BFC-Hooligan muss 1.000 Euro Strafe zahlen

Ein Jahr nach schweren Ausschreitungen beim Oberliga-Ortsderby zwischen dem BFC Dynamo und dem 1. FC Union ist ein 18-jähriger Hooligan wegen Landfriedensbruchs und versuchter Körperverletzung verurteilt worden. Er hatte unter anderem eine Eckfahne wie einen Speer gegen Polizisten geworfen. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verwarnte den Fan am Mittwoch nach Jugendrecht und verhängte eine Geldauflage von 1.000 Euro. Nach Angaben einer Justizsprecherin habe der Jugendliche am 13. Mai 2006 eine Eckfahne wie einen Speer Richtung der Polizeikräfte geworfen, aber nicht getroffen. Außerdem habe der BFC-Fan im Vorjahr bei einem Spiel seiner Mannschaft gegen den SV Babelsberg in Potsdam versucht, einen Polizisten zu treten. Die Randale im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen hatte kurz vor der in Deutschland ausgetragenen Fußball-Weltmeisterschaft Diskussionen um die Sicherheit in den Stadien ausgelöst.

Bei dem Spiel hatten sich etwa 30 Hooligans an Gewalttätigkeiten beteiligt. Das Spiel wurde wegen tumultartiger Auseinandersetzungen beim Stand von 1:1 abgebrochen. Der 1. FC Union Berlin bekam nach einer Entscheidung des Sportgerichts die drei Punkte zugesprochen und wurde vorzeitig Oberliga-Meister und Aufsteiger in die Regionalliga. Anhänger des BFC Dynamo waren unvermittelt auf das Spielfeld gestürmt und hatten Union-Fans mit Bierdosen und Steinen beworfen. Im vergangenen Dezember war ein 24-jähriger Randalierer zu einem Jahr und drei Monaten Haft mit Bewährung verurteilt worden. Er soll einen gegnerischen Fan getreten haben. Im November 2006 erhielt ein 33-Jähriger wegen Beteiligung an den Ausschreitungen eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monate. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen mehr als 20 Personen ermittelt.


Autor nicht bekannt, Berliner Morgenpost, 16.05.2007