BFC und Hertha setzen Signal / Berliner Testspiel gegen Gewalt und Rassismus

Fußball-Bundesligist Hertha BSC hilft dem Oberligisten BFC Dynamo bei der Verbesserung der Außendarstellung. Heute treten beide Mannschaften ab 19 Uhr im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zu einem kurzfristig vereinbarten Freundschaftsspiel an. Für Hertha-Trainer Lucien Favre ist es die letzte Möglichkeit, vor dem DFB-Pokalspiel am Sonnabend bei Zweitligaabsteiger Spielvereinigung Unterhaching die Stammformation zu finden. Der BFC Dynamo hat bis zum Beginn der Meisterschaft in der NOFV-Oberliga Nord noch eine Woche länger Zeit. Dennoch gibt es aus Dynamo-Sicht für die Partie, die unter dem Motto "Gegen Gewalt und Rassismus" stattfindet, wohl keinen besseren Zeitpunkt. "Wir sind Hertha sehr dankbar. So können wir der Öffentlichkeit zeigen, dass wir ein ganz normaler Verein sind, der mit Nazis und Hooligans nichts zu tun haben will", sagt Peter Meyer.

Der Chef des Wirtschaftsrates des BFC Dynamo hatte schon im vergangenen Jahr versucht, Hertha als Testspielgegner zu gewinnen. "Damals war die Zeit noch nicht reif, weil im Mai 2006 die Oberligapartie gegen den 1. FC Union nach durch Dynamo-Fans verursachten Zuschauerausschreitungen abgebrochen werden musste", meint Meyer. In den letzten Wochen hatte er noch so manchen Zweifel beim großen Stadtrivalen zu beseitigen. Hertha soll vorab erstmal intern bei Sponsoren und Fans nachgefragt haben, ob eine solche Partie erwünscht sei. Laut Meyer wurde mit der Polizei ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet. Beide Vereine bringen jeweils ihre privaten Ordnungsdienste mit. "Ich hoffe, dass diese nicht eingreifen müssen. Es soll ein kleines Fußball-Fest werden", wünscht sich der heimliche Vereins-Boss des BFC Dynamo.

Matthias Koch, Neues Deutschland, 31.07.07