Elf Montagsfragen an Jörn Lenz

Wen oder was möchten Sie in dieser Woche nicht sehen?
Lenz:
Etwaige Punktverluste gegen Türkiyem und TeBe, weil wir mit dem BFC Dynamo unbedingt in die Regionalliga aufsteigen wollen. Ob ich dabei noch aktiv mitwirken kann, weiß ich im Moment nicht. Nach meinem Kreuzbandriss arbeite ich intensiv, wieder fit zu werden.

Wobei entspannen Sie sich, wenn Sie nicht mit Fußball beschäftigt sind?
Lenz:
Aufgrund der sportlichen Situation ist es für mich zurzeit schwierig zu entspannen, denn als erfahrener Spieler würde ich gerne helfen, die derzeitige Krise zu beenden.

Was war der bislang schönste Moment in Ihrem Leben?
Lenz:
Die Spiele im Europapokal der Pokalsieger mit dem BFC Dynamo. 1989 gelang mir beim 2:1-Sieg im Rückspiel gegen Reykjavik sogar ein Tor. In der 2. Runde war ich dann beim 0:0 in Monaco eine Halbzeit lang dabei, ehe wir im Rückspiel nach Verlängerung mit 1:1 ausschieden. Bei dem Spiel fehlte ich aber wegen eines Mittelfußbruches.

Was war der schwerste Moment?
Lenz:
Ganz klar der verpasste Aufstieg mit TeBe in die 2. Bundesliga im Jahre 1996, als Schiri Merk beim Rückspiel in Oldenburg einen verwandelten Elfmeter von uns zurückpfiff, Aksoy den Ball im zweiten Versuch an den Pfosten drosch und wir nach Verlängerung 1:2 verloren.

Was bedeutet Heimat für Sie?
Lenz:
Heimat ist für mich zum einen Rostock, wo ich aufgewachsen bin, wo meine Eltern leben, wohin ich immer wider gerne zurückkehre. Zum anderen Berlin, wo ich seit 1986 lebe und seit 2007 mit meiner Frau Sabrina verheiratet bin. In Berlin fühle ich mich sehr wohl, hier leben viele meiner Freunde.

Wer ist Ihr Lieblingsverein (ohne den, für den Sie zurzeit aktiv sind)?
Lenz:
Hansa Rostock - für den Verein habe ich selbst gespielt - und der HSV. Ich komme von der Küste, da liegt es doch nahe, mit Vereinen aus dem Norden zu sympathisieren.

Wer ist Ihr sportliches Vorbild?
Lenz:
Als Jugendlicher hat mir die Spielweise von Ruud Krol sehr gefallen (Krol stand 1974 mit den Niederlanden im WM-Endspiel - Anm. der Red.).

Was verabscheuen Sie?
Lenz:
Unehrlichkeit sowie Menschen, die keine Aufrichtigkeit haben.

Was erwarten Sie von einem guten Freund?
Lenz:
Einen guten Freund muss ich zu jeder Zeit anrufen und um Hilfe bitten können. Und er muss mir vertrauen.

Wo haben Sie Ihren letzten Urlaub verbracht?
Lenz:
2006 auf Fuerteventura. Schöner Strand, schönes Wasser.

Wonach sehnen Sie sich?
Lenz:
Nach einer gesunden Familie sowie nach einem geordneten Familien- und Berufsleben.

Ulli Meyer, Fußballwoche, 17.03.2008