24. Spieltag 1999/00: BFC Dynamo - FC Sachsen Leipzig 0:0

Holperwiese als Hindernis
Man kann es bei diesem Wetter halt keinem recht machen: Sind die Plätze vom Regen aufgeweicht, fallen die Spiele aus. Im Sportforum war der Rasen zwar trocken, dafür aber(in Ermangelung einer Walze?) derart holprig, dass man auf Flachpässe tunlichst verzichten sollte. Weil die nun aber auch zu einem guten Spiel gehören, litt die Qualität folglich spürbar. "Auf so einem Platz kann man nicht ordentlichen Fußball spielen", meinte BFC-Trainer Jürgen Bogs. Sein Leipziger Pendant Edmund Stöhr fällte sein Urteil gar als kausalen Zusammenhang: "Wir waren so schlecht wie der Platz." Natürlich entpuppte sich die Holperwiese schnell als größtes Hindernis für flüssige Kombinationen.

Wer schon auf ebenem Rasen den Ball nicht zum Freund hat, dem gerät er auf diesem Geläuf leicht zum erbitterten Feind. So hoppelte das Geschehen so dahin, echte Höhepunkte waren selten. Den Vorwurf, sich zu schlecht auf die Bedingungen eingestellt zu haben, mussten sich in erster Linie die Gäste machen, für die der eine Punkt schlichtweg zu wenig war. "Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden und zu wenig Druck entwickelt", sah Edmund Stöhr sein meist zu pomadig agierendes Team, welches einfach zu selten mal energisch auf die Entscheidung drängte. So blieben Chancen rar. Filipovic (31.) und Zimmerling (44.) vergaben die besten vor der Pause, Schiemanns Kopfball landete am Außenpfosten (63.), Poviser schoss freistehend drüber (81.). Das war am Ende halt zu wenig für eine Mannschaft, die vielleicht noch mal ganz oben angreifen will.

Beim Gastgeber konnte man da weit zufriedener sein. "Eine ordentliche und geschlossene Mannschaftsleistung", bescheinigte Jürgen Bogs seinen Schützlingen, denen der Kampf um neue Verträge offenbar Beine gemacht hat. Dabei war allerdings auch nicht zu übersehen, dass bei einigen (gegen solche Gegner) einfach nicht mehr drin ist. Hervorzuheben waren die fleißigen Mittelfeldackerer Gatti und vor allem Petzold (musste gegen Ende mit Wadenkrämpfen raus), die mit Ball am Fuß weite Wege gingen. Doch ganz vorn mangelte es an der nötigen Durchschlagskraft. Zwei Kopfbälle von Günes (22.) und Koslow (67.) waren de facto die einzig wirklich verheißungsvollen Szenen. Nicht zufällig auch deshalb, weil der Ball bei diesen jeweils gelungenen Angriffen lange in der Luft war.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Lenz; Maek, Jarling; Salomo, Petzold (ab 76. Kallnik), Boer, Gatti, Günes (ab 90. Biro); Koslow, Struck (70. Riediger)
FC Sachsen Leipzig:
Twardzik; Bergner; Wentzel, Schiemann; Georgiev (16. Rietschel), Lucic, Virag, Poviser, Santl; Fiipovic (70. Suwary), Zimmerling (83. V. Stantchev)

Schiedsrichter:      Scheibel (Breitenhagen)
Zuschauer:           1.006

Sascha Stolz, Fußballwoche, 20.03.2000