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Niederlage für die Polizei / Gericht gibt nach Razzia Festgenommenen Recht

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Wegen des Einsatzes gegen Hooligans in der Friedrichshainer Disko "Jeton" hat die Polizei jetzt vor Gericht eine Niederlage eingesteckt. Die Festnahme eines 36-Jährigen war rechtswidrig, beschloss das Amtsgericht Tiergarten. Dessen Rechtsanwalt Bert Handschumacher kündigte gestern "umfangreiche Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüche" gegen das Land Berlin wegen Freiheitsbraubung und Körperverletzung an. Im Vorfeld eines Oberligaspiels 1. FC Union gegen BFC hatten in der Nacht zum 21. August 2005 Polizisten die Disko an der Frankfurter Allee gestürmt. Von den 158 Festgenommenen waren nur zwölf als Gewalttäter bekannt. Mehr als 20 Gäste wurden bei der Razzia verletzt, Unbeteiligte über Stunden festgehlten. So hatte sich der 36-Jährige, der jetzt vor GerichtRecht bekam, widerstandslos festnehmen lassen. Obwohl von ihm keine Gefahr ausging - sein Nasenbein war gebrochen - habe ihn die Polizei nicht freigelassen, so das Gericht. Sie hätte trotz des schwierigen Einsatzes eine Einzelfallprüfung vornehmen müssen. Die Polizei wollte sich dazu gestern nicht äußern.


Autor nicht bekannt, Berliner Zeitung, 27.09.2006


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