Hat Wasser überhaupt einen Geschmack?
Unsere Angst, nicht genug Mineralien (Elemente und Spurenelemente), zu bekommen, wenn wir nicht genug "Mineralwasser" trinken ist unbegründet, und wird stark durch die Medien, die Mineralwasserindustrie und unsere Wasserwerke geprägt.
Vorab sei schon gesagt: unsere Nahrung (Obst, Gemüse Getreide etc.) ist der größte Mineralien- und Spurenelementversorger.Gerade die Wasserindustrie, sei es nun die städtische Wasserversorgung oder die Mineralwasserindustrie, widersprechen sich diesbezüglich oft in ihren eigenen Aussagen.
Ein Beispiel der Berliner Wasserbetriebe: Hier wird der Mineraliengehalt des Wassers der empfohlenen einzunehmenden Tagesmenge an Spurenelementen gegenübergestellt . Dort kann man sehr lesen sehen, dass unser Wasser nicht ausreicht, unseren Tagesbedarf an Spurenelementen zu decken. Im Falle von Calcium müssten wir etwa 8 Liter Wasser trinken, und bei Magnesium müssten wir ca. 18 Liter Wasser trinken, um unseren Tagesbedarf an diesen Spurenelementen zu decken. Unter der Tabelle der Berliner Wasserbetriebe steht dann auch:
Ich zitiere: "Dabei gilt: Wassertrinken reicht nicht aus, um den täglichen Bedarf an Mineralstoffen zu denken. Es ist auch wichtig, sich gesund zu ernähren."
Wenn man links auf der gleichen Seite dann noch die einzelnen Spurenelemente anklickt, wird erklärt, in welchen Nahrungsmitteln besonders viel des entsprechenden Spurenelementes zu finden ist.Auf der Homepage der Berliner Wasserbetriebe www. bwb.de das Stichwort Spurenelemente in das Suchfeld eingeben. "Die ganze Kraft des Wassers"
Das Berliner Trinkwasser enthält folgende wichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente (2006):
Angabe in mg/l
Grenzwert in mg/l
Empfohlene Tagesmenge in mg
Kalzium
94 - 149
-
800
Eisen
< 0,03
0,2
14
Kalium
3 - 7,9
-
1
Magnesium
8 - 16,6
-
300
Natrium
24 - 59
200
-
Chlorid
38 - 92
250
-
Dabei gilt: Wassertrinken reicht nicht aus, um dem täglichen Bedarf an Mineralstoffen zu denken. Es ist auch wichtig, sich gesund zu ernähren.Hier geht es auch wieder um anorganisch (im Wasser) und organisch (in Nahrungsmitteln) gebundene Spurenelemente. Spurenelemente (Mineralien) sind im Wasser immer anorganischer Natur. (Siehe dazu auch 5. Fragen und Antworten zu Wasser)
Unser Körper kann laut herrschender Erkenntnis der Ernährungswissenschaftler nur etwa 3-5 % der anorganischen Mineralien aus dem Wasser verstoffwechseln. Das bedeutet, wenn wir noch einmal auf die obige Tabelle der Berliner Wasserbetriebe schauen, dass man im Falle von Calcium eigentlich ca. 170 Liter Wasser, und im Falle von Magnesium eigentlich ca. 650 Liter Wasser trinken müsste, um seinen Tagesbedarf an diesen Spurenelementen zu decken.
Die Mineralwasserindustrie bewirbt ihr Wasser, um es besser zu verkaufen. Im Handel gibt es Wässer mit viel, mäßig, wenig und fast keinen Spurenelementen. Alle Hersteller, auch die, deren Wässer so gut wie keine Mineralien enthalten (Volvic, SPA, Plose, Lauretana, Glaciar, Montcalm etc.), stellen den "Mineraliengehalt" in den Vordergrund. Hier ist aufmerksames, kritisches Etikettenlesen und Nachdenken angebracht, um sich nicht für Dumm verkaufen zu lassen.
Die Mineralien im Wasser, oder deren Abwesenheit, sind für den Geschmack des Wassers verantwortlich. Ob man nun Wasser mit oder ohne Mineralien trinkt, ist tatsächlich Geschmacksache, und diese, vom Reptiliengehirn gesteuert, Geschmacksentscheidung lässt sich sogar kinesiologisch nachweisen. Ich behaupte, dass unser Geschmackssinn eindeutig weiß, welches Wasser für uns persönlich das gesündere ist. Dazu benötigen wir keine Instrumente oder jemanden, der uns einreden möchte, was für uns gut ist. Trauen wir uns, unserer Intuitionen zu trauen, dann sind wir am besten beraten.
Eskimos trinken z. B. von Natur aus ihr Leben lang "destilliertes" Wasser, welches sie aus Schnee gewinnen. Bergmenschen trinken auch, ohne sich darüber Gedanken zu machen, Gletscherwasser und niedrig mineralisiertes Wasser, welches dem destillierten oder dem umkehrosmosegereinigten Wasser sehr nahe kommt.
Menschen die schon immer Wasser trinken, das geologisch durch Mineralien angereichert wird (Grundwasser, artesische Quellen, die viele Mineralien also Spurenelemente aus dem Gestein herausgelöst haben), könnten das "Gefühl" haben, dass Wasser ohne Mineralien nicht schmeckt. Dies ist jedoch ein "Geschmacksphänomen" das jeder einzelne Mensch für sich selbst erzeugt. Jeder Mensch benötigt etwas anderes, anderes Wasser. Wir sind einzigartig.
Wir sind "genetisch" über Generationen geprägt, welches Wasser für uns NEUTRAL schmeckt. So ein neutral schmeckendes Wasser sollten wir für uns aussuchen.
Ein Wasser das für MICH neutral - also nach nichts - schmeckt, muss für DICH nicht auch zwangsläufig nach nichts schmecken. Menschen, die über Generationen mit Wasser versorgt wurden, das viele Mineralien (sprich Kalk) enthält, werden hauptsächlich Wasser bevorzugen, das auch Mineralien enthält. Menschen deren Vorfahren aus den Bergen kommen werden hauptsächlich Wasser bevorzugen, das wenig Mineralien enthält.
Jede neue Erkenntnis muss zwei Hürden überwinden: das Vorurteil der "Fachleute", und die Beharrlichkeit eingeschliffener Denksysteme.
Herophilus