Wache eine S-5 gestohlen und bei sich in Röbel unters Bett gelegt. Reaktion unseres Hauptmanns: Die ist bestimmt von einer Staffel auf dem Flugplatz gestohlen worden.

Ein oder zwei Tage später: Ortstermin mit dem Kommandeur KHG, FTB, Stabschef, STKTB und dem Soldaten und natürlich der gesamten Munilagercrew. Frage des Kommandeurs an den Soldaten: Wo haben sie denn nun die Rakete her. Antwort: Na aus diesem Munibunker -> Und zeigt auf die Hütte des Chefs (dem schläft das Gesicht ein). Dann zeigen sie mal wie sie da 'reingekommen sind. Soldat geht zur Tür und knackt mit einem Taschenmesser das Vorhängeschloss (Hauptmann der Ohnmacht nahe) Soldat geht in den Bunker und öffnet eine S-5 Kiste und die Plombenschnur bleibt ganz ( Hauptmann kippt aus seinen Latschen und wird Kreidebleich) - Rakete fehlt. Nach dieser Aktion verschwinden alle ausser mir aus dem Lager. Ich ziehe mich in einen meiner Lagerräume zurück und beginne K4 Muni (abgelaufene oder defekte Muni) zum Versand fertig zu machen. Kurze Zeit später steht mein Chef hinter mir und meint trocken: "Könntest du bitte mal mitkommen und meine Munition übernehmen". Ich guck ihn groß an und meine nur das ich grad viel zu tun hab. Antwort von ihm: "Ich muss bis spätestens 14:30 Uhr das Kasernenobjekt verlassen haben".

 

verwendete Literatur

unter dankenswerter Mithilfe von u.a.:
Thomas Löffelholz
Ralf Dittmann

Wilfried Heider
Jörg Hanisch
Jens Lauckner
Harald Thümig
Uwe Heinrich

az.gif (899 Byte)hubi-vm.jpg (3777 Byte)


Militärflugplätze der NVA