Nach Randale gegen Union: Gewaltbereiter BFC-Fan verurteilt

Wegen der aktiven Beteiligung an Ausschreitungen während des Lokalderbys in der Fußball-Oberliga Nordost, Staffel Nord, zwischen dem BFC Dynamo und dem 1. FC Union Berlin ist am Montag ein 23 Jahre alter Mann vom Amtsgericht Tiergarten zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Er muss als Bewährungsauflage 1.800 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Spiel war am 13. Mai 2006 im Sportforum Hohenschönhausen wegen Ausschreitung gewaltbereiter Zuschauer in der 77. Minute beim Stand von 1:1 abgebrochen werden. Zuvor hatten BFC-Anhänger den Zaun zum Stadioninnenraum überwunden und die Union-Fans unter anderem mit Bierdosen und Schottersteinen angegriffen.

Robert S. hielt sich dem Urteil zufolge im Stadioninnenraum auf und soll nach Überzeugung des Gerichts einen am Boden Liegenden mit voller Wucht gegen den Oberkörper getreten haben. Rechtlich wurde das vom Gericht als schwerer Hausfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung gewertet. Robert S. ist damit der zweite "Fan", der wegen der Vorkommnisse im Mai verurteilt wurde. Bereits Anfang November war der am Tattag festgenommene und seit Ende Mai 2006 haftverschonte Denis S. (33) zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Insgesamt führt die Staatsanwaltschaft Berlin über 20 Verfahren gegen Personen, die sich an den Ausschreitungen beteiligten. Gegen neun von ihnen ist bereits Anklage erhoben worden. In den übrigen Fällen dauern die Ermittlungen noch an.

Autor nicht bekannt, Märkische Oderzeitung, 04.12.2006