Vorgeschlagen von: | Christoph Schwaiger |
Streckenlänge: | 500 km |
Streckenform: | FAI-Dreieck |
DMSt-Punkte: | 650 Punkte (bei Index 100) |
Geeignet für: | Fortgeschrittene, als erstes 500er-FAI |
Wendepunkte: | |||
Abflug: | Wössener See | N47°43'39" | E012°28'26" |
1. Wende: | Mitterberg bei Mauterndorf | N47°07'00" | E013°43'26" |
2. Wende: | Nordausläufer Kaunergrat | N47°05'22" | E010°46'04" |
3. Wende: | Chiemsee-Südufer | N47°50'18" | E012°26'52" |
Ziel: | Wössener See | N47°43'39" | E012°28'26" |
Kommentar von Jan:
Beim Streckenfliegernachmittag zum Thema DMSt-Regeln hatte ich behauptet, von Unterwössen aus könne man FAI-Dreiecke nur bis etwa 350 km Gesamtstrecke nördlich des Hauptkamms fliegen, bei größeren Strecken sei der Wendepunkt im Süden unumgänglich. Schon am nächsten Tag bekam ich ein Mail von Christoph Schwaiger, der in Antersberg fliegt - mit dem Screenshot eines 500-km-FAI-Dreiecks, komplett auf der Alpennordseite! Christoph hatte das DMSt-Reglement hier genial ausgenützt. Abflug- und Endpunkt seines Streckenvorschlags war, für die Antersberger günstig, der Wendelstein, die Unterwössener Variante derselben Idee lieferte er aber schneller nach, als ich mein SeeYou starten konnte. Nach kurzem Mailwechsel war dieses Dreieck dann soweit optimiert, dass es fliegbar erscheint, und wir wollen es euch hier vorstellen.
Nach dem Abflug am Wössener See geht es zuerst Richtung Mauterndorf. Ganz
ohne Hauptkammquerung langt es von Unterwössen aus leider nicht, aber der
etwa 1000 m hoch gelegene Talgrund des Lungau ist rundum gut geschützt und
auch im Hochsommer noch anfliegbar, wenn das feuchte Kärntner Becken schon
zu dunstig ist und Südtirol längst in der Südluft erstickt. Der Wendepunkt
ist der Mitterberg, der Hausberg der Mauterndorfer. Dort kommt man selbst
aus 600 m über dem Mauterndorfer Platz (etwa 1700 m MSL) noch gut weg.
Sofort nach der Wende hupft man zurück auf die Nordseite und fliegt dort
nach Westen, je nach Schneelage durch Tuxer, Stubaier und Ötztaler oder ganz
klassisch über Kellerjoch und Nordkette.
Die westliche Wende liegt am nördlichen Ausläufer des Kaunergrates. Kommt
man aus den Ötztalern, ist sie schön auf Kurslinie anfliegbar, vom
Tschirgant oder Venet ist ein kleiner Haken nötig. Die Platzierung dieser
Wende ist ein kleiner Geniestreich: aus der "normalen" Dreiecks-Definition
mit 28 % Mindestschenkellänge ist sie längst draussen, aber es gib einen
kaum 100 m breiten Kreisbogen, in dem die ab 500 km gültige Regel mit
mindestens 25 und maximal 45% Schenkellänge erfüllt ist, und just dort wird
gewendet. Zum Angucken die Dreiecksregeln in SeeYou richtig einstellen
(unter Extras -> Optionen -> Aufgabenplanung: Wechsel ab 500 km) und dann
nah an die Wende ranzoomen!
Der Rückflug führt dann wieder über die Nordkette oder durch die hohen Berge
am Brenner vorbei auf gewohnten Wegen nach Hause. Abends muss noch der
dritte Wendepunkt am Südufer des Chiemsee erreicht werden, einerseits sicher
ein Nachteil dieser Strecke, andererseits aller Erfahrung nach zumeist
machbar. Dann noch zum Wössener See, um die Strecke zu schliessen, fertig.
Im Frühjahr, wenn noch viel Schnee liegt, könnte es sich lohnen, die Strecke andersherum zu fliegen, mit Westabflug durchs Karwendel. Dann hat man es nachmittags mit bereits angestiegener Basis leichter, in den Lungau und zurück zu kommen.