| Im Spiel der Rekorde auch ein Rekordsieg Wie erwartet, blieb der BFC Dynamo am Sonnabend im Jahn-Sportpark auch in seinem 17. Meisterschaftsspiel hintereinander ungeschlagen. Damit wurde die Rekordserie von Dynamo Dresden 1972/73 (elf Siege, sechs Unentschieden = 28:6 Punkte und 38:15 Tore) von den Berlinern (15 Siege, zwei Unentschieden = 32:2 Punkte und 52:9 Tore) noch übertroffen. Es war aber nicht nur ein Spiel der Rekorde, es wurde mit einem 10:0 auch ein Rekordsieg des Spitzenreiters, wie es ihn in dieser Höhe in der Oberliga in den letzten 30 Jahren nicht gab. Schon nach 12 Minuten lagen die Gäste, die von allen abstiegsgefährdeten Mannschaften den bisher schwächsten Eindruck im Jahn-Sportpark hinterließen, hoffnungslos 0:3 zurück. Auffällig war, wie konsequent der BFC dabei diesmal Standardsituationen nutzte.
Das 1:0 fiel nach einer verwirrenden Freistoßvariante, das 2:0 nach Eckstoß durch Kopfball von Netz. Die Zwickauer, die weiterhin ohne ihren Nationalmannschaftstorhüter Croy auskommen mußten, waren davon offensichtlich so konsterniert, daß sie kaum einmal einen gelungenen Angriffszug über die Mittellinie vortragen konnten. Nachdem Sträßer und Netz noch weitere Chancen vergeben hatten, das Eckenverhältnis auf 11:1 zu Gunsten der Berliner gestiegen war, gelang Eigendorf nach Freistoß von Lauck mit Direktschuß noch vor der Pause das 4:0. Wer mit einer langweiligen zweiten Halbzeit gerechnet hatte, sah sich angenehm enttäuscht. Wie schon gegen Dresden verschärfte der BFC noch das Tempo, so daß die Vertretung der Sachsenring-Werke - schon einmal vor Jahren an gleicher Stelle der damaligen Berliner Vorwärts-Elf 0:9 unterlegen - noch arg unter die Räder kam.
Ein Strafstoß von Terletzki (vorher hatte der fast nur offensiv operierende Noack den Pfosten getroffen) und ein Alleingang von Netz mit überlegtem Abschluß schraubten innerhalb weniger Minuten das Resultat auf 6:0. In der Schlußphase des Treffens sicherte sich ausschließlich der bis dahin leer ausgegangene Riediger noch seinen Trefferanteil. Das schönste Tor des Tages aber war zweifellos das 8:0, das zugleich der 50. Meisterschaftstreffer des BFC war. Nach einem Freistoßzuspiel von Terletzki jagte Lauck den Ball an die Unterkante der Querlatte. Das abgeprallte Leder beförderte schließlich Netz, der mit vier Treffern erneut an die Spitze der Torschützenliste zog, noch ins Zwickauer Tor. In der siegreichen Elf gab es diesmal kaum einen schwachen Punkt.
BFC Dynamo: Rudwaleit (74. Schwerdtner); Trieloff; Noack, A. Ullrich; Troppa (74. Jüngling), Eigendorf, Lauck, Terletzki; Netz, Sträßer, Riediger BSG Sachsenring Zwickau: Püschel; H. Schykowski; Blank, Schwemmer (46. Pinkawa), J. Schykowski; Döhler, Braun, Schellenberg, Langer; Bräutigam, Mickan
1:0 Sträßer ( 2.) 2:0 Netz ( 7.) 3:0 Netz (12.) 4:0 Eigendorf (44.) 5:0 Terletzki (46., Foulstrafstoß) 6:0 Netz (48.) 7:0 Riediger (55.) 8:0 Netz (77.) 9:0 Riediger (81., Foulstrafstoß) 10:0 Riediger (86.)
Schiedsrichter: Habermann (Sömmerda) Zuschauer: 7.500
Autor nicht bekannt, Berliner Zeitung, 17.03.1979
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