28. Spieltag 1999/00: BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena 0:2

Hausers genaue Flanken
Die Aufstellungen machten beider Vorhaben deutlich. Während Dynamo, gegenüber dem Aue-Spiel auf vier Positionen verändert, weiter fleißig den Kader für die Oberliga sondierte, wollten die Jenenser ihre Drittligaambitionen mit der Erfolgself der letzten Wochen untermauern. Zwar rückte Schwesinger für Nowotny (Kreuzbandriss) in die Startformation, doch mit Mason meldete sich auch eine Offensivkraft zurück. In der ersten halben Stunde entwickelte sich eine völlig ausgeglichene Partie, in der die Berliner aus einer leichten Konterstellung den Jenaern immer wieder Nadelstiche versetzten. Dabei verbuchten sie das Privileg für sich, die Gäste mehrfach aus dem Spiel heraus zu gefährden. Bei Schüssen von Koslow (6.), Gatti (23.) sowie Boer (24.) lag zum einen die Führung der Hausherren in der Luft, zum anderen ließ die Thüringer Hintermannschaft jegliche Präzision vermissen. Manchem Deckungsfehler (Noll) und unnötigem Dribbling inklusive Ballverlust (Raickovic) wohnte wohl ein Schuss Überheblichkeit inne. Der BFC konnte diese Schwächen aber nicht ausnutzen, zumal viele nur halbhoch geschlagene Flanken (Wanski, Georgiev) zur leichten Beute der Raickovic & Co wurden.

Jena fand trotz anfänglicher Probleme im Spielaufbau den Weg auf die Siegerstraße. Getreu dem Motto, wenn der Ball nicht läuft, dann muss er eben ruhen, beförderten Hempel (links) und Hauser (rechts) insgesamt über ein Dutzend kreuzgefährlicher Ecken in den BFC-Strafraum. Nach dem Führungstor hatten so Treitl (34., 44.), Jovic (35.), Schön (43., Gatti rettete auf der Linie) bereits vor der Pause weitere Eckbälle "vergolden" müssen. Im zweiten Abschnitt diktierten die Thüringer eindeutig das Geschehen. Wer aber grob fahrlässig trotz zahlreicher "Riesen" (Schwesinger/46., Hempel/49., Lischke/79. Latte) die Entscheidung beinahe arrogant vermeidet bzw. penetrant den Finalpass vergeigt, gehört eigentlich bestraft. Dazu fehlte den Berlinern jedoch laut Trainer Jürgen Bogs die "körperliche und geistige Frische" bzw. ihrer fünfköpfigen "U 21-Fraktion" verständlicherweise noch die Kaltblütigkeit. Jenas sichtlich ungehaltener Coach Slavko Petrovic war heilfroh, dass das "Gekicke" seiner Elf einen glücklichen Ausgang fand.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Lenz; Reckmann, Kallnik; Wanski (65. Petzold), Boer, Gatti, Salomo, Biro (67. Riediger); Georgiev (67. Schmeißer), Koslow
FC Carl Zeiss Jena:
Keller; Raickovic; Noll (85. Friedrich), Schön; Mason, Treitl, Hempel (81. Barich), Sugzda, Hauser; Jovic, Schwesinger (72. Lischke)

0:1 Treitl           (32.)
0:2 Mason            (80.)

Schiedsrichter:      Cyrklaff (Laubsdorf)
Zuschauer:           510

Matze Koch, Fußballwoche, 17.04.2000