Trainer Uluc will hart durchgreifen

Ein Mann gilt dem BFC Dynamo als Schreckgespenst: Torgelows Torwart Marcin Markiewicz. "Gegen uns läuft der immer zur Höchstform auf", grantelte Dynamos Präsident Frank Berton. Wie in den vergangenen Jahren (jeweils 0:0) hatte der Keeper die Weinroten mit Paraden entnervt. Genervt war indes BFC-Coach Volkan Uluc angesichts solcher Legendenbildung: "Entscheidend war nicht der Torwart, sondern unsere Unzulänglichkeiten vor dem Tor. Für das, was investiert wurde, ist einfach zu wenig raus gekommen." Das verspricht einen Satz heißer Ohren für einige Spieler. Dass Uluc hart durchgreifen kann, erlebte etwa Kevin Meinhardt am eigenen Leib. Der schmorte bis zur 75. Minute auf der harten Bank.

Lakonischer Kommentar von Uluc: "Ich habe einen großen Kader. Es kann jeden treffen, auch einen Christian Ritter, denn bei uns kann sich keiner den Luxus erlauben im Training die Beine hochzunehmen." Legendenvergleiche gelten derweil durchaus beim Gegner. Otto Rehhagel hat Griechenland zur Europameisterschaft geführt, Luis Aragones das gleiche mit Spanien geschafft. Nun ist für Torgelow ein Europameistertitel ein Ding der Unmöglichkeit. Eines hat der heimische Klub aber mit genannten Teams gemeinsam - einen erfahrenen Trainer um die flotte 70 Jahre alt. Und auch Eckhard Ehrke, von 2001 bis 2006 schon mal in der Verantwortung, scheint den Erfolg zurückzubringen. Das 1:1 war ein kleiner Schritt - größere sollen folgen. Und auch eine offensivere Spielweise. "In einigen Wochen werden wir die Gegner richtig unter Druck setzen, nicht mehr mauern", warnte Ehrke schon mal die Konkurrenz.


Lennart Rose, Fußballwoche, 01.09.2008