05. Spieltag Aufstiegsrunde 1992: FC Berlin - FSV Zwickau 1:2

Beim FCB stimmte Einstellung nicht - Zwickau jubelte zu früh / Weil Wolfsburg gewann, nützt der Sieg in Berlin nichts mehr
Das Zwickauer 2:1 zerstörte die Aufstiegsträume des FC Berlin. Aber auch der Sieger hat nur noch theoretische Chancen. Doch das erfuhren die Zwickauer erst später. Denn das Spiel Union gegen Wolfsburg (1:2) wurde zeitversetzt angepfiffen. So war der FSV-Jubel in der 81. Minute riesig. Hoffmann hatte eine Eingabe herrlich mit der Brust mitgenommen und sie zum 2:1 in die linke Ecke geschlenzt. Zwickaus Trainer Gerhard Schädlich gab zu: "Mit diesem Sieg hätte ich nicht mehr gerechnet." Kein Wunder! Denn Zwickau dominierte das Spiel 90 Minuten lang, doch der FCB führte. 54. Minute: FSV-Torwart Neumann unterschätzt eine Jesse-Flanke, die sich an die Latte senkt. Fügner ist zur Stelle, wird von Neumann niedergerissen.

Schädlich: "Ein berechtigter Elfmeter." Rambow verwandelt in die linke Ecke - 1:0. Nun vergab der FCB leichtfertig gute Konterchancen. Trainer Jürgen Bogs sauer: "Die Einstellung bei Rambow, Backasch Reckmann und Tolkmitt stimmte nicht." Einige Berliner spielen offenbar lieber in der Oberliga, als mit dem FCB in der 2. Liga. Dazu FCB-Rambow: "Totaler Quatsch." Doch Trainer Bogs gibt zu: "Das ist sicherlich richtig." Zwickau kam gegen eine schwache FCB-Abwehr jedenfalls leicht zum Sieg. Das 1:1 war typisch: Über fünf Stationen lief der Ball im Strafraum, ehe Schneider aus vier Metern unbedrängt einköpfte (78.).

FC Berlin:
Nofz; Brestrich; Lenz, Reckmann; Backasch, Fügner (74. Manke), Rehbein, Rambow, Jesse, Tolkmitt, Zöphel
FSV Zwickau:
Neumann; Tipold; Leonhardt, Reichelt; Heineccius (57. Romanowsky), Wagner, Tautenhahn, Hermel; Schneider, Bertalan (61. Weiß), Hoffmann

1:0 Rambow             (54., Foulstrafstoß)
1:1 Schneider          (78.)
1:2 Hoffmann           (81.)

Schiedsrichter:        Malbranc (Hamburg)
Zuschauer:             2.737

Eik Galley, Neue Fußballwoche, 08.06.1992