[Manfred]

Manfred Schneider
Geb. 1952, Wohnort: Unterwössen
E-Mail: Manfred [dot] Schneider [at] Garbbichl [dot] de

PPL C seit:1982
Flugstunden:1850 h
Größte Strecke: 837 km
OLC-Flüge: 2011 2010 2009 2008 2007
2006 2005 2004 2003
 
Flugzeug(e):
ASW 20LD-KAHS
(mögl. ohne TOP)
Fliegerische Vorlieben, Stärken, Schwächen

Obwohl mich der Luftwiderstand meines "TOP"-Motors manchmal nervt, bin ich verliebt in meine ASW20. In diesem Flieger fühle ich mich wie im Wohnzimmer. Am liebsten fliege ich auf unserer Rennstrecke Richtung Trieben und dann rauf nach Landeck. Da habe ich ein gutes Gefühl, weil es einigermaßen gute Landeplätze gibt.

Meine Stärke ist wohl eine große Vorsicht. Ich riskiere nach Möglichkeit nicht zu viel, bleibe lieber weiter oben, als dass ich im Tiefflug an den Felsen entlang jage. Trotz aller Vorsicht habe ich immer noch genügend Fehler gemacht und mich dann weit unten wieder gefunden. Die Finger ins Klappengestänge gespreizt habe ich mich nur zu oft schweißtreibend wieder rausgebastelt. Aber immerhin mit viel Glück hatte ich in 22 Jahren nur eine Außenlandung und die völlig unnötig ausgerechnet an einem Hammertag bei Radstadt.

Aus meiner Stärke ergibt sich natürlich zwangsläufig meine Schwäche: Ich zögere oft zu lange, kurble die Bärte aus, bis wirklich kaum mehr Steigen da ist und nehme im Zweifel lieber einen Bart zu viel als einen zu wenig. Das Ergebnis: ich bin oft zu langsam und trauere dann am Abend den fehlenden Kilometern nach.

Schönster Flug:

Wenn man so lange fliegt, dann hatte man natürlich schon sehr viele wunderschöne Flüge, so zum Beispiel mein erster Fünfhunderter mit meiner ASW15, für den ich 10 1/2 Stunden gebraucht habe! Schön auch der 5000 Meter Höhengewinn im Nordföhn über Lienz, den ich nur geschafft habe, weil mir die Siemensianer einen ihrer Barographen ins Cockpit gepackt haben. Mit vereinten Kräften haben sie mich dann auf die Höhe hochgebettelt: "Manfred hier geht's", "nein komm hier her, hier geht's besser".

Einer meiner berauschendsten Flüge aber war der Flug am 9. Juni letzten Jahres. Für einen "noch nicht Rentner" ist es ja gar nicht so leicht, mal einen guten Tag zu erwischen aber an diesem Tag hatte ich Urlaub. Nach dem F-Schlepp fand ich gleich zwischen dem Jochberg und dem Hochfelln einen guten Einstieg und ich wurde schon ganz euphorisch als auch der weitere Weg über Steinplatte, Sausteigen und Hundstein gut lief. Doch dann schlug wieder meine Zaghaftigkeit zu. Anstatt gleich weiter ins Gasteiner Tal zu fliegen, bastelte ich im Rauriser Tal herum, bis ich endlich kapierte, dass der Weg auf die Südseite nur über den Bahnhof Böckstein führt. Inzwischen hatte mich natürlich die "Unterwössner Meute" überholt und auch der Schunkei mit seiner "PM" setzte schon zum Sprung nach Süden an. Mit dem Mut der Verzweiflung, eigentlich war ich etwas zu tief, packte ich es auch. Wie gelernt flog ich den Grat schräg an und hüpfte dann drüber. Viel Luft war nicht. Jetzt hieß es den "Unterwössner Adlern" möglichst schnell zu folgen. Sie wiesen mir den Weg zum Goldeck und weiter zum Dobratsch. Hier musste ich mich entscheiden, entweder dem Jo und Marco hinterher oder mit dem Mathias Richtung Westen.

Ich habe mich für den Mittelweg entschieden. Erst mal noch ein Stück in die Karawanken, den Jo hätte ich sowieso nie mehr gekriegt, und dann weiter vom Wurzenpass Richtung Westen und zwar auf der Südseite des Gailtales und Lesachtales. Mein Problem nur, ich war ganz allein und niemand zeigte mir mehr den Weg. Aber es war ja ein guter Tag und so war es ein grandioses Erlebnis in über 4000 Metern Höhe über die Drei Zinnen zu gleiten! Spannend wurde es wieder über Brixen, wo mir ein Schauer den Weg verstellte, aber mit guten Tipps vom Jan und vom Mathias schaffte ich diese Hürde. Auch einen weiteren Schauer über Schluderns umsegelte ich und der vermeintliche Umweg entpuppte sich sogar als richtige Rennstrecke. Nach Zernez lief es wie geschmiert und auf dem Rückweg vorbei am Reschen, Kaunertal, Pfitztal, Ötztal, Stubai, Olperer lagen die Aufwinde wie bestellt, einer nach dem anderen. So konnte ich mich am Hauptkamm noch bis zum Venediger hangeln ehe die Thermik doch sehr schnell nachließ und mir nur noch das Abgleiten nach Unterwössen blieb.

Es war ein genialer Flug mit grandiosen Eindrücken!

Nächstes Vorhaben/Ziel:

Leider werde ich auch 2005 noch das Problem haben, dass ich arbeiten muss, als Segelflieger ein wirklich lästiges Problem! Aber wenn ich gute Tage erwische, dann will ich auf jeden Fall meine Taktik für den Sprung auf die Alpensüdseite verbessern. Auch die Karawanken gilt es zu erkunden, wie auch vielleicht mal die Gegend "hinter" Samedan. Es wird mir bestimmt nicht langweilig werden!


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