FDGB-Pokal 1975/76 - Achtelfinale (Rückspiel): BSG Stahl Brandenburg - BFC Dynamo 0:9

BFC wieder torhungrig
BSG-Leiter Heinz Domke von Stahl Brandenburg trug die Packung, die seiner Fußballmannschaft da vom BFC verabreicht wurde, wie viele der wackeren Mitstreiter in der Havelstadt mit Humor. "Da haben wir wenigstens mal alle Nummern durchprobiert." Sprachs und stellte die neun Ziffern der Anzeigetafel wieder zur Seite. Allerdings war die Quittung bitter, die den in Form und Formation schwachen Brandenburgern von den erneut torhungrigen Berlinern ("Diesmal blieben wir bis zum Schluß konzentriert", so Harry Nippert) ausgeschrieben wurde.

Wie schon beim 0:5 in Berlin wurden krasse Abwehrfehler hart bestraft, an denen diesmal auch der junge Rutner nicht unbeteiligt war. Stopper Kölsch fehlte an allen Ecken und Enden, und sein Ausfall war wohl gravierender als das Fehlen Terletzkis und Johannsens beim BFC, bei dem Riediger ansteigende Form zeigte und sich der Nachwuchsspieler Jahn gut einfügte. Und als die Brandenburger darangingen, nach der Pause die Scheu vor dem Favoriten abzulegen, wurden sie noch viermal von den blitzsauberen BFC-Kontern erwischt. Hier legte freilich der BFC noch einiges zu und ließ am Ende den Leistungsunterschied auch im Resultat klar zutage treten.


BSG Stahl Brandenburg:
Rutner (46. Kunstler); Mohrmüller; Schrödter, Lück, Fröhlich; Schütze (46. Graffunder), Jessa, Kraschina; Kriegbaum, Conrad, Weingärtner
BFC Dynamo:
Creydt; Jonelat; Noack, Eigendorf, Wroblewski; Jahn, Lauck, Schulenberg; Jüngling (46. Netz), Riediger, Labes

0:1 Lauck              ( 9.)
0:2 Schulenberg        (14.)
0:3 Schulenberg        (33.)
0:4 Riediger           (35.)
0:5 Lauck              (38.)
0:6 Labes              (55.)
0:7 Netz               (72.)
0:8 Eigendorf          (83.)
0:9 Netz               (87.)

Schiedsrichter:        Herrmann (Leipzig)
Zuschauer:             1.000


Günter Bonse, Neue Fußballwoche, 02.12.1975