[Andreas]

Andreas Eiseler
Geb. 1959, Wohnort: Stuttgart
E-Mail: andreas [dot] eiseler [at] gtue [dot] de

PPL C seit:2003
Flugstunden:330 h
Größte Strecke: 590 km
OLC-Flüge: 2011 2010 2009 2008 2007 2006
 
Flugzeuge:
PW5D-3180
ASW 19D-7660
Fliegerische Vorlieben, Stärken, Schwächen

Mich hat die Modellfliegerei mit einer ASW24 mit 4 Metern Spannweite zu dem Entschluss gebracht, selber Fliegen zu lernen. Durch meine früheren Hobbys wie Segeln und Surfen fällt mir der Umgang mit den Naturgewalten, wie Wind und Wetter recht leicht. Meine Erfahrungen aus der Modellfliegerei haben mir am Anfang der Ausbildung auch sehr gut weiter geholfen. Die Dassu hat mich vorbildlich durch die Ausbildung begleitet und für die Prüfung bei Herrn Mirbeck vorbereitet.

Für die Zukunft bin ich für jede Hilfe und Unterstützung dankbar und hoffe, daß ich den vielen erfolgreichen Piloten, die es in Unterwössen gibt, noch einiges abschauen und nacheifern kann.

Schönster Flug:

Es gibt für mich zwei Flüge, an die ich mich sehr gerne erinnere. Der erste davon war gleich in der Ausbildungszeit als ich bei der DASSU noch Schüler war. Ich hatte zufällig auch in der Woche des Streckenlehrganges Urlaub und absolvierte jeden Tag meine Pflichtstarts an der Winde. Plötzlich sprach mich Jörg Präfke an: „Wir haben einen Sitzplatz im Doppelsitzer frei, wenn du möchtest, kannst du mit dem Streckenlehrgang mitfliegen.“ Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was da auf mich zukommt, aber ich habe sofort Ja gesagt. Fluglehrer Fritz und ich in der ASK 21 starteten als erster aus der Gruppe mit dem F-Schlepp Richtung Hausbart und weiter zur Kampenwand. Ausgeklinkt! Fritz erklärte mir mit kurzen Worten wo der Bart steht und mit einem kräftigen Griff ins Quer- und Seitenruder drückte er die 21 in eine Schräglage, die mir als Schüler das Herz zum Stehen brachte. Gleichzeitig kam die Aufforderung: “Probier mal, ob du hoch kommst!“ Nachdem ich völlig überfordert war, flog ich viel zu flach um den Bart herum und arbeitete mich systematisch nach unten. Wir wechselten uns mehrmals ab, aber das Schema, er rauf, ich runter, blieb gleich. Mir war von diesem steilen Kreisen in dem ruppigen, engen Bart inzwischen so schlecht, dass mein Magen keine Lust mehr hatte, friedlich mitzuspielen. Inzwischen waren die anderen Teilnehmer auch angekommen und Lobo gab das Signal zum Abflug Richtung Kaiser. Auf halber Strecke zum Kaiser fanden wir dann den nächsten Bart, der bei mir die gleichen Vorgänge auslöste. Mein Magen war wieder gegen mich! Dann gelang uns der Einstieg in eine ganz ruhige und gleichmäßige Strömung, die uns fast im Geradeausflug zum Wilden Kaiser und entsprechende Höhen brachte. Dieser Teil des Fluges ist es, der mich damals so begeistert hat. Die Höhe von 3000 Metern wirkte auf mich sehr beruhigend. Die Aussicht auf den Hauptalpenkamm und ins Inntal, die ich als Schüler mit Platzrundenhorizont noch nicht kannte, das flache und weiche Gleiten mit der 21 sind die Eindrücke, die ich heute noch vor mir sehe!

Mein zweiter sehr beeindruckender Flug hat sich ergeben, nachdem ich lange und verzweifelt an einer für mich unüberwindlichen Aufgabe gekämpft habe. Im Herbst 2003 hatte ich die Prüfung aufs erste Mal geschafft und durfte ab sofort bei der DASSU die PW5 fliegen, die mir wegen der mangelnden Nachfrage fast ausschließlich zur Verfügung stand. Mein Wunsch war die Steinplatte zu erreichen. Ich hatte mir einen Flugplan erarbeitet mit Abflughöhen, mit überhöhter und sicherer Ankunft am Zielberg, mit Gleitzahlen von nur 50%, usw. Ich ließ mich immer und immer wieder zum Rechenberg schleppen. Manchmal war ich nach einer Stunde wieder am Platz, manchmal traute ich mich nicht abfliegen wegen mangelnder Höhe, manchmal waren mir zu viele Flugzeuge in der Luft, manchmal habe ich sogar die halbe Streck geschafft, aber dann hat mich der Mut verlassen, weil mir die Wand der Steinplatte als unüberwindbar schien, dann zweifelte ich daran, ob es auf der Südseite der Steinplatte überhaupt Aufwind gibt, usw. Bis Saisonende 2004 ist es mir dann insgesamt 3 mal gelungen dieses wahnsinnige Ziel Steinplatte in mehrstündigen Flügen zu erreichen! Bei meinem ersten Flug in 2005 wollte ich auch vom Rechenberg wieder zur Steinplatte. Ich weiß nicht, wie ich es gemacht habe, aber nach 45 Minuten war ich da und vor lauter Freude habe ich mit einem sehnsüchtigen Auge schon zu den Loferern geschielt, wobei mir der Talsprung natürlich unüberwindlich vor kam. Nächster Tag; neuer Start. Es gelang mir noch schneller vom Rechenberg zur Steinplatte zu fliegen, dort habe ich sofort so viel Höhe gewonnen, dass mir die Loferer in sicherem Gleitbereich mit Überhöhung als möglich schienen. Also los! Aus den Erzählungen von Sepp Grünwald wusste ich, wo der Bart steht und habe ihn auch gefunden. Ein tolles Gefühl, wenn auf einmal was vorwärts geht! Nächster Tag, neuer Start. Sofort zur Steinplatte, noch mal schneller, Höhe tanken, Abflug und Talsprung zu den Loferern. Dort auch wieder den Bart gefunden und super Höhe getankt. Der Erfolg der Vortage machte mich mutig und ich wagte einfach den Weiterflug zu den Leogangern. Auf der Karte hatte ich mir alles sehr genau angesehen und hatte auch in meiner Gedankenwelt den Weg nach Zell am See vorbereitet. Meine noch frische Erfahrung, daß auf der Südseite der Berge tatsächlich Bärte zu finden sind, auch wenn man noch niemals vorher da war, machte mich noch mutiger und ich steuerte weiter Richtung Zell am See. Als ich über dem See angekommen war, konnte ich mich noch gar nicht so über diesen tollen Erfolg freuen, denn der Heimflug stand noch vor mir und der Blick zurück auf das Steinerne Meer, die Loferer und Leoganger wirkte auf mich wie eine Mauer, die mir den Weg versperrt. Aber auch beim Rückflug waren mir die Bärte treu und den Wilden Kaiser konnte ich zusätzlich in meinen Rundflug einbauen. Erst Zuhause wurde mir bewußt, welch einen riesigen Schritt ich in dieser Woche in meiner fliegerischen Entwicklung geschafft hatte.

Nächstes Vorhaben/Ziel:

Inzwischen bin ich über die psychologischen Hürden wie die ersten 50 km oder das Entfernen vom Platz, hin zu den Weitseen oder zur Steinplatte, hinweg. Auch die erste Landung in Österreich auf dem Flugplatz von Kufstein ist völlig harmlos abgelaufen. Ich hatte dieses Ereignis so lange wie möglich hinausgezögert, da ich es in der Schublade „Angstgegner“ abgelegt hatte. Die anderen Plätze wie St. Johann oder Zell am See habe ich inzwischen in manchen Wochen mehrmals besucht und mit F-Schlepp oder Hänger-Rückholung ganz einfach wieder verlassen. Hier nochmals Dank an Mathias und Dennis. Ebenso habe ich mir selber vorgenommen in Innsbruck durch die Kontrollzone zu fliegen. Nach dem Vortrag von Mathias Münch und eigenen Vorbereitungen ist auch dieses Vorhaben überraschend gut und ganz unkompliziert abgelaufen.

In der Saison 2007 ist mir durch die überaus glückliche Urlaubsplanung im April mit dem sagenhaften Flugwetter ein sehr großer Schritt in meiner persönlichen Leistung und somit auch im OLC gelungen. Mit 3 Flügen, die immer wieder 444km auf den Logger brachten, bin ich natürlich sehr zufrieden. Als Gesamtsumme haben sich in 120 Flugstunden dann 6.300km ergeben.

Für die Saison 2008 habe ich mir vorgenommen, einen 500km-Flug zu verwirklichen und meine Flüge, die mich bisher eher in Richtung Niederöblarn geführt haben, auch mal in Richtung Landeck zu erweitern. Ebenso möchte ich mein Wissen und mein fliegerisches Können, das ich mir inzwischen erarbeitet habe, an die Flieger weiter geben, die sich ebenfalls von Unterwössen aus in Richtung Österreich weiter entwickeln wollen. Das könnte zum Beispiel ein gemeinsamer Flug vom Rechenberg zur Steinplatte oder zum Wilden Kaiser sein, oder nach Zell am See, ins Pinzgau oder zum Gerlos Stausee. Wir können dabei als Formation fliegen, also jeder in seinem eigenen Flugzeug, oder wir fliegen in einer K21 von der DASSU gemeinsam. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass mancher Neuling auch gerne mal eine Landung auf einem Platz in Österreich unter Anleitung ausprobieren möchte. Wer Interesse an gemeinsamen Flügen mit mir hat, darf mich jederzeit ansprechen.


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