08. Spieltag 1975/76: BFC Dynamo - HFC Chemie 3:0

Beste Torquoten: Dynamo-Mannschaften / Der HFC lange reserviert
Die "Dynamos" aus Dresden und Berlin machten im bisherigen Verlauf der Meisterschaft ihrem Namen hinsichtlich Schußentschlossenheit und Torgefährlichkeit alle Ehre. Ein Blick auf die Tabelle verrät, daß die Dresdner und der BFC allein 50 der bisher 191 Treffer erzielten. Er zeigt zugleich, daß sich der zu Hause wie auswärts gleichermaßen bevorzugte angriffsbetonte Fußball auszahlt, wenn er nicht auf Kosten einer leichtsinnig entblößten Abwehr geht. Beim Berliner Klub gab man in den letzten Wochen in der Deckung durchweg sehr jungen Spielern eine Chance und ist damit gut gefahren. Reinhard Schwerdtner noch nicht 18, Bernhard Jonelat 23, Michael Noack 20, Lutz Eigendorf 19 und Norbert Trieloff 18 Jahre - auf eine solch junge und für die Zukunft sprechende Abwehr kann derzeit keine andere Oberligavertretung verweisen.

Der HFC begann recht zurückhaltend, sicherte betont das eigene Tor und versuchte mit Angriffen aus der Konterstellung den Gastgeber in Schwierigkeiten zu bringen. Die Berliner hatten von Anfang an Feldvorteile, konnte diese jedoch lange Zeit nicht in Treffer ummünzen, weil die Präzision in den Angriffsaktionen fehlte. So bekam die Partie erst in der zweiten Halbzeit Farbe, als nach dem 1:0 die Hallenser ihre Konzeption ändern mußten. Erfreulich, daß beim Sieger der 19jährige Lutz Eigendorf und der 18jährige Roland Jüngling zu den Besten gehörten. Beim HFC ließ der 18jährige Norbert Nachtweih erneut sein Talent erkennen. Er sollte sich jedoch größerer Fairneß in Zweikämpfen befleißigen (Gelbe Karte).

BFC Dynamo:
Schwerdtner; Jonelat; Eigendorf, Noack, Trieloff; Lauck, Terletzki, Schulenberg; Riediger, Netz, Jüngling
HFC Chemie:
Brade; Bransch; Strozniak, Meinert, Wawrzyniak; Fülle, Nachtweih, Schmidt (68. Dressel); Köppe, Peter, Vogel

1:0 Eigendorf          (57.)
2:0 Riediger           (66.)
3:0 Jüngling           (68., Foulstrafstoß)

Schiedsrichter:        Stenzel (Senftenberg)
Zuschauer:             14.000

Werner Neubert / Max Schlosser, Neues Deutschland, 20.10.1975