Ritter droht mit Klage

Seit Wochen vermisst der BFC Dynamo seinen Oberliga-Torjäger Christian Ritter. Die BZ hat ihn gefunden.
"Ich bin weder geflüchtet noch untergetaucht. Ich habe keinen neuen Verein gefunden" beteuert Ritter. Beim Treffen in Neukölln trägt er statt eines Trainigsanzugs eine weiße Arbeitshose und einen blauen Kittel. Der Stürmer arbeitet jetzt als Lackierer. Den Traum von der Fußball- Karriere hat Ritter aufgegeben. "Ich bin jetzt 24, kann nicht mehr nur auf Fußball setzen. Ich kann nicht von ein paar hundert Euro im Monat leben und dafür siebenmal in der Woche zum Training gehen. Ich habe mich entschieden, beruflich einen anderen Weg einzuschlagen. Das muß der Verein akzeptieren" sagt das einstige Supertalent. Ritter versichert, den Kontakt zu BFC-Wirtschaftsratschef Peter Meyer und Schatzmeister Sven Radicke gesucht zun haben. Wohl nicht nur um Dynamo seine neue Berufswahl mitzuteilen. Christian präsentiert ein Schreiben (liegt der BZ vor ), in dem er Dynamo mit Klage vor dem Arbeitsgericht droht. Ritter: "Der Verein schuldet mir noch die Gehälter für Juli und August." Das Geld soll der Klub u. a. als Mietkaution für eine Wohnung einbehalten haben. Weil das geforderte Gehalt nicht kam, stellte Ritter die Trainingsarbeit ein. Eine Rückkehr kann sich der frühere Torjäger derzeit nicht vorstellen. Ritter: "Ich gehe lieber den Weg, der sicher ist. Im Fußball liegt für mich keinen Sinn mehr."


Jürgen Schulz, BZ, 10.10.2008