Eine cyclische Verlautbarung maßgeblicher Informationen an die Mitglieder der Vineta-Vereinigung zur Erforschung extraordinärer Ereignisse sowie andere interessierte Kreise



Homepage

So ein blöder Mist! Das war schon wieder falsch. Die Homepage heißt www.vereinigung-zur-erforschung-extraordinaerer-ereignisse.de (mit „ae“, nicht „ä“). Mittlerweile wurde sie um einige Charakterbeschreibungen ergänzt und sieht schon etwas hübscher aus.

 

Erzblumen und Grottenolme

Dieses war der erste Streich, doch der nächste folgt sogleich! Ich denke, es hat allen Spaß gemacht. Allerdings muss ich an dieser Stelle noch meiner Empörung Ausdruck verleihen: Obwohl ich ausdrücklich und mehrfach betont hatte, dass die Geologen bereits einen ganzen Tag überfällig sind, ist die zweite Gruppe nach dieser Mitteilung erst mal Essen gegangen und hat sich noch einen ganzen Tag Zeit gelassen! Fünf Punkte Abzug für Slytherin! (Wurde bereits von mir auf den Charakterbögen berücksichtigt.)

 

Schusswaffen

Beim Erschaffen der Charaktere wurden Fragen zu Schusswaffen gestellt, die der Spielleiter nicht befriedigend beantworten konnte. Hier das Ergebnis seiner Recherchen:

1880 gibt es Derringer, Revolver, Karabiner, Jagdflinten, Schrotflinten und Repetiergewehre. Die erste automatische Pistole wurde jedoch erst 1892 erfunden.

Derringer (seit 1840) werden in der Regel alle ein- und mehrläufigen Taschenwaffen genannt, die weder eine Trommel, noch ein Magazin besitzen. Benannt sind diese nach ihrem Erfinder, dem deutschstämmigen, amerikanischen Büchsenmacher Henry Deringer. Die Waffen, die der Erfinder selbst hergestellt hat, heißen im übrigen „Deringer“. Die größten Produzenten von Derringern waren die amerikanischen Firmen Remington, Sharps und Colt.. Eine Derringer war für 10 –12 $ erhältlich.

Revolver (seit 1818) werden alle Handschusswaffen genannt, die eine Magazin-Trommel besitzen. Der Erfinder war der U.S.-Amerikaner Cpt. Artemus Wheeler. Zwischen 1818 und 1875 unterlag der Revolver immer weiteren technischen Verbesserungen, so dass sich die Modelle im Jahr 1880 nur geringfügig unterscheiden. Zu den technischen Besonderheiten zählten: der Single-Action-Abzug (der Abzug war verborgen und wurde erst sichtbar, wenn man den Hahn spannte), das Austausch-Magazin (man lud nicht die einzelnen Patronen nach, sondern tauschte das ganze Magazin aus) und der Hülsenauswerfer (ein sternförmiger Hülsenauswerfer entleerte das Magazin mit einem Schlag). Die größten und bekanntesten Hersteller produzierten aufgrund der Patente in den U.S.A.: Es waren Colt, Smith & Wesson und Remington. Die Revolver hatten in der Regel ein Magazin für sechs Schuss und Kaliber 44 und wurden vor allem für die Armee hergestellt, kleinere „Taschen“-Revolver hatten ein Magazin für fünf Schuss und Kaliber 31-38 und wurden insbesondere an die Polizei und die Marine verkauft. Das erfolgreichste Modell war die „Wells & Fargo“ von Colt, von der zwischen 1851-1873 330.000 Exemplare veräußert wurden. In Deutschland wurde 1879 für militärische Zwecke der Armeerevolver 79 mit Kaliber 11 mm hergestellt. Er war ziemlich unhandlich und wurde auch „Reichsrevolver“ genannt. Colt stellte seit 1837 im übrigen auch ein „Colt-Revolvergewehr“ her, dass jedoch wegen der geringen Nachfrage eingestellt werden musste. Die berühmte „Peacemaker“, ein Revolver von Colt, wird erst ab 1886 hergestellt.

Repetiergewehr (seit 1849) nennt man die Gewehre mit Magazin (mit 16-30 Schuss) und einem „Repetierbügel“ zum Nachladen. Das erste wurde von Smith & Wesson hergestellt. Am bekanntesten sind: das Henry-Rifle (1862, Kaliber 44), das Spencer-Rifle (1860, Kaliber 52), das insbesondere im amerikanischen Bürgerkrieg verwendet wurde und natürlich die Winchester, Modell 1866 und Modell 1873 (Kaliber 44-40). Letztere hatte den Vorteil, dass es die gleiche Munition wie die Revolver von Colt benötigte. Die Winchester 1876 wurde eigens für Großwildjäger produziert (Kaliber 50-95, 45-60, 40-60). Zwar konnte man mit der Winchester unglaublich schnell hintereinander schießen, sie litt jedoch relativ häufig an Ladehemmung und hatte aufgrund des kurzen Laufes und seiner Technik eine geringere Reichweite und Durchschlagskraft und war damit einem Karabiner unterlegen.

Karabiner waren die üblichen Militärgewehre. In Deutschland benutzte das Militär die Mauser IG Modell 71 (11 mm) mit einem Magazin von 8 Schuss, in Großbritannien die Brown Bess oder die das Enfield, in den U.S.A. die Springfield Trepdoor 1888, in Frankreich das Chassepot-Gewehr. Militärgewehre sind Massenproduktion, was bedeutet, dass ihre Qualität eher schlecht ist.

Jagdflinten sind für die Jagd verwendete Gewehre ohne Magazin, d.h., man muss nach jedem Schuss nachladen. 1880 sind die üblichen Jagdflinten leichtere Versionen der Militärgewehre. Jagdflinten wurden in der Regel als Einzelstücke vom Büchsenmacher gefertigt, was bedeutet, dass sie qualitativ am besten waren.

Schrotflinten sind für die Jagd verwendete Gewehre mit einem oder zwei Läufen (Doppelflinte), manchmal auch mehr. Man verschießt mit ihnen Schrotladungen, d.h., in den Patronen befinden sich kleine Kugeln, die gestreut werden. Für die Jagd auf Kleinvieh nimmt man Kleinschrot, für größere Tiere Großschrot. Schrotflinten sind insbesondere bei den Bauern weit verbreitet In Süd- und Südosteuropa gehörte der Besitz einer Schrotflinte fast zu jedem Hausstand.

Ältere Waffen wie das Zündelnadelgewehr oder einschüssige Hinterladergewehre wurden z.B. vom Zoll bis zum 1. Weltkrieg benutzt. Damit wurden auch insbesondere in den Kolonien einheimische Hilfstruppen ausgestattet oder sie wurden an die Heere technologisch rückständiger  Länder verkauft, z.B. nach Südamerika oder Ostasien. Ferner gibt es altmodische Duellpistolen. Außerdem sind zahlreiche alte Revolver oder andere obskure Waffen im Handel für wenig Geld erhältlich, z.B. auch eine Schrotpistole mit fünf Läufen, die – anstatt einer Trommel – gedreht werden können.

Waffengesetze gab praktisch in keinem Land der Welt. In Deutschland war lediglich das Führen von Waffen auf Versammlungen und Umzügen untersagt sowie der Besitz von „Stoß- Hieb- und Schusswaffen, welche in Stöcken, Röhren oder ähnlicher Weise verborgen sind“. Als Spazierstöcke getarnte Schusswaffen waren nämlich insbesondere bei den „Wildschützen“ sehr beliebt.

Der Kauf von Waffen war mangels Waffengesetzen (s.o.) einfach. Man ging zum Büchsenmacher und ließ sich eine Waffe nach den persönlichen Wünschen bauen (sehr teuer, aber hohe Qualität) oder man bestellte über den Versandhandel (billig, niedrige Qualität). Die allermeisten Handwaffen kamen aus den U.S.A. (Derringer, Revolver, Repetiergewehre), Flinten und Karabiner waren in der Regel einheimische Produktionen.

 

Für weitere Informationen siehe auch:

www.altearmee.de

www.wilder-westen-web.de

www.midgard-1880.de/Artikel/feuerwaffen.html

www.wcc.at

www.nmm.ac.uk/collections/index.cfm

www.waffensammler-kuratorium.de

 

 

Zitate

August W. Liborius beim Betrachten der Abbildung der gefundenen Brosche (wichtigtuerisch): „Ich besitze „Kunst-verständnis!“ (würfelt erfolglos, weiter wichtigtuerisch): „Aber nicht darüber!“

 

Die Abenteurer wollen den verletzten Querz nicht erschrecken und überlegen, wer ihn ansprechen soll. Nicolas Sauniérs macht bei seinem Vorschlag aber einen Versprecher: „Vielleicht sehen die Frauen weniger harmlos aus!“

Franka von Hohenfels: „Wir können versuchen, die Eingänge vorsichtig zu sprengen.“

 

 

Zeitungsmeldungen

Aufgrund der unterschiedlichen Vorgehens-weisen der beiden Abenteurer-Gruppen gibt es gesonderte „Zeitungsmeldungen“ für jede Gruppe:

 

Gruppe 1 (Dorothea von Gatow, Elisabeth von Hohenzollern-Sigmaringen, Andrew T. Kramer, August W. Liborius):

 

Quedlinburger Stadtanzeiger, Magdeburger Stimme, u.a. Regionalzeitungen, Juni 1880

Geologen aus Bergwerk gerettet

Heribert Garz, Mitarbeiter der Königlichen Preußischen Geologischen Landesanstalt und sein Assistent Karl Gärtner, die in einem Harzer Bergwerk Neuerkundungen durch-führen sollten und dabei verschollen sind, wurden durch eine Gruppe mutiger Männer und Frauen vor dem Tode bewahrt. Das Unglück ereignete sich in Straßberg/Anhalt-Bernburg. Die Geretteten waren verletzt und unterkühlt, der behandelnde Arzt attestiert ihnen jedoch eine baldige körperliche Genesung. Allerdings sind die beiden Geretteten noch immer in einem hysterischen Zustand. Sie berichten übereinstimmend, dass sie Stimmen in fremder Sprache sowie die Geräusche von Picken und Hämmern gehört haben. Auch seien sie dem „Bergmönch“ begegnet, einem Wesen, das den Harzern aus den Volksmärchen bekannt ist. Der behandelnde Arzt, Dr. Dralle, ist jedoch der Ansicht, dass diese Hysterie bald von allein abklingen wird. Seine Ursache läge allein in dem Umstand, dass seine beiden Patienten für fast zwei Tage in der Finsternis ausharren mussten. Die Retter, die alle Mitglieder in einer Gesellschaft namens „Vineta-Vereinigung“ sind, wurden vom Leiter der Geologischen Landesanstalt, Prof. Beyrich, um Hilfe gebeten, mysteriösen Vorkommnissen in eben diesem Bergwerk auf den Grund zu gehen. Die ehrenwerten Mitglieder der Gesellschaft wussten jedoch von derlei Dingen nicht zu berichten.

Foto: die Retter posieren vor dem Eingang zum Bergwerk, die darunter stehenden Namen sind z.T. falsch geschrieben

Berliner Museumsbriefe, Juni 1880

Skandal im Gewerbemuseum

Die seit kurzem im Gewerbemuseum ausgestellte Brosche, die eine gewisse Vineta-Vereinigung als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat, hat in Fachkreisen zu einer heftig geführten Debatte Anlass gegeben. Während der Museumsleiter, Julius Lessing, das Exponat als echt, wenn auch als kurios bezeichnet, so halten andere Fachleute es für ein Falsifikat. Es handelt sich bei dem umstrittenen Exponat um eine Brosche in Barockstil mit Ziselierungen aus der germanischen Völkerwanderungszeit. Gefunden wurde sie in einem Harzer Bergwerk. Julius Lessing wurde bereits mehrfach aufgefordert, das Exponat aus der Sammlung zu entfernen.

Foto: Abbildung der Brosche

 

Sphinx - Magazin für okkulte Wissenschaften, Juni 1880

Alles nur Kindermärchen?

Wie einem Redaktionsmitglied aus erster Hand berichtet wurde, sind bei der Rettung mehrerer Geologen aus einem Harzer Bergwerk einige Wesen gesichtet worden, die durch regionale Volksmärchen überliefert sind. Es handelt sich um sogenannte Querze und den Bergmönch (laut Thoben’s Gespensterführer sind beide Wesen aus der Gattung der Hämmerlinge, Familie der Dämmerelben). Die Sichtungen werden von mehreren Mitgliedern einer bis dato erstmals in Erscheinung getretenen Gesellschaft namens Vineta-Vereinigung bestätigt. Leider ist die Beweislage eher karg zu nennen. Im Berliner Gewerbemuseum kann eine anachronistische Brosche besichtigt werden, die in Fachkreisen große Aufmerksamkeit hervorgerufen hat. Diese Brosche soll von den Querzen hergestellt worden sein.

Foto: Abbildung der Brosche

 

Gruppe 2 (Adalbert van Heerjenfoort, Franka von Hohenfels, Nicolas Sauniérs, Amalie Singer, Dr. Victor F. Stein):

 

Quedlinburger Stadtanzeiger, Magdeburger Stimme, u.a. Regionalzeitungen, Juni 1880

Geologen aus Bergwerk gerettet/

Grubengas führte zu Explosion

Heribert Garz, freier Mitarbeiter der Königlichen Preußischen Geologischen Landesanstalt und sein Assistent Karl Gärtner, die in einem Harzer Bergwerk Neuerkundungen durchführen sollten und dabei verschollen sind, wurden durch eine Gruppe mutiger Männer und Frauen vor dem Tode bewahrt. Das Unglück ereignete sich in Straßberg/Anhalt-Bernburg. Die Geretteten waren verletzt, unterkühlt und litten unter Halluzinationen. Unter den Rettern befand sich auch ein Arzt, der ihnen jedoch eine baldige körperliche Genesung attestierte. Die Halluzinationen der Geretteten über den „Bergmönch“ und andere zwergenhafte Gestalten der Harzer Volksmärchen beruhten einzig und allein auf dem längeren Ausgesetztsein von Grubengasen. Die Retter, die alle Mitglieder in einer Gesellschaft namens „Vineta-Vereinigung“ sind, wurden vom Leiter der Geologischen Landesanstalt, Prof. Beyrich, um Hilfe gebeten, mysteriösen Vorkommnissen in eben diesem Bergwerk auf den Grund zu gehen. Die ehrenwerten Mitglieder der Gesellschaft wussten jedoch von derlei Dingen nicht zu berichten. Ursache sind die eingangs erwähnten, zudem hoch explosiven Gase, wegen derer die Gruben auch geschlossen werden. Bei der nächtlichen Explosion kam niemand zu schaden. Gendarmeriehauptmann Schultheiß aus Quedlinburg, der bereits in Straßberg zur Bewachung des Bergwerkes stationiert war, bestätigte die Wirkung der Gase, derer auch er ausgesetzt war.

Foto: die Retter posieren vor dem Eingang zum Bergwerk, die darunter stehenden Namen sind z.T. falsch geschrieben

 

De Nederlandse Post, Het Amsterdamer, u.a. niederländische Zeitungen, Juni 1880

Niederländer rettet deutsche Geologen

Der niederländische Forscher Adalbert van Heerjenfoort rettete verschüttete Geologen unter Einsatz seines Lebens aus Harzer Bergwerk. Die schwer verletzten Geretteten entgingen knapp einer schweren Explosion. Die deutschen Behörden bedankten sich für den mutigen Einsatz unseres Landsmannes.

 

 

Gestatten Sie mir, meiner vorzüglichsten Hochachtung Ausdruck zu verleihen

 

Ihr Neidhardt Beutel