15. Spieltag 1998/99: FSV Lok Altmark Stendal - FC Berlin 1:4

Lesch machte alles klar
"Wir wollen nicht, wir müssen einfach gewinnen, wenn wir weiter oben mitmischen wollen", verkündete FCB-Trainer Henry Häusler vor dem Anpfiff. Die Spieler erfüllten seine Erwartungen, machten dabei nicht nur das 2:4 der Vorwoche in Magdeburg vergessen, sondern revanchierten sich gleichzeitig für die beiden Niederlagen in der Vorsaison. Hier hatten die Berliner gegen Lok noch zweimal den kürzeren gezogen (2:4, 0:1). Während sich der FC Berlin weiterhin in der Spitze etabliert, stürzt Stendal in eine immer größere Krise. Der von der Vereinsführung nach dem Trainerwechsel erhoffte Leistungsschub blieb aus. Für Stendal war es die vierte Niederlage in Folge - davon die zweite im eigenen Stadion. Auch wenn den Platzherren die erste Großchance des Spiels gehörte (30./Pfostenschuß von Shubitidze), besaßen die spielfreudigen Berliner klare Feldvorteile. Vor der Pause hatte der FCB noch zwei gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen, doch nachdem Salomo und Krznaric vergaben, brachte Wiedemann mit seinem achten Saisontreffer (der sechste davon per Kopf) die Hausherren ins Spiel zurück.

Eine Signalwirkung hatte sein Treffer aber nicht, denn nach dem Wechsel waren die Hauptstädter die klar tonangebende Mannschaft. Stendal tauchte nur noch sporadisch vor dem Kasten des diesmal fehlerfreien Bartel auf und vermochte es nicht, den Sturmlauf des Gegners zu stoppen. Hatte Ohly bei seinem Pfostenschuß noch Pech (78.), sorgte dann ein eingewechselter Spieler für die endgültige Entscheidung: Lesch, erst in der 81. Minute gekommen, schoß den FCB mit zwei Toren zum dritten Auswärtssieg der Saison und sich selbst aus einem Formtief heraus. "In einer Situation, als das Spiel immer noch hätte kippen können, schoß gerade der Spieler, dem zuletzt das Pech an den Füßen klebte, zwei Tore", freute sich auch Trainer Häusler für den zweifachen Torschützen. Bei den nun abstiegsbedrohten Stendalern gab es dagegen lange Gesichter. Interimscoach Hartmut Sommer nach dem Abpfiff: "Wir haben uns regelrecht abschlachten lassen."

FSV Lok Altmark Stendal:
Saager; Grempler; Buchheim (49. Lässig), Suchanek; Schulz, Demuth, Shubitidze (55. Neitzel), Dadunaschvili, Hoffmann; Wiedemann, Berg
FC Berlin:
Bartel; Lenz; Kallnik, Maek; Gatti, Krznaric, Petzold, Brestrich, Ohly (89. Dahlke); Gezen (81. Lesch), Salomo (86. Jopek)

0:1 Brestrich          (33.)
1:1 Wiedemann          (45.)
1:2 Petzold            (52.)
1:3 Lesch              (84.)
1:4 Lesch              (89.)

Schiedsrichter:        Zschoke (Dippoldiswalde)
Zuschauer:             810

Michael Küssner, Fußballwoche, Datum nicht bekannt