05. Spieltag 1999/00: VfL Halle 96 - BFC Dynamo 0:0

Berisha traf den Pfosten
Das Ergebnis schmeichelte den Gästen, die nur in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit zielstrebig nach vorn spielten. "Da hatten wir eine kleine Schwächephase", konstatierte Halles Trainer Frank Intek. "Aber ansonsten haben wir den BFC kämpferisch und auch spielerisch weitestgehend beherrscht. Nur das Ergebnis stimmte am Ende leider nicht", schränkte der Coach des immer besser fußfassenden Aufsteigers ein. Es war für die Hallenser bereits das dritte Unentschieden, nachdem die Saalestädter bereits in Jena und gegen Union den drei Zählern nahe gewesen waren. Der Gastgeber scheiterte letztlich an den Berliner Abwehrrecken Maek und Lenz, die vor allem in den oberen Regionen so gut wie nichts anbrennen ließen.

"Wir haben leider den Fehler gemacht und unsere Stürmer fast nur hoch angespielt", nahm der diesmal nicht so auffällig agierende Mittelfeldspieler Grosche, in der vergangenen Saison selbst noch einer der beiden Angreifer, seine Kollegen in der vordersten Front in Schutz. Trotzdem lagen die entscheidenden Unterschiede zwischen beiden Teams im Mittelfeld und im Spielaufbau: Während die Berliner hier zu bieder agierten, überzeugten die Platzherren durch Spritzigkeit (Gumprecht) und Ideenreichtum (Emmerich). Nur der sonstige Regisseur Adamovic, der vor dem Spiel wegen einer Rückenblockierung hatte gespritzt werden müssen, fiel diesmal ein wenig ab. Allerdings zeigten sich die Hallenser vor dem gegnerischen Strafraum bisweilen zu egoistisch, was den im Zentrum sicher stehenden Gästen entgegen kam.

Bei Fernschüssen vor allem von Libero Emmerich zeigte sich Torhüter Thomaschewski auf dem Posten, beim Pfostentreffer des agilen Berisha aus sechs Metern (77.) hatte er dann zudem das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Ein ans äußere Lattenkreuz abgefälschter Gewaltschuss von Struck (51.) und ein verheißungsvoller Überzahl-Konter, der am hellwachen Grosche scheiterte (43.), waren dagegen die einzig nennenswerten BFC-Möglichkeiten. Halle besaß von dieser Güteklasse das Dreifache an Chancen, "doch uns fehlte neben dem Glück vor allem eine größere Übersicht, um daraus Kapital zu schlagen. Für ein gutes Spiel allein kann ich mir nun einmal nichts kaufen", ärgerte sich der VfL-Trainer noch lange nach dem Abpfiff.

VfL Halle 96:
Adler; Emmerich; Westendorf, Berger; Grosche, Jonekeit, Adamovic (86. Zech), Gumprecht, Glaubitz; Conrad (55. Berisha), Sadlo
BFC Dynamo:
Thomaschewski; Lenz; Maek, Kallnik; Günes, Gatti, Reckmann, Brestrich, Majchrzak (31. Struck); Boer (72. Schmeißer), Maric (64. Seruga)

Schiedsrichter:        Kokel (Kamenz)
Zuschauer:             1.825

Axel Meier, Fußballwoche, 30.08.1999