34. Spieltag 2000/01: Hertha BSC Berlin (Amat.) - BFC Dynamo 2:0

BFC-Erfolgsserie gerissen
Ein verdienter Sieg der engagiert und aggressiv spielenden Herthaner gegen einen lust- und einfallslosen BFC Dynamo. Damit riss die Erfolgsserie des BFC, der zuvor 26 Spiele in Folge ungeschlagen blieb. Die Amateure von Hertha begannen druckvoll und hatten bereits in der dritten Minute die erste Großchance. Tchami scheiterte, korrigierte seinen Fauxpas jedoch gegen Spielende. Der BFC hatte von Beginn an Probleme, gegen die kompakte Hertha-Abwehr das Spiel zu gestalten. Die Außen Piegzik (rechts) und Krempler waren wirkungslos, das zentrale Mittelfeld blieb blaß. Es gab zu wenig Bewegung und kaum geeignete Pässe in die Spitze. So simpel es auch klingen mag, Tore entscheiden nun einmal Fußballspiele.

Und da fehlte Dynamo letztlich im Mittelfeld die nötige Kreativität, um die überlegenen Herthaner wirklich einmal über einen längeren Zeitraum zu beschäftigen. "Trotz des Fehlens von sechs Stammspielern habe ich mehr erwartet", so ein enttäuschter BFC-Coach Jürgen Bogs. Nach 52 Minuten sah Piegzik nach einem Foul den Gelb-Roten Karton. Die zahlenmäßige Überlegenheit konnte der Gastgeber in der Folge zur verdienten Führung nutzen. Marx hatte mit seinen Bemühungen endlich Erfolg. Seine prima getimte Flanke köpfte Torjäger Kretschmer ein. Es bewahrheitete sich eine der unsterblichen Fußball-Weisheiten: Ein Tor, in diesem Fall für den Bundesliga-Nachwuchs, tat der Begegnung gut. Sie wurde streckenweise lebhafter, ohne in spielerischer Hinsicht Verwöhn-Aroma zu verbreiten.

Der Klassenprimus überließ dem Gastgeber fast kampflos das Mittelfeld. Die gelegentlichen Konter wurden meist über Mba vorgetragen, der das Leder häufig auch in Bedrängnis behaupten konnte. Hertha bestimmte das Geschehen, weil sie energischer attackierten, eine kluge Raumaufteilung hatten und einfach besser kombinierten. Vor allem Marx, Sträßer und U-21-Nationalspieler Köhler setzten sich immer wieder gut in Szene. Hertha-Trainer Frank Vogel zog folgendes Fazit: "Ich freue mich, dass wir mit einer sehr guten Leistung einen positiven Abschluss geschafft haben." Unter den Schaulustigen weilte Magdeburg-Coach Eberhard Vogel, der am Wochenende in der Relegation mit seinem Team auf Dynamo trifft. Sein Notizblock blieb vermutlich leer.

Hertha BSC Berlin (Amat.):
Herber; Thom; Kapagiannidis, Schröder; Laubinger (40. Kadow, 61. Mladenov), Madlung (82. Greve), Marx, Sträßer, Köhler; Kretschmer, Tchami
BFC Dynamo:
Thomaschewski; Lenz; Wolchow, Kallnik; Piegzik (52. Feldverweis), Mba, Hahn, Jarling, Krempler (46. Hinzer); Aerdken, Vollmar

1:0 Kretschmer         (61.)
2:0 Tchami             (79.)

Schiedsrichter:        Häcker (Pentz)
Zuschauer:             538

Lajos Metzel, Fußballwoche, 28.05.2001