28. Spieltag 1998/99: 1. VFC Plauen - FC Berlin 2:0

Trotz Unterzahl gefightet
Die Zuschauer sahen ein sehr einseitiges Spiel. Während sich die Plauener Chance um Chance erspielten, blieben die Berliner nur in der ersten halben Stunde gefährlich. Die Gastgeber präsentierten sich nach den Niederlagen in Babelsberg und Leipzig wieder erstaunlich frisch und gingen über die gesamte Zeit ein hohes Tempo. So kam es, daß es viele Torchancen gab. Diese wurden bis zum 1:0 jedoch sämtlich versiebt. Erste Gefahr brachte ein Schuß von Spranger, doch Bartel hielt sicher (12.). Als Zapyshnyi flankte, verpaßte Spranger freistehend nur um Zentimeter (19.). Die stärkste Phase der Berliner folgte: Doch Gezen schoß aus kurzer Distanz nur Torwart Kunze an (21.), der dann auch einen Fernschuß von Lenz im Nachfassen parierte (29.).

Nach Gattis Platzverweis hatte dann Plauen wieder mehr Spielanteile. Zwei Chancen für Schmidt (36., 39.) und ein Kopfball von Krasselt, der nur um Zentimeter vorbei ging bildeten die letzten sehenswerten Aktionen vor der Pause. Die zweite Halbzeit war noch ereignisreicher. Nachdem auch noch Gezen nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah, schienen die Berliner chancenlos. Doch gerade jetzt begannen sie zu kämpfen. Und teilweise in Überzahl brachten sie die Plauener Abwehr in Bedrängnis. Nur dem hervorragenden Stellungsspiel von Libero Dünger war es zu verdanken, daß der VFC nicht in Rückstand geriet. Auch mit dem 1:0 war das Spiel noch längst nicht entschieden.

Zu nachlässig wurden die Berliner gedeckt, es kehrte keine Ruhe in die Abwehr ein, doch Dünger konnte stets klären. Erst das späte zweite Tor sorgte für die Erlösung. VFC-Trainer Frank Papritz war glücklich: "Der FC Berlin ist ein unangenehmer Gegner. Im positiven Sinne, er beherrscht auch auswärts das Umkehrspiel perfekt." FCB-Coach Henry Häusler hatte auch noch einige Worte über Schiedsrichter Keßler zu verlieren. Nachdem dieser Gatti nach einem Allerweltsfoul die Rote Karte zeigte und auch noch Gezen vom Spielfeld schickte, sprach Häusler von einem "Sieg der Plauener mit Hilfe des Schiedsrichters."

1. VFC Plauen:
Kunze; Dünger; Soschinski (57. Hölzel), Krasselt; Färber (89. Riedel), Starke, Stadelmann, Walther, Schmidt; Spranger (80. Weiß), Zapyshnyi
FC Berlin:
Bartel; Brestrich; Majchrzak, Lenz; Petzold (72. Lesch), Salomo (53. Höppner), Gatti (34. Platzverweis), Krznaric, Jarling (59. Dahlke); Maric, Gezen (53. Platzverweis)

1:0 Schmidt            (68.)
2:0 Zapyshnyi          (86.)

Schiedsrichter:        Keßler (Wogau)
Zuschauer:             2.176

Matthias Koch, Fußballwoche, 12.04.1999