Elf Montagsfragen an: Frank Berton

Wen oder was möchten Sie in dieser Woche nicht sehen?
Berton:
Polizei im Sportforum.

Wobei entspannen Sie sich, wenn Sie nicht mit Fußball beschäftigt sind?
Berton:
Mit Fußball im Fernsehen. Ansonsten nehme ich mir Zeit für die Familie. Meine Frau Ellen und meine beiden Kinder Marcel (19) und Denise (14) unterstützen mich sehr und nehmen großen Anteil an meiner Arbeit.

Was war der bislang schönste Moment in Ihrem Leben?
Berton:
Die Geburt meiner Kinder im Auguste-Viktoria-Krankenhaus und das Gefühl, der Frau, soweit das uns Männern möglich ist, beistehen zu können. Sportlich waren der Oberliga-Aufstieg 2003 und die Teilnahme am Berliner Pokalfinale 2004 mit dem SV Yesilyurt die Höhepunkte. Das Pokalendspiel ist in diesem Jahr auch unser Ziel beim BFC Dynamo. Absoluten Vorrang hat aber der Aufstieg in die Regionalliga.

Was war der schwerste Moment?
Berton:
Privat war das der Verlust meines Schwiegervaters, der dem Fußball sehr verbunden war und vor vier Jahren nach langer schwerer Krankheit verstarb. Sportlich war der Spielabbruch gegen Union im Mai 2006 ein schockierender Moment. Ich war damals erst fünf Tage im Amt. Wir haben uns intern aber intensiv damit auseinandergesetzt und sind seitdem auf einem guten Weg.

Was bedeutet Heimat für Sie?
Berton:
Familie, Berlin. Ich bin in Friedenau am Friedrich-Wilhelm-Platz aufgewachsen, habe mich aber immer als Gesamt-Berliner gefühlt. Für mich ist die Unterscheidung zwischen West-Berlin und Ost-Berlin absoluter Blödsinn und nach nunmehr 20 Jahren Wiedervereinigung überhaupt kein Thema mehr.

Wer ist Ihr Lieblingsverein (ohne den, für den Sie zurzeit aktiv sind)?
Berton:
Borussia Mönchengladbach. Die haben in den 70er Jahren begeisternden Fußball gespielt und den übermächtigen Bayern über lange Zeit Paroli geboten. Imponiert hat mir auch, was der SC Freiburg unter Volker Finke mit bescheidenen Möglichkeiten erreicht hat. Ansonsten ist mir die familiäre Atmosphäre beim Friedenauer TSC in guter Erinnerung.

Wer ist Ihr sportliches Vorbild?
Berton:
Als Trainer Volker Finke, als Spieler Günter Netzer - ein genialer Passgeber und Freistoßspezialist.

Was verabscheuen Sie?
Berton:
Unehrlichkeit, Intrigen und die Nichteinhaltung von Versprechen.

Was erwarten Sie von einem guten Freund?
Berton:
Verlässlichkeit.

Wo haben Sie Ihren letzten Urlaub verbracht?
Berton:
Auf Menorca 2005.

Wonach sehnen Sie sich?
Berton:
Sportlich, dass der BFC Dynamo anders wahrgenommen wird, und die Ressentiments und Vorurteile endlich der Vergangenheit angehören.


Horst Bläsig, Fußballwoche, 04.02.2008