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II - Zeitungen und Zeitschriften

In der Friedrichstadt, etwa zwischen Mauerstraße und Lindenstraße sowie Besselstraße und Schützenstraße entstand um 1870 das Berliner Zeitungsviertel. Die Konzentration der zahlreichen Verlage (1874 waren es bereits 34) lag an der Gründung des Kaiserlichen Postzeitungsamtes und des Wolffschen Telegraphen Bureaus in dem Viertel. Auf dem boomenden Zeitungsmarkt setzten sich drei Zeitungs-Tycoons durch: Ullstein, Mosse und Scherl. Während die ersten beiden liberal und republikanisch eingestellt waren, war Scherl konservativ-monarchistisch gesonnen.

Zum Ullstein-Verlag gehörten u.a.: Neues Berliner Tageblatt, Berliner Zeitung, Berliner Abendpost, B.Z. am Mittag, Berliner Morgenpost, Die grüne Post, Die Berliner Ilustrirte Zeitung (kein Schreibfehler). Mosse gehörten: Allgemeine Zeitung des Judentums, Berliner Tageblatt, Berliner Volkszeitung und das Satire-Magazin Kladderadatsch. Scherl gehörten: Die Woche, Der Tag, Berliner Lokal-Anzeiger, Berliner Abend-Zeitung, Die Gartenlaube, Sport im Bild, Allgemeine Sportzeitung.

Hinzu kamen die altehrwürdigen Zeitungen Priviligirte Berliner Zeitung von Staats- und Gelehrtensachen - Vossische Zeitung, auch "Tante Voss" genannt und die Haude & Spenersche Zeitung, genannt "Onkel Spener" sowie Berliner Tages-Telegraph, Berliner Nachrichten, Deutsches Familienblatt, Deutsches Heim, Neue Preußische Zeitung, Deutsches Mittagsblatt, Illustrirte Naturwissenschaft, Deutscher Reichsanzeiger, Königlich Preußischer Staatsanzeiger, National-Zeitung.

Bereits im 17. Jahrhundert begann die Königliche Bibliothek im Berliner Stadtschloss Zeitungen zu sammeln. Die Sammlung wurde der Friedrich-Wilhelms-Bibliothek (Unter den Linden, heute: Staatsbibliothek) übereignet.

Der Verlag der Zeitung Der Sozialdemokrat - Zentralorgan der Sozialdemokraten Deutschlands war hingegen im Ausland angesiedelt (London/Zürich).