Alien: Die Wiedergeburt
(Alien: Resurrection)
USA, 1997, 108min
Regie: Jean-Pierre Jeunet
Cast: Sigourney Weaver, Winona Ryder, Kim Flowers
Die größte Action-Heldin der Filmgeschichte
kämpft erneut gegen das bösartigste Monster des Universums
Ellen Ripley und das letzte den Menschen bekannte Alien sind vor 200
Jahren gemeinsam gestorben. Die einzigen biologischen Überreste der
vergangenen drei Gefechte sind ein paar Blutflecken auf dem Gefängnisplaneten,
auf dem Ripley die grauenhafte Schwangerschaft einer Alien-Queen austrug.
Die ins All gegangene Zeit hat auch ihre gewissenlose Firma mit sich genommen.
Kaum verändert scheint sich indes die menschliche Natur zu haben.
Immer noch gibt es Interessengruppen, diesmal militärische Funktionäre,
die sich das kaum besiegbare fremde Wesen zu Nutze machen wollen – nicht
einsehend, dass sich die Aliens nicht kontrollieren lassen, sondern nur
den sicheren Tod bringen.
Mit vorangeschrittener Gentechnologie lässt sich sie die schwangere
Ripley wieder auferstehen. Der achte Versuch schließlich führt
zu einem brauchbaren Ergebnis. Der Chestbuster lässt sich inzwischen
chirurgisch entfernen. Ripley darf ebenfalls weiterleben, weil die WissenschaftlerInnen
beobachten wollen, wie sich die nicht unbedingt geringfügige Vermengung
menschlicher und Alien-Gene auf die jeweiligen Versuchswesen auswirken
werden. Durch die Gen-Manipulation ist die neue Ripley, die sich nun ganz
alienhaft über den Tod hinaus erinnern kann, nicht nur ungewöhnlich
stark, agil und ätzend, sondern keineswegs nur ein weiterer Wirt für
die neue Alienbrut gewesen, stattdessen in gewissem Rahmen deren Mutter...
-
Aus
der Schwierigkeit, die unverzichtbare Ellen Ripley nach derem unwiederruflichen
Tod glaubhaft wieder in den vierten Teil der Serie aufzunehmen schlug Drehbuchautor
Joss Whedon Kapital. Nicht nebenbei darf die alte Ripley eben wieder
anfangen zu kämpfen, sondern die Auswirkungen der Genpanscherei ist
von den Eröffnungscredits bis zum äußert bösartigen
Showdown im Zentrum des Geschehens und gibt dem letzten Alienfilm erneut
ein grundlegend anderes Feeling. Nicht ohne die wichtigen Elemente der
vorangegangenen Filme genügend zu vereinigen, so dass sich die vielen
Fans grausig-glücklich zu Hause fühlen. So beschränkt sich
Alien: Die Wiedergeburt nicht auf einen Flucht- und Bekämpfungsplan,
sondern weist eine durchstrukturierte Handlung auf.
Delicatessen-Regisseur Jean-Pierre Jeunet hat sein
Talent für Timing und Spannung nicht verlernt. Allein die Szenerie,
in der sich sowohl eine SchmugglerInnen-Truppe aus der Inhaftnahme der
Soldaten und die Aliens ihres Käfigs der WissenschaflterInnen befreien
ist an perfektem Chaos nicht zu überbieten. Da macht es auch fast
nichts mehr, dass sich die zwei verstrichenen Jahrhunderte so gut wie gar
nicht im Kinogefühl niederschlagen. Mitzuerleben wie sich Ripley,
die erste große Actionheroine, ironischerweise dank ihrer alptraumhaften
Bekanntschaft mit den Aliens ca. 300-jährig zur ältesten Frau
des Universums geworden, fortwährend um ihr Leben kämpft ist
jedes auch noch so teure Kinoticket wert. Gönnen wir ihr eine längere
Pause im lebenden Wachzustand bis zum fünften Teil, in der sie sich
genussvoll entspannen kann – Hauptsache wir müssen nicht zu lange
auf die nächste Action warten.
ki, Berlin
Foto ©: Fox
US: 26. November '97
GB: 28. November '97
Frankreich: 6. November '97 (Paris)
12. November '97 (landesweit)
English version
Win! Win! Win!
Filmdaten:
Offizieller Link: http://www.alien-resurrection.com/index.html
copyright:
Queer View, 18. November 1997