31. Spieltag 1998/99: FC Berlin - 1. FC Magdeburg 1:2

Libero vernaschte Libero
Dank der besseren Chancenverwertung entführte Magdeburg mit dem 2:1 verdient die drei Punkte aus dem Sportforum. Der FC Berlin legte mit Gezens fulminantem Distanzschuß zwar einen Blitzstart hin, brachte aber danach das Gäste-Gehäuse insgesamt zu selten ernsthaft in Gefahr. Bemerkenswert war das flotte Tempo, das beide Mannschaften in der ersten Hälfte anschlugen. Die Platzherren waren absolut gleichwertig, wirkten im Mittelfeld sogar etwas kombinationssicherer. Packende Strafraumszenen hatten allerdings Seltenheitswert. Während sich Magdeburg oftmals mit zahlreichen ungenauen Abspielen selbst den Wind aus den Segeln nahm, konnten sich auf der anderen Seite die Berliner Spitzen kaum gegen den zweikampfstarken Manndecker Koc und den umsichtigen Libero Schmidt in Szene setzen. Die Elbestädter hatten zuvor eine knappe Viertelstunde gebraucht, um erstmals erfolgversprechend im Strafraum der Gastgeber aufzutauchen. Gezen mußte nach einer Ecke für seinen Keeper Bartel kurz vor der Linie klären (14.).

Postwendend versuchte es der emsige Gezen, bei dem Licht und Schatten aber ständig wechselten, erneut mit einem Fernschuß. Doch dieses Mal hatte Dreszer aufgepaßt. Vielleicht hätten die Schützlinge von Trainer Henry Häusler mehr über die Flügel kommen müssen (Majchrzak). Ende der ersten Halbzeit wurden die Gäste munterer. Schmidt prüfte Bartel aus der Distanz (38.). Die anschließende Ecke führte zum Ausgleich durch Hähnge. Fünf Minuten später hätte Mydlo sogar fast die Führung erzielt, Gezen stand aber erneut goldrichtig auf der Linie. Auf der anderen Seite schoß Lesch freistehend aus spitzem Winkel nur den Torsteher an. Nach dem Wechsel verflachte das Spiel, vor allem der FCB zeigte nun diverse Schwächen im Aufbau. Der Tabellenfünfte machte es auch nicht viel besser, demonstrierte dann aber in der entscheidenden Situation die nötige Portion Abgeklärtheit: In der 80. Minute "vernaschte" der aufgerückte FCM-Libero Schmidt den zögerlichen Libero Brestrich, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte, und versenkte die Kugel zum entscheidenden Treffer.

FC Berlin:
Bartel; Brestrich; Kallnik, Maek; Gezen, Höppner (60. Dahlke), Gatti, Krznaric, Majchrzak; Seruga (46. Sapon), Lesch (77. Bingöl)
1. FC Magdeburg:
Dreszer; Schmidt; Koc, Wojcik; Kretzschmar, Hannemann (68. Lau), Stastka (46. Ortlieb), Sandmann, Zentrich; Mydlo (72. Fuchs), Hähnge

1:0 Gezen              ( 2.)
1:1 Hähnge             (39.)
1:2 Schmidt            (80.)

Schiedsrichter:        Endmann (Mölbis)
Zuschauer:             876

Christian Hohlfeld, Fußballwoche, Datum nicht bekannt