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Naturwissenschaften ade?

Den folgen Beitrag habe ich der Wissen.ger des Fido-Netzes entnommen.


Msg : 13 [1-13]
From : Rudolf Oeller 13-Apr-97 12:42:23 2:318/2.4
To : alle
Subj : Naturwissenschaften ade?

Servus!

Der Rektor der Technischen Universitaet Wien sprach kuerzlich von einer "Entwissenschaftlichung" unserer Gesellschaft.
Als Indiz dafuer wertet er den Rueckgang der Inskriptionszahlen an der Technischen Universitaet Wien.

Die naturwissenschaftlichen Faecher haben unter der neuen Schulautonomie in Oesterreich besonders zu leiden. In den Hauptschulen fuehrt die Fachkombination Physik/Chemie die Liste der gekuerzten Faecher an.
Von 170 untersuchten Schulen haben 128 dieses Fach gekuerzt.
42 Schulen nahmen keine Veraenderung vor, keine einzige Schule nahm eine Erweiterung vor.
In Biologie und Umweltkunde lief es aehnlich, dieses Fach wurde in zwei Drittel der untersuchten Schulen gekuerzt, es gab keine Ausweitungen.

Eher unbehagliche Faecher werden, wenn es moeglich ist, von den Schuelern mit Vorliebe abgewaehlt.
Wenn aber ganze Schulen im Rahmen der Autonomie Faecher wie Biologie, Chemie und Physik mehrheitlich abbauen, dann erheben sich zwei Fragen:

Erstens:
Wie kommt es, dass einheitlich und trendmaessig gerade vor denjenigen Faechern die Flucht ergriffen wird, ohne die ein Verstaendnis unserer komplizierter werdenden Welt nicht moeglich ist?
Sind die Lehrplaene schuld, sind es eher entmutigte Lehrer, oder ist nur noch
Gleichgueltigkeit am Werk?

Zweitens:
Wie soll unsere Gesellschaft in den zukunftstraechtigen technologischen Disziplinen bestehen koennen, wenn unserer Jugend die technische Welt vorwiegend in Form von optisch anspruchsvollen, inhaltlich aber simplen Filmen wie "Robocop" oder "Terminator" vorgestellt wird?

Frage:
Sind in Deutschland und in der Schweiz aehnliche Tendenzen festzustellen?

Gruesse vom Bodensee
Rudi

E-Mail: oeller@roemer.vol.at


Ich stelle Rudolfs Fragen "einfach mal so" in den Raum - in der Hoffnung, daß der(die) eine oder andere darüber nachdenkt und versucht, für sich selber eine Antwort zu finden.

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Frank Schmidt

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