Gepfefferte BFC-Randale / Böllerwürfe. Polizei stürmt BFC-Block. Über 50 Verletzte

Bitteres Ende eines Oberliga-Spitzenspiels, bei dem einige Chaoten allen den Abend verdarben. Böllerwürfe, Randale, Polizeisturm im BFC-Block, massiver Pfefferspray- Einsatz. Über 50 Verletzte, sechs Personen kamen laut DRK ins Krankenhaus. Auch BFC-Wirtschaftsratsboss Peter Meyer bekam Reizgas in die Augen. Und all das, was vernünftige Kräfte bei Dynamo in den letzten zweieinhalb Jahren aufzubauen versuchten, steht wieder auf dem Spiel! Alles begann friedlich. Die üblichen Schmähgesänge. Im Mommsenstadion knallten bei den Veilchen im Block Luftballons, bei Dynamo aber krachte nach 17 Minuten ein Böller! Nach einer Stadionsprecher-Durchsage war zunächst Ruhe. Die Situation eskalierte kurz vorm Ende, als der Frust der nahenden Pleite sich in die BFC-Gehirne fraß wie ein Tumor. Ein Idiot musste sich als "Zaunkönig" beweisen. Der Versuch eines besonnenen BFC-Anhängers, ihn zurück in den Block zu ziehen, endete in einer Rangelei.

Was die Polizei, die die Partie mit rund 500 Mann absicherte, auf den Plan rief. Als nahezu zeitgleich Böller Nr. 2 auf dem Feld explodierte, der Schiedsrichter die Partie für Minuten unterbrach, eskalierte die Lage. Im Laufschritt marschierte die Polizei in den Block, stieß dabei alles beiseite, was im Weg war und dann - was wenig verwundert - auf Widerstand. Becher sausten, Fäuste flogen. Pfefferspray wurde von der Polizei eingesetzt. Schlagstöcke auch. Es kam zu mehreren Festnahmen. Im Handgemenge bekamen selbst diejenigen etwas ab, die - so wie Peter Meyer - eigentlich nur versuchten, zu schlichten. Wieder einmal haben einige wenige es geschafft, im Schutz der Masse für Chaos zu sorgen. Die Folgen sind absehbar. Der NOFV wird ermitteln. Der Selbstreinigungsprozess steht auf dem Spiel. Kritische Beiträge im BFC-Fanforum verurteilten die Täter aufs Schärfste – und wurden wenig später gelöscht. Das denkbar ungeschickteste Signal für eine wirkliche Wandlung des BFC.


Mathias Bunkus, Berliner Kurier, 08.12.2008