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Um es vorwegzunehmen, in diesen Krieg ging es um alles mögliche, nur nicht um Menschenrechte oder ein unbestimmtes "Selbstbestimmungsrecht der Völker":

TARGETFür die Bundesrepublik Deutschland "war dieser Krieg ein Sezessinskrieg. Die militärische Intervention wurde propagiert und angezettelt, um erstens dem völkischen Aufstand der UCK zum Durchbruch zu verhelfen und um zweitens auf diese Weise eine eigenständige machtpolitische Rolle in der Weltpolitik unter Beweis stellen zu können.... Den USA ging es darum, den eigenen Einfluß in Europa zu wahren, die weltpolitische Rolle der Nato zu stärken und den Einfluss Russlands zu schwächen. Der Nato-Krieg gegen Jugoslawien sollte demonstrieren, wie wenig Moskau selbst in einem traditionell russischen Einflussgebiet noch ausrichten kann. Für die USA ist dies der Präzidenzfall, um Russlands Dominanz auch in anderen Regionen, etwa am Kaspischen Meer, zu brechen oder einzudämmen...
Großbritanien und Frankreich wollten sowohl die eigene militärpolitische Überlegenheit gegenüber Deutschland herausstreichen als auch den Aufbau einer von den USA unabhängigen Interventionsstreitmacht in die Wege leiten. Deutschland wiederum versicherte sich der Hilfe Frankreichs und Großbritaniens, um die Unabhängigkeit von den USA so weit wie möglich abzuschütteln. Es bediente sich zugleich aber auch des State Departement und des Pentagon, um die britischen und französischen Konkurrenten auszumanövrieren: Die Ausschaltung des UN-Sicherheitsrates bei der Durchsetzung des Angriffskrieges gegen Jugoslawien zielte beispielsweise nicht nur gegen die Veto-Macht Russland, sondern zugleich gegen den Machtvorsprung, den London und Paris als Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat bis zum Kosovo-Krieg noch genossen."
aus: "Der Weg in den Krieg, Deutschland, die NATO, das Kosovo" von Matthias Küntzel

in den Krieg
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Entscheidend dafür, daß der Bomben-Krieg gegen Jugoslawien in der Öffentlichkeit akzeptiert wurde, waren die Geschichten über Massenvertreibungen, Massaker, samt "Hufeisenplan". Aufgetischt von unseren Politikern, Regierung sowie Medien.... Alles LÜGEN!

Aber wen ficht das schon an: "Hat in Racak kein Massaker stattgefunden, so ist das egal, denn da gab's ja schon den 'Hufeisenplan'. Wird der 'Hufeisenplan' dementiert, so heißt das gar nichts, denn die Serben haben ja schon in Srebrenica ihre Qualitäten als Menscheschlächter unter Beweis gestellt. Wird die Srebrenica-Legende erschüttert, dann bleiben die serbischen Greuel in Sarajvo, Dubrovnik, Vukovar und - wenn alles nichts mehr nützt - irgendwelche Strategiepapiere der Tschetniks aus den dreißiger Jahren..."
aus: Jürgen Elsässer, Kriegsverbrechen. Die tödlichen Lügen der Bundesregierung und ihre Opfer im Kosovo-Konflikt. Mit einem Dossier zu Srebrenica"

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Von Malte Olschewski erschien dieser Tage das dritte Buch seiner der Jugoslawien-Trilogie, dazu der Autor selbst:

"In diesen Wochen  ist mein drittes Buch über die Serben und über Jugoslawien im Wiener Braumüller-Verlag erschienen. Ich habe sieben Jahre daran gearbeitet. Ich hatte schon 1998 im Münchner Herbig-Verlag ein Buch mit dem Titel: »Der serbische Mythos« veröffentlicht. Es war dies die erste Geschichte der Serben in deutscher Sprache von der südslawischen Wanderschaft bis zum Beginn der Kriege 1991. Im deutschen Nidda-Verlag folgte 1999 ein Werk über den Krieg um den Kosovo. »Der Krieg um den Kosovo« ist mit dem Titel »Rat za Kosovo« auch vom Prometej-Verlag in Novi Sad in serbischer Übersetzung herausgebracht worden. Hier geht es vor allem um die Geschichte des Kosovo, die in der westlichen Berichterstattung völlig ausgeblendet worden ist. Nun folgt der dritte und letzte Teil der Jugoslawien-Trilogie: »Von den Karawanken bis zum Kosovo - Die geheime Geschichte der Kriege in Jugoslawien«. Das Buch stellt den bisher ersten Versuch dar, das Fernsehen in seiner Gerichtetheit auf den Kopf zu stellen und TV-Rohmaterialien als historische Quelle zu nutzen. Fernsehen kann paradoxerweise eine hochrangige Quelle sein, sofern man seine Bilder nicht im Fernsehen zeigt. Ich bemühe mich mit neuartigen, medialen Techniken um die Wahrheit in diesen Kriegen. Durch meine vorausgehenden Publikationen ist mein Name unter Serben und Jugoslawen ein wenig bekannt geworden. Ich stehe in Kontakt mit zahllosen Personen in und aus Jugoslawien, sowie  mit deutschen Journalisten,die mir alle bei der Suche nach einer objektiven Darstellung geholfen haben. Damit komme ich zum Wichtigsten: Zu den Quellen. Mein Buch unterscheidet sich von den meisten Publikationen zu Jugoslawien durch die Synthese von konventionellen und unkonventionellen Quellen..... " Demnächst erscheint vom Autor »Kosovo und kein Ende«.

serbMythos                 krieg um Kosovo               olschewski2
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Nach einem Jahrzehnt  Aggression  gegen die Bundesrepublik Jugoslawien hat mit dem Sturz der Regierung Milosevic die Ära der Legendenbildung begonnen.

Um so mehr, als es seit Februar 2003 den jugoslawischen Staat auch formell nicht mehr gibt. Jetzt schreiben die Sieger die Geschichte, und ihre Legendenbildung sieht folgendermaßen aus:
Zehn Jahre lang hat der ruchlose Diktator Milosevic die Serben gegängelt und in drei, manche sagen vier Kriege gegen die unschuldigen Nachbarvölker gehetzt; diese waren als ethnisch reinrassige Minderheiten, wobei die edelsten Rassen aus Moslems und Katholiken bestanden, pausenlos Massenvergewaltigungen, Massenvertreibungen, Massenfolterungen und Massenexekutionen ausgesetzt. Tatenlos - jawohl: tatenlos! - hat die Weltöffentlichkeit diesem Treiben zugeschaut, schließlich widerwillig und zögerlich eingegriffen bis endlich die Morgenröte der Demokratie auch in dieser Balkanregion, zuvor in tiefste Finsternis der Serbenbarbarei getaucht, ihren Glanz entfaltete. Das Buch von Alexander Dorin "In unseren Himmeln kreuzt der fremde Gott - Verheimlichte Fakten der Kriege in Ex-Jugoslawien (Kroatien, Bosnien und Kosovo) ist wie kein zweites geeignet, diese Legendenbildung durch harte Tatsachen - Namen der Opfer, der Täter, des Tatorts - zu widerlegen.

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Da es inzwischen diese ausführliche Literatur, zur Vorgeschichte, dem deutschen Einfluß, sowie den Lügen der  NATO- Kriegspropaganda gibt (mit ausführlichen Quellenangaben und Dokumenten), habe ich meine während des Krieges dazu gesammelten Informationen aus dem Netz genommen. Bei Bedarf maile ich sie gerne zu.

 

Im folgenden  noch folgende Infos:

* Erklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Lage im Kosovo
* Den Dritten Weltkrieg wagen
* ... nicht das gefunden, was man herkömmlich als Massengräber bezeichnet
 
Erklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Lage im Kosovo
Pressemitteilung Nr. 111/99 vom 24. März 1999 (http://www.bundeskanzler.de)

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
heute abend hat die NATO mit Luftschlägen gegen militärische Ziele in Jugoslawien begonnen. Damit will das Bündnis weitere schwere und systematische Verletzungen der Menschenrechte unterbinden und eine humanitäre Katastrophe im Kosovo verhindern.
Der jugoslawische Präsident Milosevic führt dort einen erbarmungslosen Krieg. Die jugoslawischen Sicherheitskräfte haben ihren Terror gegen die albanische Bevölkerungsmehrheit im Kosovo allen Warnungen zum Trotz verschärft. Die internationale Staatengemeinschaft kann der dadurch verursachten menschlichen Tragödie in diesem Teil Europas nicht tatenlos zusehen. Wir führen keinen Krieg [sic!], aber wir sind aufgerufen, eine friedliche Lösung im Kosovo auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Die Militäraktion richtet sich nicht gegen das serbische Volk. Dies möchte ich gerade auch unseren jugoslawischen Mitbürgern sagen. Wir werden alles tun, um Verluste unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden. Noch Ende letzter Woche hat die jugoslawische Delegation auf der Pariser Konferenz selbst minimale Zugeständnisse abgelehnt. Dies ist um so weniger verständlich, als das ausgehandelte Friedensabkommen den Bestand Jugoslawiens nicht infrage stellt. Vielmehr hat die Europäische Union Belgrad eine Rückkehr in die internationalen Organisationen und eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen für den Fall einer Friedenslösung in Aussicht gestellt.
Die Antwort Belgrads war der Bruch von Verträgen und die Entsendung weiterer Truppen in den Kosovo. Deshalb blieb als letztes Mittel nur die Anwendung von Gewalt. Dagegen haben die Vertreter der albanischen Bevölkerungsmehrheit das Pariser Friedensabkommen unterzeichnet und damit ihre Bereitschaft zu einer friedlichen Lösung vor aller Welt dokumentiert. Mit der gemeinsam von allen Bündnispartnern getragenen Aktion verteidigen wir auch unsere gemeinsamen grundlegenden Werte von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. Wir dürfen nicht zulassen, daß diese Werte, nur eine Flugstunde von uns entfernt, mit Füßen getreten werden.
An dem Einsatz der NATO sind auch Soldaten der Bundeswehr beteiligt. So haben es Bundesregierung und der Deutsche Bundestag beschlossen - in Übereinstimmung mit dem Willen der großen Mehrheit des Deutschen Volkes.
Die Bundesregierung hat sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht, schließlich stehen zum erstenmal nach Ende des Zweiten Weltkrieges deutsche Soldaten im Kampfeinsatz. Ich rufe von dieser Stelle aus alle Mitbürgerinnen und Mitbürger auf, in dieser Stunde zu unseren Soldaten zu stehen. Sie und ihre Familien sollen wissen, daß wir das Menschenmögliche tun für den Schutz unserer Soldaten bei diesem schwierigen und gefahrvollen Einsatz. Gleichwohl können wir Gefahren für Leib und Leben unserer Soldaten nicht ausschließen.
Ich fordere von dieser Stelle aus Präsident Milosevic auf, die Kämpfe im Kosovo sofort zu beenden. Die NATO und die internationale Gemeinschaft insgesamt sind unverändert bereit, mit Zustimmung der Streitparteien mitzuhelfen, das Friedensabkommen umzusetzen. Für eine militärische Absicherung eines notwendigen Waffenstillstands stehen erste NATO-Einheiten, darunter 3000 deutsche Soldaten, bereit. Auf dem Gipfel in Berlin hat Europa seine Verantwortung für eine friedliche Entwicklung auf dem Kontinent bekräftigt. Auch mit Blick auf die schwierige Mission im Kosovo spricht Europa mit einer Stimme.
An unserer Entschlossenheit, das Morden im Kosovo zu beenden, besteht kein Zweifel. Die Belgrader Führung hat es allein in der Hand, den NATO-Einsatz zu beenden, indem sie sich für den Frieden entscheidet.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 111/99 vom 24. März 1999
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung,
53113 Bonn, Welckerstraße 11,
Telefon: 0228/208-2030, Telefax: 0228/208-3152

 

US-General Wesley Clark befahl den Angriff auf russiche Truppen
Den Dritten Weltkrieg wagen

Am 11. und 12. Juni, nach Beendigung der Bombardierung, waren 200 in Bosnien stationierte russische Soldaten unmittelbar nach dem Rückzug der serbischen Armee ins Kosovo eingerückt.
Dort wurden sie von einer jubelnden serbischen Menge begrüßt. Stunden bevor NATO-Truppen in die Provinz kamen. Die russischen Truppen besetzten die Nordseite des Slatina-Flugfeldes und widersetzten sich Aufforderungen der NATO, das Gebiet zu verlassen.
Nun ist es von höchster Stelle offiziell bestätigt: Im Kosovo stand Europa am Rande des Dritten Weltkrieges. Ein schießwütiger amerikanischer NATO-General und Kriegsverbrecher hatte fast das Unvorstellbare ausgelöst. Er hatte den Befehl zum Angriff auf russische Truppen im Kosovo gegeben. Die Wirklichkeit scheint in diesem Fall die Banalität der Klischees der Groschenromane zu übertreffen. Die Rettung kommt in der Person eines beherzten britischen Generals, dessen kühle Vernunft ihm gebietet, sich dem wahnsinnigen Befehl seines amerikanischen Vorgesetzten zu widersetzen, jedoch nicht bevor er sich aus London von seinem Regierungschef Toni Blair Rückendeckung geholt hatte. Obwohl diese ungeheuerlichen Tatsachen nun nicht mehr angezweifelt werden können, wird die wohl gefährlichste Krise seit dem Zusammenbruch des Warschauer Vertrags von unseren Medien und Politikern weitgehend totgeschwiegen. Wer die Fakten kennt, wird verstehen warum.
Am Donnerstag, dem 9. 9. 99, war in Washington der ranghöchste amerikanische Offizier, der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs der USA, General Henry Shelton, vor dem Senatsausschuß für die Bewaffneten Streitkräfte (Senat Armed Services Committee) erschienen, wo er die Details der gefährlichen Konfrontation bestätigte. Zugleich bezeichnete General Shelton die Weigerung des britischen Generals Michael Jackson. den Befehl des ihm vorgesetzten Generals Clark, Oberbefehlshaber der NATO in Europa, auszuführen, als äußerst "bedenklich". "Das beunruhigende Element", so Stabschef Shelton, sei, daß durch die Aktion des britischen Generals im Kern "die einheitliche und zusammenhängende Kommandostruktur (der NATO, Anm. RR) in Frage gestellt wird. Wir können nicht hinnehmen, daß auf jeder Kommandoebene die Befehle in Frage gestellt werden."
General Clark hatte General Jackson befohlen, mit britischen und französischen Truppen die Ubernahme der serbischen Luftwaffenbasis Slatina durch russische Truppen mit Waffengewalt zu verhindern. Auf Grund ihrer großen. unangreifbaren unterirdischen Anlagen und Rollfelder hat die Basis Slatina wohl im ganzen Kosovo die größte strategische Bedeutung. (Nach dem Abkommen zwischen Serbien und der NATO starteten von Slatina noch über ein Dutzend Maschinen der jugoslawischen Luftwaffe. Dort hätte ihnen auch das intensive NATO-Bombardement mit High-Tech-Waffen nichts anhaben können.) Und ausgerechnet diesen wertvollen Stützpunkt hatten die Russen in einem Überraschungscoup mit 200 Soldaten einer Vorausabteilung, aus Bosnien kommend, ohne Absprache mit der NATO besetzt, bevor die NATO-Truppen richtig in ihr neues Protektorat Kosovo eingedrungen waren. Slatina liegt im britischen Sektor des Kosovo unweit der Hauptstadt Pristina. Als Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte im Kosovo und als britischer Offizier war General Jackson sozusagen doppelt für Slatina "zuständig".

Jacksons Rückhalt bei Blair
Den Befehl General Clarks, die russischen Truppen militärisch daran zu hindern, die Kontrolle über Slatina zu übernehmen, widersetzte sich jedoch der britische Oberkommandierende der NATO-KFOR-Truppen. Nach Aussagen von Stabschef Shelton vor dem Senatsausschuß soll General Jackson seinem amerikanischen Vorgesetzten Clark geantwortet haben: "Nein, das werde ich nicht tun. Dafür lohnt es sich nicht, den Dritten Weltkrieg anzufangen."
Der Streit war schon Anfang August in dem amerikanischen Nachrichtenmagazin Newsweek enthüllt worden, weniger als eine Woche nachdem Clark mitgeteilt worden war, daß er im nächsten Frühjahr vorzeitig seinen Posten als Oberbefehlshaber Europa räumen muß.
Im Artikel der Newsweek hieß es: "Am Ende des Krieges war Clark so versessen darauf, die Russen vom Flughafen von Pnstina zu vertreiben, daß er Luftangriffe anordnete, um ihnen das Gebiet abzunehmen. General Michael Jackson, der britische Befehlshaber der Kosovo-Friedenstruppe, führte Clarks Befehle jedoch nicht aus. Daraufhin ersuchte ein frustrierter Clark Admiral James Elles Jr., den amerikanischen Offizier, der für das NATO-Kommando Süd verantwortlich war, Hubschrauber auf den Landebahnen landen zu lassen, um so den großen russsichen Iljuschin-Transportmaschinen die Nutzung der Landebahn zu verweigern. Auch Ellis machte nicht mit und meinte, Jackson wäre damit nicht einverstanden. Jackson wie Clark riefen ihre jeweilige politische Führung zu Hause an. Jackson erhielt Unterstützung, Clark nicht. Praktisch wurden seine Befehle als oberster Befehlshaber übergangen."
Der britischen Nachrichtenagentur ITN zufolge waren bereits amerikanische Hubschrauber und britische und französische Truppen in Mazedonien für den Angriff zusammengezogen worden. Ohne Jacksons Weigerung hätten sie Clarks Befehle ausgeführt.
Eine militärische Quelle sagte der Washington Times, daß nachdem die Russen den Flughafen erreicht hatten, General Clark dem KFOR-Kommandeur nochmals den Befehl gab, Panzer und Kampffahrzeuge dorthin zu schicken, um weitere russische Truppenstationierungen zu verhindern. Die Quelle gab an, General Jackson habe keine britischen Panzerfahrzeuge einsetzen wollen, nachdem die politische Führung in London davor zurückgeschreckt sei, Panzer so dicht an bewaffnete russische Mannschaftstransporter heranzubringen.

Kein russischer Sektor
Washington war über den vorsorglichen Schachzug der Russen tief beunruhigt. Deren Forderungen nach einem eigenen Sektor im Norden des Kosovo, und daß die russischen Truppen nicht unter NATO-Oberkommando stehen sollten, wurden abgelehnt. Die Clinton-Regierang versuchte aber, die Bedeutung des Ereignisses herunterzuspielen und nutzte lieber "diplomatische Kanäle". Darunter fielen Drohungen, IWF-Kredite zu beschneiden, und Schmiergeldangebote an zivile und militärische russische Beamte. Gleichzeitig überredeten die USA Ungarn, Rumänien und anfangs auch die Ukraine, Rußland den Durchflug durch ihren Luftraum zu verweigern, und verhinderten so die Landung von Transportflugzeugen, mit denen die Truppen am Flughafen von Pristina versorgt und verstärkt werden sollten. Anfang Juli stimmten die Russen dann zu, ihre Truppen der NATO zu unterstellen.

"Die Machtspiele beenden"
Die Öffentlichkeit belog General Clark, indem er behauptete, es gehe keinen Grund, sich über eine militärische Konfrontation zwischen russischen.und NATO-Truppen Sorgen zu machen. Gleichzeitig betonte er aber, daß General Jackson "das Recht und die Möglichkeit" habe, die russischen Truppen zu entfernen. In der Zeitschrift The New Yorker hieß es dazu, "Clark gab öffentlich vor, daß es nicht besonders wichtig war, während er in Wirklichkeit kochte."
Ob General Clark von führenden Regierungsvertretern im Pentagon in Washington unterstützt wurde, ist nicht klar. Einige in Europa vermuten das aber. Jonathan Eyal, der Direktor des "Royal United Services Institute" (die führende Militärakademie) in London, erklärte Anfang August: "Es ist zu einfach, Clark alles anzuhängen. Ich bezweifle stark, daß er ohne amerikanische Unterstützung das Risiko eingegangen wäre." Mittlerweile berichtete die BBC am 30. August, daß nicht nur General Clark, sondern auch "Washington auf eine NATO-Hubschrauberlandung auf dem Slatina-Flughafen gedrängt hat. Als ihm das befohlen wurde, habe General Jackson geantwortet, das ginge nur, wenn sie bereit seien, eine Menge russischer Leichen zu sehen."
Im außenpolitischen Establishment der USA gibt es durchaus Kräfte. die zu einer solchen Konfrontation aufrufen, darunter der frühere Nationale Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski, der am 14. Juni im Wall St reet Journal einen Kommentar mit dem Titel schrieb: "Die NATO muß den Machtspielen Rußlands ein Ende machen."
Schließlich wurde Clark offenbar von seinen Vorgesetzten im Pentagon und dem Weißen Haus abgesägt. Diese schienen auf die Warnungen der Briten gehört zu haben, daß eine Konfrontation mit den immer noch mit Aromwaffen gerüsteten Russen nicht ratsam sei. Clark war während des gesamten Krieges mit seinen militärischen und zivilen Vorgesetzten aneinandergeraten. Er drängte auf ein möglichst aggressives militärisches Vorgehen, egal, wie viele Opfer es unter der Zivilbevölkerung und der NATO geben wurde oder welche politischen Auswirkungen diese insbesondere in Europa hätte. Schon einige Zeit vor dem Krieg war Clark in Konflikt mit US-Verteidigungsminister William Cohen und anderen geraten, als er verlangte, ein angebliches serbisches Massaker an Albanern nahe der Stadt Racak letzten Januar zum Vorwand für sofortige Luftangriffe zu nehmen.
Die amerikanischen Regierungsbeamten zogen es vor, Präsident Milosevic erst ein Ultimatum zu stellen (den Vertrag von Rambouillet), damit es so aussehe, als seien alle diplomatischen Möglichkeiten ausgeschöpft worden, bevor die NATO zu bomben anfing.
Am 24. März 1999. als die Luftangriffe begannen, wollten die politischen Führer der NATO die Ziele begrenzen, weil sie glaubten, eine erste Welle von Bombenwürfen würde die jugoslawische Regierung zur Kapitulation bringen. Clark und seine Luftwaffenkommandeure wollten dagegen bereits in der ersten Nacht "ins Stadtzentrum" gehen und Strom, Telefon und Kornmandozentralen in Belgrad und anderen größeren Städten angreifen, ebenso wie Milosevics Privatwohnungen.
Schon früh hatte Clark ein Geschwader Apache-Kampfhubschrauber für die Unterstützung eines Bodenangriffs im Kosovo angefordert. Nach Protesten des amerikanischen Generalstabschefs Dennis Reimer hatte er das Pentagon umgangen und war direkt zum Weißen Haus gegangen. Clark tat dies, weil er unbedingt das Pentagon dazu bringen wollte, ihm eine Bodeninvasion im Kosovo und damit außer der Luftwaffe und der Marine den Einsatz von Landstreitkräften - seiner eigenen Trupppengattung -zu gestatten. Dabei wurde er von dem deutschen Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses in Brüssel, General Klaus Naumann, tatkräftig unterstützt. Aber die Angst der NATO-Politiker vor einem verlustreichen Bodenkrieg im Kosovo war zu groß. "Wir haben die Entscheidung der Politik knurrend akzeptiert", erinnerte sich küirzlich General Naumann.
Ende Mai forderte Clark von der politischen Führung der NATO die Genehmigung, die jugoslawische Stromversorgung anzugreifen und damit auch den Krankenhäusern, Wasserwerken und der Beleuchtung die Elektrizität zu entziehen. In einem Artikel der Zeitschrift The New Yorker vom 2. August wird Clark zitiert, der seine Frustrarion darüber ausdrückte, daß es bis zu diesem Zeitpunkt "die einzigen Luftangriffe der Geschichte waren, während denen Liebespaare entlang des Flußufers in der Abenddämmerung spazieren gingen und vor Cafés im Freien aßen, um dem Feuerwerk zuschauen zu können."
Während die Brutalität des Generals den amerikanischen Interessen während des Krieges gute Dienste leistete, machte sein Ruf, schneller zu schießen als zu denken, seiner militärischen Karriere dann doch ein vorschnelles Ende.
Tatsächlich haben die Ereignisse Mitte Juni jedoch gezeigt, daß die amerikanische Politik der Rücksichtslosigkeit und des Militarismus die Gefahr weitaus folgenschwererer Zusammenstöße beinhaltet, selbst solcher mit Atommächten und -waffen. "Gab es wirklich die reale Gefahr einer militärischen Konfrontation an jenem Freitag?" wurde der stellvertretende US-Außenminister Strobe Talbott am 30. August in einem BBC-Interview gefragt. "Ja, ich glaube ja", war seine Antwort.

Gefährlichste Konfrontation
Jonathan Eyal, der schon erwähnte Direktor des "Royal United Services Institute" meinte, daß die beinahe stattgefundene militärische Konfrontation mit den Russen bei Slatina die gefährlichste Episode des NATO-Krieges gewesen sei, über die jedoch zugleich sehr wenig berichtet worden sei. Und im Verhältnis zwischen den USA und Europa hätte sie "zu der größten diplomatischen Krise seit Ende des Kalten Krieges führen können. "
Bis jetzt konnte eine militärische Konfrontation zwischen der NATO und Rußland auf dem Balkan verhindert werden, hauptsächlich, weil das korrupte Jelzin-Regime sich seine Außenpolitik hat mit IWF-Dollar und anderen Geschenken abkaufen lassen. Der Zwischenfall von Slatina zeigt aber, wie nahe eine solche Konfrontation war, weil die amerikanische Seite die Russen nicht mehr ernst nimmt. Es sollte besonders uns Europäern eine Warnung sein.
Der nächste NATO-Krieg wird womöglich nicht so glimpflich enden. Im Kosovo hat nun der deutsche General Klaus Reinhardt den Briten Jackson als Oberbefehlshaber der KFOR abgelöst. Hätte der Deutsche auch den Mut gehabt, sich dem Befehl seines amerikanischen Vorgesetzten Clark zu widersetzen, oder hätte er sich an die militärische Maßgabe gehalten, die US-Stabschef Shelton vor dem Senatsausschuß beschwor, daß nämlich nicht auf jeder Kornmandoebene Befehle in Frage gestellt werden dürfen? Und wenn General Reinhardt nun doch gezögert hätte, hätte er von der Amerika-hörigen Riege der deutschen politischen Führung Rüickendeckung für seine Befehlsverweigerung bekommen wie Michael Jackson von Tony Blair aus London? Oder hätte Klaus Reinhardt, der deutschen Soldatentugend folgend, den Dritten Weltkrieg gewagt?

Rainer Rupp http://www.dkp.de/uz/
Diese Darstellung ist inzwischen auch vom "Spiegel", Heft 3/2000, S. 168, bestätigt worden. Allerdings wurde die Ereignisse in umgekehrter Reihenfolge geschildert! Beim unbedarften Leser könnte so der Eindruck entstehen, dass die Weigerung von General Jackson vor dem Einmarsch der russischen Truppen erfolgt wäre... Das jeweilige Datum wurde jedoch korrekt angegeben.

 

»Wir haben während unserer Tätigkeit und in dem Bereich, in dem wir gearbeitet haben, das war der deutsche Sektor, im Prinzip der Raum um Prisrin und Ovaovac, nicht das gefunden, was man herkömmlich als Massengräber bezeichnet.«
O-Ton, Klaus Wittling, Einsatzleiter Kosovo beim Bundeskriminalamt

Der Beitrag von "Report" Mainz der ARD kam am 22.11.1999
Titel: »Kosovo -Die "verschwundenen" Massengräber«

Die Anführungsstriche erklären sich aus der Methode der Berichterstattung. Da werden die Greuel des Krieges und die ggf. stattgefundenen Übergriffe individualisiert.
Ausschnitte:

"Einer hatte noch seine Brille bei sich und seine Uhr, aber an den meisten hingen nur noch ein paar Kleidungsstücke, ramponiert, ...."
"Schuhe sind haltbarer als tote Menschen..."
"Zeugenaussagen von Überlebenden haben die Ermittler darauf gebracht, dass die Serben hier fast eine ganze Familie..."
"Als albanische Flüchtlinge in ihre Dörfer zurück kommen, fällt ihnen auf, dass ihre Friedhöfe nicht mehr so aussehen wie vor der Flucht."
"Auf Carla del Pontes Liste der Kosovo-Massaker ist Izbica bisher mit null Toten aufgeführt. Auch in vielen anderen Fällen fanden die Ermittler nur noch leere Gräber, und sie befürchten, dass viele Mordopfer so gut versteckt sind, dass sie vielleicht nie gefunden werden." [sie wissen nicht, sie "befürchten"]
usw. usf.

An objektiven Fakten findet sich - außer "...nicht das gefunden, was man herkömmlich als Massengräber bezeichnet." - nur "2.108 Leichen sind bisher exhumiert worden.", was erstemal nur auf Fleißarbeit hindeutet und nichts über Täter/Opfer/Umstände aussagt!

Ergänzt wird dieser Fakt durch die
"Abmoderation: Bernhard Nellessen - Noch liegen dem Den Haager Kriegsverbrechertribunal übrigens Hinweise auf über 11.000 Mordopfer im Kosovo vor." Offensichtlich die 11.000 der NATO-Schätzung .....

Veith

Der Bericht von "Report" lag vollständig unter http://www.swr-online.de/report/archiv/sendungen/221199/kosovo.html (offline) zum download.

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