Dynamo erneut auf Trainersuche

"Schlechte Organisation des Trainingsbetriebes" - so lautet auf einer seriösen Internetseite eine der Begründungen, warum der BFC Dynamo und sein Trainer Ingo Rentzsch künftig wieder getrennte Wege gehen. BFC-Präsident Mario Weinkauf formulierte es ein wenig anders: "Ingo Rentzsch sollte nur eine Übergangslösung sein. Wir glauben, daß wir mit ihm unsere Ziele nicht erreichen können. Wir wollen auf keinen Fall absteigen." Fehler in der Trainingsarbeit werden dem 40-Jährigen Rentzsch, der erst Ende Oktober verpflichtet worden war, nachgesagt. Fehler, die seine Spieler auf Distanz gehen ließen. Eine gewichtige Rolle dürfte vor allem jedoch die karge sportliche Bilanz des Übungsleiters gespielt haben: in sieben Spielen viermal 1:1 und drei Niederlagen. Rentzsch' Ende war vorhersehbar.

Nur: Die Bilanz der beiden Spieler, die zum zweiten Mal in dieser Saison als Interimstrainer einspringen, liest sich kaum besser: Unter Torwart Nico Thomaschewski und Libero Jörn Lenz gab es in fünf Spielen drei Remis und zwei Schlappen. Der bislang einzige Sieg (2:1 gegen Lichterfelde) gelang Dynamo am 4. Spieltag noch unter Rajko Fijalek, der bald darauf das Handtuch warf. Was nun, Dynamo? Gute Trainer stehen nicht an jeder Straßenecke herum, zumal sie ja auch bezahlbar sein müssen - und  der BFC schwimmt bekanntlich nicht im Geld. Wer auch immer das Amt antreten wird, es wartet eine heikle Aufgabe auf ihn. Immerhin konnte der BFC neben vier weiteren Neuen auch Rückkehrer Dennis  Kutrieb verpflichten, der dank seiner Klasse eine beträchtliche Verstärkung im Abstiegskampf darstellen dürfte. Ruhe im Schiff ist dennoch zwingend erforderlich.

Matze Koch / Raimund Wilheim, Fußballwoche, 15.01.2007