Freundschaftsspiel 1977/78: BFC Dynamo - MSV Duisburg 2:0

BFC zog mühelos seine Siegeskreise
Der BFC ist in Tritt. In der technisch-taktischen Spielanlage, im gedanklichen Miteinander wie in der individuellen Entschlußkraft besaß er in diesem zweiten Vergleich beider Mannschaften (1. Spiel im April 1977 1:1) unübersehbare Vorteile. Sie hätten einen weitaus höheren Sieg gerechtfertigt, doch vor allem vor dem Wechsel brachten sich die Berliner durch unkonzentrierte Chancenverwertung selbst um den Lohn des Fleißes. Das änderte sich schlagartig mit dem Wiederanpfiff. Im Schnellstarter-Tempo manövrierten Eigendorf, Terletzki und Lauck die MSV-Abwehr aus. Pelka, der Mann mit dem richtigen Torgespür, verwandelte zunächst einen Abpraller, um 180 Sekunden später ein Kopfballtor (nach Freistoß von Terletzki) zu erzielen, das durchaus das Attribut sehenswert verdiente. Ehe die Abwehr des BRD-Tabellenzehnten überhaupt reagierte, lag das Leder schon im Netz.

"Wir wurden im Dauerdruck immer überlegener, souveräner in unseren Mitteln. Jeder fühlte sich für die Entwicklung des Spiels verantwortlich", so BFC-Trainer Jürgen Bogs. Davon konnte bei den Gästen keine Rede sein. Renommierte BRD-Auswahlspieler wie Dietz, Worm, Seeliger und Bella sowie der Österreicher Jara hoben sich nicht im mindesten aus der unproduktiven, tempoarmen Partie der Duisburger ab. Steilpässe auf die Angriffsspitzen entbehrten der Präzision. Trainer Karl-Heinz Rühls mehrfache Ermunterung: "Nach vorn spielen, energischer stürmen", fruchtete nichts. Zusammenhanglos agierend, stellte der MSV keine Gefahr für den BFC Dynamo dar. Lediglich Torwart Heinze und Seliger gaben ihr Können zu erkennen. Das war nicht Fisch nicht Fleisch, um der überzeugenden Terletzki-Elf das Wasser reichen zu können.


BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Noack, Brillat, Eigendorf; Lauck, Terletzki, Labes; Riediger, Pelka (83. Sträßer), Netz
MSV Duisburg:
Heinze; Bregmann; Bella, Jakobs, Dietz; Bücker, Büssers, Jara (67. Buttgereit); Seeliger, Stolzenburg (78. Vogel), Worm (46. Weber)

1:0 Pelka              (46.)
2:0 Pelka              (48.)

Schiedsrichter:        Di Carlo (Burgstädt)
Zuschauer:             25.000


Günter Simon, Deutsches Sportecho, 28.02.1978