Norbert Uhlig neuer Präsident

Beim Oberligisten BFC Dynamo hat eine neue Ära begonnen. Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung, die wegen verspäteter postalischer Ankündigung über drei Monate nach dem ursprünglichen Termin stattfand, wurde Norbert Uhlig zum neuen Präsidenten gewählt. "Ich will die positive Entwicklung des Vereins in den letzten Monaten fortsetzen. Sportlich hoffe ich auf den Aufstieg", sagte der 55-Jährige. Der gebürtige West-Berliner Uhlig hatte von den 92 anwesenden Mitgliedern, von denen 88 wahlberechtigt waren, 77 Ja-Stimmen erhalten. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Uhlig spielte in seiner Jugend Fußball beim BSV 92 und später in der Betriebsmannschaft der AOK-Versicherung. Vereinsmitglied beim BFC Dynamo ist er eigenen Worten zufolge seit zwei Jahren. Den Weg zu den Nachfahren des früheren DDR-Meisters fand Norbert Uhlig über Peter Meyer, den heimlichen Chef des Clubs und Vorsitzenden des BFC-Wirtschaftsrates. Uhlig ist angestellter Vertriebsleiter bei der Firma Infinity, deren Geschäftsführer Peter Meyer ist. Beim BFC soll es theoretisch umgekehrt laufen. Da ist Uhlig nun gewissermaßen Vorgesetzter von Meyer.

"In den Vorgesprächen mit Peter Meyer und den Fans habe ich jedoch deutlich gemacht, dass ich kein bezahlter Präsident bin", stellte Uhlig gleich klar. Während Vizepräsident Peter Proksch (80 Ja-Stimmen) und Schatzmeister Sven Radicke (73) im Präsidium verblieben, schied Frank Berton nach über 15-monatiger Amtszeit als Präsident freiwillig aus. Nach der Abwahl seines Vorgängers Mario Weinkauf am 23. Juni 2007 war durch die Berufung von Geschäftsführer Berton zum Präsidenten verhindert worden, dass innerhalb von sechs Wochen eine außerordentliche Mitgliederversammlung angesetzt werden musste. "Der BFC steht heute in der öffentlichen Wahrnehmung besser da", lautete ein Fazit Bertons zu seiner Amtszeit. Der frühere Funktionär des SV Yesilyurt war vor allem für den Kontakt zu Behörden und Medienvertretern verantwortlich. Wirtschaftlich sei der BFC nunmehr auch gefestigter. Berton: "Der Verein hat gegenüber Dritten keine Schulden." Hauptgläubiger dürfte Wirtschaftsratsboss Peter Meyer sein. Für den neuen Chef Norbert Uhlig geht es gleich in die Vollen. Eine seiner ersten Amtshandlungen dürfte dem BFC-Logo gelten. Das ist noch immer nicht in Vereinsbesitz. Gespräche mit den Besitzern finden derzeit in verstärktem Maße statt.


Matthias Koch, Fußballwoche, 13.10.2008