Subject: Betrifft : Bericht Sekten-"Karriere" From: juergen@XXXXXXXXXXXXXXX.de (juergen) Date: 1997/04/18 Message-ID: <5j8eh2$de6@oker.escape.de> Newsgroups: de.soc.weltanschauung.scientology,z-netz.alt.scientology,braunschweig.allgemeines,de.sci.philosophie,de.sci.psychologie Bekanntmachung: Ich habe mich gerichtlich zu folgender Stellungnahme verpflichtet: Ich ziehe hiermit meine Veröffentlichung unter dem Thema 'Sekten-"Karriere"' zurück, die ich letzten Sommer in verschiedenen Newsgroups gepostet habe. Ich bitte alle, die Story zu löschen und nehme von der Darstellung Abstand. Jürgen Behrndt im April 1997 ======== From: juergen@XXXXXXXXXXXXXXX.de (juergen) Newsgroups: braunschweig.allgemeines,de.soc.weltanschauung.scientology Subject: Auf vielfachen Wunsch: Meine "Karriere" in Scientology..(1) Date: Sat, 03 Aug 1996 18:47:44 GMT Message-ID: <4u06fq$o1i@oker.escape.de> Bericht über meine Mitgliedschaft in Scientology. - Prolog- Für alle Fälle dokumentiere ich, Jürgen B, heute, im Dezember 1995 alles, was während meiner über 6-jährigen Mitgliedschaft in der Scientology Kirche Hamburg, Hannover und Clearwater, Florida geschehen ist. Diese 6 Jahre kosteten mich ca DM 120000,-, nicht gerechnet Telefon- und Faxkosten in die USA, Zinsen für Hypotheken und sonstige Auslagen alles in allem mindestens DM 200000,- Ich war bis 10.12.1995 Life Time Member , also Mitglied auf Lebenszeit der IAS = International Association Of Scientologists= Internationale Vereinigung der Scientology mit Sitz in England (zum Preis von $ 2000) Die letzte Auditing -Sitzung erhielt ich am 7.10.95. (= DM 690/Stunde) Erklärung: Auditing, man könnte auch Einzel-Gesprächstherapie nach bestimmten festvorgegebenen Schemata sagen, ist der Kern des Scientology-Weges zur "vollkommenen Freiheit". Meine letzte Zahlung an die Kirche von DM 200.- erfolgte am 10.10 1995. Gemäß den kircheneigenen Richtlinien fordere ich nun innerhalb der gesetzten Frist von 3 Monaten nach dem letzten erhaltenen Service den gesamten seit Mai 1989 für Auditing und Kurse eingezahlten Betrag von DM 91664,95 zurück. Mir ist vollkommen klar, daß eine Rückforderung sämtlicher eingezahlter Beträge , die in Scientology sehr wohl für Unzufriedene vorgesehenen ist, zu einem "SP-Declare" führen wird. Erklärung: "SP-Declare": Eine Deklaration oder Erklärung zur "suppressive Person" = unterdrückerischen Person=schlimmster Feind der Scientology und der MENSCHHEIT, und Rausschmiß für alle Zeiten. Dieser "SP-Declare" führt unter anderem dazu, daß allen Scientologen der Welt Kommunikationsverbot mit mir erteilt werden wird, d.h. sie dürfen keinerlei wie auch immer gearteten Kontakt mit mir aufnehmen. Falls der eine oder andere dies doch tut, bringt er, wenn es herauskommt, sich selbst bzw. seine Karriere in Scientology in ernsthafte Gefahr, bis hin zum eigenen SP-Declare. Siehe Ethik Buch , Zeuge A. Groß. Dies bestätigt mich aber nur in meinem oben gefaßten Beschluß. Wenn soviel Angst erzeugt werden muß, um eine Person bewußtseinsmäßig bei der Stange zu halten, erinnert das doch sehr an einen Staat auf deutschem Boden, der sich kürzlich aufgelöst hat. - Die ganze Wahrheit, oder Was geschieht wirklich in Scientology ? März 1989: Gerade kurz bevor ich mit meiner Ausbildung als EDV Fachmann fertig war, geriet ich durch ein Flugblatt von Herrn Andreas Groß, das er auf der CeBit Hannover verteilen ließ, an die Kirche in Hamburg. In dem Flugblatt war aber nicht von Dianetik oder Scientology die Rede, sondern von kostenloser Berufsberatung, die ich übrigens bis heute nicht bekommen habe. Herr Gross war und ist noch ein FSM(= Field Staff Member = Aussendienstmitarbeiter der Kirche), also jemand der Leute "closed" (=hineinbringt) und dafür 5-10 % Kommission aller eingezahlten "Spenden" erhält. (Damit sind die Auditing- und Kursgebühren gemeint) des Selectees (= "Auserwählten", also Personen die aufgrund Ihres Portemonnaies und/oder Bewußtseinzustandes für Scientology würdig oder überredbar gehalten werden). Ich bekam von Ihm gegen Rechnung (DM 19,80) das Buch "Dianetik, die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit" zugeschickt. Dies Buch ist die Bibel der Scientologen, und wird im folgenden im Scientologen Jargon "Buch 1" genannt. Später wurde es umbenannt in "Dianetik, der Fahrplan für den menschlichen Verstand". Ich las es mit Interesse. Mit Andreas Gross´ Frau Telse, mit der ich mich von Anfang an gut verstand, telefonierte ich viel, und sie sagte immer: "Geh doch mal in unser Center". Ich hatte keine Ahnung, worum es sich handelte. Da war von Scientology noch keine Rede. Mai 1989: Ich suchte kurz darauf aus freien Stücken die Hamburger Organisation, im folgenden im Scientologen Jargon "Org" genannt. Ich sollte einen 200 Fragen Katalog ausfüllen, den persönlichen. Test, der zu einer sog. OCA Kurve(= Oxford Capacity Analysis= Fähigkeitstest) führte. Diese sah bei mir derart katastrophal aus, das ich automatisch dachte, ich müsse dringend etwas für mein Seelenheil oder was auch immer unternehmen. Ich wurde auf meinen "Ruin" gesetzt. Eine Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsabteilung Hamburg (Susi S.) sagte mir, in 5 Jahren wäre ich menschlich "fertig", wenn ich nicht was unternehmen würde, sprich Scientology anwenden und einzahlen. Diese Prognose hat sich dann auf eine ganz andere Weise erfüllt, als Frau Striebel es wohl gemeint haben mag. Doch dazu später mehr. Die OCA Kurve hat sich, als ich sie kürzlich also im Mai 1995 nochmal machte, kein Stück bewegt. In der Hamburger Org hängen viele Vorher-Nachher-OCA Kurven aus. In einem Fall ist nur durch den Reinigungsrundown eine Steigerung von 10 % bei allen 10 Punkten des Tests ausgewiesen. Ich muß dazu sagen, daß ich nicht unter speziellen Beschwerden o.ä. litt, die ich durch eine wie auch immer geartete Therapie beseitigen wollte. Mir ging es damals weder besonders gut noch schlecht, es war eher die Suche eines Anfang-Dreissigers nach Sinn oder Richtung. Das "auf-Ruin-setzen" geschieht in ähnlicher Form mit fast jedem Neuankömmling. Man sagte einem anderen Freund von mir , daß er sowieso partnerschaftsunfähig wäre, und in 5 Jahren fertig wäre. ( Er wurde kein Scientologe, lebt noch, ich traf ihn kürzlich mit seiner Freundin) Erklärung zu Ruin: Zitat aus dem " Ratgeber zur Verbreitung von Scientology": "Verbreitungsdrill": Punkt 1: Kontaktieren Sie die Person: Dies ist klar und einfach. Es bedeutet einfach, einen persönlichen Kontakt mit jemanden herzustellen, indem entweder Sie sich der Person nähern oder die Person sich Ihnen nähert. Punkt 2: Handhaben Sie: Wenn die Person Scientology gegenüber sehr offen ist und danach greift, kann dieser Schritt weggelassen werden, da es nichts zu handhaben gibt. Handhaben bedeutet, jegliche Attacken, jeglichen Antagonismus, die die Person Ihnen und/oder Scientology gegenüber äußern könnte, zu handhaben. Definition von 'handhaben': kontrollieren, lenken. 'Handhaben' beinhaltet das Lenken einer erworbenen Fähigkeit, um unmittelbare Ziele zu erreichen. Wenn die Person gehandhabt ist, dann - Punkt 3: Retten Sie! Definition von retten: ' vor dem Ruin bewahren'. Bevor Sie jemanden vor dem Ruin bewahren können, müssen Sie herausfinden, was sein eigener persönlicher Ruin ist. Dies ist im Grunde: Was Ruiniert ihn? Was macht ihn fertig? Es muß ein Zustand sein, welcher für die Person als unerwünschter Zustand real ist oder ihr real gemacht werden kann. Punkt 4: Führen Sie zum Verstehen hin: Wenn die Person sich einmal des Ruins bewußt ist, führen Sie ein Verstehen darüber herbei, daß Scientology den in Punkt 3 gefundenen Zustand in Ordnung bringen kann. Dies wird gemacht, indem man einfach sagt, daß Scientology es kann, oder indem man Daten verwendet, um zu zeigen, wie sie es kann. Bei diesem Schritt überreicht man der Person im richtigen Moment einen Selektierungszettel oder seine Visitenkarte und weist die Person auf den Dienst hin, der das, was für sie in Ordnung gebracht werden muß, am besten in Ordnung bringen kann. Ende Zitat Der Weg von einem Raw Preclear= "Raw Meat", d.h. dem unverdorbenem Mann von der Straße, oder WOG (=Worthy oriental Gentleman = " Werter Orientalischer Herr. geht m.W. auf LRH's Aufenthalt in Indien zurück, das damals unter englischer Vorherrschaft stand, und wo englische Geschäftsleute etwas abfällig so genannt wurden), oder auch verächtlich Homo Sapiens genannt, zu Clear wird heute mit ca 26. Intensiven (ein Intensiv sind 12,5 Auditing -Stunden, das sind also 325 Stunden) eingeschätzt. Ob das realistisch ist kann ich nicht sagen. Mir ist namentlich ein Fall bekannt, der nach ca. 40 Intensiven also 500 Stunden Auditing den Grad -0 -"Rundown") noch nicht abgeschlossen hat. "Rundowns" (= Summe von Prozessen, die zu einem "Endphänomen" i.e. "Die Indikatoren , d.h. Anzeichen an einem PC, die anzeigen, daß eine Kette oder ein Prozeß abgeschlossen ist", führen sollen). Anmerkung: Ob die Indikatoren als gut (GI's = Good Indicators oder VGI's = Very Good Indicators), oder schlecht (BI's = Bad Indicators) einzustufen sind, entscheidet der Auditor in der Sitzung . Er allein entscheidet auch, ob und wann die Session beendet wird. Endphänomen von Grad 0: Kann mit jedem über jedes Thema frei reden! Endphänomen von Grad 1: Fähig die Quelle von Problemen zu erkennen, und zum Verschwinden zu bringen Endphänomen von Grad 2: Freiheit von den Feindseligkeiten des Lebens Endphänomen von Grad 3: Freiheit von den Verstimmungen der Vergangenheit und in der Lage in die Zukunft zu schauen. Endphänomen von Grad 4: Herausbewegen aus festgefahrenen Zuständen, und kann neue Dinge anfangen Zum Zustand Clear führt die "Brücke". Was "Clear" genau ist , dazu später noch mehr. 26 Intensive würden bei dem damaligen Intensiv-Preis von DM 4500,- in der Hamburg Org DM 117000,- kosten. Zuzüglich der für diesen schon ermäßigten Preis (s.u.) notwendigen "Scholarship (=Schülerschaft)", d.h. den Erwerb der gesamten Akademiestufen, sind das über etwa DM 140.000,-. In Flag, so heißt das Zentrum und der Hauptsitz der Scientology, das "Mekka" der Technologie in Clearwater, Florida, USA würde man inklusive Hotelkosten für 6 Monate, was optimistisch ist, $155600 bis Clear rechnen müssen, das sind ca DM 233400,- bei einem Dollarkurs von DM 1,50. Aber garantiert wird auch hier nichts. Jeder ist eben für seinen Fall verantwortlich. Regel Nr 1: Die Technolgie funktioniert immer Regel Nr 2: Wenn nicht, tritt Regel Nr 1 in Kraft! Ich selbst bekam insgesamt 17 Intensive , d.h. 212,5 Stunden, und mein "Status" auf der Brücke war laut technischer Einschätzung im Herbst 1995 : Fange nochmal von vorne an! Die "Brücke" ist eine von L. Ron Hubbard (Im Folgenden auch LRH genannt) in den 60ern aufgestellte und später veränderte Route, oder Abfolge von Rundowns (=bestimmte Auditing -Blöcke), die zu dem Zustand "Clear" und darüber hinaus führen soll. Der erste ist der sog. Reinigungsrundown. Den habe ich insgesamt 3mal abgeleistet. Anmerkung: "Jeder, auch Du bist für Deinen Fall selbst verantwortlich".(Astrid v. Rönn, damals Ethik -Offizier zu mir im September 1990.) Aber ich will chronologisch fortfahren. Mai 1989: In der Org besuchte ich zuerst einen sog. "Kommunikations-Kurs", genauer STCC = Success Through Communication Course = Kurs für Erfolg durch Kommunikation, der noch recht preiswert war (ca. DM 160,-). Ich fühlte mich von der Freundlichkeit der Mitarbeiter sehr angesprochen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, einer engagierten Gemeinschaft zuzugehören, die ein wirklich lohnenswertes Ziel für den einzelnen ("Clear") und die Gesellschaft anstrebt. Schon kurz vor dem geplanten Ende meiner beruflichen Ausbildung im JULI 1989 hatte Frau Charlotte Mittendorf , damals Registrarin (= Kassiererin), heute Auditorin an der Hamburger Org , mich versucht zu überreden, diese doch abzubrechen, oder mich krankschreiben zu lassen. Sie hatten sogar einen Arzt, der das machen könnte. Das unterstrich sie mit den Worten: "Die Brücke hochzugehen ist das wichtigste im Leben". Das wichtigste jedoch, davon bin ich heute überzeugt, sind die Statistiken der Organisation, d.h. das GI (=Gros Income=Bruttogesamteinnahmen). Das GI der Hamburger Organisation belief sich im Sommer 1990 auf etwa DM 400.000,- (In Worten vierhunderttausend)/Woche, das von der Hauptorganisation Flag in Florida auf ca- $1.600.000 (In Worten einskommasechs Millionen Dollar) wöchentlich. Letzteren Wert habe ich von einem Klasse-12-Auditor, das heißt einem der höchstausgebildeten Auditoren der Welt, persönlich. Anmerkung: Name des Auditors ist mir bekannt. Die Scientology-Woche geht von Donnerstag 14 Uhr bis nächsten Donnerstag 14 Uhr. Das wurde willkürlich festgelegt, damit man eine Zeitspanne hat, um Statistiken über alles mögliche zu führen, hauptsächlich aber über Geldeinnahmen. Juli 1989: Nach Ende meiner beruflichen Ausbildung entschloß ich mich zu einen Reinigungsrundown (DM 3000,-), was der erste und unterste Schritt auf der sog. "Brücke zur vollkommenen Freiheit" ist. Die "Brücke" ist eine von L. Ron Hubbard (Im Folgenden auch LRH genannt) in den 60ern aufgestellte und später veränderte Route, oder Abfolge von Rundowns (=bestimmte Auditing -Blöcke), die zu dem Zustand "Clear" und darüber hinaus führen soll. Ein Clear ist laut LRH eine Person, die keinen eigenen reaktiven , d.h in etwa zerstörerischen Verstand oder Unterbewußtes mehr hat. Vergleichbar etwa mit Freuds "ES".. Danach kommen dann auf der Brücke die sog. OT Stufen (= OT = Operierender Thetan, also ein Wesen, daß ohne Körper operieren, d.h. hier agieren oder handeln kann). Dem PC (= Preclear= noch nicht Clear, also auf dem Weg dahin befindlich) wird Fallgewinn versprochen. Erklärung: Ein "Fall" ist die Summe aller Abberationen, (Anmerkung: Aberration = Abweichung vom Normalen oder vernünftigen Verhalten.) die eine Person hat und davon abhält ihren analytischen Verstand voll zu gebrauchen. Das können Ängste, Depressionen, psychosomatische Beschwerden, oder etwa die Unfähigkeit, ein Mädchen anzusprechen (Originalzitat LRH) sein. "Fallgewinn" ist also der Umstand, daß eine Person, also der PC, sprich piecie= Preclear, eine dieser Macken verliert, und zwar auf immer. Das wird jedenfalls in der reichlich verschickten Werbung für Scientology versprochen. 1. Anmerkung.: Wenn mein Tonfall in diesem Bericht manchmal ins kabarettistische verfällt, möge das durchaus nicht als abfällig gegen einzelnen PC´s oder Auditoren gewertet werden. Es ist meine Art damit fertig zu werden, denn das Lachen ist mir dann sehr bald vergangen. Den ersten Reinigungs- oder englisch Purification RD, kurz Purif genannt, machte ich dann gleich nach Abschluß meiner Ausbildung zum DV-Fachmann. Er dauerte etwa 2 Wochen. Man geht dazu täglich ca 4 Stunden in die hauseigene Sauna der Hamburger Org, unter Zuhilfenahme der intensiven Einnahme von Vitaminen und anderen mir nicht genauer bekannten Substanzen. Ich hatte ja Vertrauen. Ende August 1989 Kurz nach dem "Purif" lieh mir eine Mitarbeiterin der Hamburger Org ca DM 4500,-, damit ich einen sogenannte "Lebensreparatur" = "Live Repair" ( ‘Kann eine erhebliche Heiterkeit (Brightness) in das Leben des PC's bringen' (LRH)) erhalten könne. Anmerkung: Dieses "kann" in der Werbung für Scientology Dienstleistungen wird man sehr oft finden. Das heißt wahrscheinlich: "Wir sind uns nicht ganz sicher, aber unter idealen Umständen mit genug Geld und so weiter könnte Auditing wohl eine gewisse Veränderung erzielen". Den Betrag für "Live Repair" habe ich in Raten zurückgezahlt. Dies war der Anfang der Verschuldung in Scientology . Des weiteren zahlte ich Herrn Groß DM 1200,- für ein Intensiv = 12,5 Stunden Berufsberatung. September 1989. Den Block von 25 Stunden Auditing zur "Lebensreparatur" erhielt ich im Laufe dieses Monats, wofür ich zwischen Hamburg und meinem Wohnsitz in Braunschweig pendelte, und ggf. bei Freunden oder Scientologen übernachtete. September- Dezember 1989: In der Hannover Org, damals Boedeckerstr., heute Hubertusstr. 2, 30169 Hannover, machte ich einige kleine Kurse, kaufte viele Kassetten und Bücher, und kam auch das erste Mal in den Genuß von Ethik(=Vernunft!)-Handhabungen. Die zuständige Ethik-Offizierin (=Beauftragte. Viele der militärischen Ausdrücke in Scientology kommen aus der Geschichte von LRH als Schiffskapitän, wo er sich selbst immer gerne "Commodore" nennen ließ, siehe auch "Drill" etc). Frau Kathi R., forderte mich auf, alle Overts, d.h. Vergehen im weitesten Sinne seit der Kindheit aufzuschreiben. Das ist von Bonbon geklaut über Freundin betrogen bis Völker-Mord so ziemlich das ganze Spektrum. Später kommen auch noch frühere Leben dazu. Anmerkung: Ich will nicht sagen, daß diese oder ähnliche Aktionen mir in irgendeiner Weise geschadet haben. Fakt ist jedoch, daß die einzelnen Orgs mich mit diesen Unterlagen erpressen könnten, wenn ich "exkommuniziert " werde. Ich habe aber davor keine Angst. Mir ist zumindest ein Fall bekannt, der während einer Auditing - Sitzung sogar einen Mord gestanden hat, aber weiter auditiert worden ist. Ich bewerte diese Geheimhaltung, also das Bußgeheimnis, zu der die Kirche sich selbst verpflichtet, weder positiv noch negativ, sondern merke an, daß sehr, sehr grosses Vertrauen vom Einzelnen in die Kirchenleitung und Ihre Organe erwartet wird. Ich habe diese Vertrauen jedoch heute nicht mehr! Anmerkung: Bis zum August 1990 habe ich mich allen Handhabungen und Aktionen, sei es in der Ethik oder Auditing-Abteilung von Hamburg, Hannover oder Flag freiwillig unterzogen. Danach nicht mehr. Siehe unten. Dezember 1989/Januar 1990 : Ich beschloß inspiriert und gefangengenommen von einer gewissen undefinierbaren Faszination, wegen Scientology und wegen der Hamburger Org nach Hamburg zu ziehen, mir dort eine Arbeit zu suchen und die "Brücke" hochzugehen. Die Arbeitssuche gelang mir auch schnell aufgrund meiner sehr guten Qualifikation als Mathematiker und EDV-Fachmann. Als ich den Arbeitsvertrag in der Tasche hatte, fuhren Herr und Frau Groß im Januar 1990 mit mir zu meinen Eltern, um sie für einen Kredit von DM 75000,- zu gewinnen. Dieser Betrag sollte zur Einzahlung meiner "Brücke" in der Hamburger Org verwendet werden. Ich war damit einverstanden, da ich bei meinem Gehalt DM 1000,- für Zinsen und Tilgung im Monat meinte erübrigen zu können. Es wurde eine entsprechende Hypothek auf das Haus meiner Eltern aufgenommen. Ich sollte für die Raten einstehen, und tat es auch. Januar 1990 bis Juni 1990 : Ich bezahlte und absolvierte zunächst 9 Intensive Auditing a 12 ½ Stunden zum Einzelpreis von DM 4500,- . Das heißt ich gab DM 40500,- in etwa 5 Monaten aus zuzüglich der DM 22.300,- die ich bei Herrn Groß direkt für die sog. Akademiegrade einzahlte. DM 40500,- DM 22300,- -------------------- DM 62800,- Erklärung: Akademiegrade: Das sind die Stufen der Brücke, die man absolvieren muß um selber Auditor zu. Sie bestehen aus der Ausbildung zum Klasse 0- Klasse IV Auditor in der sog. Akademie der jeweiligen Org. Sie sind auch nicht, etwa bei Umzug oder aus sonstigen Gründen auf andere Orgs übertragbar. Die letztgenannte Einzahlung der Akademiegrade ermöglichte überhaupt erst den "ermäßigten" Preis von DM 4500,- pro Intensive, das sonst DM 9000,- kostet ( DM 7200,- für Mitglieder der IAS). In Flag ist der Preis $ 7000/ Intensiv. ($ 5600 für IAS- Mitglieder) Wenn man bevorzugte Behandlung von höher ausgebildeten Auditoren wünscht, legt der hoffnungsvolle PC locker $10000,- (IAS Preis) hin, d.h. ca. DM 1200,- pro Stunde! Ich gab zunächst Summa Summarum also ca DM 62800,- aus, etwa soviel wie 1-2 durchschnittliche Jahreseinkommen. Es heißt in den Versprechungen der Kirche (= Siehe u.a. Einführungsvideo) u.a., daß man durch Erklimmen der Brücke fähiger würde, also auch mehr Geld verdienen kann, so daß sich die meist schnell 6-stelligen Summen quasi nachträglich auszahlen. Ich persönlich kenne von dieser Regel aber zumindest eine Ausnahme, nämlich mich selbst. Ehrlich gesagt kenne ich außer aus der Werbung von Flag keine einzige Person inScientology persönlich, die mir diese Versprechung verifizieren könnte. Teilweise wurden z.B. bei Narconon, einer Scientology eigenen drogenrehabilitations Einrichtung in Itzehoe Prozesse von weniger ausgebildeten Auditoren 12 Stunden lang weitergeführt, damit der PC endlich "gute Indikatoren" bekommt. Er war hoffentlich so schlau, diese vorzutäuschen, sonst würde er wohl heute immer noch von Wand zu Wand laufen und dies zu berühren. Das ist tatsächlich ein als SOP 8C bekannter Prozeß in Scientology. Eine Registrarin erzählte mir später (Annegret B.), daß ich noch hätte froh sein können erst in den 90ern mit Scientology begonnen zu gaben. In den früheren Jahren der Scientology hätte es Fälle gegeben, die einige Hundert Stunden "überlaufen" wurden. Das heißt, es wurden Prozesse an Ihnen weitergeführt, weil der Auditor das EP einfach übersehen hat! Natürlich auf Kosten des PC's, wessen sonst (100 Stunden Auditing =DM 36000,- bei günstigsten Rabatten an der billigsten Org von einem gerade der Akademie entsprungenen Auditor) Nach jeder Session wird man zum sog. Examiner gebeten. Das ist eine Person, die testen soll, ob der PC wirklich VGI's hat. Das geschieht mit Hilfe des E-Meters, was eine bestimmte Bewegung ausführen sollte, wenn sie Session gut war. Der Examinierte sieht jedoch diese Anzeige nicht. Es wird ein Zettel verfertigt, in dem dann steht: " VGI's, F/N (=Floating Needle= Fliessende Nadel) Tonarmstellung 2.3 oder was immer). Der Tonarm ist der Ausschlag des E-Meters, daß eigentlich ein verfeinertes Ohmmeter, also Widerstandsmeßgerät ist. Mir persönlich wurde das beim Examiner immer gesagt, auch wenn ich mich nicht so gut fühlte. Der Examiner fragt auch nicht, sondern geht nur nach Nadelstellung des E-Meters. Ich kenne auch keinen Fall, wo jemand wegen schlechter Indikatoren zurück in Session geschickt wurde, jedenfalls nicht wenn er keine Stunden mehr auf dem Folder hatte oder kein Geld. Ich erhielt zwischen Januar 1990 und Juli 1990 an der Hamburg Org folgende Rundowns: 1. Objektive Prozesse. Laut den Versprechungen auf der Grad Karte, also der "Brücke Zur Vollkommenen Freiheit ist das "Endphänomen" dieser Aktion , d.h. also das, was mit diesem Rundown erreicht werden soll: "Vollständig in der Gegenwart des physikalischen (d.h. stofflichen Universums) orientiert." 2. Scientology Drogen Rundown (im Folgenden SDRD genannt) Das Endphänomen dieser Aktion ist: "Befreit von den schädlichen Wirkungen von Drogen, Medikamenten und Alkohol." 3. PTS (PTS=Potential Trouble Source =Ärgernis für die Scientology -Organisation erzeugende Person )- Rundown. Das "Endphänomen" dieser Aktion ist: " Eine Person, die niemals wieder Achterbahn im Leben fahren wird, also nie mehr dem "Auf und Ab" des Lebens verfallen ist, also niemals ihren Fallgewinn (s.o.) verlieren wird. Erklärung PTS : PTS = Potential Trouble Source =Ärgernis für die Scientology -Organisation erzeugende Person. Es gibt 10 Typen von "PTS'ness": Typ A-J: Zitat aus Hubbards Richtlinienbrief : "Richtlinien über körperliche Heilung, Geisteskrankheit und Schwierigkeitsquellen": (HCOB 26.10.1964R) PTS-Typ a: Personen, die eng (wie z.B. durch Ehe oder Familienbeziehungen) mit Personen in Verbindung stehen, die bekanntermaßen mentaler oder geistiger Behandlung oder der Scientology gegenüber antagonistisch eingestellt sind. (...) PTS-Typ b: Kriminelle mit einer nachweislich kriminellen Vergangenheit. (...) PTS-Typ c: Leute, die jemals gedroht haben, die Scientology zu verklagen, zu behindern oder anzugreifen. (...) PTS-Typ d: Der Zustand von Fällen, die anderen die Verantwortung für ihren Zustand zuschieben. (...) PTS-Typ e: Leute, die nicht aus ihrer eigenen Selbstbestimmung heraus auditiert werden(...) PTS-Typ f: Leute, die nur deshalb auditiert werden wollen, um zu sehen ob die Scientology funktioniert. Z.B. Zeitungsreporter,etc. (...) PTS-Typ g: Leute, die fordern, Sie sollten dem und dem Fall helfen (...) PTS-Typ h: Leute, die allem gegenüber aufgeschlossen sind (...) PTS-Typ i: Leute, die nicht glauben, daß irgend etwas oder irgend jemand wirklich besser werden oder sich verbessern kann. (...) PTS-Typ j: Leuten, die versuchen, in Anhörungen ein Urteil über die Scientology zu fällen oder eine Untersuchung über die Scientology anzustellen(...) Die folgenden Geschehnisse werden das Erreichen dieser "Endphänomene" ins rechte Licht rücken! Ende Mai 1990 : Der Senior C/S (= Haupt-Case-Supervisor= Fallüberwacher) der Hamburger Org sagte, ich sollte einen sogenannten CCRD bekommen. (CCRD= ClearCertainty RD= ClearGewissheits-Rundown, Endphänomen: Der PC ist sich sicher, daß er Clear ist, wenn er es ist, oder eben nicht.) D.h. es sollte überprüft werden, ob ich den Zustand Clear schon erreicht hätte. Dies freute mich damals sehr, da Clear der erstrebte Zustand in Scientology ist. Aber das Phänomen, an dem der PC merkt, daß er diesen Zustand erreicht hat, wird tunlichst confidential, d.h. vertraulich gehalten. Man muß es selber herausfinden. Ich weiß es heute, es ist " Ich mocke meine reaktiven Verstand selber auf, kreiere ihn also selber ständig!" Mit anderen Worten: Jegliche Abberation, Neurose etc ist einfach eingebildet! So wird das gesamte Auditing auf der "Brücke" für viele zu einem Ratespiel: Bin ich Clear oder bin ich´s nicht? Das bringt doch Umsatz, oder nicht? Wenn jemand einmal soweit ist auf das CCRD zugelassen zu werden, wird er alles Erdenkliche daran setzen Clear zu attestieren. Er wird vielleicht noch 10 andere auf die Brücke bringen, um von den Provisionen seine eigene Scientology-Karriere zu finanzieren. Er wird Kredite aufnehmen bis zum geht nicht mehr , denn was zählen schon menschliches Leid und die profanen Bankschulden! Wenn wir dann endlich Clear sind, werden wir dann auch hoffentlich zu den OT Stufen zugelassen, wenn wir schön brav, ethisch und stinkreich sind, die uns dann, so hoffen viele, weg von diesem häßlichen Gefängnisplaneten bringen werden. Wir werden dann unseren Körper verlassen, der uns ja nur Leid, Sex und Schmerz zufügt. Mir sind Fälle bekannt, die 4 CCRD´s erhielten, die jeweils auch mindestens einige 1000 DM, wenn nicht 10000,- kosten, gar nicht gerechnet die "Setups" d.h. Vorbereitungsauditing dafür. Und sie haben diesen Zustand immer noch nicht attestiert d.h. das Ratespiel noch nicht bestanden. Das entscheidende Kriterium in Scientology ist das Erreichen dieses Zustands, den nur Buddha (und angeblich LRH) aus eigener Kraft erreicht haben. Denn den brauchen Sie, um endlich OT 8 ( OT = Operierender Thetan, s.o.) zu werden, dann also können Sie Vasen zerplatzen lassen, Tote auferwecken und es schneien lassen, die Zeit anhalten und Astralreisen durchführen.( Quelle : "OT-.Phänomeme": Zeitschrift "Advance", Kopenhagen) Gewöhnlicher Mensch, Homo sapiens, das wollten Sie ja schon immer oder nicht? Ab $ 300.000 sind sie Mitglied im Club "Hurra". Mit ihren menschlichen Bedürfnissen wollen wir hier nichts zu tun haben, denn Sie sind gefälligst ein Theta, ein körperloses Nichts, das postuliert und betrachtet. Damit Sie die stumpfe niedere Sexualität gegen Randomität austauschen mögen, das ist viel besser für Sie und unser Portmonnaiet. Für das andere können wir Ihnen einen Puppenkörper geben. Da sollten Sie deutlich drüber stehen, Mr. Normalo, sonst sind Sie PTS a-j , oder ein WOG aber mindestens! Über Sie können wir nicht mal lachen, Sie können wir nur bedauern. Und alle Scientologen der Welt arbeiten intensiv und mit Inbrunst und sehr viel Geld daran, daß endlich die höheren Stufen, als da sind OT 9 und 10 freigegeben werden. LRH hat die höheren Stufen auf der " Brücke" angeblich noch zu Lebzeiten entwickelt, aber sie sollen unter Verschluß gehalten werden, bis die Menschheit reif dafür ist, wann auch immer das Internationale Management in Los Angeles diesen Moment für gekommen hält. Nichtsdestoweniger kann man OT 9 und 10 aber schon einzahlen! (Kosten ca. $ 10000.- /Stufe). Ich kenne auch einige, die das schon gemacht haben. Was auf diesen Stufen geschieht ist weitestgehend unklar und wird bewußt im Dunklen(=Confidential = Vertraulich ) gelassen, denn das wäre ja langweilig, wenn man es wüßte. Überhaupt darf jeder PC oder Pre OT, also jemand der Clear aber noch nicht OT ist, nur über die Maßnahmen seines eigenen Schrittes auf der Brücke unterrichtet sein. Er darf also mit niemanden, der unter ihm auf der "Brücke" ist, darüber sprechen, was weiter "oben" geschieht. Ein OT 2 darf nicht einem OT 1 erzählen, was auf OT2 geschieht usw. OT 1 besteht übrigens nur aus einem einzigen Prozess: "Go out and spot a person!" So wird die Hoffnung des Menschen auf höheren Sinn ausgenutzt, bewußt stimuliert und raffiniert verpackt, schön gepaart mit Macht- und Statusstreben. (Ich bin schon weiter auf der Brücke als du!) Mancher wird zum Einzelkämpfer über die Brücke und nimmt billigend in Kauf, wenn andere davon herunterfallen, und sieht im nur noch mit dem Bedauern des leer ausgehenden Gläubigers nach. Bloß das Aufklatschen darf nicht so laut sein, daß andere es hören. Nichtsdestoweniger aufreizend sind die OT-Stufen für jeden PC der unteren Stufen, der gerade 5- stellige Kredite aufgenommen hat, um die unteren 3 Stufen des Glühbirnen-Zerplatzenlassens zu erklimmen. Und wer sich nicht an der Suche, dem Aufbau und den "Spenden" beteiligt ist ein WOG, das heißt ein hoffnungsloser Fall, einer, der es "nicht einmal versucht".(Tech Dictionary) Und sie werden weiter bezahlen und hoffen. Der PC, der also endlich zur Clear Überprüfung zugelassen wird, muß unterschreiben, daß er diese Informationen geheimhält, und zwar unter Androhung von SP-declare. "Du versperrst Dir die Ewigkeit", wenn Du nicht deine Overts aufschreibst, nicht genug Geld für Auditing einzahlst, Informationen nach aussen trägst usw. , ist die Lieblingsdrohung der Scientologen untereinander. Sie haben entsetzliche Angst vor der Zukunft auf diesem unseren "Gefängnisplaneten", vor der Wiedergeburt und dem nächsten Donnerstag, wenn die Statistiken abgegeben werden müssen. Als es mir gut ging, wurde mir immer mehr Geld aus der Tasche gezogen. Als es mir schlecht ging, wurde ich abgewimmelt und beleidigt und man verwies mich in die Ethik (=Vernunft) -Abteilung, wo ich meine "Overts" (= Vergehen gegen Scientology) aufschreiben sollte, doch dazu später mehr. Juni 1990 Bei diesem CCRD-Rundown wurde vom Senior C/S, der Auditorin und der Ethik-Abteilung derart geschludert, daß ich an gar nichts Anderes mehr denken konnte, und mir sogar 1 Woche Urlaub von meiner Arbeit genommen habe. Als der Rundown kurz vor dem Abschluß stand, überzeugte mich A. Groß zusammen mit der Registrarin T. R., weitere 45000,- DM an Krediten aufzunehmen. Ich war ja nun fast "Clear" und dieser Zustand mußte natürlich "stabilisiert" werden. Dazu fuhr A. Groß mit mir zu meinen Eltern. Er erzählte ihnen, was ich für einen miesen reaktiven Verstand hätte, der mich auch in meinem Berufsleben mit Sicherheit behindern würde, wenn ich nicht weitere Schritte (=Auditing ) einzahlen würde. Es gelang A. Groß tatsächlich, meine Eltern zu einer Kreditbürgschaft in der o.a. Höhe zu gewinnen. Ich hatte daraufhin eine monatliche Belastung an Hypothekenzinsen und Bausparprämien als Kreditsicherung in Höhe von ca. DM 1400,- bei einem Monatsgehalt von DM 2800,-. Von diesem neuen Kreditbetrag zahlte ich DM 19500,- für weiteres Auditing ein. Am nächsten Tag ging ich in Sitzung, und die CCRD-Auditorin Anita Steffens sagte mir kurz und bündig, ich hätte den Zustand Clear noch nicht erreicht, aber würde ihn bestimmt bald erlangen. Ich war sehr wütend und enttäuscht. Ich sperrte diesen zuletzt eingezahlten Scheck. Daraufhin wurde ich sofort in eine Auditing -Sitzung genommen, wo sie etwas machten, das ich den Scheck wieder freigab. Im nachhinein weiß ich tatsächlich nicht mehr, was da genau geschehen ist. Herr A. Gross zeigte zum ersten mal sein wahres Gesicht: " Soll ich mal evilig= ekelhaft werden?" fragte er seine Frau in meinem Beisein. Er verlangte, daß ich die ganzen DM 45000,- in der Hamburger Org einzahlen sollte. Denn nur von der bekommt er auf direktem Wege die 10 % Kommission, um seine damalige Wohnung zu finanzieren. (Siehe FSM Richtlinien) Ich arbeitete zu der Zeit, also Februar bis Juli 1990 als Mathematiker bei einer Spielmaschinenfirma. Jetzt im Nachhinein kann ich nur sagen, daß ich wie hypnotisiert war von der Idee Clear zu werden. Ich wäre wahrscheinlich sogar zu noch mehr Krediten bereit gewesen. Eine andere FSM namens Monika W., eine OT 8 aus Flag, überredete mich, meine Unzufriedenheit mit dem Fortgang der Dinge in Hamburg erkennend und ausnutzend, ca. DM 12000,- bei ihr einzuzahlen, wofür ich 25 Stunden Auditing in Flag + 2 Wochen Hotel bekam. Weitere DM 9000,- wurden von meinem Hamburger Auditing-Konto nach Flag transferiert, was in Hamburg erhebliche Mißstimmung erzeugte. "So leicht lassen wir dich hier nicht weg" (Ruth Maib, HGC=Hubbard Guidance Center= Auditingabteilung) "Die nehmen nicht jeden"( A.v. Rönn) Frau Wienicke buchte auch gleich den Flug nach Tampa in Florida. Es kann sein, daß sie Provisionen auch darüber kassierte. Dorthin flog ich am 18.7.1990 und bekam 2 Intensive = 25 Stunden Auditing. - Wird fortgesetzt- ======== From: juergen@XXXXXXXXXXXXXXX.de (juergen) Newsgroups: braunschweig.allgemeines,de.soc.weltanschauung.scientology Subject: Auf vielfachen Wunsch: Meine "Karriere" in Scientology..(2) Date: Sat, 03 Aug 1996 18:47:57 GMT Message-ID: <4u06fv$o1i@oker.escape.de> - IN FLAG:- Zunächst wurde ich aufgefordert, ein affidavit= eidestattliche Versicherung zu verfassen, in der ich bescheinigen sollte, daß frühere Therapien mir geschadet, aber Scientology mir bisher nur genutzt hatte. Sie hatten einen Notary Public dafür da, der es tatsächlich umsonst gegenzeichnete. Ich tat das widerwillig, aber das Erhalten von weiterem schon eingezahlten Auditing wurde hiervon abhängig gemacht. Nach Durchsicht meiner selbst im Koffer mitgebrachten Folder (=Unterlagen, Akten), wurde mir folgendes von Charly Bills, dem Direktor des Flag HGC mitgeteilt: Das CCRD, was ich in Hamburg erhalten hatte, war von Anfang bis Ende fehlerhaft. Es war falsch vorbereitet und nicht abgeschlossen. Ich fragte, ob man denn nicht anhand der Unterlagen feststellen konnte, ob ich nun Clear sei oder nicht. Er sagte: " Aus DIESEN Foldern könne man überhaupt nichts sehen". Die zuständige Auditorin würde sehr bald hierher, also nach Flag zur Korrektur gerufen werden. Dies ist übrigens meines Wissens bis heute nicht geschehen. Was aber geschah ist, wie ich später erfuhr, daß sämtliche in dieser Zeit in Hamburg gegebenen CCRD's überprüft = nochmal gemacht werden mussten. Natürlich auf Kosten der jeweiligen PC's, versteht sich, Also in diesem Falle auf meine Kosten. LRH sagt zum Thema, wer zahlt wann und was : " Wir geben keine Rabatte auf Auditing, wir sind ja nicht Schuld daran, daß die Leute einen reaktiven Verstand haben." (siehe auch HCOB "Rebates") Mit anderen Worten: Ohne Moos nichts los, und wenn Du durch fehlerhaftes Auditing in der Klemme steckst, wirst Du erst mal zur Kasse gebeten. Dazu noch ein Zitat aus Hubbards Richtlinienbrief : "Richtlinien über körperliche Heilung, Geisteskrankheit und Schwierigkeitsquellen": (HCOB 26.10.1964R) "Die Scientology funktioniert. Man braucht es nicht jedem zu beweisen. Wissen Sie, sie Leute verdienen die Scientology nämlich nicht als göttliches Recht, Sie müssen Sie sich verdienen. Das hat für jede Philosophie gegolten, die den Menschen zu verbessern suchte." Anmerkung: HCOB= Hubbard Communication Office Bulletin = Mitteilung des Hubbard Kommunikationsbüros, d.h. von LRH selber geschriebene Mitteilung. HCOPL= Hubbard Communication Office Policy = Richtlinie des Hubbard Kommunikationsbüros, d.h. von LRH selber geschriebene Anweisung zum Management etc. In Flag wurden also die gesamten 25 Stunden, die ich eingezahlt hatte, dazu genutzt, um Fehler oder Pfuscherei, die Hamburg Org gemacht hatte, teilweise zu korrigieren. Ich verlängerte meinen Aufenthalt 2 mal um je 1 Woche, da sich die Aktionen hinzogen. (Dies führte später zum Verlust meiner Arbeitsstelle) Trotz des verlängerten Aufenthalts konnte das eigentliche CCRD nicht mehr durchgeführt werden. Ich kehrte aber Mitte August relativ guten Mutes nach Hamburg zurück. Ich wusste da noch nicht, was meine Bank und mein Arbeitgeber schon längst wußten: Ich war gekündigt worden. - Der Zusammenbruch- 15.8.1990 : Nach meiner Wiederkehr von Flag geschah nämlich folgendes: Ich erfuhr sofort nach meiner Rückkehr vom Flugplatz Fuhlsbüttel in meine Wohnung in Hamburg - Lokstedt, telefonisch, daß meine Freundin, auch Scientologin, mit einem anderen zusammen war, und schriftlich, daß mein Job fristlos gekündigt war. Ich wurde körperlich schwer krank, hatte Fieber und Schmerzen im gesamten Brustraum. Nach ca. 3 Wochen hatte ich mich etwas erholt. In dieser Zeit rief mich Herr Groß öfters an und beschimpfte mich! Es wäre ein grosser "Verrat" an der Gruppe der Hamburger Scientologen gewesen, daß ich nach Flag gegangen bin. Tatsächlich war der eigentliche Verrat, daß ihm ca. 2000 DM Kommission entgangen waren, die Monika W. erhalten hatte. Herr Gross sagte, ich wäre vollständig selber Schuld an meinem Einbruch, das wäre die Rache, der Motivator für mein Verhalten (wörtlich) und würde mir recht geschehen. Es gab sogar ein passendes Scientology-Wort für meine Situation: Ein "Cave-in": Mentaler und/oder körperlicher Kollaps in dem Ausmasse, daß das Individuum nicht mehr ursächlich funktionieren (und einzahlen) kann (Technisches Wörterbuch der Scientology ) Dies Phänomen scheint quasi mit zur Begriffswelt der Scientology zu gehören, ist also offenbar eingeplant und persönliches Pech oder Schicksal, oder noch eher einfach "reingepuhlt", also nur durch eigenes Vergehen verursacht. Als ich zu Andreas Gross, den ich ja durchaus als Freund bezeichnet hatte, sagte, er solle doch mal Größe zeigen, antwortete er " Du mußt Dir mal Deiner Kleinheit bewußt werden" "Ohne die Gruppe bist Du nichts". Die zuständige FSC= Flag Service Consultant (= Flag Dienste Beraterin) Heidemarie sagte, ich müsse sofort wieder nach Flag. Ich war aber völlig pleite und arbeitslos, hatte keine wirklichen Freunde in Scientology mehr, wenn ich da überhaupt je welche gehabt habe, und keinen Job. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, was ich heute weiss: Wenn Du in Schwierigkeiten hängst, und/oder kein Geld mehr hast, interessiert sich kein Scientologe auf der Welt mehr für Dich. Solche Opfer werden der "Technologie" eben gebracht. Eine Devise von Scientology ist: "Bestrafen Sie die Downstates, und belohnen Sie die Upstates!" Erklärung: Upstates sind Leute mit hohem Einkommen oder viel Geld, daß Sie dann in Scientology einzahlen könne. Downstates sind Leute ohne Geld, Arbeitslose, Behinderte und Dritteweltbewohner. Um die kann und will man sich nicht kümmern, jedenfalls zur Zeit nicht. Ende August 1990: Ich suchte Hilfe in irgendeiner Form erhoffend die Org Hamburg auf. Dort fühlte man sich nicht zuständig,. Ich bekam nur die Gelegenheit, ein Fax nach Flag zu schicken, in dem ich meine Situation mit der Bitte um Rat und Hilfe beschrieb. Diese wurde nach einigen Tagen mit folgendem handschriftlichen vom Flag-C/S (=Case/Supervisor= Fallüberwacher) oder auch sonstwem gefaxten Text beantwortet, wörtlich zitiert: "Get your situation strengthened out, apply Ethics in your life and report to FSO (=Flag Service Organisation) as soon as possible." Zu Deutsch etwa: Bring Dein Leben vollkommen in Ordnung, wende "Ethik" an, und komm sofort nach Flag, um den nächsten Schritt einzuzahlen.(= 4 Intensive Auditing = $ 21000, das war das Tech Estimate= Technische Einschätzung des PC's, die ich 1 Monat später in Flag erhielt) Ein sog. E-Meter, Hilfsmittel zur "geistigen Beratung", das mir in Flag verkauft worden war (ca. DM 6000,-, "brauchst Du unbedingt für Deine Brücke"), wollte ich an einen anderen Scientologen (Stefan K.) verkaufen, um wenigstens eine Zeit überleben zu können. Wir hatten uns schon auf einen Preis geeinigt, und ich rief ihn am nächsten Tag an. Er sagte mir, ihm wäre der Kauf des E-Meters von der Ethik-Abteilung untersagt worden mit der Begründung, nur die Kirche dürfe E-Meter verkaufen, was sich später als (gezielte ) Falschinformation herausstellte. Nebenbei erfuhr ich, daß A. Groß sich mit Stefan K. darüber geeinigt hatte, daß letzterer mir meine Lebenszeitmitgliedschaft in der IAS (=$ 2000= $ 200 für den Vermittler A. Groß) auslegen sollte. Natürlich nur um mir zu helfen! Dies war während meiner Abwesenheit in Flag hinter meinem Rücken beschlossen worden. Herr Groß stand kurz vor der Pleite, und brauchte jeden Pfennig FSM Kommission, den er kriegen konnte. Er mußte ja irgendwie seine 4000,- Mark´s Wohnung in Hamburg 76 finanzieren. Nachdem ich meinen Unmut über das Verkaufsverbot des E-Meters gegenüber dem Bookstore Officer (=Buch- und Utensilienverkäufer) geäussert und zum ersten Mal die Geldorientiertheit und die arrogante Überheblichkeit der "Kirche" gespürt hatte, schrieb dieser einen sog. Knowledge Report (=Wissensbericht). Der geht routinemäßig an die Ethikabteilung der jeweiligen Kirche. Eine der in Hamburg zuständige Ethik-Offizierin, Frau L. zitierte mich zu sich und schiß mich zusammen! Sie bezeichnete mich als "Ethik Partikel."(= "Ethics bate"= andauernd und ständig "unethische" Person) Sie schrieb eine sog. Ethik Order Nr. 911: " Du erhältst Hausverbot in der Hamburg Org und darfst dich nur an die Ethikabteilung der Hamburger Org oder der von Flag wenden." Charlotte Mittendorf sagte, mein Einbruch käme von meinem eigenen unethischen Verhalten und von Unterdrückung durch irgendwen oder was, also PTS'ness, nicht ohne wissend zu grinsen. Also genau dieselbe Person, die Monate vorher gesagt hatte : " Es wird Dir helfen, wenn nicht kannst Du mich erschiessen!" Sie sagte, Ich wäre definitiv eine PTS - Person. Ich hatte keine Pfennig Geld mehr, war arbeitslos, verschuldet und allein, und bekam Alkoholprobleme. Zitat L. Ron Hubbard: "Scientology ist das Spiel, in dem jeder gewinnt." -Wird Forgesetzt- ======== From: juergen@XXXXXXXXXXXXXXX.de (juergen) Newsgroups: braunschweig.allgemeines,de.soc.weltanschauung.scientology Subject: Auf vielfachen Wunsch: Meine "Karriere" in Scientology..(3) Date: Sat, 03 Aug 1996 18:48:01 GMT Message-ID: <4u06g8$o1i@oker.escape.de> September 1990: Ich lebte von Sozialhilfe eines Sozialamtes in Hamburg, quasi der Zufluchtsort der Downstates. Dort ging ich hin, um mir meinen Lebensunterhalt für einen Monat abzuholen.(DM 500,-) , Zuletzt hatte ich netto DM 2800,- verdient. Davon, und von einer Leihgabe meines Vaters, der noch nicht wußte und wissen durfte, was wirklich geschehen war, flog ich noch einmal etwa Mitte September 1 Woche voller Hoffnung nach Flag. Ich war immer noch sicher, daß man dort im "Mekka der Technologie", meinen Fall schon lösen würde. 12.9-19.9 '90 Dort wurden dann einige Dinge von der Ethikabteilung erörtert, ich bekam noch eine Stunde Auditing, mehr hatte ich an Stunden dort nicht mehr zu stehen, d.h. bezahlt. Ein " Case Sort Out", d.h. eine Reparatur der gemachten Fehler hätte mich noch einmal $21000,- gekostet, ganz zu schweigen von den Hotelkosten von etwa $500 /Woche. Director of Processing Barbara in Flag:" you can never have enough money for Flag" " Du kannst nie genug Geld für Flag haben!" Darüber hinaus wurde dort also in Flag, von der dortigen Ethikabteilung genannt P/MAA (= Master at arms= Meister an den Waffen!) nur noch ein Schreiben an die entsprechende Hamburger Abteilung aufgesetzt, etwa sinngemäß: "Seid etwas netter zu ihm, er ist 'überrestimuliert' ". Was das hiß, konnte mir keiner erklären, wohl so viel wie sehr verärgert. Das war eine sehr untertriebene Darstellung. Tatsächlich war ich fast am Ende meiner Kraft. Aber es kam noch schlimmer: Ende September 1990 Immer noch an die Funktionsfähigkeit der Technologie glaubend bzw. auf sie hoffend, ging ich dann mit diesem Schreiben zurück in die Hamburger Organisation. Ich hatte wirklich Glauben und Vertrauen in die Weisheit des Gründers. In der Ethikabteilung in Hamburg wurde mir, als ich also das 2. Mal von Flag wiederkam, u.a. folgendes mitgeteilt: "Du qualifizierst nicht für Scientology". (A. v. Rönn) "Flag kann uns nichts vorschreiben." (A. v. Rönn). "Verschwinde, es warten schliesslich noch 10 andere". (A. v. Rönn) "Du bist ein Overt Produkt"(A.v. Rönn) Erklärung: Overt Produkt heißt ein willentlich oder aus Versehen schlecht hergestelltes Produkt, also etwa das sog. Montagsauto, oder alles was eben nicht so funktioniert, wie es sollte. " Du kannst ja auch Wortklären bekommen, aber das kannst Du dir eh nicht leisten!" (A.v. Rönn) (Wortklären in der Qualifikationsabteilung "nur" DM 175/ Stunde!) Anmerkung: Nach LRH's Philosophie gehen alle Studier- und sonstigen Probleme des Menschen auf mißverstandene Worte zurück. Frau von Rönn arbeitet heute bei der Scientology Makler Firma "Rat und Tat" (Sic!), Hamburg. Ich wurde auf den Zustand "Verrat" gegenüber der Gruppe gesetzt. Die formel die auf diesen Zustand angewandt werden muß ist : "Finden Sie heraus, daß Sie sind". Ich mußte mich durch die nächsthöheren Zustände hindurcharbeiten, als da sind "Feind": Finden Sie heraus, wer Sie wirklich sind! "Zweifel", Finden Sie heraus, wer Ihre Freunde sind! "Belastung" Machen sie einen effektiven schlag gegen die Feinde der Gruppe.. " Nichtexistenz" Finden sie heraus, was gebraucht und gewünscht wird und liefern sie es... Ausführlich beschrieben in der Bibel der Scientologen: "Einführung in die Ethik der Scientology" Das geschieht hauptsächlich durch Aufschreiben von Overts, Selbstabwertungen und endlosen "Was habe ich falsch gemacht" Bekundungen. Diese werden dann von den Ethik Offizieren mit mürrischen Gesichtern zur Kenntnis genommen und in den Ethik -Folder (=Akte) geheftet, den man aber selbst nie zu Gesicht bekommt, ebenfalls nicht die Auditing Folder. Nachdem ich diese Dinge etwa 3-4 Wochen ergebnislos durchgeführt hatte, gab ich innerlich auf, weil es mir immer nur noch schlechter ging, je öfters ich Hilfe erhoffend in die Hamburg Org ging. Oktober 1990: Völlig pleite, hoch verschuldet, krank und arbeitslos zog ich wieder zu meinen Eltern nach Braunschweig. November 1990 Auf Wunsch meines Vater, der meine Resignation spürte, fuhren wir zusammen nach Hamburg, wo Herr Gross und Frau als FSMs tätig waren, um mit ihnen, wie ich dachte, in Freundschaft über die festgefahrene Situation zu sprechen. Herr Groß hatte zu diesem Zeitpunkt schon mehr als DM 25000,- teils als Kommission, teils als direkte Einzahlung für die kompletten Akademiestufen (DM 22300,-) privat als Scheck von mir erhalten. Das Anrecht, diese Akademiestufen an einzelne Selectees zu verkaufen, hatte er sich durch seine Agententätigkeit für die Hamburg Org erworben, indem er an die 100 Leute "reingebracht" hat. Er berichtete sogar nicht ohne Stolz, daß einer der ersten Klienten, die er selbst auditiert hat, in ein tiefes Koma gefallen ist, aber das müßte man halt in Kauf nehmen. LRH:"Wir befreien Thetane" Statt eines von mir erhofften klärenden Gesprächs wurde ich in Anwesenheit meines Vaters, der übrigens im April 1995 verstarb, von Herrn Groß als "Abschaum, Trittbrettfahrer und schlechtes Beispiel für die Funktionsfähigkeit der Scientology" bezeichnet. Ich schrieb später auch über Herrn Grossens Äusserungen einen Wissensbericht and die höchsten Stellen der Scientology- Welt-Organisation in dem Glauben, daß Herrn Groß' Verhalten gemaßregelt oder zumindest mißbilligt würde. Aber da irrte ich. Herr Groß gehörte damals zu den Upstates und unterlag dem Ethikschutz. Mit anderen Worten: wer genug Leute reingebracht, oder abkassiert oder viel selber eingezahlt hatte , konnte sich fast alles erlauben. Vielleicht, und das ist noch wahrscheinlicher, werden KR's im International Management wie Klopapier benutzt, oder werden unter Ablage P= Papierkorb geführt. "Wir sind ein Ausbrecherteam, und wenn mal einer in die Gletscherspalte fällt, können wir uns nicht um ihn kümmern", sagte Herr Groß u.a. zu meinem Vater. Meine Eltern waren natürlich sehr besorgt über meinen resignierten Zustand, der leicht zu erkennen war. Kein Wunder, denn ich hatte über DM 1400,- monatliche Schulden abzutragen, und fand trotz intensiver Bemühungen in den Jahren 90-92 keine meiner Ausbildung adäquate Arbeitsstelle. Diesen monatlichen Betrag mußte ich aufbringen, nur um fianziell auf Null zu kommen. An weiteres Auditing, von dem ich damals noch hoffte, daß es mir wieder auf die Beine helfen konnte, war gar nicht zu denken! Ebenfalls im November 1990 kam es dann zu einem weiteren auf Wunsch meiner Eltern zustandegekommenen Gespräch in der Hamburger Org. Dieses artete zu einer Beschimpfungs- und Beleidigungssarie gegen mich aus. Herr Andreas Groß, Frau Telse Groß, Christa L. und zum Schluß sogar mein Eltern waren der Überzeugung, ich wäre an allem selbst schuld, und hätte eben nicht nach Flag gehen sollen! FLAG: Die höchste Instanz der Scientology auf der Erde ist, das "Mekka" der Technology , "the friendliest Place in the world"(Zitat aus der Werbung) 14.12.1990 -28.3.1991 Ich entschloß mich dann, weil ich es doch irgendwie richtig machen und ein vorbildhafter Scientologe sein wollte, das sog. Narconon Programm in Itzehoe zur Alkoholrehabilitation zu machen. Das dauerte über 3 Monate, und kostete DM 120 /Tag also ca. DM 11600,- , was zum Großteil von meinen Eltern finanziert wurde. Von 5 Leuten, die dies Programm absolviert hatten, auch Heroin und Methadonabhängige traf ich 4 wenig später am Hamburger Hauptbahnhof wieder, wo sie sich Stoff besorgten. Die Narconon leitende Scientology-nahe Organisation ABLE (Association for better Living and Education) propagiert jedoch eine Erfolgsquote von 60 %., gegenüber Freunden wurden sogar 85% Erfolgsquote genannt! In dieser Zeit verkaufte ich, um meine finanzielle Situation zu retten und weiteres Geld in Narconon einzuzahlen, sogar den beruflich für mich wichtigen Computer. Ich versuchte mehrmals dort abzuhauen, da ich die gefängnisartige Haltung der "Studenten" nicht mehr ertrug. Das war dort jedoch nahezu unmöglich, ich wurde mehrmals wieder eingefangen. Es war wie Knast Die mitarbeiter von Narconon die mich wieder reingeholt hatten, bekamen jeweils 1000 Punkte für Ihre Statistiken Ich wusste ja auch nicht wohin! Meinen Eltern befürworteten meinen Aufenthalt dort, und ich hatte keinerlei finanzielle Mittel um mir irgendetwas aufzubauen. Und kaum noch Freunde ausserhalb Scientology. Meine Lebensperspektive war katastrophal. Ich begann an Selbstmord zu denken. In Narconon reiste ein angeblich höher ausgebildeter Scientologe namens Roland K. (OT 5) zum Auditieren der Studenten an. Ich sprach ihn auf meine Situation an. Aber er sagte nur: "Dann hast Du wohl nicht das richtige Auditing erhalten", und lachte spöttisch. Anfang April 1991 Danach, also als ich das NN Programm abgeschlossen hatte, ging ich immer noch in der Hoffnung, wieder in Gnaden in Scientology aufgenommen zu werden, in die Hamburg Org. Ich wurde einem Sog. A-J Cheque unterzogen. Es wird überprüft, ob der PC einen der o.a. PTS Kriterein erfüllt, wodurch die Org fehlgeschlagene Fälle rechtfertigen kann. Offenbar zeigte irgendetwas auf dem E-Meter (Hilfsmittel zur geistigen Beratung ) an. Was, wurde mir aber nicht mitgeteilt. Ich kriegte nur folgendes zu hören. "Jetzt bist Du ja drogenfrei, such Dir einen Job, eine Wohnung und melde Dich einmal in der Woche, ansonsten Hausverbot".(A.V.Rönn) Sie war wohl so etwas wie ein Bewährungshelfer der Scientology für Abtrünnige. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte ich erkennen müssen, was vor sich geht: Nämlich, daß es nicht das geringste Bestreben von irgend jemanden innerhalb der Kirche gab, mir zu helfen! Ich habe heute den Verdacht, bestätigt durch neuere Informationen, daß Frau Wiebke Hanssen, damals ED (= Executive Director) der Hamburger Org persönlich, heute als vermisst gemeldet, die interne Order ausgegeben hat, : "Wimmelt Ihn ab!". Das kann ich aber nur vermuten, dem PC wie wird nie gesagt, was mit ihm geschehen soll. Ich weiß mit ziemlicher Sicherheit (Von New Era Mitarbeitern), daß Frau Hansen z.Z. sich auf einem sog. RPF (= Reinforce Production Force= Wiederherstellung der Árbeitskraft für Scientology ) beim RTC in Los Angeles befindet. Das RPF beinhaltet täglich 8 Stunden harte körperliche Arbeit (= Mest Work) und weitere 6 Stunden Studieren. Arbeitszeit, wie in der gesamten Sea-Org: 9 Uhr früh bis 23 Uhr 30 abends Mai 1991: Die einzige "Hilfe", wenn man es überhaupt so nennen kann, kam dann natürlich völlig selbstlos von Herrn A. Groß: Da ich noch ein Guthaben von etwa DM 7000,- auf dem Bücher-Konto der Kirche und etwa DM 10000,- auf dem Auditing Konto hatte, willigte er aufopfernd darin ein, mir für dieses Geld Berufsfindungsberatung zu erteilen. Er nannte sich ja damals auch Unternehmensberater, als ich ihn kennenlernte, wohinter er seine FSM Tätigkeit nach meinem Wissen noch heute verbirgt. Für diese Dienstleistung berechnete er DM 240,- plus Mehrwertsteuer /Stunde. Die Beträge wurden "freundlicherweise" von meinen o.a. Konten bei der Kirche abgebucht. Dieses Vorgehen wurde sogar Scientology- intern verurteilt. Aber das Geld ist weg! Insgesamt waren es über DM 10000,-, die in der Zeit von meinen auf Herrn Groß's Auditing-Konto wanderten. Ich hatte Hausverbot in der Kirche, und Herr Groß ließ sich in der Folge von den umgeschriebenen Beträgen mit Auditing-Stunden versorgen. Was dabei für mich herauskam, war eine Neuzusammenstellung meiner Bewerbunsunterlagen, aber sonst nichts. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Ich hatte keinen anderen Bekanntenkreis, als den, der sich zu der Zeit aus der Scientology-Kirche rekrutierte. Und lezterer war für mich nicht erreichbar. Man würde den Begriff Hilfe im Falle von Herrn Groß vielleicht besser ersetzen durch "schamlose Ausnutzung der Notsituation" eines Mitmenschen. Die ganze Zeit - also August 1990 bis etwa Mai /Juni 1995 - waren die Unterlagen meines Auditings in Flag geblieben. Niemand von dort kümmerte sich einen Dreck um mich bis auf die Personen, die für die Eintreibung ausstehender Zahlungen zuständig sind.(Zoltan Bozan u.a.) Mai 1991: Ich wohnte nach Abschluß des Narconon Programmes im Hammer Steindamm in Hamburg, und war total am Ende. Ich sah tatsächlich an manchen Tagen keinen Grund aufzustehen. Juli 1991 Routinemäßig kam tatsächlich eine Auditorin aus Flag (Conny H.) um ARC-gebrochene PC's (= verstimmte) zu interviewen, darauf hatte ich sehr viel Hoffnung! Aber was geschah war, daß sie mich bösen Blicken musterte und mir riet, MEST Work (schwere körperliche Arbeit ) zu machen und die gerade geschilderte Geschehnisse einfach zu vergessen. Ob das Scientology wäre, fragte ich, und bekam ein böses Lachen zu hören. August 1991 Daraufhin verließ ich Hamburg und zog nach Braunschweig zu einem Freund, der kein Scientologe war, Gott sei Dank. November 1991 Ich nahm eine Arbeit als EDV-Dozent in Sachsen an. Januar 1992 Als sich meine Eltern in schriftlicher, höflicher Form hilfesuchend an die ORG Hamburg wandten, wurde das so gewertet, daß ich sie als "Keil gegen die Kirche" benutzen würde. (Frau Cornelia F. KOT/(= Keeper of Technology= Beschützer der Technology (vor den Menschen ?) ) wörtlich) Meine zahlreichen Einlassungen bei höheren Stellen u.a. dem leitenden Direktor der Church of Scientology International Guillaume Lesevre in Los Angeles USA in den Jahren 91 und 92 wurden zum Teil gar nicht, zum Teil beschwichtigend beantwortet. Der erste sehr lange, sehr ausführliche Bericht, den ich in tagelanger Arbeit in Englisch verfasste ging u.a an folgende Stellen: An: Excutive Director International Mr. Guillaume Lesevre cc: International Justice Chief, Chris O. Neill cc: Continental Justice Chief in Kopenhagen cc: RTC Reports Officer ... Die Antwort des ED Int, einige Wochen später: "I' m very concerned about what is going on in Hamburg Org. This will be looked into." Übersetzung: " Ich bin sehr betroffen, über das, was in der Hamburger Orgasnisation geschehen ist. Man wird sich das anschauen!" Bis März 1995 (Siehe dort) geschah weiter ... nichts! Auch meine Eltern haben Briefe an Herrn Lesevre gesandt, die niemals beantwortet wurden. Eine sich als zuständig bezeichnende Person sagte mir: " Er beantortet keine emotionalen Briefe, die nicht konstruktiv sind ". Kein Kommentar. Sommer 1992 Nach mehreren weiteren Anfragen beim Executive Director International Guillaume Lesevre "durfte" ich eine Stunde Review Auditing (DM 600) in Hannover einzahlen. Ich will nicht alle Details der Demütigungen hier aufführen, die mir in den Jahren 91-94 entgegengebracht wurden, aber der Wahnsinn scheint Methode zu haben. Sommer 1994 Der Höhepunkt der Demütigungen war erreicht, als ich mit einer "Stop Service Order" (d.h. Verbot des Erhalts auch bereits gezahlter Dienstleistungen) versehen wurde. (siehe Anlage) März 1995 Es kam unter anderem wohl auch durch meine Reports an das Int. Management dazu, daß einige höherrangigen Scientologen aus den USA, unter anderem Marc Jaeger, der Chairman of the Board vom RTC (Religious Technology Center= das Vemächtnis von LRH verwaltendes Reigiöses Technologie Zentrum) aus Kalifornien in der Hamburger Organisation auftauchten. Anscheinend auch von anderen war die mittlerweile himmelschreiende Diskrepanz (=Out Tech) in der Anwendung der "reinen" Lehre von LRH bemerkt worden. Dies wurde aber gegenüber den Publics (= zahlende PC´s) heruntergespielt "Wir wollen nur ‘Standard Tech' reinbringen!" Hamburg Org sollte zu Ron's Org gemacht werden, anstatt zu Wiebke Hanssens. So war ein Buhmann gefunden worde, und alles ging seinen Gang.. Das "Hereinbringen der Tech", was immer das sei, ist Ihnen zumindest in meinem Fall aber bis heute nicht gelungen, und ich habe auch nicht mehr die geringste Absicht, mich auf meine eigenen Kosten zum Experimentierobjekt der Seelen-ver-käufer zu machen. Dazu bin ich mir viel zu schade. Ich bin im Dezember 1995 aus der Hamburger und allen anderen sog. "Kirchen" ausgetreten. Tatsache war, wie ich durch Nachforschungen herausbekam, daß die damalige Führungsspitze (Exec Council) unter Leitung von Frau Wiebke Hanssen, massiv Statistiken, d.h. Einkommensbilanzen gefälscht hatte, um die Hamburger Org gegenüber dem International Management besser aussehen zu lassen. Sie wollten in dem "Spiel" gewinnen, wer die meisten neuen PC´ s zu Clear auditiert und entsprechend zur Kasse bittet. Aber auch das mag eine Lüge sein. Leute die unzufrieden waren, wurden da nicht gebraucht und wurden teils offen, teils subtil abgewimmelt. Teilweise wurden Massenflugblätter in der Org und im Umfeld der Scientology verteilt. Inhalt: "Person soundso wird zum Feind der Menschheit erklärt". Sie muß herausfinden wer sie wirklich ist! (Zustand : Feind) Auch darüber habe ich schon 1993 Reports an das International Management geschrieben, in der Hoffnung, daß es dazu führen würde, daß mir nun endlich geholfen würde. Nichts war damals geschehen. Unter Hitler hat man ja auch an das Gute im Führer geglaubt, und daß die Greueltaten seiner Untergebenen nicht in seinem Namen geschehen sind. "Das kann der Führer nicht zulassen". Aber er hat alles gewußt und zugelassen. So habe auch ich lange Zeit an das Gute in der Technologie oder an die Kompetenz und oder Menschlichkeit des Internationalen Managements geglaubt, und gehofft, daß etwas geschehen würde. Im Allgemeinen konnte ich immer wieder feststellen, daß die IAS (=International Association of Scientologists) bzw. das Internationale Management, mehr Fähigkeiten darin entwickelt, gute Werbung für sich zu machen, als guten Service zu liefern, und ihren Mitglieder zu helfen, wenn Sie dazu überhaupt in der Lage oder willens ist, was ich beides inzwischen stark bezweifele. - Ende mit Schrecken oder ... - Genau zur selben Zeit des Führungswechsels in der Hamburger Org (März 1995) schrieben meine Eltern eine deutliche Forderung auf "Hilfe, oder Geld zurück" an das DSA (Department of Special affairs, auch 'OSA' ) Deutschland unter der Leitung des durch Fernsehen bekannten Franz Riedl. Daraufhin kam es am 25.3.1995 zu einem Gespräch in Hamburg zwischen Herrn Riedl, dem sog. "Kaplan" der Hamburger "Kirche" R. Kretzschmar, der eine Fliesenfirma (Fliesen-Rolf) nach scientologischen Grundsätzen leitet, 2 weiteren Mitarbeitern von DSA, meinen Eltern und mir. Mein Vater setzte sich so sehr für mich ein, daß man gnädigerweise anbot, mir die schon vor 5 Jahren bei Herrn Groß eingezahlten Leistungen in Höhe von DM 22300,- bei der Hamburger Org auch endlich zu geben! Ich war damals wirklich richtig dankbar, und dachte jetzt würde ich wieder in den Kreis der Ehrenwerten Gesellschaft aufgenommen werden. Dies Geld wurde in Auditing-Sessions umgewandelt, wofür ich nocheinmal DM 320,- für den Folder Transfer, d.h das Beschaffen der Unterlagen per Delta Airlines aus Flag einzahlen musste. Als diese dann endlich kamen, waren die 37 1/2 Stunden Auditing, die ich noch zwischen Mai 95 und Oktober 95 bekommen habe, fast verbraucht. Inkompetenz, Stümperei und Verantwortungslosigkeit beschreiben auch da das Verhalten vieler, sicher nicht aller Kirchenmitarbeiter. Es gab sicherlich wenn auch halbherziges Bemühen, aber das hat in meinem Falle eben nicht gereicht. Mein Vater war sehr besorgt um mich, aber glaubte lange Zeit an Scientology. Er meinte, "Die Weisen Leute" würden mich schon [hin]richten ,und es läge doch alles irgendwie an mir. Er hat zusammen mit meiner Mutter sogar im Jahre 1992 eine HQS (="Hubbard Qualifizierter Scientologe ") Kurs besucht, aber mittendrin abgebrochen, weil sie wie sie mir später erzählten, die Übungen teilweise schwachsinnig fanden. Im Jahre 94 kam es zu mehreren Treffen zwischen meinen Eltern und dem sog. Kaplan der Kirche Hamburg, Herrn Rolf Kretzschmar. Was da genau besprochen wurde, weiß ich nicht. Der Erfolg war jedenfalls, daß mein Vater mir, als er nach Hause kam, Stellen aus dem Ethik der Scientology- Buch von Hubbard anstrich. In diesen Stellen war von der unsozialen Person, quasi dem Antichristen der Scientology die Rede: "Wenn der Mensch feststellt, daß er zu viel Böses tut ... macht er sich, ohne daß irgend jemand anderes dabei nachhilft, selbst fertig" Mein Vater war nun sicher, daß ich wohl zu dieser Kategorie gehörte. So verstanden es die Mitarbeiter einen Keil in unsere Familie zu treiben, und das geschah in voller Absicht! Meine Meinung zu Scientology aus heutiger Sicht: Ich habe jahrelang tatsächlich versucht, die Lösung für mich in der Verbesserung der Technologie zu suchen, indem ich Reporte an die höchsten Stellen geschickt habe, wie die Menschen im Dritten Reich an den Führer geschrieben haben. Ich bin nunmehr der Überzeugung, daß nicht das geringste Interesse von niemandem in der Hierarchie der Scientology besteht, irgendetwas zu verbessern! Das einzige Interesse der IAS und des Int managements ist, die gut laufenden Fälle, wenn es solche gibt, und Celebitries=Künstler zu propagieren oder zu erfinden, deren Geld zu zählen, und die Abgefallenen zu diskreditieren und zu diskriminieren. Es paßt eben nicht ins Weltbild der Hoffnung-verkaufenden Seelendealer, wenn der PC keinen Erfolgsbericht schreibt, sondern in massive Schwierigkeiten gerät. Sie finden dann schnell Formulierungen und Referenzen von LRH, die bestätigen: "Bei dem konnte es ja gar nicht funkionieren". Er kann sich natürlich auf eigene Kosten therapieren lassen, wenn er noch nicht kurzerhand unbürokratisch zum PTS erklärt wird, der ja für Auditing gar nicht zugelassen werden darf . LRH: " Wenn die Ethik nicht drin ist, greift die Tech nicht". Was Ethik ist, entscheiden meist schlecht gelaunte "Offiziere" nach eigenem Gusto. Wehe, wenn der/die E/O schlecht oder gar nicht geschlafen hat, dann bist du verratzt! In Narconon wurden gerade 1 Monat vom Heroin losgekommene Djunkees hektisch zu E/O's "ausgebildet", da man keine Leute hatte. Solche Individuen können dann über Gedeih und Verderb eines Studenten entscheiden, und tuen es wahrscheinlich gar nicht so ungerne. Machtgehabe, Statistikenbeschönigung und Zynismus charakterisieren den Wert und die Achtung, die dem "PC" (=Preclear= noch nicht Clear) zugemessen wird. Ich bin kein Versuchskaninchen der noch "jungen Religion". Da wird Hoffnung auf die Unsterblichkeit der Seele in einer Weise verkauft, die verdammt an Klinkenputzermanier und Abzockerei erinnert. Ich weiß nicht, ob L. Ron Hubbard das so gemeint hat, oder ob es nur Irrtümer oder die böse Absicht einzelner ist. Ich fühle mich auch nicht verpflichtet, das herauszufinden. Meiner Ansicht und Wahrnehmung nach ist der Kirche (oder soll man besser Firma sagen) der "Schutz der Technologie" ( KSW Serie 1) (KSW= Keep Scientology Working=Haltet die Scientology funktionsfähig) wichtiger als der einzelne, Geld wichtiger als Hilfe, und sie geht über Leichen, wenn es darum geht, sich selbst, die Internationale Organisation IAS und das dubiose Vermächtnis von L. Ron Hubbard ins Recht, und Einzelpersonen ins Unrecht zu setzen. Der Ausstieg Im November 1995 hatte ich das grosse Glück, einen sehr gut ausgebildeten Psychologen aus Berlin kennenzulernen, mit dem ich 2 längere Gespräche hatte: Er hat nicht einmal besonders gedrängt, ich sollte aussteigen. Er stellte mir eine einfache Frage: "Wenn zu Dir jemand käme, und Dir die ganze (also meine Scientology-) Story erzählen würde, was würdest Du ihm raten?" Ich sagte ohne zu zögern: "Ich würde sagen : Vergiß es!" -Epilog- Falls Informationen aus meinem Ethik- bzw. Auditing -Folder an die Außenwelt gelangen sollten, würde das zu einer Schadensersatzklage in 7-stelliger Höhe gegen die Kirche meinerseits führen. gez. Jürgen B. Anmerkung: Alle in diesem Bericht genannten Beträge sind ungefähre Angaben, also etwa auf -5% genau. Alle genannten Personen existieren wirklich. Alle Ereignisse sind genauso geschehen. Alles ist kein Alptraum und keine Fantasy, sondern geschieht hier in unserem Lande, täglich! Braunschweig im juli 1996 ======== Newsgroups: de.soc.weltanschauung.scientology Subject: langer Bericht: Jeurgens Prozess From: "euro (Eugen-Roland Rohn)" Date: Fri, 18 Apr 1997 16:35:53 +0200 -------- Vorbemerkung: dies war mein erster Besuch eines Gerichts. Es ist daher moeglich, dass ich einiges falsch verstanden oder wichtiges uebersehen /ueberhoert habe. Also, 15. Mai, 13.20. Ich sitze seit 15 Minutenm vor dem leeren (und verschlossenen) Gerichtssaal. Zuerst taucht ein Herr im dunkelblauen Zweireiher auf, wartet auch. Typ Kleiderschrank, spaeter stellt sich 'raus, dass er Klusmann heisst. Vor Gericht gibt er an, dass er bei Sc. Sachbearbeiter sei. Wenig spaeter tauchte sein Anwalt auf. Als naechstes erschien eine etwa 30 jaehrige Frau auf, Silvia. Sie kommt aus Aurich und hatte im Internet von dem Prozess gelesen und wollte ihn sich ansehen. Kurz vor halb tauchte dann Juergen mit seiner Schwester auf. Auf die Minute genau ist dann Juergens Anwalt da. Um 13.35 erscheint auch die RichterInnentruppe. Herr Korf fuehrt die Verhandlung und spricht auch auf Tonband fuer's Protokoll, Frau Hossfeld-Melis und Herr Streibel als Co-Richter meldeten sich nur gelegentlich zu Wort (hatten aber durchaus ihre eigene Meinung). Als Zuschauer waren noch drei weitere Personen anwesend, ein Journalist von der taz Hamburg, einer von Bild Hamburg und eine Person, die sich nicht vorstellte und nur einmal in einer Pause den Mund aufmachte, um eine Zigarette zu schnorren. Nachdem Richter Korf die Namen aller Teilnehmer (ausser Zuschauer) auf Tonband gesprochen hatte, wurde von Juergens Rechtsanwalt zu Protokoll gegeben, dass Juergen nicht Mitglied von Sc. Hamburg war, sondern von IAS. Die Zahlungen erfolgten aber an Sc. Hamburg. Danach erklaerte Richter Korf, dass das Gericht sich zwar auf das Verfahren vorbereitet habe, aber vor allem aus der Tagespresse informiert sei. Trotzdem machten die RichterInnen auf mich einen gut vorbereiteten Eindruck. Im Prozess ging es darum, dass Juergen rund 90 000 DM von Sc. zurueckfordert. Der erste Teil der Verhandlung drehte sich ueberwiegend darum, warum Juergen so viel Geld (insg. 120 000 DM) an Sc. gegeben hat. Er erlaeuterte, dass er bis zuletzt glaubte, clear zu werden. Auf die Frage, was clear sei, meinte Juergen: IQ von 140, Verdopplung des Einkommens, unendliches Gedaechnis (und noch irgendwas', was ich vergessen habe). Dem Richter war offensichtlich unverstaendlich, wie ein (zu dem Zeitpunkt) 32-jaehriger so viel Geld einer Organisation geben kann. Juergen spracht von Audit-Stunden-Saetze von 800 DM. Der Sc.-Anwalt (!) fragte kurz an, ob die Versprechungen von Sc. ueberhaupt erfuellbar seien und auch, dass die Geschichte evtl schon verjaehrt sei. Keiner ging darauf ein. Als naechstes interessierte Richter Korf, woher das viele Geld kam (Kredite, von Juergens Eltern gebuergt) und ob die Eltern wussten, was sie da finanzierten. Ja, sein Vater (vor 2 Jahren verstorben) haette auch einmal ein Audit mitgemacht. Zu dem Zeitpunkt meldete sich Juergens Schwester von der Zuschauerbank. Richter Korf reagierte nicht sehr erfreut, zu hoeren, dass da Juergens Sister sitzt, da er sie evtl gerne als Zeugin gehoert haette und dazu haette sie am Beginn den Raum verlassen muessen. Naja, mit Zustimmung der beiden Rechtsanwaelte durfte dann Juergens Schwester mitteilen, dass die Eltern buergten, weil sie sahen, dass sich Juergens Allgemeinzustand kurzfristig besserte. Danach meldete sich der Anwalt von Sc und meinte, dass sie einem Vergleich nicht abgeneigt seien, aber wegen der hohen Ausgaben (gemeint waren Personal, Raeume, ...) von Sc. nicht 50/50 moeglich sei. Darauf meldete sich Richter Streibel (ich dachte schon, die beiden beisitzenden RichterInnen duerften nicht den Mund aufmachen ...) und stellt die Frage, ob die ganzen Vertraege nicht insgesamt sittenwidrig seien. Er nannte dabei das BVG-Urteil um Buergen von mittellosen Ehegatten bei hohen Krediten des anderen Ehepartners (Hintergrund: wenn die Kreditgeber/Banken wissen, dass der Buergende mittellos ist, dann ist so eine Buergschaft sittenwidrig. Er spielte damit wohl darauf an, dass Sc. weiss, dass sich Juergen bei den hohen Gebuehren finanziell ruinieren muss). Woertlich sagte Richter Streibel: "Die Beitraege sind wahnsinnig hoch". Juergens Anwalt ergaenzte, dass Juergen nicht nur physikalisch pleite sei, sondern auch psychische Schaeden davongetragen habe. Anschliessend (es war mittlerweile 14.20 Uhr) zog sich das Gericht fuer 20 Minuten zurueck, um sich zu beraten und einen Vergleichsvorschlag zu machen. Die Zurueckbleibenden nutzten die Pause um den Raum zu lueften und eine Zigarette zu rauchen (hm ... komisch, wenn man der einzige Nichtraucher ist). Der Vorschlag des Gerichts lautete, dass Sc. von den 90 000 DM die Haelfte an Juergen zahlt. Juergen und sein Anwalt nicken, Sc.-Anwalt wuenscht den Zusatz, dass Juergen erklaert, dass auf ihn kein Druck ausgeuebt wurde. Der Sc-Anwalt will mit dem Sc-Mann kurz sprechen, waehrend der ca. 10 Minuten suchten RichterInnen und Juergens Anwalt in den Unterlagen, wo mal behauptet wurde, dass Sc. irgendwelchen Druck auf Juergen ausgeuebt haette. Sc-Anwalt meldete dann, dass er einverstanden sei. Juergens Anwalt hatte schon begonnen, einen Text zu formulieren, dass Juergen nicht behaupten wird, dass Sc auf ihn Druck ausgeuebt haette. Die Anwaelte zogen sich dann ein paar Minuten zurueck, um gemeinsam den Text 'auszukaspern' (Zitat Sc.-Anwalt). Der Vergleich (nicht woertlich wiedergegeben): - Sc. zahlt an Juergen 45882 DM in 3 Monatsraten - Juergen unterlaesst es, ausserhalb von Gerichten und behoerdlichen Verfahren zu behaupten, dass er von Sc zum Anschluss oder zur Durchfuehrung gezwungen wurde oder dass in dieser Richtung Zwang auf ihn ausgeuebt wurde. Juergen wird keine gerichtlichen oder behoerdliche Verfahren gegen Sc. starten. - Juergen wird in den Newsgruppen, in denen er den Text 'Meine Sektenkarriere' gepostet hat, einen Text posten, in dem steht, dass er seine damals gemachten Aussagen zurueckzieht. - Es gibt keine weiteren Ansprueche, alle Streitigkeiten sind beigelegt - Die Kosten werden gegeneinander aufgerechnet. Ende gegen 15.30 Uhr, wenn ich mich richtig erinnere. Nach der Verhandlung sprachen Juergen und sein Anwalt noch kurz mit der Presse, danach sind Juergen, seine Schwester, Silvia und ich noch in eine angrenzende Kneipe etwas essen. Noch ein paar Bemerkungen: - Haette Juergen oder Sc. nicht dem Vergleich zugestimmt, dann haette Juergen in jedem Fall belegen muessen, wofuer er Geld bezahlt hat und was er dafuer bekommen hat. Dagegen waeren dann die Aufwendungen von Sc gewogen worden ... es waere eine laengere Verhandlung geworden, deren Ausgang aeusserst ungewiss sei (Meinung Juergens Anwalt). - der Sc-Typ hat waehrend der Verhandlung ausser seinem Namen fast nix gesagt. Er hatte ein paar Mal die Gelegenheit, fuer Sc zu sprechen oder etwas zu erklaeren (bzw etwas Hintergrund aus Sc-Sicht in die Verhandlung zu bringen), tat dies aber nicht. - Interessant fand ich, dass Sc darauf bestand, dass Juergen nicht behaupten darf, es habe Druck bestanden, dass er Kurse belegt oder irgendwas bezahlt. Juergen hatte soetwas nie behauptet. Wer meint, er muesse fremden Leuten das Wort verbieten, bevor sie den Mund aufmachen ... muss ein schlechtes Gewissen haben, oder? - es haetten ruhig ein paar Leute mehr da sein koennen, um Juergen den Ruecken zu staerken. - Juergen muss in Newsgroups bekanntgeben, dass er seine Texte zu Sc. zuruckzieht. Wenn jemand den Mut hat, dann sollten die Dokumente mit diesem Text (evtl von Juergen/Silvia/Juergens Anwalt korrigiert) und Juergens Erklaerung auf Servern bleiben, als eine Art zeitgeschichtliches Dokument, auch wenn Juergen darum bittet, dass sie von den Servern genommen werden. Er muss dies tun, damit er die 45 000 DM bekommt! Sc/Sc's Anwalt haben nicht ein einziges Mal erwaehnt, dass an den Texten etwas falsch sei, sie waren der Meinung, sie laegen auf seiner Homepage (Juergen hat keine, er hatte die Texte damals gepostet). - Die Richter schienen mir neutral bzw etwas auf Juergens Seite. Obwohl sie sichtlich Probleme hatten, zu verstehen, warum Juergen so viel Geld an Sc gezahlt hat. euro -- Eugen-Roland Rohn euro@escape.de