Folge der Göttin ...

Aktuelles

Forum

Events

Abos&Bücher

Printversion

Links

Kontakt

Die 13 Kraftquellen der Frau

Ein Porträt der Künstlerin Rotraud Rospert

"Wann finde ich meinen Platz, meine Aufgabe in dieser Welt? Ohne sie bin ich heimatlos, ohne Anbindung an andere Menschen, an die Natur, an den Kosmos ..."

Rotraud Rospert, Jahrgang 1945, debütierte erst 1994, im Alter von 49 Jahren, als Künstlerin. Eine zweimonatige Australienreise inspirierte sie so, daß sie danach mit dem Malen begann. Schon vor dieser Reise hatte sie sich mit der australischen Kunst beschäftigt. Vor allem die Punkttechnik der Aborigines faszinierte sie: Innere Seelenbilder werden hier nicht penibel ausgemalt, sondern lassen in den Leerstellen zwischen den Punkten das wesentlich Geheimnisvolle und frei Gestaltbare erahnen. Punktbilder entstehen oft aus einer Perspektive des Überblicks: Sie erlauben den Blick von oben, wie auf eine Landkarte.

In Australien lagen die Anregungen und Informationen für Rotraud Rospert quasi "in der Luft". Auf ihren langen Busfahrten durch das Land skizzierte sie im Kopf, was sie dann zum Beispiel auf einer Parkbank aquarellierte. Darauf wurde sie einmal von einer Frau angesprochen, die sie zu den Künstlerinnen nach "Utopia", einem Homeland und Künstlerzentrum der Aborigines, einlud. Rotraut Rospert lernte dort viel über die Punkttechnik.

Zum Thema Frauen ist sie besonders durch eine Zeit auf Lanzarote angeregt worden, wo sie zusammen mit 15 Freundinnen genoß, die Frau ehren und würdigen und die weibliche "Un-Verschämtheit" ausleben zu dürfen. Dort entstand auch die Idee zu dem Zyklus: "Die 13 Kraftquellen der Frau". Er soll Frauen dazu ermutigen, ihr Wissen, ihre Kraft und ihre Schönheit zu zeigen. Sieben Tafeln sind bereits fertig: Schönheit, Freude, Ritual, Lust, Leben/Tod/Leben-Natur (Intuition), Träumen und Wechsel. In den kommenden ein bis zwei Jahren will Rotraud Rospert die noch ausstehenden 6 Tafeln schaffen, die folgende Quellen thematisieren sollen: Geburt, Mutterschaft (im leiblichen und im geistigen Sinn), Alter, Liebe zu den Männern, Liebe zu den Frauen und Politik. Die Künstlerin beabsichtigt, mit ihren Bildern zur Heilung beizutragen, indem sie durch den Akt des Malens Zuwendung und Nahrung spendet.

Christine Kiene-Meissner


Einige der Bilder aus dem Zyklus "Die 13 Kraftquellen der Frau"

Schönheit, ein sehr erotisch-sexuelles Bild, ist in einer gemeinschaftlichen Malaktion entstanden. "Frauen sollen lernen, ihre eigene Schönheit zu sehen, anzunehmen und zu verschenken."

Wechsel zeigt die Frau in ihrem Reifungsprozeß, die einen Teil ihrer Körperlichkeit verläßt und in etwas Neues einsteigt.

"Im heiligen Raum der "Changing Woman" ist die Frau permanent in dem Zyklus von Leben - Tod - Wiedergeburt. Sie kreiert sich in ihre größte Gestalt mit ihrem Schatten, ihrem Selbst. Sie muß sich mit ihrem Schatten befassen und die Chance ergreifen, die sich in diesem Wachsen ergibt. Auch für das Kollektiv ist es erforderlich, diese Eigenentwicklung zu machen, Blocks zu bearbeiten, aufzuräumen und geschlossene Symbole zu öffnen." (Woman Ways, Deer Tribe)

"Lust" zeigt die freche, un-verschämt wollüstige Kraftquelle der Frau.

"Die Wollust außerhalb moralischer Vorstellungen und als wesentliches Element der Dynamik des Lebens begriffen, ist eine Macht. Wie der Stolz ist die Wollust eine unzerstörbare Tugend, ein Feuer, an dem sich die Energien aufladen. Sie ist die Vereinigung einer Parzelle der Menschheit mit der ganzen Sinnlichkeit der Welt, ihr pauschaler Schauder. Die Wollust ist die Suche des Fleisches nach dem Unbekannten, wie der Intellekt die Suche des Geistes ist." (Valentine de St. Point, 1913)

Zum Titelbild "Freude" ließ sich die Künstlerin durch ein Zitat der Cherokee-Indianerin Dhyani Ywahoo inspirieren:

"Ihre sanfte, melodische Stimme mit dem sprühenden Lachen erzählte von den kraftvollen Wahrheiten und der Weite einer Vision - mitreißend, magnetisch und doch ganz natürlich. Ihre Stimme reichte aus der Vergangenheit in die Zukunft und verband beide mit einem Gespür für gegenwärtige Möglichkeiten." (Dhyani Ywahoo)


(Weitere Bilder in unserer Printversion.)

Zum Online Magazin Die Weibliche Stimme


Home  Kontakt  Forum  Events  Aktuelles
Die weibliche Stimme, Rosa-Luxemburg-Str.89, Fon 033841/38441, Fax 033841/59512
E-Mail redaktion@weibliche-stimme.de