Verurteilung nach Fußball-Randale

Ein Jahr nach schweren Ausschreitungen bei einem Oberligaspiel ist ein 18-Jähriger wegen Landfriedensbruchs und versuchter Körperverletzung verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten verwarnte den Fan am Mittwoch nach Jugendrecht und verhängte eine Geldauflage von 1.000 Euro. Nach Angaben einer Justizsprecherin habe der Jugendliche im Mai 2006 beim Duell zwischen dem 1. FC Union und BFC Dynamo eine Eckfahne wie einen Speer in Richtung Polizei geworfen, aber nicht getroffen. Außerdem habe der BFC-Fan im Vorjahr bei einem Spiel seiner Mannschaft gegen den SV Babelsberg in Potsdam versucht, einen Polizisten zu treten. Die Randale im Sportforum Hohenschönhausen hatte kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft Diskussionen über die Sicherheit ausgelöst. Bei dem Oberligaspiel hatten sich etwa 30 Hooligans an Gewalttätigkeiten beteiligt. Das Spiel wurde wegen tumultartiger Auseinandersetzungen beim Stand von 1:1 abgebrochen. Union Berlin bekam nach einer Entscheidung des Sportgerichts drei Punkte zugesprochen und wurde vorzeitig Meister.


Autor nicht bekannt, taz, 18.05.2007