Nicht nur nebenbei bemerkt... / Dem Guten überall Rechnung tragen

Vom gut Begonnenen schrieben wir in der letzten Ausgabe, das nun auch gut zu Ende geführt werden muß. Und wir bezogen das in erster Linie auf die Spieler. Daß es dazu auch der Zuschauer bedarf, steht außer Zweifel, und genau darum soll es hier gehen: Die übergroße Mehrzahl unserer Fußballanhänger gefällt durch eine saubere, sportliche Einstellung, und man darf hinzufügen, daß alle unsere Gemeinschaften auf die verschiedenartigste Weise Einfluß ausüben, um die Atmosphäre auf den Rängen noch besser zu gestalten. Der BFC Dynamo veröffentlichte in seinem jüngsten Programm die Stadionordnung, und er tut alles, ihr auch Geltung zu verschaffen.

Was allerdings einige wenige Krakeeler nicht hindert - und leider trifft das nicht nur für Berlin zu -, sich in einer überaus dummen Art zu äußern. Im Jahn-Sportpark, und anderswo ist das nicht anders, ertönten diese Rufe immer aus einer bestimmten Gruppe. Da hörte man "Zugabe", wenn ein Erfurter im Zweikampf zu Boden ging, und anderen Unsinn mehr. Wie lange noch, so muß gefragt werden, wie lange noch soll eine verschwindende Minderheit eine große Mehrheit beeinträchtigen? Es ist an der Zeit, dem Guten auf allen Plätzen Geltung zu verschaffen. Sorgen wir gemeinsam dafür!


Klaus Schlegel, Neue Fußballwoche, 16.12.1975