Newsgroups: de.rec.film.misc,de.rec.tv.misc
From: agnus@amylnd.s.bawue.de (Matthias Zepf)
Subject: FAQ zu Fernseh- und Videonormen
==========================================================================
== FAQ zu Fernseh- und Videonormen (insbesondere PAL und NTSC) ==
==========================================================================
28.03.1996
(C) Copyright 1995,96 Matthias Zepf (agnus@amylnd.s.bawue.de)
Diese Textdatei darf für nichtkommerzielle Zwecke UNVERÄNDERT
gespeichert und ausgedruckt werden. Die Weiterleitung an Dritte
(insbesondere andere Netze als das »Usenet«) bedarf der Zustimmung
des Autors. Die kommerzielle Nutzung und Weitergabe gegen Entgelt
ist grundsätzlich untersagt.
Weitere Fragen, Hinweise und Korrekturen sind willkommen.
Dieses FAQ kann in der aktuellen Fassung auch unter folgenden
»Adressen« eingesehen werden:
http://www.snafu.de/~wolfi/AV/usenet/wiedeofaq.html
news://de.rec.film.misc
news://de.rec.tv.misc
Folgenden Personen gilt mein besonderer Dank, für ihre hilfreichen
Kommentare und Beiträge zu diesem FAQ (alphabetisch):
Moritz Barsnick, Hinrich Eilts, Ralph Kitzing, Martin Kraemer,
Thomas Meyer, Jan Peters, Wolfgang Schwanke, Christoph Steinecke,
Markus Stoll
An diversen Stellen sind technische Zusammenhänge etwas vereinfacht
bzw. minimal falsch dargestellt, um Verwirrungen beim Leser zu
vermeiden. Zum Teil wird in eckigen Klammern auf diese Fehler
hingewiesen bzw. kurz auf den richtigen Sachverhalt eingegangen.
0. Inhalt --------------------------------------------------------------
1. Fernsehnormen
1.1. Bild (schwarzweiß)
1.2. Bild (farbig)
1.2.1. NTSC
1.2.2. PAL
1.2.3. PALplus - in Vorbereitung - (Co-Autor gesucht)
1.2.4. SECAM
1.3. Übersicht Sendenormen
1.4. Auflösung
2. Videonormen
2.1. Aufzeichnung
2.2. Film-Video-Transfer
3. Videowiedergabe
3.1. Grundsätzliches
3.2. »NTSC-Playback«-Rekorder
3.3. Multinorm-Rekorder
3.4. Rekorder-Übersicht - im Aufbau -
4. Normwandlung
5. Filmformate und Film-Video-Transfer - im Aufbau -
6. Laserdisc - in Vorbereitung -
7. Soundsysteme - in Vorbereitung -
8. Begriffserklärungen und Abkürzungen - im Aufbau -
1. Fernsehnormen -------------------------------------------------------
1.1. Bild (schwarzweiß)
Zunächst etwas Geschichte: Am Anfang war das Schwarzweißfernsehen.
Der Sender übertrug ein Helligkeitssignal (Luminanz), das im
Fernseher mit Hilfe des Rasterstrahls wiedergegeben wurde. Dieser
Rasterstrahl läuft in Zeilen von links oben nach rechts unten. Beim
ersten Durchlauf werden allerdings nur die Zeilen 1, 3, 5 usw.
(eben die ungeraden Zeilen) angezeigt. Am Ende einer Zeile folgt
in der Luminanz ein Synchronisationssignal, das den Fernseher
auffordert, den Rasterstrahl nach links in die übernächste Zeile
zu stellen. Ist der Rasterstrahl rechts unten angelangt, folgen
drei Synchronisationssignale, die den Rasterstrahl wieder nach
links oben befördern. Dann kommt eine kleine Pause, um dem Rasterstrahl
Zeit zu geben, von rechts unten nach links oben zu hüpfen. Diese
Pause ist die berühmte »Austastlücke«. Im nächsten Durchlauf werden
die geraden Zeilen (2, 4, 6 usw.) dargestellt. Jeder Durchlauf
stellt also ein Halbbild (half frame oder manchmal auch »video
field« genannt) dar. Zwei Halbbilder ergeben ein Vollbild. Dieses
Verfahren (erst ungerade, dann gerade Zeilen) trägt den Titel
»Interlaced« und wurde aufgrund der technisch beschränkten
Möglichkeiten (maximale horizontale Geschwindigkeit des Rasterstrahls;
ca. 15 kHz) gewählt.
In Europa (so wie Asien, Australien und Afrika) und den USA (so wie
Japan, Kanada, Südamerika und einige Pazifikinseln) wurden von
Anbeginn (wegen der verschiedenen Netzfrequenzen) verschiedene
Standards etabliert:
Tabelle 1: Schwarzweiß-Standards
-----------------------------------------
USA Europa
-----------------------------------------
Netzfrequenz 60 Hz 50 Hz
Frames (je Sekunde) 30 25
Zeilenzahl (je Frame) 525 625
-----------------------------------------
[Diese Unterscheidung ist nicht vollständig, d.h. es gab trotzdem
beim grenzüberschreitenden Empfang in Europa Probleme, z.B. durch
unterschiedliche Sendefrequenzen. Doch das soll uns im Sinne dieses
FAQ nicht näher interessieren, weil reines Schwarzweißfernsehen der
Vergangenheit angehört. Näheres dazu kann aus 1.3 abgeleitet werden.)
[Die Wiederholrate (für die USA und »Verwandte«) beträgt nicht exakt
60 Hz, sondern 59,94 Hz, also 29,97 Vollbilder je Sekunde.]
1.2 Bild (farbig) ------------------------------------------------------
Irgendwann um 1953 (USA) bzw. 1967 (Europa) sah man sich plötzlich
in der Lage, das Schwarzweißfernsehen farbig zu machen, ohne dabei
auf die Kompatibilität verzichten zu müssen. (Vorher gab es Versuche
mit inkompatiblen Systemen, die aber von der Qualität her noch
schlechter waren.) Dem Luminanz-Signal wurde huckepack ein Farbsignal
(Chrominanz) aufgeladen. Dabei ging man wie folgt vor: Die Farbe
besteht aus einem roten, einem grünen und einem blauen Anteil (RGB);
alle drei Anteile in der Summe ergeben wieder die Helligkeit
(Luminanz), die üblicherweise als Y bezeichnet wird. Es reicht also
aus, zusätzlich zu Y die Differenz zwischen Y und R sowie die
Differenz zwischen Y und B zu übertragen; Y-G läßt sich dann
errechnen.
Für die Farbcodierung wurde in den USA zunächst NTSC entwickelt.
Dabei wird eine Differenz wird in die Amplitute moduliert, die
andere in die Phase des Farbträgers. Dieses Methode nennt man auch
Quadraturmodulation. Dieses System hat allerdings Schwächen, die
man für Europa ausbügeln wollte. Mehr als ein Jahrzehnt später kam
aus deutschen Landen NTSC mit Sicherheitsgurt: PAL. Gleichzeitig
zu PAL wurde in ein Frankreich ein neuer Ansatz (unabhängig von
NTSC; nicht mit Quadraturmodulation) geboren: SECAM.
1.2.1 NTSC -------------------------------------------------------------
NTSC steht für »Never the same Color« (naja, nicht ganz :), eher
für etwas wie »National Television Standards Committee«), was aber
damit ausgedrückt werden soll ist, daß das unter 1.2 beschriebene
Verfahren ohne Modifikationen umgesetzt wurde. Der gravierende
Nachteil ist, daß wenn es bei der Übertragung zu Phasenverschiebungen
kommt, die Farben verfälscht werden (z. B. Hautfarbe als Olivgrün
oder Knallrosa). NTSC-Fernsehgeräte haben einen Regler, um
entsprechende Korrekturen vorzunehmen.
Hauptsächlich wird die NTSC-Farbcodierung heute auf ein SW-Bild
mit 525 Zeilen, von denen ca. 480 zu sehen sind, bei einer
Wiederholrate von 60 Hz interlaced, also 30 Vollbilder je Sekunde,
angewendet. Das »Composite«-Signal (Kombination aus Luminanz und
Chrominanz) besteht aus der Luminanz und der bei 3,58 MHz aufmodulierten
Chrominanz. So wird es in den USA, Kanada und Japan verwendet.
Spricht man im Allgemeinen von »NTSC«, so meint man üblicherweise
nicht direkt die Technik der Farbcodierung, sondern die Kombination
525/60/NTSC.
1.2.2 PAL --------------------------------------------------------------
Da Europa ein paar Jahre später am Zug war, machte man sich etwas
mehr Gedanken, um das NTSC-Problem (siehe 1.2.1) auszuschalten.
Die Lösung hieß PAL. PAL steht für »Phase Alternating Lines« (oder
so ähnlich :), was bedeutet, daß zwischen der Chrominanz der
einzelnen Zeilen eine Phasendrehung (um 180 Grad) besteht, die für
den Ausgleich von Übertragungsfehlern sorgt, indem als Farbanteile
jeweils die Mittelwerte über zwei Zeilen verwendet werden. (Kleiner
Haken: Dafür kann nicht an jeder Stelle des Bilds jede beliebige
Farbe verwendet werden. Die Wahl der Farbe ist abhängig von der
Farbe in der Zeile darüber. Das hat aber keinen sichtbaren Einfluß
auf das Bild.)
Hauptsächlich wird die PAL-Farbcodierung heute auf ein SW-Bild mit
625 Zeilen, von denen ca. 580 zu sehen sind, bei einer Wiederholrate
von 50 Hz interlaced (siehe oben), also effektiv 25 Vollbilder
(Frames) je Sekunde, angewendet. Das »Composite«-Signal (Kombination
aus Luminanz und Chrominanz) besteht aus der Luminanz und der bei
4,43 MHz aufmodulierten Chrominanz. So wird es in Westeuropa (außer
Frankreich) und in Australien verwendet.
Spricht man im Allgemeinen von »PAL«, so meint man üblicherweise
nicht direkt die Technik der Farbcodierung, sondern die Kombination
625/50/PAL.
[Die erste (1) und die letzte Zeile (625) des »ungeraden« Halbbilds
haben jeweils nur die halbe Länge, damit beide Halbbilder insgesamt
die gleiche Länge haben.]
Übrigens (hat eigentlich nichts mit dem Bild zu tun), Unterschiede
gibt es beim Stereo-Ton bei terrestrischer Ausstrahlung: Während
z. B. in Deutschland ein analoges System »FM-FM« verwendet wird
(ähnlich dem UKW-Radio), ist z. B. in GB »Nicam«, ein digitaler
Stereo-Ton-Träger, üblich. (Siehe 1.3.)
1.2.3 PALplus ----------------------------------------------------------
In Vorbereitung. Eine sehr gute (englische) Einführung gibt es unter:
http://iiit.swan.ac.uk/~iisteve/palplus.html
1.2.4 SECAM ------------------------------------------------------------
Von Wolfgang Schwanke
SECAM benutzt zur Farbübertragung im Gegensatz zu PAL und NTSC nicht
eine Trägerfrequenz, sondern zwei. Und während PAL und NTSC
Quadraturmodulation anwenden (man kann es auch als eine Kombination
von Amplituden- und Phasenmodulation betrachten), verwendet SECAM
die stabilere Frequenzmodulation, wobei nur jeweils eine der beiden
Farbkomponenten abwechselnd übertragen wird (daher zwei Träger).
SECAM erreicht dadurch, ebenso wie PAL, stabile Farbtöne und vermeidet
die Kinderkrankheiten von NTSC, hat aber wegen der Frequenzmodulation
den Nachteil, daß der Farbträger immer in voller Amplitude vorhanden
ist, und so bei farblosen Bildpartien Störmuster im Bild hervorruft.
In den meisten Ländern, die sich für SECAM entschieden haben, geschah
dies aus politischen Motiven: Das Erfinderland Frankreich wollte
durch eine von den Nachbarn abweichende Norm Importe von Fernsehgeräten
erschweren und die heimische Industrie begünstigen (dieser Plan
ging nicht auf, sondern man handelte sich nur Nachteile mit
Inkompatibilitäten ein). Im damaligen Ostblock wollte man den Empfang
von westlichen Sendern durch eine inkompatible Norm erschweren
(augenfällig beim Beispiel DDR, wo dies jedoch nicht glückte, da
die Schwarzweißnorm zu der der Bundesrepublik kompatibel blieb).
Im allgemeinen unterscheidet man sprachlich zwischen SECAM-West
und SECAM-Ost, weil die Norm in verschiedenen Frequenzbereichen
gesendet wird und deshalb die Empfänger nicht zwangsläufig beides
können (s. dazu Abschnitt 1.3).
Zu allem Überfluß gibt es SECAM auch noch in zwei verschiedenen
Aufzeichnungsvarianten auf VHS-Video. Prinzipiell kann SECAM-West
und SECAM-Ost gleich auf Video aufgezeichnet werden. Da aber in den
SECAM-Ost-Ländern (vorallem Naher Osten) auch PAL gebräuchlich ist,
hat man den PAL-VCR eine Möglichkeit gegeben, auch SECAM-Signale
aufzunehmen. Dieses Aufzeichnungsformat ist aber inkompatibel zu
einer normalen SECAM-Aufnahmen und nennt sich MESECAM. Im Allgemeinen
gilt also, daß Frankreich »normales« SECAM als Aufzeichnungsnorm
benutzt, während Osteuropa und der Nahe Osten MESECAM verwenden.
1.3. Übersicht Sendenormen ----------------------------------------------
In den vorhergehenden Kapiteln sind mehrere Farbfernsehsysteme
vorgestellt worden. Jedes besteht aus den zwei Komponenten a)
Zeilenzahl/Frequenz (schwarzweiß) und b) Farbsystem. Die genannten
Kombinationen sind die gebräuchlichsten (und für uns als Westeuropäer
interessantesten). Natürlich sind auch andere Kombinationen denkbar
und werden teilweise auch tatsächlich eingesetzt.
In der Realität verwendete Kombinationen; also solche, in denen
auch gesendet wird (Quelle: Multi-Standard Video Systems FAQ (rev
1.9) von Bevis R W King; erweitert/verbessert):
-----------------------------------------------------------------
Name Voll-/Halbbilder Zeilen Farbsystem Farbträger
-----------------------------------------------------------------
NTSC 29,97/59,94 525 NTSC 3,579545 MHz *1
PAL 25/50 625 PAL 4,43619 MHz
PAL-M 29,97/59,94 525 PAL 3,575611 MHz
PAL-N 25/50 625 PAL 3,582056 MHz
SECAM 25/50 625 SECAM 4,25/4,40625 MHz
D2-MAC 25/50 625/1250 D2-MAC -
-----------------------------------------------------------------
Pseudo-Kombinationen; also solche, die von VCR o. ä. erzeugt werden
(Quelle: Multi-Standard Video Systems FAQ (rev 1.9) von Bevis R W
King):
-----------------------------------------------------------------
Name Voll-/Halbbilder Zeilen Farbsystem Farbträger
-----------------------------------------------------------------
NTSC 4,43 29,97/59,94 525 NTSC 4,43 MHz *2
PAL 60 29,97/59,94 525 PAL 4,43 MHz *3
NTSC-625 25/50 625 NTSC 3,58 MHz
-----------------------------------------------------------------
*1 = wird in Europa oft »NTSC 3,58« genannt;
*2 = nur bei Multinorm-VCR üblich;
*3 = wird auch »PAL-525« genannt; bei PAL-VCR mit NTSC-Wiedergabe
üblich.
Nun stellt sich abschließend die Frage: »In welchem Land der Erde
wird welches System eingesetzt?« Die Antwort ist leider nicht ganz
einfach, weil es noch mehr Unterschiede gibt. Da wäre noch der
Frequenzbereich, in dem terrestrische Ausstrahlungen durchgeführt
werden und die Methode, mit der der Zuschauer mit Stereo-Ton versorgt
wird. Man unterscheidet folgende Möglichkeiten (Quelle: Multi-Standard
Video Systems FAQ (rev 1.9) von Bevis R W King):
Bildübertragung Stereo-Ton-Übertragung
-------------------------------------- ------------------------------
Code Bilder/ Frequenz- Sound Modu- Name Technik
Zeilen bereich Offset lation
-------------------------------------- ------------------------------
B 25/625 VHF +5,5 MHz Neg MTS ein Differenzensignal
C 25/625 VHF +5,5 MHz Pos wird übertragen, um
D 25/625 VHF +6,5 MHz Neg aus dem Mono-Ton einen
G 25/625 UHF +5,5 MHz Neg Stereo-Sound zu machen
H 25/625 UHF +5,5 MHz Neg
I 25/625 UHF +6,0 MHz Neg FM-FM zwei getrennte, ana-
K 25/625 UHF +6,5 MHz Neg loge FM-Kanäle
L 25/625 UHF +6,5 MHz Pos
M 30/525 VHF +4,5 MHz Neg NICAM zwei getrennte, digi-
N 25/625 VHF +4,5 MHz Neg tale Tonkanäle
-------------------------------------- ------------------------------
------------------------------------- -------------------------------------
Land Bild-Code Farbe Ton Land Bild-Code Farbe Ton
------------------------------------- -------------------------------------
Ägypten B,G SECAM Dänemark B PAL NICAM
Indien B PAL
Grichenland B,H SECAM Island B PAL
Neuseeland B PAL NICAM
Bulgarien D,K SECAM Türkei B PAL
Polen D,K SECAM Zypern B PAL
Rumänien D,K SECAM
Rußland (UdSSR) D,K SECAM Australien B,G PAL FM-FM
Slowakei D,K SECAM Belgien B,G PAL NICAM
Tschechien D,K SECAM Deutschland B,G PAL FM-FM
Ungarn D,K SECAM Finnland B,G PAL NICAM
Holland B,G PAL FM-FM
Frankreich L SECAM Israel B,G PAL
Italien B,G PAL
Japan M NTSC Luxemburg B,G PAL
Kanada M NTSC Norwegen B,G PAL NICAM
Peru M NTSC Österreich B,G PAL FM-FM
Taiwan M NTSC Portugal B,G PAL
USA M NTSC MTS Schweden B,G PAL NICAM
Venezuela M NTSC Schweiz B,G PAL FM-FM
Spanien B,G PAL NICAM
Brasilien M PAL-M MTS
Jugoslawien B,H PAL
Argentinien N PAL-N
China D PAL
Einige der »SECAM-Länder« ver- Großbritannien I PAL NICAM
suchen nach und nach PAL zu Hong Kong I PAL NICAM
etablieren (insbesondere die Irland I PAL
osteuropäischen Staaten). Südafrika I PAL
------------------------------------- -------------------------------------
1.4. Auflösung ---------------------------------------------------------
Immer wieder wird die Frage nach der Auflösung des Fernsehbilds
gestellt. Die vertikale Auflösung (senkrecht, Anzahl der
Bildzeilen/Scanlines) ist bereits in 1.1 beschrieben. Auch VHS
zeichnet _ALLE_ Zeilen auf. [In der Tat werden nicht wirklich alle
Zeilen aufgezeichnet, aber zumindest alle sichtbaren. Lediglich
oben und unter außerhalb des sichtbaren Bilds werden Zeilen nur
teilweise auf dem Band gespeichert bzw. ganz weggelassen oder durch
andere Informationen ersetzt, z. B. der Kassettennummer beim
»Archiv«-System von Grundig.]
Deutliche Unterschiede gibt es bei der horizontalen (waagrechten)
Auflösung. Weil analog wird diese Auflösung in »Linien« angegeben,
was etwas verwirrend ist (in vielen Bedienungsanleitungen steht
auch »Zeilen«, was natürlich totaler Quatsch ist). Man muß es wie
folgt verstehen: Man nehme einen schwarzen Hintergrund, auf den man
nebeneinander weiße senkrechte Linien malt. Erhöht man die Anzahl
der Linien, die man gleichmäßig nebeneinander auf den Bildschirm
malt, kommt irgendwann der Punkt, bei dem man keine einzelnen Linien
mehr erkennt, sondern nur noch eine graue Fläche. Genau diese Anzahl,
ab der die Linien verschwimmen, ist die horizontale Auflösung. VHS
bringt es auf mindestens 240 Linien; S-VHS auf mindestens 400 Linien
(beide Angaben für SP; bei LP oder gar EP ist es natürlich viel
weniger). In dieser Region (400 bis 500) liegt auch eine
Fernsehaufstrahlung. Die höchste horizontale Auflösung erreicht
(im Heimbereich) die Laserdisc (450 bis 550 Linien).
2. Videonormen ---------------------------------------------------------
2.1. Aufzeichnung
Bild und Ton kann auf Video aufgezeichnet werden. Hier werde ich
nur VHS (Video Home System) abhandeln. VHS gibt es in NTSC, PAL,
PAL-M, SECAM und MESECAM. Diese Aufzeichnungsformate sind alle
zueinander inkompatibel.
Die Kassetten werden zwar - nach der Beschriftung zu urteilen - in
zwei Gruppen, nämlich NTSC und PAL/SECAM, eingeteilt, sind jedoch
physikalisch gleich (auf PAL-/SECAM-Kassetten kann NTSC aufgezeichnet
werden und andersherum). Unterschiedlich ist aber die Bandgeschwindigkeit.
In PAL/(ME)SECAM läuft das Band nur bei etwa 2/3 der NTSC-Geschwindigkeit.
(Zu PAL-M liegen mir leider keine Informationen vor.) D. h. in
PAL/(ME)SECAM paßt etwa 1/3 mehr auf ein Band. Tabelle 2 zeigt,
welche Bandlaufzeiten üblich sind.
In PAL/(ME)SECAM gibt es neben der normalen Aufzeichnung in »SP«
(Shortplay) noch »LP« (Longplay), was der halben Bandgeschwindigkeit
und damit der doppelten Kapazität entspricht. Ebenso in NTSC. NTSC
kennt zusätzlich »EP« (Extended Longplay), 1/3 Bandgeschwindigkeit,
also dreifache Kapazität gegenüber SP (wird manchmal auch als »SLP«
- Super Long Play - bezeichnet).
Tabelle 2: Kassettentypen
--------------------------------------------------------
Euro- US- PAL PAL NTSC NTSC NTSC Länge
Bezeichnung Bezeichnung SP LP SP LP EP ca.
--------------------------------------------------------
E-180 T-120 180 360 120 240 360 257m
E-240 T-160 240 480 160 320 480 343m
E-300 T-200 300 600 200 400 600 429m
--------------------------------------------------------
Die Video-Aufzeichnung erfolgt mit einer rotierenden Videotrommel.
Je Umdrehung wird ein Frame (ein Vollbild) aufgezeichnet. Da NTSC
30 fps (Frames je Sekunde) hat, dreht sich die Trommel natürlich
schneller, als in PAL-VCR (VCR = Video Cassette Recorder =
Videorekorder) mit nur 25 fps.
[Die Zeitangaben in Tab. 2 sind nur ungefähre Werte. So ist z.B.
eine E-180-Kasette 257m lang und hält locker 185 Minuten (PAL).
Eine vergleichbare T-120-Kassette ist nur 246m lang und hält knapp
mehr als 122 Minuten (NTSC). Um z.B. drei Stunden NTSC auf eine
europäische VHS-Kassette aufzuzeichnen, bedarf es einer E-260, die
ca. 182 Minuten NTSC aufnehmen kann.]
2.2. Film-Video-Transfer -----------------------------------------------
In dieser Welt existieren drei übliche Frame-Raten. Siehe dazu
Tabelle 3 (hfps = half frames per second = Halbbilder je Sekunde).
Tabelle 3: Frame-Raten
-----------------------
NTSC 30 fps / 60 hfps
PAL 25 fps / 50 hfps
Film 24 fps
-----------------------
Die Frage ist nun, wie werden Spielfilme und Fernsehserien (beide
werden in der Regel auf Film aufgezeichnet) auf Video übertragen.
Die Antwort für PAL ist sehr einfach (und für viele immer wieder
überraschend): Ein Film-Frame wird auf ein PAL-Frame übertragen.
Dadurch wird das Material mit 25 statt mit 24 fps abgespielt, also
zu schell. Deshalb ist in PAL alles um 4% kürzer, als im Kino oder
in NTSC (außer es werden andere Transfer-Verfahren verwendet, was
manchmal bei Fernsehserien im Privatfernsehen der Fall ist, um
längere Beiträge zu erzeugen, was mehr Werbung möglich macht).
Da die Differenz zwischen 24 und 30 zu groß ist, muß für NTSC ein
anderes Verfahren herhalten. Man nennt es »2:3-Transfer«. Jedes
ungerade Film-Frame (1, 3, 5 usw.) wird auf zwei NTSC-Half-Frames
übertragen, jedes gerade Film-Frame (2, 4, 6 usw.) auf drei
NTSC-Half-Frames.
Tabelle 4: »2:3-Transfer«
------------------------------------------------------------
Film-Frame 01 01 02 02 02 03 03 04 04 04 ... 24 24 24
NTSC-Half-Frame 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 ... 58 59 60
------------------------------------------------------------
Also 12 fps * 2 + 12 fps * 3 = 60 hfps. Bingo! Man könnte den
Transfer als »Dauerruckeln« bezeichnen, was beim Betrachten aber
nicht auffällt. Dafür läuft das Material in der richtigen
Geschwindigkeit.
Andere NTSC-Transfer-Verfahren (vermutlich mit digitalem Zwischenspeicher)
kommen z. B. bei hochwertigen Laserdiscs (in CAV) zum Einsatz.
3. Videowiedergabe -----------------------------------------------------
3.1. Grundsätzliches
Ein Nur-PAL-VCR kann PAL-Bänder wiedergeben; ein Nur-NTSC-VCR kann
NTSC-Bänder wiedergeben - klar. Ein Nur-PAL-VCR kann in _KEINEM_
Fall NTSC-Bänder wiedergeben, weil weder Bandgeschwindigkeit, noch
die Rotationsgeschwindigkeit der Trommel simmt (siehe 2.1.).
In der Frage »kann aufgenommen werden« bezieht sich dieses FAQ auf
eine qualitativ hochwertige Aufnahme; irgendwelches Geflimmere, bei
dem man vielleicht etwas erkennen kann, oder Bilder mit Streifen
gelten als »kann nicht aufgenommen werden«.
3.2. »NTSC-Playback«-Rekorder ------------------------------------------
Viele PAL-Markengeräte der besseren Klasse bieten eine
NTSC-Playback-Funktion. D. h. diese PAL-VCR können auch NTSC-Bänder
wiedergeben, indem sie beim Erkennen einer NTSC-Aufnahme die Band-
und Trommelgeschwindigkeit entsprechend anpassen und modifizierte
Videoschaltkreise aktivieren. Diese VCR können kein NTSC aufnehmen.
Nun gibt es drei Möglichkeiten, wie die Wiedergabe-Schaltkreise das
Bild aufbereiten (in manchen VCR umschaltbar):
a) Als NTSC 3,58 ... ein völlig normales NTSC-Signal.
b) Als NTSC 4,43 ... ein NTSC-Signal mit Chrominanz bei 4,43 MHz.
c) Als PAL 60 ... ein PAL-Signal mit 30 fps und 525 Zeilen.
Zu b): Dieses Format ist in Europa üblich, weil die Hersteller Teile
der PAL-Schaltkreise verwenden können und damit Geld sparen.
Zu c): Dieses Mischformat wird oft als »NTSC-Playback on PAL TV«
verkauft, weil sich fast alle PAL-Fernseher auf 60 Hz (interlaced)
synchronisieren können und damit kein Multinorm-Fernsehgerät nötig
ist. Während die beiden NTSC-Formate mit einem entsprechenden
NTSC-VCR (oder Multinorm-VCR) aufgezeichnet werden können, kann
außer dem Fernsehgerät NIEMAND etwas mit PAL 60 anfangen. Ein
vernünftiges Aufzeichnen ist weder mit NTSC- noch mit PAL-VCR
möglich. [Manche Hersteller von VCR bezeichnen PAL 60 fälschlicherweise
als NTSC 4,43. Der Ausdruck »NTSC-Playback on PAL TV« oder »PAL-525«
ist da eindeutiger.]
Tabelle 5: Video-Wiedergabe/-Aufnahme (sw = schwarzweiß)
--------------------------------------------------------------------------
Quelle Wiedergabe Aufnahme
PAL-TV NTSC-TV Multinorm-TV NTSC-VCR PAL-VCR Multinorm-VCR
--------------------------------------------------------------------------
PAL + - + - + +
NTSC 3,58 sw + +/sw + - sw/+
NTSC 4,43 sw sw/+ + sw/+ - +
PAL 60 + sw/- + sw/- -/*1) -/*1)
--------------------------------------------------------------------------
*1) Manche PAL-fähigen VCR zeichnen PAL 60 mit Flimmerstreifen auf,
indem sie Synchronisationssignale an anderen Stellen als den
vorgesehenen auf dem Band plazieren. Manchmal ist kein Ton vorhanden.
Gibt man eine solche Aufnahme wieder, erhält man auch PAL 60 - eben
mit mehr oder weniger vielen Flimmerstreifen. In Sinne dieses FAQ
gilt das als nicht aufgenommen.
Anmerkung: Die Chrominanz des NTSC-Bilds ist auf dem NTSC-Band so
gespeichert, daß sie im VCR problemlos auf NTSC 3,58 oder NTSC 4,43
umgesetzt werden kann. [Auf dem Band selbst gibt es nur »ein« NTSC,
weil (wie bei PAL auch) Luminanz und Chrominanz getrennt aufgezeichnet
werden.]
3.3. Multinorm-Rekorder ------------------------------------------------
Multinorm-VCR unterscheiden sich von 3.2. dadurch, daß sie auch
NTSC aufzeichnen können. Je noch Modell des Multinorm-VCR kann er
NTSC 4,43 (sehr üblich in Europa) und/oder NTSC 3,58 aufnehmen. In
der Regel haben die Multinorm-VCR keinen NTSC-Tuner, d. h. sie
können nicht in den USA/... für Fernsehaufnahmen verwendet werden.
Sie taugen nur, um NTSC-Kopien zu machen, wobei als Zuspieler auch
ein entsprechender PAL-VCR mit NTSC-Playback dienen kann, sofern
dieser das passende NTSC-Signal, also NTSC 4,43 oder 3,58 liefert
- sonst wird die Aufnahme schwarzweiß. Ein PAL-60-Signal kann NICHT
aufgenommen werden.
3.4. Rekorder-Übersicht ------------------------------------------------
In diesem Abschnitt soll eine Übersicht über die VCR entstehen, die
in irgendeiner Form mehr als nur eine Videonorm handhaben können.
Selbstverständlich sind Beiträge zu dieser Liste erwünscht! (Kein
Eintrag in einer Spalte bedeutet, daß das betreffende Gerät diese
Norm _NICHT_ kann. Steht keine Information zur Verfügung, ist ein
Fragezeichen eingetragen.)
A = Aufnahme, W = Wiedergabe, S = HiFi Stereo, M = Mono (Randspur)
-----------+------------+--------+--------+-----+-----+-----+-----+--------+
Hersteller | Modell | HiFi | manuel.| PAL | NTSC| NTSC| NTSC| Bemer- |
| | Stereo | Ausst. | | 3,58| 4,43|PAL60| kung |
| | | | A W | A W | A W | W | |
-----------+------------+--------+--------+-----+-----+-----+-----+--------+
Aiwa | HV-M110 | ? | ? | ? ? | ? ? | ? ? | ? | |
Aiwa | HV-M15 | ? | ? | ? ? | ? ? | ? ? | ? | |
Aiwa | HV-MC20 | nein | nein | M M | M M | M M | ? | |
Aiwa | HV-MG330 | ? | ? | ? ? | ? ? | ? ? | ? | |
Aiwa | HV-MG85 | nein | nein | M M | ? ? | ? ? | M | |
Aiwa | HV-MX-1 | nein | nein | M M | ? ? | ? ? | ? | *2 |
Akai | G-205 | ? | ? | M M | ? ? | M M | M | |
Akai | R-120 RM | ? | ? | M M | ? ? | M M | M | |
Grundig | GV440 VPS | ja | ja | S S | | M | | |
Grundig | GV450 VPS | ja | ja | S S | | M | | |
Grundig | GV460 VPS | ja | ja | S S | | M | | |
Grundig | GV464 HiFi | ja | ja | S S | | ? | ? | |
Grundig | GV469M | ja | nein | S S | S S | S S | ? | |
Grundig | GV470S VPT | ja | ja | S S | | M | | S-VHS |
Hitachi | VT-M70 | nein | nein | M M | M M | M M | M | |
JVC | HR-J-507 | nein | nein | M M | M M | ? ? | ? | |
JVC | HR-J-97 | ja | ? | S S | ? ? | ? ? | ? | |
JVC | HR-P-29 | nein | nein | M M | ? ? | ? ? | M | |
Panasonic | NV-70 | ja | ? | S S | ? ? | ? ? | ? | |
Panasonic | NV-F77 | ja | ja | S S | | S S | S | *1 |
Panasonic | NV-HD101 | ja | nein | S S | | | S | |
Panasonic | NV-HD700 | ja | ja | S S | | | S | |
Panasonic | NV-HS1000 | ja | ja | S S | | | S | S-VHS |
Panasonic | NV-HS800 | ja | ja | S S | | | S | S-VHS |
Panasonic | NV-SD2 | ? | ? | ? ? | ? ? | ? ? | M | |
Panasonic | NV-SD25 | ? | ? | ? ? | ? ? | ? ? | ? | |
Panasonic | NV-SD300 | ? | ? | ? ? | ? ? | ? ? | M | |
Panasonic | NV-SD45 | nein | nein | M M | | ? | M | |
Panasonic | NV-W1 | ja | ? | S S | S S | S S | ? | *2 |
Samsung | SV-300W | ja | nein | S S | S S | S S | | *1*2*4 |
Sharp | AN 200 SC | - | - | S S | S S | | | *3 |
Sharp | VC-H92 | ja | ? | S S | S S | S S | S | |
Sharp | VC-MH72 | ja | ? | S S | ? ? | ? ? | ? | |
Sony | SLV-E9 | ja | ja | S S | | S | S | |
Sony | SLV-X311 | ? | ? | ? ? | ? ? | ? ? | ? | |
Sony | SLV-X711 | nein | nein | M M | | M M | M | |
Sony | SLV-X821 | ? | ? | ? ? | ? ? | ? ? | ? | |
Sony | SLV-X831 | ja | nein | S S | S S | S S | ? | |
Toshiba | V-980 MS | nein | nein | M M | ? ? | ? ? | M | |
Toshiba | V-X990 | ja | ? | S S | S S | ? ? | ? | |
-----------+------------+--------+--------+-----+-----+-----+-----+--------+
*1 NTSC-Aufnahme in SP und EP, nicht in LP möglich.
*2 Normwandler PAL-NTSC-SECAM eingebaut.
*3 Kein VCR, sondern ein externer Normwandler für PAL/NTSC/SECAM.
*4 Kein HiFi-Stereo in LP/EP.
4. Normwandlung --------------------------------------------------------
Jetzt kommen wir zu dem, was viele gerne machen würden - ohne vorher
zu wissen, auf was sie sich da einlassen: Die Normwandlung. Ich
bekomme ein NTSC-Band aus den USA und möchte eine Kopie in PAL-Norm
anfertigen, die dann mit Nur-PAL-Gerätschaften angesehen und evtl.
erneut vervielfältigt werden kann. (Ich gehe hier nur auf die
technischen Aspekte ein und lasse Urheberrechtsfragen außen vor.)
Um eine Normwandlung vorzunehmen, muß man einen VCR mit eingebauten
Normwandler vorliegen haben (oder evtl. einen externen Wandler).
Wie man den technischen Daten der Fernsehnormen entnehmen kann, muß
der Wandler drei Dinge tun (als Beispiel für eine NTSC->PAL-Konvertierung):
a) NTSC-Chrominanz in PAL-Chrominanz wandeln.
b) 525 Zeilen in 625 Zeilen wandeln.
c) 30 fps in 25 fps wandeln.
Die Reihenfolge beschreibt die Schwierigkeit ...
Zu a): Peanuts, macht jeder PAL-VCR mit »NTSC-Playback on PAL TV«
(PAL 60).
Zu b): Mittelschweres Problem; durch Interpolation oder teilweiser
Zeilenverdopplung wird die vertikale Auflösung erhöht. Die Qualität
nimmt dabei natürlich nicht zu.
Zu c): Das große und bis heute nicht 100%ig gelöste Problem; einfache
Normwandel-VCR (für wenige TDM) gehen sehr einfach vor: Sie lassen
jedes sechste Bild unter den Tisch fallen. Konsequenz: Das Ergebnis
ruckelt stark, bei schnellen Schwenks (o. ä.) teilweise so heftig,
daß man kaum mehr hinsehen kann.
Bessere (und damit teurere) Geräte verwenden einen (digitalen)
Zwischenspeicher, der damit Interpolationen zwischen den Bildern
anfertigt. Den State-of-the-Art-Wandler haben sich die
Öffentlich-Rechtlichen zur Fußballweltmeisterschafter in den USA
gekauft (für mehr als 100 TDM). Und die Unterschiede konnte man
damals deutlich zwischen ARD/ZDF und EuroSport sehen.
5. Filmformate und Film-Video-Transfer ---------------------------------
(Quelle: Bob Niland (rjn@csn.org); 4. Juli 1994)
Das Seitenverhältnis (Breite zu Höhe; engl. »Aspect ratio«) normaler
Fernsehgeräte beträgt 1,33 zu 1 (bzw. 4 zu 3). Dieses Format
entspricht fast dem »Academy ratio« (1,37:1), in dem bis zu den
50ern Filme gemacht wurden (einfach, weil das Filmmaterial dieses
Format hatte und noch hat). Durch die aufkommende Verbreitung von
Fernsehgeräten sahen sich die Filmemacher gezwungen, neue Anreize
für das Kino zu schaffen.
+---------------+ .=========.
| Breitwand- | : Fern- :
| Kino- | : seh- :
| projektion | : bild :
+---------------+ `========='
1,50:1 bis 2,8:1 1,33:1
Hollywood begann also, Breitwand-Filme (»Widescreen«) zu drehen.
Dazu wurden Verfahren mit wohlklingenden Namen wie »Cinemascope«,
»Techniscope«, »Vista-Vision«, »Todd-AO«, »Technirama«, »Cinerama«,
»Panavision« usw. verwendet. Alle Verfahren unterscheiden sich in
Details, haben aber eines gemeinsam: Sie sind FESTE (»hard«)
Breitwand-Formate und das projizierte Bild hat ein breiteres
Seitenverhältnis als 1,33:1 (obwohl das verwendete Filmmaterial
weiterhin das Format 1,33:1 hat). Einige sind bis zu 2,8:1 groß.
Natürlich haben die Regiesseure in der Anfangszeit diese neuen
Formate voll ausgenutzt und die ganze Breite mit Handlung und
wichtigen Details gefüllt. Einige machen das (zum Glück) heute auch
noch. Überträgt man einen solchen festen Breitwand-Film auf den
Fernsehschirm mit 1,33:1, hat man zwei Möglichkeiten:
a) b) .===============================.
: schwarz :
+--.==================.-------+ +-------------------------------+
|V : : | | |
|e : : | | |
|r : : | | |
|l : Vollbild : Ver- | | Breitwand-Fernsehbild |
|u : : lust | | |
|s : : | | |
|t : : | | |
+--`=================='-------+ +-------------------------------+
: schwarz :
<- Bildausschnitt -> `==============================='
<- bewegt sich ->
a) Vollbild bzw. Teilausschnitt des Filmbilds
Beim Vollbild, oft »Pan&Scan« genannt, werden durch Verlust von
Bildteilen Details beibehalten. Dieses Verfahren wird oft sehr
schlampig durchgeführt. In frühen Breitwand-Filmen endete eine
Unterhaltung zwischen zwei Darstellern oft in »sprechenden Nasen«
- eine an jedem Bildrand. Deshalb hat man den »Scan«-Vorgang (das
Hin- und Herbewegen des Ausschnitts), um beim wichtigen Teil des
Bilds zu bleiben - sofern das überhaupt möglich ist.
In manchen Fällen, wenn ein Bildausschnitt nicht machbar ist (z.
B. beim Vor- oder Abspann), wird das gesamte Filmbild in der Breite
zusammengedrückt, während an der Höhe keine Änderung vorgenommen
wird. Dabei nimmt man also eine Änderung des Seitenverhältnisses
in Kauf, was schrecklich aussieht, weil z. B. Köpfe plötzlich zu
Eiern ausarten - wird aber öfter gemacht, als man denkt.
b) Breitwand-Fernsehbild = »Widescreen«
Die komplette Breite oder zumindest ein sehr großer Anteil wird
auf den Fernsehschirm gebracht; die freibleibenden Flächen oben
und unten werden üblicherweise schwarz gelassen (»Balken«).
Dieses Verfahren nennen man »Widescreen« oder »Letterboxed« (die
Firma Criterion nennt es »Videoscoping«) und es zeigt das ganze
Filmbild, wobei natürlich Details (Schärfe) verloren geht, weil
die Auflösung des Fernsehens deutlich geringer ist, als die des
Originalfilms. D. h. Widescreen lohnt mehr, wenn man bessere
Aufzeichungsmedien hat, z. B. S-VHS oder Laserdisc.
Das verwendete Verfahren hängt in Deutschland stark von Fernsehsender
bzw. Videoverleiher ab. Während Sender wie Premiere oder die
Öffentlich-Rechtlichen mehr auf Widescreen setzen, kommt bei den
Privatsender vorrangig Pan&Scan zum Einsatz bzw. ein Teil-Widescreen
(ein Film in 2,35:1 wird in 1,85:1 gezeigt). In GB und den USA sind
Videokassetten und Fernsehausstrahlungen fast nur in Vollbild zu
haben. Lediglich Laserdiscs werden mehr und mehr ausschließlich in
Widescreen angeboten.
Hat man keinen direkten Vergleich zwischen der Breitwand- und der
beschnittenen Vollbild-Fassung eines Films, so kann man sich kaum
vorstellen, was man bei der Vollbild-Fassung verpaßt, vielleicht
mit Ausnahme der Tatsache, daß man leicht claustrophobische Gefühle
bekommt. Andererseits muß man gestehen, daß für eine sinnvolle
Präsentation eines Widescreen-Films in 2,35:1 schon ein größerer
Fernseher oder ein Videoprojektor von Nöten ist.
Heute jedoch sind nicht alle Breitwand-Kinoformate »fest« (d. h.
die Ränder oben und unten sind schwarz, weil sich nicht auf dem
Film bzw. Negativ befindet); manche Formate sind »weich«:
.===============================.
: fürs Fernsehen geschützt : <- fehlt in einer »Matted«-Fassung
+-------------------------------+
| |
| |
| Bild im Kino-Breitwand-Format |
| (»abgedecktes«, »matted« |
| Bild) |
| |
| |
+-------------------------------+
: fürs Fernsehen geschützt : <- fehlt in einer »Matted«-Fassung
`==============================='
Man kann also nicht allgemein sagen, daß ein Film, den man vor sechs
Monaten im Kino im Format 1,85:1 gesehen hat, für den Videomarkt
(im Format) beschnitten wird (»Pan&Scan«). Video und Fernsehen ist
heutezutage der größere Markt (wichtiger als das Kino), deshalb
sind weiche Format mehr und mehr üblich.
Filme in einem weichen Format werden bei 1,33:1 aufgenommen und
sind dann bei der Kinovorführung teilweise abgedeckt (»matted«).
Beim der Übertragung auf Video können solche Werke in vollen 1,33:1
(ohne Abdeckung), in Pan&Scan von der abgedeckten Fassung oder in
der abgedeckten Fassung (das Kinoformat bleibt erhalten) angeboten
werden.
Während dem Drehen des Films wird dann darauf geachtet, daß der
Bereich, der später im Kino abgedeckt wird, trotzdem gezeigt werden
kann, also keine Kabel, Mikrofone usw. enthält. Allerdings verpaßt
man nichts, was für den Film wichtig wäre, wenn man den Bereich
nicht sieht. Aus Kostengründen werden aber z. B. Special-Effects
nur für den Bereich produziert, der später auch im Kino (also in
der abgedeckten Fassung) zu sehen ist. In einem solchen Fall muß
beim Video-Transfer zwischen geöffneter Abdeckung (»open matte«)
und Pan&Scan gewechselt werden.
Selbst wenn sich keine Fehler im abgedeckten Bereich befinden, kann
das Entfernen der Abdeckung (»open matte«) den Eindruck der
Bildkomposition zerstören. Das ist auch der Grund, warum Filme trotz
der Produktion in einem weichen Format, auf Video und Laserdisc im
abgedeckten Kinoformat erscheinen.
Ein paar Begriffe, die in diesem Zusammenhang verwendet werden
(nach »Wide Screen Film Processes« zusammengestellt von David Uy
vom 15. Juli 1994):
Academy Aperture - Das normale Seitenverhältnis von 1,33:1, das dem
Bereich des Bilds entspricht, das auf einem normalen 35-mm-Film mit
einer sphärischen Linse aufgenommen wird.
Anamorphic - As used in this document, the anamorphic process is a
distortion free compression process which squeezes the
horizontal image information by some specified factor
while leaving the vertical image information alone. A
special set of lenses must be used to reverse the process.
Aspect Ratio - Das Seitenverhältnis, mit dem die Aufnahmen später
im Kino auf der Leinwand zu sehen sind.
Cropping - Ausgesuchtes Abdecken von Bildbereichen, z. B. beim
»Matting«.
Hard Matte - Das »Aspect Ratio« wird bereits beim Aufnahmen des
Films erzeugt, indem entsprechende Blenden an der Kamera angebracht
sind. Es gibt also keinen Bereich, der fürs Fernsehen geschützt
wird.
Matting - Es wird vom Filmemacher ein »Anamorphic«-Bild vorgetäuscht,
indem das sphärisch gefilmte Bild (1,33:1) teilweise oben und unten
abgedeckt wird (»Cropping«), um das gewünschte »Aspect Ratio« zu
erreichen.
Safe Area - The area on a spherically filmed image which is intended to
be cropped in a matting process. This area is not intended
to be seen by the audience and may contain shots of micro-
phones and other equipment. A scene which includes the safe
area may not appear as the close-up shot the director
intended to show.
Soft Matte - A print which is created by matting an image filmed in a
larger image size is soft matted. The safe area is
available for use in this process.
Spherical - Spherically processed films are those made with lenses which
do not compress the image. This does not mean that the lenses
do not cause distortion.
Open Matte
12-3) What are some of the popular widescreen film formats?
Excerpted from Wide Screen Film Processes
compiled by David Uy July 15, 1994
This section contains technical information on many of the common
photographic processes used to make wide-screen, wide-frame and wide-
gauge films.
The material in this section does not mention the laserdisc medium
directly. This is because the definition of aspect ratio, with respect
to this section, is in terms of the original source material; in
this case photographic film. Understand that the original aspect ratio
cannot be determined accurately either from a video source or from a
theatrical projection because either can be improperly cropped.
A) 35mm format spherical aspect ratios
B) 35mm/55mm anamorphic formats
C) 70mm Formats
D) Bibliography
=========================================================================
A) 35mm format spherical aspect ratios
========================================================================
Standard aspect ratio: 1.33:1 (Academy Aperture)
Eastern Block, Middle East, Far East standard: 1.37:1
Matted format ratios: 1.66:1, 1.75:1, 1.85:1, 2.00:1
Industry adopted aspect ratio: 1.85:1
-------------------------------------------------------------------------
Spherical Panavision
Matted footage shot with Panavision cameras and/or Panavision
spherical lenses. Credits occasionally claim "Filmed in
Panavision" or just "Panavision," but more often claim "Panaflex
Cameras and Lenses by Panavision" or "Filmed with Panavision
cameras and lenses."
=========================================================================
B) 35mm/55mm anamorphic formats
=========================================================================
Panavision, CinemaScope, Delrama, Vistarama, Technovision, Todd-AO 35,
AgaScope (Sweeden), Astravision, Cinepanoramic (France), Cinescope
(Italy), Daieiscope (Japan), Dyaliscope (Europe), GrandScope (Japan),
Hi-Fi Scope, J-D-C Scope (Joe Dunton Cameras, Ltd.), MegaScope (Britain),
Nikkatsuscope (Japan), Regalscope (USA), Toeiscope (Japan), Tohoscope
(Japan), Totalscope (Italy).
2x1 Anamorphic compression ratio.
35mm Anamorphic aspect ratios
Initial aspect ratio: 2.66:1
Aspect Ratio with MagOptical tracks: 2.55:1
Final design aspect ratio: 2.35:1
Aperture Aspect Ratio: 1.175:1
Release Print Aspect Ratio: 2.35:1
16mm Anamorphic aspect ratio: 2.74:1
8mm Anamorphic aspect ratio: 2.66:1
-------------------------------------------------------------------------
CinemaScope 4x35 (CinemaScope 55)
Negative size: 55mm
Identical anamorphic 2x1 compression on larger film stock.
Aspect Ratio: 2.35:1
-------------------------------------------------------------------------
SuperScope
Shot at 1.33:1 then masked equally on the top and bottom and
anamorphically printed using a 2x1 compression. The release
print has an aspect ratio of 2:1.
-------------------------------------------------------------------------
Techniscope
The film stock is exposed to the 2.35:1 aperture using spherical
lenses (Hard Matte) which halves the amount of film used in the
camera. The final version is anamorphically printed.
Aspect Ratio: 2.35:1
Release Print Aspect Ratio: 2.35:1
-------------------------------------------------------------------------
Vista Vision
The film in the camera passes horizontally to allow a wider frame.
Frame size (without soundtrack stripe) is identical to the
standard 35mm still camera people use to take pictures with.
Frame ratio: 1.50:1
Release prints Aspect Ratio (cropped): 1.66:1, 1.85:1, and 2:1
Aspect Ratio (uncropped): 1.50:1 with squared corners
Standard reduction format
Aspect Ratio (cropped): 1.66:1,1.85:1, and 2:1
Aspect Ratio (uncropped): 1.50:1 with rounded corners
Anamorphic reduction format
Aspect ratio: 2:1 with squared corners
Compression: 1.5x1
-------------------------------------------------------------------------
Technirama
The film in the camera also passes horizontally for this process.
The frame size is identical to a standard 35mm still camera people
use to take pictures. No soundtrack stripes were placed on the
Technirama film area. The difference between Technirama and
VistaVision is the former uses an anamorphic compression during
filming where the latter uses spherical lenses.
Anamorphic Compression (horizontal): 1.5x1
Release print aspect Ratio: 2.34:1
-------------------------------------------------------------------------
Super Technirama 70
The camera and negative process is identical to regular Technorama.
The final release prints, however, are issued on 70mm stock.
Because the negative is on 35mm stock and uses anamorphic
compression, it is classified under the 35mm formats.
Compression (horizontal): 1.5x1
Release print Aspect ratio: 2.21:1 without soundtrack
Projected aspect ratio: 2.05:1
=========================================================================
C) 70mm Formats
=========================================================================
MGM Camera 65 and Ultra Panavision 70
MGM Camera 65 used variable compression from 1.25x1 to 1.33x1.
Ultra Panavision 70 used a fixed compression of 1.25x1.
Compression: Variable from 1.25x1 to
1.33x1 (see above)
Release Print Aspect Ratio: 2.94:1 without soundtrack
Projected Aspect Ratio: 2.76:1
--------------------------------------------------------------------------
Panavision 70
Original anamorphic 35mm negatives are printed to 70mm film. The
process is called a 70mm Blowup. Use of the Panavision 70 name was
discontinued in the middle 1970's and advertised as 70mm films.
Some films were incorrectly advertised as Super Panavision 70
(Most notably Close Encounters of the Third Kind). Spherical
format films were often blown up to ratios of 1.66:1, 1.75:1 or
1.85:1.
--------------------------------------------------------------------------
Todd-AO, Super Panavision 70, Superpanorama 70, Sovscope 70,
Hi Fi Stereo 70mm
Release Print Aspect Ratio: 2.21:1 without soundtrack
Projected aspect ratio: 2.05:1
Note for Super Panavision 70
Aspect Ratios: 2.35:1 for 4 channel sound 35mm prints
2.05:1 for 6 channel sound 70mm prints
------------------------------------------------------------------------
Cinestage
Official 35mm reduction of Todd-AO format:
65mm original running at 30 fps with an aspect ratio of 1.5:1
Note Todd-AO prints were filmed using spherical optics. The reduction
to 35mm format was made using a 1.5x1 anamorphic compression to maintain
the 2.05x1 aspect ratio of the original 70mm print.
--------------------------------------------------------------------------
IMAX/OMNIMAX
Aspect Ratio: 1.338x1
Release Print Aspect Ratio: 1.432:1
12-4) I heard that is a film is shot "flat" then you actually lose screen
information when it is letterboxed. Is this true?
>From Timm Doolen (t-doolen@tamu.edu)
This is actually a trickier question than it would appear. Many modern movies
are shot on 35mm film (usually Super-35), which has an aspect ratio of roughly
1.33:1 and are "matted" to appear 1.85:1 in the theater. This is also referred
to as shooting the film "flat". Usually the matte is a soft matte, which means
the print is 1.33:1 but an aperture plate is used in the theater to mask off the
top and bottom portions of the picture.
The filmmaker often shoots the movie as if the extra top and bottom of the
frame is not there, even though it will end up on the raw film (and often the
prints of the film too.) Because of this, occasionally boom mikes or other
cinema equipment will creep into these shots. Pee Wee's Big Adventure
is a notorious example of this.
In any given shot, the extra information at the top and bottom of the frame
can be:
interesting (it allows you to see more than you could in the theater,
without being distracting)
extraneous (e.g. more sky above and sea below, but nothing much changes)
distracting (the composition is thrown off)
not-intended-for-viewing (boom-mikes, etc.)
At best, the unmasked portion of the screen that you get to see is not
important to the composition of the shot. At worst, you can see microphones
and other movie-making magic, or the composition of the shot is thrown off.
On top of that is another problem. Often special effects scenes are often
composed in the aspect ratio that the final movie will be in. When these
portions of the movie are transferred to a P&S, they are zoomed in and
cropped. So even if you get all the side information (and extra top and
bottom information) in an unmasked transfer, if there are a lot of special
effects in the movie, you will not get to see all of the image in those
scenes. One example of this is the full-frame version of "Who Framed Roger
Rabbit." Without special effects, safe areas are included. When cartoons are
in the frame, it's panned and scanned.
Of course since the '60s filmmakers have realized that their films might end
up on television someday. With the advent of the home rental market in
the '80s this became an even more important concern. So now many
filmmakers have started shooting their films knowing that the top and
bottom of the portions of the frame will eventually be visible.
James Cameron (director of Aliens, Terminator 2 and The Abyss), has
even publicly stated that he prefers the full-frame versions of his movies
on television, and shoots the movies with the eventual move to
television in mind.
Many other people prefer the full-frame, or unmatted, versions of movies
because they get more frame information. Some people really don't like
the black bands at the top and bottom of the screen, and an unmatted
film is definitely better than a cropped film, in most people's opinions.
What is the answer to the question? Well, it is true that you lose
information if a "flat" film is matted. However, this can throw of the
frame composition, or even expose things not meant to be seen.
So like most things in life, it's one of those things you'll have to decide
for yourself. Some people prefer the full-frame, others prefer to see the
movie as it was intended to be seen in theaters.
6. Laserdisc -----------------------------------------------------------
In Vorbereitung. [Audio-CD, CAV, CLV, AC-3, CX, THX]
7. Soundsysteme --------------------------------------------------------
In Vorbereitung. [Dolby Stereo/Surround, DSD, dts, SDDS, THX]
THX steht für »Tomlinson Holman eXperience«. Tom Holman ist ein
Mitarbeiter von Lucasfilm und hat sich jahrelang mit Surround-Sound-
Anlagen beschäftigt. Er hat viele Versuche gemacht, z. B. wie
Lautsprecher beschaffen und ausgerichtet sein müssen, damit man im
Kino ein tolles Klangerlebnis hat.
Daraus ist ein Katalog entstanden, den man heute als »THX Standard«
bezeichnet. Dieser Katalog umfaßt Forderungen für Kinos, Tonstudios,
Lautsprecherhersteller, Verstärker-/Decoder-Hersteller usw. Diese
Forderungen gehen inzwischen auch weit über den Ton hinaus, so gibt
es einen THX-Standard für die Bildqualität von Laserdiscs (und
neuerdings auch für VHS-Videos). Im Kinobereich wird z. B. auch
gefordert, daß man im Zuschauerraum keine Außengeräusche, nichts
von der Klimaanlage und nichts vom Projektor hören darf.
Kinobesitzer und Gerätehersteller können (für viel Geld) einen Test
durch die THX-Leute bestellen und bekommen dann hinterher (evtl.)
den THX-Stempel. Für Dich heißt das, daß die THX-Leute die hohe
Qualität bestätigt haben.
Nun ein paar persönliche Anmerkungen: Ich halte nicht sehr viel von
dieser THX-Sache, weil es IMHO nur Geldmacherei ist. Ich kenne
mindestens ein THX-Kino, in dem man wegen des Projektorklapperns
bei leisen Stellen kaum den Filmton versteht (»Ambo 3« in Stuttgart);
ich kenne Laserdiscs, die trotz THX-Qualitätssicherung in ihrer
ersten Pressung einen vollständig defekten Surroundsound hatten
(»Stargate«) usw. Ich bestreite nicht, daß vieles, was unter dem
Label THX auf den Markt gebracht wird (ich beziehe mich jetzt in
erster Linie auf Laserdiscs), echt toll ist, aber eine Garantie ist
das THX-Logo nicht. - Und es kann auch ohne THX-Logo sehr gut sein.
8. Begriffserklärungen und Abkürzungen ---------------------------------
Im Aufbau.
--- Ende des FAQ ---------------------------------------------------------
---
** Matthias Zepf, Riegeläckerstraße 27, 71229 Leonberg, Germany **
** +49 7152 41917 E-Mail (NeXTmail/MIME): agnus@amylnd.s.bawue.de **
** !! NEU !! Neue Rufnummer ab dem 18.4.1996 --> +49 7152 97772 !! **
wolfi@berlin.snafu.de