BFC Dynamo und TeBe müssen vors Sportgericht

Nach den Ausschreitungen beim Oberligaspiel zwischen Tennis Borussia und dem BFC Dynamo wird der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) gegen beide Klubs ein Sportgerichtsverfahren eröffnen. - Dies kündigte Verbands-Geschäftsführer Holger Fuchs an. Bei den Krawallen während und nach der Partie im Mommsenstadion waren am Sonntag 58 Menschen verletzt worden, darunter sieben Polizisten. Es gab 18 Festnahmen. Im Sportgerichtsverfahren geht es laut Fuchs "um die Vorkommnisse, die den Fußball betreffen". Fuchs nannte das Abbrennen von Feuerwerkskörpern, das Erklettern von Zäunen und das Werfen von Gegenständen. Tennis Borussia ist als Gastgeber ebenfalls von den Ermittlungen betroffen. Der NOFV-Vorstand werde sich am Wochenende mit den Geschehnissen befassen.

Sogar einen Ausschluss des BFC Dynamo zog Fuchs in Betracht, bezeichnete diese Maßnahme jedoch als letztes Mittel: "Wenn man einen Verein aus allen Spielklassen ausschließt, muss es schwerwiegende Gründe geben. Das Gespräch ist immer besser als gegenseitige Schuldzuweisungen." Nach Angaben von BFC-Präsident Norbert Uhlig soll es am Montag Gespräche mit dem Berliner Fußball-Verband (BFV) und dem NOFV über die Vorkommnisse geben. Die Berliner Polizei sieht derweil von rechtlichen Schritten gegen Uhlig ab. "Wir können nicht gegen jeden Schwätzer ein Ermittlungsverfahren einleiten", teilte Pressesprecher Frank Millert mit. Der BFC-Chef hatte den Polizisten vorgeworfen, am Sonntag auch Frauen und Kinder geschlagen zu haben, und erklärt, der Verein reduziere seinen Sicherheitsdienst, weil er ihn nicht mehr brauche. Die Leiterin der Polizei-Pressestelle, Heike Nagora, unterstellte Uhlig daraufhin "Realitätsverlust oder Ignoranz" und forderte, Vereins- oder Verbandsgremien sollten ihn "aus dem Verkehr ziehen, bevor Schlimmeres passiert".


Autor nicht bekannt, Berliner Morgenpost, 10.12.2008