26. Spieltag 1998/99: VfB Leipzig - FC Berlin 0:0

Erfolglos auf ein Tor gespielt
In ihrem Urteil über das Spiel faßten sich beide Trainer ungewohnt kurz: "Hätten wir 1:0 gewonnen, hätte ich gesagt, wir haben ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen. Doch so wird die Partie vom Ergebnis diktiert", meinte VfB-Trainer Hans-Ulrich Thomale. FCB-Coach Henry Häusler sprach von einem "sehr glücklichen Punktgewinn, der vor allem dem Unvermögen des Gegners zu verdanken war." Damit war eigentlich alles gesagt. Die Zuschauer erlebten über weite Strecken Einbahnstraßenfußball. In der ersten Hälfte kamen die Gäste noch hin und wieder vor das VfB-Tor, ohne jedoch für größere Gefahr zu sorgen. Im zweiten Abschnitt gelang das noch seltener. Gezens Freistoß, der den Pfosten streifte, war die größte Torchance der Berliner im gesamten Spiel (76.). Anders die Gastgeber. Der VfB wollte sich unbedingt für das magere 1:1 zuletzt gegen Babelsberg rehabilitieren, erarbeitete sich auch reichlich Chancen, vier davon waren sogenannte "Hundertprozentige".

Doch der Erfolg blieb aus. Oft fehlte es den Leipzigern an Kreativität vor dem Tor, Lazic oder Seifert mangelte es am Selbstvertrauen, auf eigene Faust etwas zu probieren. Doch meist war die robuste FCB-Abwehr im Bilde, und schon zeitig verlegten sich die Gäste nur noch auf das Halten des Ergebnisses. Doch vor allem lag es am Unvermögen der Leipziger, daß der ersehnte Erfolg ausblieb. Selbst aus besten Positionen schafften es Malacarne und Dittgen (28.), erneut Dittgen (83.) und schließlich Bancic in der Schlußminute nicht, den Ball im Tor unterzubringen. "Mit dem Punkt sind wir zufrieden. Wir hatten aber auch ein bißchen Glück", urteilte FCB-Angreifer Leo Maric. Sein Leipziger Stürmerkollege Frank Seifert beklagte viel Pech und meinte: "Wenn uns ein Tor gelungen wäre, wären uns noch viele gelungen."

VfB Leipzig:
Jaschob; Edmond; Malacarne, Bancic; Werner; Jülich (67. Mbidzo), Nylen, Lazic (61. Fritz), Hornung; Dittgen (86. Rose), Seifert
FC Berlin:
Bartel; Brestrich; Maek, Lenz; Kallnik (19. Höppner), Gezen, Gatti, Krznaric, Jarling; Sapon (46. Lesch), Maric

Schiedsrichter:        Wendorf (Gransee)
Zuschauer:             4.800

Uwe Köster, Fußballwoche, 29.03.1999