Fußball-Rowdies randalieren bei Spiel

Erneut ist es in Berlin zu einem Zwischenfall mit gewalttätigen Hooligans gekommen: Anhänger des BFC Dynamo hatten am Sonnabend während des Hallenfußballturniers der Oberliga an der Sömmeringstraße in Charlottenburg randaliert und dabei auch einen Polizeibeamten leicht verletzt. Erneut ist es in Berlin zu einem Zwischenfall mit gewalttätigen Hooligans gekommen: Anhänger des BFC Dynamo hatten am Sonnabend während des Hallenfußballturniers der Oberliga an der Sömmeringstraße in Charlottenburg randaliert und dabei auch einen Polizeibeamten leicht verletzt. Eine Person wurde festgenommen. Stein des Anstoßes war der Umstand, dass die Eintrittskarten für das Sportereignis nach dem Verlassen der Halle ihre Gültigkeit verlieren.

Als eine Gruppe von zehn bis 15 Dynamo-Fans gegen 15.50 Uhr wieder in die mit knapp 1.300 Zuschauern besetzte Halle zurückkehren wollte, verwehrten die Mitarbeiter des Ordnerdienstes ihnen den Zugang. Die Personengruppe wollte dies nicht akzeptieren und drang gewaltsam durch die Sperre. Die um Hilfe gerufene Bereitschaftspolizisten wurden nach Angaben eines Polizeisprechers sofort angegriffen, die Hooligans sollen nach ihnen getreten und sie auch mit Flaschen beworfen haben. Zwischenzeitlich wurden auch die in der Halle sitzenden Dynamo-Fans auf die Auseinandersetzung aufmerksam und solidarisierten sich mit ihren Freunden vor der Halle. Die eingesetzten Beamten forderten Unterstützung an.

Durch den Einsatz von Reizstoffsprühgeräten, körperlicher Gewalt und Platzverweisen sei es in der Folge gelungen, die Lage zu beruhigen. Ein Beamter wurde bei dem Gerangel leicht verletzt, er konnte allerdings im Dienst verbleiben. Laut Informationen dieser Zeitung einigten sich die Fußballfans später mit dem Veranstalter, dem Ordnerdienst und dem Einsatzleiter der Polizei darauf, dass sie in die Halle zurückkehren durften. Grund dafür war die Sorge, dass die Stimmung der Dynamo-Fans in der Sporthalle kippen und sie ebenfalls gewalttätig werden könnten. Deshalb wurde auch die personelle Präsenz in der Sporthalle Charlottenburg für die restliche Zeit der Veranstaltung erhöht. Zu weiteren Zwischenfälle kam es nicht, laut Polizei verlief auch die Abreise der Fußballfans ohne weitere Störungen.

Als Reaktion auf den Zwischenfall wurden inzwischen zwei Strafermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedenbruchs sowie wegen Sachbeschädigung eingeleitet. Der Polizeiexperte der Berliner CDU, Peter Trapp, forderte spürbare Konsequenzen für den Verein. "Sport muss Sport bleiben. Wenn Regeln für eine Veranstaltung erlassen werden, müssen diese auch für alle gelten. Es kann nicht sein, dass diejenigen mit dem größten Mundwerk letztendlich ihre Ziele durchsetzen." Der Verein BFC Dynamo müsse dafür sorgen, dass sich die eigenen Fans benehmen. Die Kontrollen auch bei Spielen der unteren Ligen müssten verschärft werden, damit den echten Sportanhängern nicht der Spaß durch aggressive Hooligans genommen wird.


Michael Behrendt, Berliner Morgenpost, 15.01.2007