Freundschaftsspiel 1964/65: SC Chemie Halle - SC Dynamo Berlin 1:1

Ligaspitzenreiter-Oberligavertreter / Mit Steilangriffen gekontert
Mit viel Temperament und kämpferischem Eifer führte auf dem in verhältnismäßig gutem Zustand befindlichen Nebenplatz an der Robert-Koch-Straße in Halle Chemie den Vergleich mit dem Oberligisten. 17:3 Ecken bezeugen, welchen Elan die Mannschaft auch ohne ihre beiden Afrikafahrer und Horst Walter entwickelte. Dabei hatte sie auch spielerisch eine recht gute halbe Stunde. Dem Angriff fehlten aber wieder einmal die Mittel, aus vielen aussichtsreichen Situationen entsprechendes Kapital zu schlagen. Die Berliner verteidigten oft vielbeinig, konterten aber immer wieder durch geschickte steile Angriffe, die meist Kreuzgefährlich waren. Lothar Meyer inszenierte einen solchen über den rechten Flügel, nachdem er durch Abstaubertor sogar die Führung herausholte. Nicht egalisierte sie später durch einen hohen Überraschungsschuß. Die Vorteile, die die Gäste in balltechnischer Hinsicht hatten, rechtfertigten trotz der sehr unterschiedlichen Spielverteilung das Unentschieden. Eine Fülle von Situationen im Torraum, auf der Linie und Lattenschüsse würzten das Spiel, in dem sich Dorner eine Platzwunde zuzog, nach klinischer Behandlung aber wieder als Zuschauer erscheinen konnte.

SC Chemie Halle:
Wilk; Heyer, K. Hoffmann, Okupniak; Riedl, G. Hoffmann; Topf, Lehrmann, Nicht, Matthei, Klausch (73. Dyballa)
SC Dynamo Berlin:
Marquardt (46. Bräunlich); Dorner (14. Stumpf), Heine, Carow; Mühlbächer, Renk; Wolff, Bley, Hall, Meyer, Loster (60. Trümpler)

0:1 Meyer              (29.)
1:1 Nicht              (46.)

Schiedsrichter:        Glöckner  (Leipzig)
Zuschauer:             2.000


Werner Stück, Neue Fußballwoche, 09.02.1965