Ziemlich befleckte Empfängnis
Rudolf Thomes neuer Film "Das Geheimnis
Schluß. Aus. Abblende, Mitten in der Szene. So macht das Rudolf
Thome immer, und doch erwischt es uns jedesinal neu und unvorbereitet.
Spaghetti mit Butter und Käse essen seine vier Hauptdarsteller
gerade, und es hat ihnen ohne den neugierigen Blick der Kamera
mit Sicherheit besser geschmeckt, als zuvor.
Wer Filme nicht einfach nur genießen oder verdammen, wer die Zeichen
lesen und die verborgenen Sinnstrukturen erkennen will, der muß
sich ihnen diskursiv annähern, besonders bei einem außergewöhnlichen
und unkonventionellen Regisseur wie Rudolf Thome. Das Gericht
Spaghetti mit Butter und Käse beispielsweise, das Thome an zwei
Schlüsselszenen prominent einsetzt, hat für ihn eine sehr emotionale,
fast religiöse Konnotation, denn das kochten in den sechziger
und siebziger Jahren in München Jean-Marie Straub und Daniele
Huillet ihren Gästen. Spaghetti mit Butter und Käse - so sollte
der Film ursprünglich heißen. Im letzten Bild: Das ist eine
liebevolle, lukullische:Hommage Thomes an. seine filmischen Zieheltern.
Eine Provokation ist der offene und abrupte Schluß über die privathistorische
Implikation hinaus aber dennoch. Als wolle der Film uns Zuschauern
zurufen: Das war unser Vorschlag, die wirren Verhältnisse in eine
Ordnung zu bringen, Jetzt seid ihr dran! Macht es besser! Oder
denkt das.Spiel einfach weiter!
Wie Praludien wirken Thomes Filme, genaue und spielerische Einführungen
in sein großes Thema Liebe, Der Anfang also interessiert ihn,
die noch nicht erwachte Chemie zwischen Mann und Frau, die Mechanik
des Sichverliebens. Unsentimental, fest deskriptiv folgt er, oft
mit der Handkamera, den Figuren beim Nachspielen seiner Geschichten.
Wir seben ein Taxi, das in der Nacht am Kudamm hält. Ein Mann
mit Strohhut, der an Thomas Manns Aschenbach erinnert, steigt
aus. Umständlich stellt er seine Koffer auf den Gehsteig, um die
Haustüre zu öffnen. Der Mann, das spüren wir deutlich, hat es
nicht eilig, nach Hause zu kommen. Oben an der Wohnungstüre paßt
sein Schlüssel nicht mehr. Lydia (Adriana Altaras), die Freundin
des Angekommenen, hat die Schlösser, ausgetauscht.
Karlheinz, so heißt der Mann (Wolfgang Böhmer), hat nämlich die
Regeln der Liebe verletzt und sich aus seinem Urlaub sechs Wochen
lang nicht gemeldet, Lydia, eine Frau der schnellen Entscheidungen
hat sich deshalb in absentia von Karlheinz getrennt. Jetzt wohnt
ihre Freundin Sarah (Idil Üner) in dessen ehemaligem Zimmer.,
Einmal noch darf Karlheinz auf der Couch im Wohnzimmer schlafen.
In dieser Nacht passiert es: alte Liebesbande lösen sich auf,
neue werden geknüpft. Lydia hat die Partybekanntschaft Walter
(Johannes Herrschmann) mitgebracht und vergnügt sich mit ihm im
Bett. Sarah hört den Lärm, steht auf, geht zu dem schlafenden
Karlheinz und deckt ihn zärtlich zu. Am nächsten Morgen schlägt
Lydia vor, einen Ausflug aufs Land zu machen. Die anderen schließen
sich an, erleichtert, der klaustrophobischen, peinlichen Stille
der vier Wände zu entkommen.
"Das Geheimnis ist ein spartanischer, auf 16 mm, mit nur 350000
Mark gedrehter, fröhlicher und ziemlich verrückter Essayfilm Über
eine ziemlich befleckte Empfängnis, ein für das deutsche Neunziger-Jahre_Kino
also völlig untypisches, mystisches Beziehungsmärchen. Die Farben
haben nicht die strahlend beruhigende Vielfalt teurer Land- und
Heimatfilme. Nüchtern sind Reinhold Vorschneiders Bilder und oft
genug widersprüchlich. Immer bleibt die Kamera auf Distanz und
vermittelt, auch in sehr kurzen Einstellungen, den Eindruck, das
Geschehen kommentarlos 1:1 abzubilden. Deshalb gewinnen die präzisen,
artifiziellen Dialoge die Qualität von Poesie, die Geräusche und
die sanften Jazz-Melodien von Uli Beckerhoff eine besondere Eigenständigkeit.
"Mein Gott ist das schön hier, ruft Lydia unterwegs aus, während
wir die Karrosserie ihres weißen Renaults sehen und das Brummen
das Motors hören. Auch der Bauernhof in Ost-Brandenburg, auf dem
die vier schließlich landen, hat nichts gemein. mit der Landidylle
westlicher Couleur. Statt der deftigen. Bauernmöbel herrscht hier
sozialistische Resopalkultur.
Heimisch werden läßt uns Rudolf Thome nie, Eindringen müssen wir
in eine fremde Wirklichkeit, sie betrachten und, studieren. Neugierde
ist das signifikante Wesen seiner Filme, Neugierde verlangt er
von uns Zuschauern ebenso wie von seinen Schauspielern. Euphorisch
wirkt ihr Spiel oft, manchmal auch. dilettantisch, aber für die
Hingabe seiner Darsteller nimmt Thome manche Schwachstellen hin.
Identifizieren können. wir Zuschauer uns deshalb nicht mit ihnen,
höchstens vertraut werden mit ihren Besonderheiten. Mit dem weichen
Lächeln von Idil Üner, die zum ersten Mal bei Thome dabei ist
und die Sarah spielt. Oder dem wilden Gang von Adriana Altaras,
die immer mit viel zu großen Schritten ihr Land erobert.
Sie und den großgewachsenen, formbaren Johannes Herrschmann kennen
wir bereits aus früheren Thome-Filmen, Neu hinzugekommen ist der
Musiker Wolfgang Böhmer in der Rolle des Karlheinz.
Er bat 1989 bereits die Filmmusik zu Thomes "Sieben Frauen komponiert.
Ein Wiedersehen gibt es auch mit dem trotz Seidenschal traditionell
mies angezogenen Marquard Bohm. Seine schweigsame Art und seine
unglaublich tiefe Stimme bringen eine völlig neue, magische Dimension.
in den unbeschwerten Liebesreigen. Er ist der Träger des Geheimnisses
und nimmt. vielleicht gerade deshalb, wie schon bei Thome in "Rote
Sonne (1969), ein blutiges Ende.
Angela Schmitt-Gläser in Frankfurter Rundschau 14.7.95
Traumlandschaft im Nebel
"Das Geheimnis, der neue Film von Rudolf Thome
Die Filme von Rudolf Thome haben die Kraft, Menschen ratlos zu
machen. "Ich hab' auf den Filmteller geguckt, erzählte uns der
Vorführer im "Broadway", "und hab' gedacht: das kann doch nicht
wahr sein, der Film ist ja gleich zu Ende. Da muß doch noch was
kommen."
Ja: sobald "Das Geheimnis" von Rudolf Thome sich einer Auflösung
der herkömmlichen Art auch nur zu nähern droht, ist die Sache
vorbei. Es passiert scheinbar wenig in diesem Film, aber wenn
man hinterher darüber nachdenkt, ist es doch eine ganze Menge
gewesen. Ein Schriftsteller war weg, in Spanien, um ein Buch zu
schreiben. Als er nach Berlin heimkommt, zu seiner Freundin, ist
sein Zimmer besetzt. Eine neue Bewohnerin. Und, bald darauf, auch
ein neuer Mann, der am Frühstückstisch sitzt. Aus dem ehemaligen
Paar ist ein Viereck geworden, eine Wahlverwandtschaften-Konstellation,
die verhältnismäßig gelassen ein Auto besteigt und gemeinsam in
die Uckermark fährt. Dort bewohnt eine Freundin einen Bauernhof.
Der Bauernhof enthält, seltsam genug, eine Art Hauskapelle, ein
Zimmer für Gott. Am Ende des Wochenendes und seiner erotischen
Tändeleien bleibt eine Frau allein auf dem Gehöft zurück, allein
mit dem Radioapparat, aus dem allmorgendlich Lutz Bertram zu ihr
spricht. Diese Frau wird von Adriana Altaras gespielt. Und nun
kommt der Mann. Er sieht aus wie die Sünde.
Der Mann wird von Marquard Bohm gespielt, der Mann trägt ein großes
Holzkreuz. Er tritt wortlos in die Stube, nach einer Weile sagt
er: "Ich bin Jesus Christus. Ich werde dir zu essen geben." Marquard
Bohm teilt Spaghetti aus. Jesus Christus und eine Frau essen zusammen
Spaghetti mit Butter und Käse, so sollte der Film ursprünglich
auch heißen, "Spaghetti mit Butter und Käse". Dann schlafen sie
miteinander: auch am Heiland hat die moderne Zeit mit ihren veränderten
Moralvorstellungen gewisse Spuren hinterlassen. Die Frau wird
ein Kind bekommen und wird es natürlich Jesus nennen. "In Spanien",
wird der Schriftsteller am abendlichen WG-Tisch pragmatisch sagen,
"heißen sie alle Jesus."
Es geht in diesem Film weniger ums Christliche als vielmehr ums
Übernatürliche und um die Sehnsucht danach. Das mythenfreieste
und unromantischste Modell des Zusammenlebens, die Gewohnheits-WG,
wird in Beziehung gesetzt zum alten und starken Mythos des Christentums.
Rudolf Thome ist, wie immer wieder geschrieben werden muß, einer
der wenigen originellen Geister unter den deutschen Filmregisseuren
dieser Jahre. Er ist aber keiner, der seinem Publikum etwas erklären
möchte. Thome will nicht enthüllen, sondern verzaubern. Vielleicht
will Thome sogar hinter sein Medium, den Film, zurück. Denn der
Film "zeigt" nun einmal, Thome aber will, daß die Rätsel Rätsel
bleiben und das Unsichtbare unsichtbar. Es ist schön, das Leben
wie ein Wunder bestaunen zu können, von dieser Schönheit handeln
alle Thome-Filme. Das Irrationale hat bei uns nur noch in der
Liebe und bei den Kindern einen halbwegs legitimen Platz: deshalb
sind Thome-Filme immer Liebesfilme. Und häufig geht es um Kinder,
die kommen oder die bereits auf der Welt sind.
Wie Fassbinder, mit dem ihn ansonsten nur das ungefähre Alter
verbindet, hat Rudolf Thome im Lauf der Zeit eine "Familie" von
Schauspielern um sich und sein Werk versammelt. Neben Adriana
Altaras gehört zum Beispiel Johannes Herrschmann dazu, ein schlaksiger,
immer ein wenig ungelenk wirkender, beinahe kindlicher Mann, der
hier "Vogelweide" heißt und die Rolle des Erlöserersatzvaters
Josef übernehmen muß. Marquard Bohm hatte sein kaputtes Verführergesicht
bereits durch Thomes berühmtesten Film "Rote Sonne" getragen.
Auf "Rote Sonne" verweist auch der Anfang von "Das Geheimnis":
kühler Nachtjazz, ein Taxi kommt an. Der Schriftsteller (Wolfgang
Böhmer), die neue Bewohnerin (Idil Üner): bei dem Regisseur Rudolf
Thome betont das Spiel der Darsteller stets die Künstlichkeit
einer Versuchsanordnung, während fast alle seine Kollegen dazu
tendieren, den schlichten Realismus der Femsehserien zu übernehmen.
Die Akteure scheinen bei Thome neben sich selbst zu stehen und
erstaunt ihren eigenen Handlungen zuzusehen, ähnlich wie in Jean
Delannoys Verfilmung von "Das Spiel ist aus". Die Dialoge hören
sich so an: "Ich suche einen Mann Ich suche eine Frau." - "Ich
bin jetzt Ihre Freundin." - "Ich schlage vor, Sie ziehen sich
aus und legen sich ins Bett!
Wie kann man einen Film machen, der auf eine Gartenlauben-Pointe
hinausläuft ("Das Wunder des Universums ist die Liebe") und der
trotzdem nicht lächerlich wirkt? Rudolf Thomes mystische, lakonische
Geschichten bestehen vor allem aus Atmosphäre. Sie gefallen nur
wenigen Leuten, diesen wenigen Leuten gefallen sie dafür sehr.
Sie sind Odem. Nebelschwade über Traumlandschaft. Seltsam, daß
solch ein Hauch auf lange Sicht weiter tragen kann als die handfesten,
gesellschaftlichen Utopien vieler seiner Generationsgefährten.
Harald Martenstein in Der Tagesspiegel 19.7.95
Das Geheimnis
Wenn man gerade denkt, alles, was mit der modisch gewordenen Beziehungskomödie
zusammenhängt, sei nun wahrlich ausgereizt, bringt einen Rudolf
Thomes neuer Film gehörig ins Staunen. Es gibt zwar auch hier
schicke Leute, die sich mit der Liebe schwertun, aber dann kommt
doch alles ganz anders.
Eine Landpartie: zwei Frauen und zwei Männer fahren in die Uckermark
nördlich von Berlin, Ihre Beziehungen sind etwas ungeordnet, und
erst einmal geht es darum, wer zu wem findet. Die Journalistin
Lydia (Adriana Altaras) und Karlheinz (Wolfgang Böhmer) waren
ein Paar, doch Lydia hat eben mit ihm Schluß gemacht, als er von
einer Reise zurückgekommen ist. Auf einem Fest hat sie Walter
(Johannes Herrschann) kennengelernt, der nun auch mitfährt. Karlheinz
wiederum und Lydias Freundin Sarah (Idil Üner) haben sich offenbar
auf den ersten Blick ineinander verliebt.
So weit, so gut, so weit auch von Thome bekannt. Die Stadien der
Verliebtheit, die Versammlungen am Frühstückstisch, das Baden
in einem See, die manchmal sehr direkten, manchmal scheuen Liebesszenen,
sogar ein Mann, der ein Lied singt, das kennt man von Rudolf Thome,
aber es hat hier wieder frischen Charme. Der Ausflug der vier
wird zu einem hübschen Abenteuer von Stadtmenschen in der ihnen
unvertrauten Umgebung. Mit besonderem Vergnügen beobachtet man
die Annäherung von Karlheinz an Sarah. Allerdings hatte es eine
Irritation gegeben, als Anita, die Malerin, zu der sie fahren,
sich mit der Bemerkung eingeführt hatte, sie suche Gott und erwarte
jeden Tag sein Erscheinen.
Dann entschließt sich Lydia spontan, allein auf dem Bauernhof
zurückzubleiben, als die anderen wieder nach Berlin fahren. Von
da an ändert sich die Stimmung des Films. Am Abend taucht ein
sonderbarer Besucher auf, ein Mann, der ein Holzkreuz trägt und
sagte: "Ich bin Jesus Christus". Wie eine Schiffbrüchige, die
es in ein Mysterium verschlagen hat, kommt einem dann Lydia plötzlich
vor. Denn vieles spricht dafür, daß der Besucher tatsächlich Christus
ist. Er und Lydia teilen eine Spaghetti-Mahlzeit und verbringen
die Nacht miteinander. Am nächsten Tag ist der Fremde auf unerklärliche
Weise verschwunden. Neun Monate später erwartet Lydia, die jetzt
mit den anderen auf dem Land lebt, ein Kind und überlegt, ob sie
es Jesus nennen soll.
Christus in der Uckermark? Die Idee mag einem doch eher abstrus
vorkommen, aber auf seine eigenwillige Art kommt Thome damit erstaunlich
glaubwürdig durch. Marquard Bohm, Darsteller bei Thome seit seinen
ersten Filmen DETEKTIVE und ROTE SONNE spielt den Mann mit dem
Kreuz. Sein Auftritt ist ein Ereignis, das den Film allein sehenswert
macht. Die heikle Szene hat keinerlei Peinlichkeit, niemals kommt
der Gedanke an Blasphemie auf. Thomes Inszenierung legt es darauf
an, die alltäglichsten wie die unglaublichsten Dinge auf die gleiche
einfache und selbstverständliche Weise zu zeigen, sie ist immer
konkret und genau. Ganz konkret und praktisch sind auch Lydias
Argumente gegenüber dem nächtlichen Besucher. Sie sei Jüdin und
glaube nicht an Christus. Später beim Essen: "Komm Herr Jesu sei
unser Gast..." sei wohl nicht angebracht. Thome und seine Darsteller
bringen es fertig, daß das dem großen Ernst und der inneren Glaubwürdigkeit
der Szene nicht entgegensieht. Merkwürdig berührend ist dann eine
lange Einstellung, in der Adriana Altaras am nächsten Morgen nachdenklich
am Küchentisch sitzt, während im Radio von einem transzendentalen
Nebel die Rede ist.
Es verwundert nicht, daß sich Thome, der ein Buch über Roberto
Rossellini geschrieben hat, für seine Inszenierung auf Rossellini
beruft. Obwohl er selbst nicht geglaubt habe, habe Rossellini
in seinem Christus-Film "Il Messia den Glauben ernst genommen:
"Es geht um die Art, wie einer Geschichten erzählt, und um die
Art, Dinge zu zeigen, die sicherlich vergleichbar sind. Rossellini
nimmt es genau. Er macht das Mystische real." Das läßt sich auch
von Thomes Film sagen, selbst wenn man von dem religiösen Motiv
in der Geschichte irritiert ist. Die Neigung Thomes, zugleich
Alltägliches zu zeigen und sich von der Alltagsrealität zu lösen,
ist dabei in seinem Werk nicht neu. Schon in früheren Filmen haben
seine Personen - allerdings ohne religiösen Hintergrund - tollkühne
Behauptungen ungerührt aufgestellt. Seine Heldinnen kamen von
einem anderen Stern (Iris Berben in SUPFRGIRL) und aus einer anderen
Zeit (DIE SONNENGÖTTIN) oder waren Göttinnen (die drei "Zeit-Agentinnen"
in DER PHILOSOPH).
Zweimal gibt es in dem Film mit Anklängen an das biblische Abendmahl
Spaghetti mit Butter und Käse. Für die religiöse Bedeutung ausgerechnet
dieses Essens gibt Thome ein originelle Erklärung: die Spaghetti
hat er früher bei Jean-Marie Straub bekommen, als dieser für die
jungen Filmer in München so etwas wie "der liebe Gott gewesen
war.
Eine wichtige Rolle spielt in Thomes Film die Natur. In einer
schönen Szene macht sich Adriana Altaras mit der Umgebung des
Bauernhofes vertraut und erinnert dabei an Marie Rivieres Gang
durch das Wäldchen am Meer von Eric Rohmers DAS GRÜNE LEUCHTEN.
Thome: "Wenn Lydia das Tor aufmacht und dann wieder schließt,
geht sie über eine Grenze. Der Bauernhof liegt sozusagen am Ende
der Weit, in einem Niemandsland, wo alles möglich ist, wo die
Gesetze von Raum und Zeit - vielleicht - aufgehoben sind."
An Eric Rohmer, der den vier Jahreszeiten einen Zyklus gewidmet
hat, muß man auch denken, wenn Thome in DAS GEHIMNIS mit einem
wunderbaren Übergang die Jahreszeiten zur Geltung kommen läßt.
Ähnlich Rohmer huldigt Thome dem Sommer und dem Winter. Er läßt
auf das heitere Sommerspiel des Anfangs eine Wintererzählung folgen,
bei der man sehen kann: es ist echter Schnee, der fällt.
Karlheinz Oplustil in epd FILM 7/95
Darsteller:
Lydia | Adriana Altaras |
Sarah | Idil Üner |
Karlheinz | Wolfgang Böhmer |
Vogelweide | Johannes Herrschmann |
Mann mit dem Kreuz | Marquard Bohm |
Anita | Christiane Radlach |
Frauenarzt | Günther Heck |
Onkel Dagobert | Heiner Jordan |
1. Partygast | Frank Hentschker |
2. Partygast | Alexander Malkowsky |
3. Partygast | Ingo Bloedorn |
4. Partygast | Rudolf Thome |
1. Patientin | Susi Schiffmann |
Patientin mit Kind | Ellen Hagemann |
Stab:
Produktion, Buch und Regie | Rudolf Thome |
Dialogbearbeitung | Peter Lund |
Kamera | Reinhold Vorschneider |
Kamera-Assistenz | Thomas Frischhut |
Regie-Assistenz, Kostüme, | Maria Speth |
Maske und Requisite | |
Licht (Berlin) | Udo Kowalczyk |
Licht (Uckermark) | Theo Lustig |
2. Regieassistent | Rüdiger Bering |
Filmgeschäftsführung | Ulrich Adomat |
Ton | Klaus Heidemann |
Ton-Assistenz | Johannes Michael Gehr |
Produktionsleitung | Birgit Mulders |
Schnitt | Bernd Euscher |
Schnitt-Assistenz | Juliette Cazanave |
Mischung | Dieter Schwarz |
Best Girl | Sülbiye Günar |
Musik | Uli Beckerhoff |
Negativschnitt | Gabriele Trobisch |
zusätzlicher Stab im Winter | |
Ton | Andreas Mücke |
Ton-Assistenz | Johannes Hackfort |
Martin Ehlers | |
Kamer-Assistenz | Horst Maiwald |
Licht | Hendrick Lier |
"Die Luft ist voll von deinem Duft" komponiert, gesungen und gespielt von Wolfgang Böhmer, Text: Klabund
Drehzeit: 21./22./27. Februar und 4. August - 23. August 1994
Drehorte: Berlin, Uckermark
Länge: 2190 m - 80 min - Format: 35 mm (1:1,66)
FSK: ab 12 Jahren, FBW: Prädikat Wertvoll
Produktion: MOANA-Film GmbH
gefördert mit Mitteln der FFA und Berliner Filmförderung
Uraufführung: am 13. Juli 1995
Festivals: Taormina, Dunkerque