Strandungen in der Nordsee |
|
Das Zahnwal Gehör
Das Gehör der Zahnwale Audio Beispiel Klickende Pottwale
Die Erdmagnetfeld-
Im Gehirn von
Pottwalen Links zum Thema: Sylt
Wochenspiegel
|
Orientierung:
Mögliche Ursachen für den Irrweg der gestrandeten Tiere
Cetaceen(Waltiere) insbesondere Zahnwale(Odontoceti), wie der Pottwal sind dafür bekannt, daß sie in ihrer langen Kindheit und Jugend alles nötige von ihren Eltern und Familienmitgliedern LERNEN. Sogar der "7. Sinn", die Echolot-Orientierung muß erlernt werden. Da es meist junge Pottwale sind, die an Nordseeküsten stranden liegt die Vermutung nahe, daß sie sich aus Unwissenheit und mangelnder Navigationserfahrung verirren. Eine andere Theorie macht den Lärm, der von Bohrinseln, Unterwassersprengungen oder Schiffen ausgeht für die Verwirrung der Pottwale verantwortlich. Auch wäre es möglich, daß das alte erfahrene Leittier krank wird oder stirbt und die Gruppe somit ohne Navigator nicht mehr weiter weiß. Durch die flache Nordsee und den stark befahrenen Kanal den Weg in den Atlantik zu finden ist ein wahres Kunststück. Der Sandboden wirft nur schlechte Echos zurück und ständig kreuzen Fähren den Weg. Ein akustischer Nebel aus Schiffsgeräuschen behindert die "Sicht", denn: Pottwale sehen mit den Ohren. Da die Nordsee für Pottwale ein sehr flaches Gewässer darstellt (sie haben für gewöhnlich mehrere tausend Meter unter sich) sind sie nicht sicher ob sie vor den Schiffen früh genug abtauchen können. An der Kanaleinfahrt vor Dover ist die Nordsee teilweise nur noch 3 Meter tief! Deshalb trauen sie sich nicht weiter, irren herum, finden keine Nahrung mehr (große Tintenfische leben in solch flachem Wasser nicht) und so werden sie schließlich stark geschwächt oder tot angespült. Daß die Dänische Insel Rømø so stark von Pottwalstrandungen betroffen ist liegt möglicherweise daran, daß die jungen und unvorsichtigen Wale auf der Nahrungssuche in das Becken geraten, das vor der Norwegischen Küste einen immer enger und dann auch flacher werdenden Korridor bildet, der schließlich am Skagerak endet. Wollen die Wale dann weiter nach Süden wandern, was ihnen wahrscheinlich ihr Magnetfeld-Orientierungssinn vorgibt, geraten sie in das Flachwasser vor den Inseln Rømø, Sylt oder auch an der Festlandküste und stranden dort. So auf dem Trockenen liegend werden sie von ihrem eigenen Gewicht erdrückt und verenden qualvoll. Im Januar '98 näherten sich 6 Pottwale der Küste vor St. Peter Ording. Drei von ihnen strandeten, die anderen irrten im Flachwasser herum. Ihre enge Sozialbindung hielt sie zunächst davon ab wieder in tiefere Gewässer zurück zu schwimmen. Umweltschützern gelang es später, sie ins offene Meer zu treiben. In den Wochen nach dem Ereignis wurden keine weiteren Strandungen bekannt. Man kann deshalb wohl davon ausgehen, daß die Wale den Weg in den Atlantik fanden.
|
November '94 | 7 Wale in Holland, Deutschland, England und Belgien |
Dezember '94 | 11 Wale auf den Orkneys |
Januar '95 | 3 Wale in den Niederlanden |
März '95 | 1 Wal in Schottland |
Januar '96 | 17 Wale in Schottland |
März '96 | 16 Wale auf Rømø, Dänemark |
November '97 | 5 Wale in den Niederlanden |
Dezember '97 | 1 Wal Bremerhaven + 1 Wal Cuxhaven |
Dezember '97 | 13 Wale auf Rømø, Dänemark |
Januar '98 | 6 Wale vor St Peter Ording, von denen 3 gerettet werden konnten. |
|