13. Spieltag 1998/99: FC Berlin - Dresdner SC 1:0

Ausgleich lag in der Luft
FCB-Trainer Henry Häusler brachte es auf den Punkt: "Wir haben sicherlich schon weitaus bessere Spiele geliefert, standen am Ende aber mit leeren Händen da. Deshalb bin ich natürlich zufrieden, daß wir vor den schweren Auswärtspartien in Magdeburg und Stendal drei Punkte geholt haben." Tatsächlich scheint seine Elf ihre zu Saisonbeginn demonstrierte spielerische Leichtigkeit verloren zu haben. Sieht man einmal von der respektablen, drangvollen Anfangsviertelstunde ab, in der Brestrich, Gezen und Maek relativ freistehend verzogen und Weidner sich mit phantastischen Paraden gegen Gezen und zweimal Krznaric bereits seine Bestnote verdiente, hatte Schmalhans Programm.

Dabei war den Berlinern der Wille zum konstruktiven Spielaufbau nicht abzusprechen, doch machte sich, als die Führung partout nicht fallen wollte, allseits eine spürbare Verunsicherung breit. Die zunächst völlig desorientiert wirkenden Dresdner fanden so nach und nach besser ins Geschehen. Im Mittelfeld setzten der spielintelligente Binke sowie der kampf- und laufstarke Berger Akzente und sorgten für erste Entlastung. Es dauerte allerdings bis nach Wiederanpfiff, ehe sich Weiß die erste, da allerdings große Möglichkeit bot. Von Gleis bedient, zwang der freigespielte Stürmer Bartel zur ersten Parade. Im nun absolut ausgeglichenen Geschehen schwangen sich auf Berliner Seite ein nun wahrlich nicht alles richtig machender Krznaric und ein unermüdlicher Petzold zu den Antreibern auf.

Dessen dynamische Vorarbeit wußte der im letzten Augenblick vom allgegenwärtigen Holz geblockte Gezen nicht zu nutzen (50.), ehe dem Ex-Herthaner ein toller Doppelpaß mit Krznaric gelang. Der frei dem Tor zustrebende Spielmacher konnte vom seitlich anrauschenden Berger nur mittels Foul gestoppt werden. Sperren oder umrennen, das war die Frage. Ein nicht immer sicher wirkender Schiri Fleske entschied sich für Strafstoß... Fortan verstärkten die keineswegs wie ein Abstiegskandidat wirkenden Gäste ihre Bemühungen, brachten mit Schmidt, Bensch und Fritzsche drei weitere Stürmer. Der Ausgleich lag bei Möglichkeiten für Binke (63.), Schmidt (85.), Fritzsche (87.) und dem Unglücksraben Berger, der frei vor Bartel über den Ball schlug (88.) mehrfach in der Luft. Doch blieb der DSC auch im siebenten Auswärtsspiel ohne eigenen Torerfolg. So sind Niederlagen halt vorprogrammiert.

FC Berlin:
Bartel; Lenz; Kallnik, Maek; Petzold, Gatti, Krznaric, Brestrich (82. Salomo), Ohly; Gezen (64. S. Müller), Aberkane (55. Seruga)
Dresdner SC:
Weidner; Diebitz; Holz, K. Michael; Maglica, Bulatovic (82. Fritzsche), Binke, Berger, Bloß; Gleis (72. Bensch), Weiß (56. Schmidt)

1:0 Gezen              (52., Foulstrafstoß)

Schiedsrichter:        Fleske (Schönow)
Zuschauer:             579

Harri Ramin, Fußballwoche, 09.11.1998