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Bemühungen wurden belohnt Der SC Dynamo deutete in diesem
Treffen zwar sehr oft an, daß zwischen den beiden Mannschaften ein Unterschied von zwei Leistungsklassen liegt, aber mit voller Konzentration ging er sehr zum Leidwesen der Zuschauer nicht an die Aufgabe heran. So war es
ausgleichende Gerechtigkeit, als die im Angriff recht harmlosen Schöneweider wenigstens mit Hilfe eines Foulelfmeters, den Skaba an Ebert verschuldete, zum 1:1-Unentschieden gelangten. Sie wurden für ihre nie erlahmenden
Bemühungen, dem Spiel eine Wendung zu geben, so doch noch belohnt. Die TSC-Abwehr verdient ohnehin ein Sonderlob. Hier stand Stopper Borkenhagen, hart, spritzig und konsequent, wie eine Eins.
Die Gäste zeigten
ausgezeichnete Ballbehandlung, den Blick für den "freien Mann", waren auch rein läuferisch fast immer überlegen, gefielen sich jedoch allzuhäufig in Tändeleien, die bei den zahlenden Zuschauern nun einmal keine
Sympathien erwecken. Schneider, Ziehm (der Ex-Brandenburger ist schon erstaunlich kaltschnäuzig), Thiemann, Bley und Nippert waren offenbar die einzigen, die sich jederzeit bemühten, ihr Bestes zu geben. Mit zunehmender
Spielzeit wurden auch einige unnötige Härten (Antosch, Schäffner, Maschke) in das Treffen gebracht. Dadurch verflachte das Niveau noch mehr. Mögen sich die Zuschauer damit trösten, daß ihr Eintrittsgeld einem guten Zweck
zugeführt wird: Der SC Dynamo überweist seinen Einnahmeanteil dem Organisationskomitee für das III. Deutsche Turn-und Sportfest.
TSC Oberschöneweide: Aufstellung nicht abgedruckt SC Dynamo Berlin:
Klemm; Skaba, Schneider, Ziehm; Maschke, Mühlbächer; Thiemann (46. Schröter), Rentsch, Bley, Schäffner, Nippert
0:1 Thiemann (21.) 1:1 Beiger (85., Foulstrafstoß)
Schiedsrichter: Heinrich (Berlin)
Zuschauer: 1.000
Gerd Schneider, Neue Fußballwoche, 24.02.1959

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