SR Char: Bob - Elf

Bob
Johann alias Bob, die Hand
wie er auf der Strasse der Barrens genannt wird. Einige wenige kennen ihn, die die ihn kennen schätzen oder hassen ihn, je nachdem auf wessen Seite man steht. Bob hieß nicht umsonst die Hand. Seine Finger waren flink und selten in der Tasche in der sie sein sollten. Nein, er ist nicht boshaft, er sorgt nur für ausgleichende Gerechtigkeit und wird ständig missverstanden. Denn eigentlich ist er ganz nett und sympathisch, wenn man ihn näher kennenlernt. Keck trägt er in der Freizeit einen braunen Ledermantel und altmodische Jeans mit einer großen Gürtelschnalle. Bei der Arbeit trägt er..., huch wo isser denn? Übrigens er kann sich mit seiner Tarnkleidung fast unsichtbar machen. Muss er auch, denn die Mafia will seine Finger wieder in ihren Diensten haben. Doch nach den schlimmen Kartellkriegen hatte er die Schnauze, von deren Spielchen, voll. Er hat sich einfach ungefragt verdünnisiert. Das war für die natürlich total uncool. Kümmert aber Bob heute nicht mehr. Zumindest solange sie ihn nicht finden. Das wäre unangenehm, also besser Kopp runter und die Waffe immer griffbereit unter dem Kopfkissen. Erst letztens, als er shoppen wollte, musste Bob die Beine in die Hand nehmen. Zwei Schwarzmäntel mit Geigenkasten wollten ihm ein Violinenstück vorführen, Bob gab sein Flötentöne in D Moll dazu, dann machte er sich unsichtbar. Bob macht sich selbstständig und mietet sich in den Barrens ein. Unten tobt das Leben, die Wäsche wird quer über die Strassen aufgespannt. Die Unterhosen der Nachbarn gaben Stoff zur Unterhaltung. Während andere ein tolles, aufgemotztes Bike kaufen und mit ihren Muscel Car angeben, sparte er sein Geld für etwas Besseres auf. Die Strassen der Barrens sind wild und rau. Messerklauen an jeder Ecke, Leute die sich beweisen müssen mit aufgeblasenen Muskeln. All das war Bob nicht. Aber er war clever genug sein Geld zusammen zu halten, bis er ausreichend hatte, um sich eine sinnvolle Bodyware zu leisten. Etwas mit richtig Dampf in der Maschine. Auf einmal änderte sich das Gewicht auf der Straße, man schubste ihn nicht mehr ungestraft herum, denn er war verflucht schnell und seine MP spuckte Gift und Galle.
Man respektierte ihn nun in seiner Gegend und ließ ihn seine Arbeit machen. Er war nun auf den Spuren des Runnerlebens. Noch fehlte ihm die Erfahrung eines erfahren Runners, aber die Weichen wurden gelegt. Erste ernsthafte Aufträge kamen herein, nichts besonderes, Kleinigkeiten. Aber er macht seinen Job mal mehr, mal weniger Gut. Wie gesagt, manche verstehen ihn falsch und es kommt zu Missverständnissen, aber nichts was sich nicht wieder ausbügeln lässt. Er findet halt Dinge die den rechtmäßigen Eigentümer zugeordnet werden müssen. Er kann ja auch nichts dafür wenn Leute ihre Sachen verlegen. Irgendwer muss sich ja darum kümmern. Das macht eben Bob die Hand.

Bob hat ein Problem.
Er ist allergisch veranlagt. Er kann das Soyzeuch einfach nicht ab haben. Es ist eklig, es schmeckt pampig und man bekommt davon Pickel. Ganz üble Pickel. Jawohl. Die Werbung? Alles Lüge. Ganz mieser Fraß. Daher gibt's den Bauer Franz in Snohomish, der mit der blauen Latzhose und roten Mütze. Ihr kennt den nicht? Kein Wunder, alle sind mit Soy- oder Rattenburger zufrieden. Also wen interessiert schon ein Bauer? Außerdem kommt ihr sowieso nicht an Ernie und Bert vorbei. Zwei Orks, einer mit Mistgabel einer mit einem Vorschlaghammer ausgerüstet. Die beiden arbeiten in seinem Laden. Und wehe da pampt jemand herum. Dann verfrachten die beiden den aber ganz fix nach draußen. Übrigens da gibt's die besten Rübenköppe und gutes, echtes Rumsteak. Nicht der übliche Fraß. Aber die lassen da auch nicht jeden herein. Den Bob, den kennen sie von klein auf, der kann da aus und eingehen, andere nicht. Doch, die mit den dicken Karren, die dürfen auch da rein. Aber andere wie gesagt nicht, Ernie und Bert..., ihr wisst schon.
Nicht die Autos, die Besitzer der Autos dürfen dort hinein. Man fährt doch nicht mit dem Auto in den Laden. Naja, zumindest nicht in diesen. Da was da angeboten wird ist noch alles ganz natürlich und nicht aus dem Reagenzglas. Von den beiden Orks hat Bob auch die Adresse bekommen, wo er sich vernünftige Cyberware einbauen lassen kann, denn die beiden sind selber voll damit. Den gucken schon die Drähte aus den Ohren, nur sag das niemals laut zu denen. Da werden sie böse und rollen wild mit ihren Cyberaugen herum. Bob darf da jedenfalls rein, er ist dort schon jahrelang Stammkunde. Lieferservice inklusive. Zum Glück wohnt er am Rande der Barrens, sonst gäbe es das nicht. Bob kennt noch jemanden. Yussuf die Gurke. Nein, kein Gemüse, seine Nase sieht nur so aus. Findet zumindest Bob. Yussuf, die Gurke, findet das nicht gut. Macht aber nix. Die beiden verstehen sich. Yussuf ist ein kleiner Schieber in Sachen Elektronikschrott. Eigentlich bekommt man bei ihm fast alles, Toaster, Kommlinks, auch ein paar Waffen, nix besonderes, aber auch so tolle Dinge wie den rückwärtsbetrieben Fluxgenerator mit Nadelschaltung. Fragt nicht was das ist! Yussuf quatscht einem dann das Ohr ab. Erzählt was von hochkomplizierter Erfindung die die Zukunft revolutionieren wird und die anderen verstehen sowieso nichts davon. Wenn ihr mich fragt, der hat ein paar Schrauben locker, aber das ist eben Yussuf die Gurke. Aber manchmal hat er ein paar Schätzchen. Ich stöber gern in seinem Kram oder begleite ihn zum Schrottplatz nach Beute suchen. Ich brauch sowieso eine neue Waschmaschiene, meine bockt mal wieder. Nun kommen wir zu meiner Wohnung.

Habe ich schon erwähnt das das Haus in dem er wohnt abrissreif ist? Die eine Ecke ist schon abgebrochen, aber der Rest soll stabil sein. Sagt der Vermieter und der muss es ja wissen. Bobs Wohnung ist echt günstig und hat fließend Wasser. Der Balkon ist echt großzügig durch die Abbruchkante der Nachbarwohung kann man gut Pflanzen an der ausgebrochen Ecke ziehen. Bei schlechtem Wetter hat er sogar seinen persönlichen Wasserfall. Wer kann das schon von sich behaupten. Das Geräusch wirkt echt beruhigend. Wenn es windig wird, wird halt die Bretterwand verschoben, echt praktisch die kleine Wohnung. Wenn es Strom gibt kann man da sogar kochen. Bob kocht gerne. Irgendwann hat er mal so eine alte Kochsendung gesehen, Lafer, Lichter, Lecker oder so, hieß die alte Datei. Er stand voll auf den Kaspar mit dem geringelten Schnauzer. Nun versucht er hin und wieder etwas aus seinen Zutaten zu kochen. Richtig eigenständig, kein Dosenkram! Manchmal schmeckt es sogar. In seiner Küche stand so ein alter Herd, eine Antiquität. So richtig mit Klappe und Holz rein schmeissen. Das Ding war nicht wirklich alt, doch schon, aber war mal für camping als Allesbrenner gedacht. Dazu organisierte er sich einen Dampfgenerator. Das war echt praktisch wenn mal wieder der Strom ausfiel, Notbetrieb ging immer. Triedeo schauen, zocken oder auch in der Matrix rumserven wenn andere im dunkeln sitzen. Eine praktische Ader hatte er schon immer. So guckt er das alte Trideofile, geklaut aus einer Warezseite und kocht nach alten Rezepten wie zu Omas Zeiten. Fleisch muss man nur kurz auf beiden Seiten braten, dann in der Restwärme ziehen lassen. An die Seite noch ein bisschen gedünstetes Grünzeuch. Fertig ist das Mittagessen. So was in der Art gehört zu seinen Lieblingsgerichten und irgendwann wird er das mal vor einem Weibchen vorführen. Jawohl.

Bob hat noch ein Problem. Ihm passieren manchmal ganz komische Dinge.
Es ist vollkommen unerklärlich wann und warum etwas passiert. Aber es passiert.
Erst letztens, da musste er in eine alte Villa, ähm, sich Zugang verschaffen. Sein Schlüssel passte aus welchen Gründen auch immer nicht. Ein altes, kunstvoll verziertes Schwert sollte zu seinem ursprünglichen Besitzer zurück, alles lief ganz gut, Bob kletterte Die Außenwand hoch, verschaffte sich durch ein Fenster Zugang, schlich wie ein Gespenst durch die Gänge und fand besagte Schwert an einer Wand hängen. Es an sich zu nehmen war fast zu einfach. Er war schon auf den Rückweg, als Plötzlich aus dem Nichts vor ihm eine Wasserhose entstand. Er wurde gepackt und herrum geschleudet als sei er in einer Waschmaschine und jemand hat den Schleudergang auf 1600 Touren eingeschaltet. Er machte sich fast in die Hosen vor Angst, aber die war ja schon nass. Seine Finger verkrampften sich und panisch schreiend drückte er den Abzug seiner MP während er sich wild in der Wasserhose im Kreise dreht. "Stellt doch mal jemand die Waschmaschine ab!" Doch niemand tat ihm den Gefallen. Die Kugeln flogen in alle Richtungen, prallten von den Wänden ab und bildeten gefährliche Querschläger. Es sirrte und ploppte gefährlich um ihn herum. Plötzlich wurde er aus dem Fenster gewirbelt und landete in einem Strauch vor dem Haus. Taumelnd versucht Bob sich zu sammeln und den Zaun zu erreichen. Alles drehte sich um ihn herum. Schließlich schaffte er es und er gelang nach Hause. Am nächsten Tag sah er im Trideo das der Hauseigentümer von einem Terroristen erschossen wurde. Im innern des Hauses musste die Hölle getobt haben, überall waren Einschusslöcher. Der Einbrecher musste wahnsinnig gewesen sein! ...sagte die Reporterin Vorort und ließ noch ein paar Großbildaufnahmen folgen. Dumm gelaufen. Der rechtmäßige Eigentümer war froh sein Schwert wieder zu haben, nur die Methode billigte er nicht. Viel zu auffällig sagte er. Bobs Beteuerung gar nichts dafür zu können, glaubte der Johnson nicht. Kleinlaut gelobt er Besserung. Blöde Zufälle.

So was passiert ihm hin und wieder mal, da kann Bob gar nichts machen, ehrlich.

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