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ABENTEUER HURE
Prostitution als heimliches Hobby
Frauen erzählen über Lust, Selbstbestimmung und Geld

Schwarzkopf & Schwarzkopf Berlin 2003
3. Auflage 2009

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Leseproben..........................................................................................................................................Über das Buch
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 Lesungsanfragen

 

Über das Buch

Meist lautet eine der häufigsten Fragen von Lesern an mich, was mich zu diesem Buch überhaupt veranlaßt hat.

Der erste Grund ist folgender:
Die Darstellung des Themas Prostitution  in den Medien folgt weitgehend dem "inneren Schauder", den der brave Bürger bei Gedanken an die Rotlichtszene empfindet (bzw. empfinden soll). Die überwiegende Mehrheit der Veröffentlichungen beleuchtet kriminelle Auswüchse, ist feministisch - verurteilend, psychologisch pathologisierend oder eben von Aussteigerinnen aus Gründen der individuellen Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse geschrieben worden und somit nicht repräsentativ. Denn die Mehrzahl der Frauen in diesem Gewerbe denkt gar nicht daran, auszusteigen.  (Eine komplette Abhandlung aller geläufigen Klischees zum Thema findet sich übgrigens in dem bemerkenswerten Buch "Laß dich verwöhnen" von Tamara Domentat.) Diese Praxis erscheint mir ungerecht und realitätsverzerrend. Sogenannte "Hobbyhuren" sind das beste Beispiel dafür, daß es andere Wahrheiten neben der veröffentlichten Mainstream-Meinung gibt.

Der zweite Grund :
Ich schätze Frauen, die sich nicht an die Begrenzungen der bürgerlich - doppelmoralischen Werteordnung halten und ihre Lust autonom leben. Daß es jenseits von Liebesbeziehungen auch sexuelle Lust geben kann, ist den meisten Menschen ja noch geläufig. Aber sowie Geld ins Spiel kommt, nehmen viele an, daß dann ja von Lust keine Rede mehr sein könne. Aber das ist weder logisch, noch plausibel, jedenfalls so lange nicht, wie die Frauen sich die Männer, mit denen sie Sex für Geld haben, selbst aussuchen. Und das können die meisten Frauen in meinem Buch. Für manche besteht eine Art sekundärer Lustgewinn zusätzlich im "Tabubruch", andere Formen des Lustgewinns findet der Leser im Buch.
Um Lust autonom zu leben "müssen" sich Frauen natürlich nicht prostituieren, auch wären nicht  alle Frauen dieser Rolle gewachsen. Aber Prostitution, wenn sie einer freien Entscheidung folgt, ist eine  von vielen Möglichkeiten. Und zwar oft eine mutige. Deswegen ist es mir wichtig, daß diese Frauen zu Wort kommen.  Daß es natürlich auch leichtsinnige und unüberlegte Entschlüsse dazu gibt, ist dem Autor bewußt.

Der dritte Grund ist sozialpsychologisch. Nicht gelebte Lust schafft Frustration, Frustration mündet allzu oft in Gewalt. In den Beziehungen, auf der Straße, in den Parks und - im gesamten gesellschaftlichen Leben. Frauen, die die Möglichkeit schaffen, Lust entspannt zu erleben, vermindern damit das Gewaltpotential. Und auch wenn dies die meisten Frauen in diesem Job kaum selbst ausdrücklich so sehen würden,-   sie tun es de facto. Mit dieser Aussage erhebe ich nicht den Anspruch, das Phänomen "Gewalt" umfassend beschrieben zu haben, wie mir manche vorwerfen wollten.
Ich höre jetzt schon den Protest derer, die mich einer "romantisierenden Sichtweise" bezichtigen. Nein, auch ich weiß, daß es im "Gewerbe" Schattenseiten gibt.  Auch ich weiß, daß nicht alle Frauen  freiwillig "anschaffen" gehen. Aber das ist bei  Weitem nicht die ganze Wahrheit und auch deswegen gibt es dieses Buch.

Das Buch nun erhebt keinen Anspruch darauf, soziologisch repräsentativ zu sein. Ich habe willkürlich Frauen kontaktiert und bekam willkürlich Zusagen, Absagen oder auch gar keine Antwort auf meine Frage nach einem Interview.  Auch haben nicht alle interviewten Frauen eine von mir persönlich für ideal gehaltene Einstellung.  Aber darum ging es mir auch nicht, denn "Wunschfrauen" hätte ich auch erfinden können.

Jedoch muß ich möglicherweise alle enttäuschen, die eine bereits vorgefaßte Meinung zum Thema Prostitution  in meinem Buch bestätigt finden wollen, wenn diese Meinung den herkömmlichen moralisierenden Klischees folgt.



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