marlene-dietrich-intro-de

  

Nur einmal begegnete ich MARLENE in meinem Leben, aber dieser erste Eindruck war ueberwaeltigend und veraenderte mein Leben. Ich sah sie Anfang der Siebziger Jahre in Paris. Wieder Zuhause angekommen begann ich ihr zu schreiben und dem Himmel sie Dank, sie antwortete auf meine Briefe.Shanghai Express (1932) Signierte mir Fotos, Karten und versah sogar meine Zeichnungen mit Widmungen. Ich las alles was man ueber 'lovely MARLENE'  bekam und war uebergluecklich die lebende Legende MARLENE DIETRICH zu kennen.
 
 
 
Von nun an war ich in ihrem Bann und sammelte all ihre Autogramme, Originalfotos, Filme, Schallplatten, CD's, Buecher, Postkarten, Zeitschriften, Lobby Karten, Tourprogramme, Poster und Pressebilder. Shanghai Express (1932)In ueber vier Jahrzehnten ist eine interessante Sammlung mit unveroeffentlichten Buehnen- und Privataufnahmen, sowohl Bild und Ton zusammengekommen, bis hin zu Teilen MARLENEs privater Garderobe.
 
   
Viel ist schon ueber MARLENE geschrieben worden, aber sie dokumentiert nur: "Quatsch! Wahr ist, dass alles was sie lesen unwahr ist...". Es gibt wirklich zu viel widerspruechliches im Antiquariat, den Zeitungsschnippseln und in dem was sich sonst noch in meinen Regalen stapelt. Sogar das Buch ihrer eigenen Tochter konnte der Ikone nicht das Geringste anhaben. Der Mythos MARLENE DIETRICH wird weiter strahlen. Song of Songs (1933)
 
 
 
Deshalb wage ich es nicht noch eine selbsterfundene Halbwahrheit ueber ihr faszinierendes und interessantes Leben in die Welt zu setzen. Einige Fakten, Daten und Stationen ihrer Karriere, ihrer Filme und Schallplatten kann man auf meinen folgenden detaillierten Seiten nachlesen. Die meisten Buecher und Bildbaende ueber MARLENE, sogar die Seiten im Internet, zeigen hauptsaechlich ihre Studiofotos. Natuerlich liebe ich all diese kunstvollen von namhaften Fotografen gestellten Aufnahmen aus ihren ueber fuenfzig Filmen, aber neben dem schillernden Phaenomen der Kinoleinwand, gilt mein Hauptinteresse der Entertainerin. Die Tochter Berlins, alleine da draussen auf den Buehnen der Welt. The Devil is a Woman (1935)
 
 
 
Diese One Woman Shows, oft kopiert und nie erreicht, wurden haeufig von Burt Bacharach dirigiert und musikalisch mitbestimmt. Jahrzehnte spaeter bereiste ich einige ihre Auftrittsorte in Deutschland und einige im 'Rest' der Welt. Ueberall der gleiche grosse Erfolg, von Las Vegas hinauf zum Broadway; nach Australien; England; Deutschland; Polen; Schweden; Daenemark; Holland; Frankreich; Monaco; Italien; Japan; Hawaii; Russland; Argentinien und Brasilien, wo sie eine ihrer besten Schallplatten aufnahm, 'DIETRICH IN RIO' (1959 bei Bras.CBS/Columbia) um nur diese zu nennen.
 
 
 
MARLENE startete diese zweite steile Karriere im Dezember 1953 im Sahara Hotel in Las Vegas im Alter von 51 Jahren. Sie tourte in den folgenden 22 Jahren um die ganze Welt und entzueckte ihr Publikum mit ihren unvergesslichen Liedern. Viele schon bekannt aus ihren fruehen Filmen, Lili Marleen, The Boys in the Backroom, I Wish You Love, Sag mir wo die Blumen sind und Ich bin von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt wurden zu ihrem Markenzeichen. Im gleissenden Kegel des Scheinwerfers erschien sie im Wechsel mal im schwarzen oder weissen Frack und den Zylinder immer schraegfrech. Dann wieder in ihren legendaeren ueber und ueber mit Stiftperlen versehenen Jean-Louis Roben. Diese Pracht wurde noch durch Federn, Pelze und ihren beruehmtenDas Urteil von Nu¨rnberg (1961) Schwanenmantel vervollkommnet; einfach atemberaubend! Am Ende eines jeden Konzertes donnerte vom Orchester die Erkennungsmelodie Falling In Love Again immer und immer wieder in einer Schleife, warhrend MARLENE sich tief vor ihrem Publikum verneigte und lachend den nicht enden wollenden Applaus genoss. Zugaben gab es nicht.
 
 
 
MARLENE erlaubte 1972 dem Fernsehen ihre Show an zwei Tagen im New London Theater aufzunehmen. Schon 1960 bei ihrer ersten Aufzeichnung fuer das schwedische Fernsehen, 1963 in Holland und 1965 in Australien, stand sie diesem Medium skeptisch gegenueber. Auch beim Londoner Mitschnitt war sie ungluecklich ueber das Ergebnis. Gerne haette sie Orson Welles als Regisseur verpflichtet, weil sie nie etwas dem Zufall ueberlassen wollte.
 
 
 
MARLENE zog sich nach ihrem schweren Buehnensturz 1975 in Sydney inInterview fuer das schwedische Fernsehen (1970) ihr Pariser Domizil zurueck und betrat nie wieder eine Buehne. Sie verpackte und verschnuerte ihre 68 Buehnenkleider, dann verschwanden sie in einer ihrer Lagerhallen in New York, Los Angeles, London, Paris und Genf. 
 
 
 
Einige dieser Kunstwerke, zusammen mit Teilen aus dem gigantischen Nachlass, sind in der staendigen Ausstellung der Stiftung Deutsche Kinemathek / MARLENE DIETRICH COLLECTION BERLIN (MDCB) im neuen Filmmuseum am Potsdamer Platz zu bewundern.
 
 
 
MARLENE liess sich Schoener Gigolo armer Gigolo (1979)1979 noch einmal zu einer Gastrolle in einem Film ueberreden. Just a Gigolo mit David Bowie in der Hauptrolle, dem sie nie begegnete ist, ihre Szenen wurden in Paris in der Naehe ihrer Wohnung gedreht. Der schwedische Designer Mago, ein Freund und staendiger Begleiter in den letzten Jahren ihres Buehnenschaffens, entwarf auch ihr letztes Filmkostuem und liess es bei niemand geringeren als im Hause Chanel anfertigen. Nach den Dreharbeiten hielt die Diva es fuer selbstverstaendlich dieses Kostuem ungefragt zu behalten. Ein typischer Zug der DIETRICH, auf diese Weise befinden sich heute ueber 50 Filmkostueme in ihrem Nachlass.
 
 
 
Im Jahre 1984 drehte Maximilian Schell einen beruehrenden Dokumentarfilm ueber ihr Leben MARLENE. Fuer rund 400000 DM sprach sie nur auf Band, liess sich aber weder filmen noch fotografieren. "Ich bin zu Tode fotografiert worden!" Die Jahre gehen dahin in ihrer selbst gewaehlten Einsamkeit. Zu oft hat sie ihre Telefonnummern aendern lassen, nur wenige Auserwaehlte bekamen eine Audienz, nur am Telefon versteht sich. Alle ihre Zeitgenossen und vertrauten Freunde hatte sie bereits ueberlebt.Ihr Telefon aus Paris,
 klick und hoer ihre Stimme von 1984Wenig dringt aus der Wohnung mit den zugezogenen Vorhaengen an die Oeffentlichkeit, aber immer noch lungern Paparazzis um das luxurioese Haus in der Ave. Montaigne 12. Laden sogar ihre Kameras auf Kranwagen und versuchen die von ihr aufrecht erhaltene Legende durchs Fenster zu entmythisieren. Durch ihr hohes Alter war MARLENE geschwaecht und fortan ans Bett gefesselt. An jenem sonnigen Fruehlingsmorgen am 6. Mai 1992 ging MARLENE DIETRICH in die Unsterblichkeit ueber.

 

Sie ist wirklich unsterblich ! So bekam ich 5 Jahre nach ihrem ' Tode' einen fuer mich signierten Brief  zurueck. Er wurde in ihrem Nachlass gefunden und mir feundlicherweise zugesendet.

Sie ist immer noch bei uns 

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